Mein Mann und mein Sohn.....

Hallo zusammen,

brauche mal euren Rat. Ich bin nun 7 Jahre mit meinem Mann zusammen, habe mit ihm einen Sohn und habe einen Sohn aus erster Ehe, er eine Tochter.

Grundproblem war schon immer, dass mein Mann keine emotionale Bindung zu meinem Sohn herstellen konnte. Mein Sohn hat sich anfangs sehr an ihn drangehängt, mein Mann blieb immer eher steif ihm gegenüber. Freundlich, aber distanziert.

Vom Gefühl her würde ich sagen, dass da auch Konkurrenz um meine Gunst eine Rolle spielt, wenn auch sehr subtil.

Mit seinen leiblichen Kindern hat er keinerelei Nähe-Probleme.

Er sagt, mein Sohn wäre ja schon 7 gewesen beim Kennenlernen, da hätte sein Vater auch Distanz zu ihm gehalten....

Nun sind 7 Jahre vergangen und mein Sohn und mein Mann reden kaum noch miteinander. Aktiv spricht mein Mann ihn kaum an, wohl aber prognostiziert er ihm eine dûstere Zukunft, weil er zu lange vorm Rechner sitzt, zuviel fern sieht, zu wenig Sport macht, zu faul ist, etc....

Ich kann es nicht mehr hören!! Sag ich, mach doch mal was mit ihm, kommt sofort: Der will sowieso nicht, lohnt nicht, o.ä.

Wenn er etwas nicht sofort umsetzt, kommt der Kommentar: der wird jetzt eh das nicht tun, der sitzt gleich sowieso wieder vorm Rechner, und. und und.

Also immer schätzt er ihn negativ ein! Das ist das Einzige , was ich von ihm höre. Ansonsten ignorieren sich die beiden.

Selbst, wenn er sieht, wieviel Mühe ich mir mit seiner Tochter gebe, zu der ich ein sehr gutes Verhältnis habe, motiviert ihn das null. Es ist für ihn klar, weil seine Tochter ja auch nicht so nervt.

Nun ist es heute eskaliert, weil mein Sohn am Tisch total motzig war, wofür ich ihn auch kritisiert habe. Als er dann ging, habe ich meinem Mann allerdings gesagt, dass ich ahne, dass mein Sohn irgendwann aggro reagiert bei soviel Ablehnung.

Daraufhin seine Reaktion: Das hätte er kommen sehen, dass, wenn die Existenz von meinem Sohn irgendwann verkracht ist, er Schuld bekäme. Da wûrde er lieber gleich ausziehen.

Finde ich extrem ätzend, zumal ich und mein Umfeld meinen Sohn positiv wahrnehmen!

Ich habe mir den Mund fusselig geredet, was kann ich noch tun?

LG

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Mal Tacheles reden und hinter Deinem Sohn stehen.

Warum lässt Du das alles über Jahre zu ?

Warun guckst Du zu wie Dein Sohn emotional fertig gemacht wird ?

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Ich sehe nicht zu, wie mein Sohn fertig gemacht wird. Das, was er sagt, sagt er nur zu mir. Ich sagte ja, der Kontakt zwischen den beiden ist ansonsten freundlich, aber sehr distanziert.

Trotzdem denke ich, spürt mein Sohn die Ablehnung meines Mannes, die er aber auch in der Form abstreitet.

Offensichtliche Angriffe auf meinen Sohn gibt es nicht.

Und Tacheles habe ich schon oft geredet.

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Hallo,

#sorry

Wenn sich mein Mann meiner Tochter gegenüber - sie war ungefähr im gleichen Alter wie Dein Sohn, als wir uns kennen lernten - so verhalten hätte, wären wir heute nicht verheiratet.

Er hat sich von Anfang an rührend um sie gekümmert und war schnell der Vater für sie, den sie sich immer gewünscht hat.

Und ich kann nicht verstehen, dass Du das all die Jahre zugelassen und Deinen Sohn hast leiden lassen.

GLG

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Hallo.

Das ist die Frage. Wieviel hat er mitbekommen. Immer, wenn ich ihn zu meinem Mann befragt habe, hat er sich positiv geäußert. Das ging soweit, dass ich schon dachte, ich sehe Gespenster.

Hier stellt sich ja auch die Frage, wieviel muss oder sollte ein Stiefvater geben? Wir waren in einer beratung und die meinte, er müsse da nicht mehr Gefühle entwickeln. Er könne den Vater nicht ersetzen, etc.

Er hat das runtergespielt, mein Sohn, die Therapeutin, also musste ich das irgendwie alles in die Waage bringen.

Ich hatte auch eine Zeitlang das Gefühl, ach, ist auch o.k., wenn ich weiter Hauptansprechpartner für meinen Sohn bin. Nur in letzter Zeit, wo mein Sohn auch autarker wird, verhärten sich hier die Fronten. Also was ich meine, es ist alles nicht so simpel doof, ich habe da schon viel versucht und mich auch selbst infrage gestellt.

Aber jetzt weiß ich nicht mehr weiter. Er hat mir grad gesagt, er zieht aus, er kann die Situation mit meinem Sohn nicht mehr ertragen.

LG

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Ehrlich dein Mann ist doch die Lachnummer schlechthin. Er sagt er zieht aus weil ers nicht mehr ertragen kann? Der Faule Sack tut doch selbst nicht wirklich was. Der ist doch selbst nicht zu ertragen!
Ehrlich hier kann ich wieder nur den Kopf schütteln.

Ela

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Was du tun kannst? Ganz einfach: Reiß deinem Mann den Ar.... auf das er nicht mehr jammern soll der Junge täte nichts und könne nichts. Er hat dich mit Kind genommen und tut nichts. DAnn soll er nicht meckern sondern mal seinen faulen Arsch bewegen!
HIer kann es echt nicht sein das er sich Zeit nimmt über das Kind zu meckern aber auch nicht konsequent was tut!

Ela

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Ich würde es zwar nicht so krass formulieren, aber ich gebe dir Recht. Ich werde mir das keine Sekunde länger anhören. Eben auch, weil er nicht aktiv wird.

Leider weiß ich nicht, wie es grad überhaupt weitergeht.

Total blöd, so einer scheiß Situation ausgesetzt zu sein!

LG

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Du hast schon vielzu lange geredet.
Mit null Erfolg.

Wenn das mein Mann wäre hätte ich ihm schon die letzte rote Karte gezeigt.

Kannst Du Dir überhaupt vorstellen WAS dieses Prognosen in Deinen Kind bewirken?
Wie das demütigt und verletzt? Wie weh so was tut?
Weisst Du wir DEIN Kind da aufwächst?
Er hat keine Chance.

Für mich gäbs nur eins.
Beratungstelle, Psychologe,- und wenns dann nicht funktioniert

AUS!

Du bist die Mutter und hast das schon viel zu lange toleriert.

Und sorry, Dein Mann ist verantwortungsloser ein A......

Wasserdrachen

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Mir sind das zu wenig Infos, um urteilen zu können, so wie es die meisten hier getan haben.

Ich fasse mal zusammen:

1. Dein Sohn ist 14, also in einem sehr schwierigen Alter.

Frage: Könnte es sein, dass Dein Mann Recht hat mit den Aussagen: "er sitzt zu lange vorm Rechner, sieht zu viel fern, macht zu wenig Sport, ist zu faul, etc"? Das ist doch exakt die Beschreibung eines 14jährigen.

2. Dein Mann war schon immer freundlich-distanziert zu Deinem Sohn.

Frage: Wirfst Du ihm das vor? Ich denke nämlich, dass man eine Bindung bzw. ein Nähegefühl nicht erzwingen kann, sogar der Beteiligte kann sie nicht erzwingen.

3. Zu Eurer Eskalation:
Kann es sein, dass Dein Mann die Äußerung mit dem Auszug gemacht hat, weil er sich zurück gesetzt fühlt? Mir erweckt Deine Beschreibung den Eindruck, dass hier ein Eifersuchtsproblem existiert und dass Dein Mann sich benachteiligt fühlt. Ich würde mir an deiner Stelle die Frage stellen, ob Du Deinem Mann möglicherweise vermittelt hast, dass er nichts gegen Deinen Sohn sagen darf - was er hingegen bei einem eigenen Sohn dürfte. Das stelle ich mir sehr problematisch vor: er hat Pflichten, aber keine Rechte.

Ich kann Deinen Mann ein klein wenig verstehen: die Tochter meines Lebensgefährten ist auch 14 und ich sehe sie auch teilweise ziemlich kritisch und bin der Meinung, dass der Vater sie mehr erziehen müsste. Bei mir ist z.B. die mangelnde Hygiene ein Reizthema. Ich bin ihr gegenüber auch sehr zurückhaltend, obwohl ich gerne herzlicher wäre. Es klappt aber leider nur selten.

Eine Familienaufstellung finde ich sehr gut als Weg.

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Danke für deine Antwort.

Nein, mein Mann darf absolut sagen, was ihm nicht passt, bzw. sich einmischen. Sogar mehr noch, als er es aktuell tut ( ich sagte ja, er redet fast nicht mit meinem Sohn).

Was ich allerdings von ihm verlange ist, wenn er meckert, muss er auch loben oder anders positiv in Kontakt treten.

Er kann nicht gar nicht reden und nur dann, wenn ihm was nicht passt.

Zu meinem Sohn: Ja, er konsumiert viel und ich muss das echt einschränken, was ich auch tue. Seine PC Zeit ist limitiert, das Handy kommt nicht mit in die Schule und um 21:15 unter der Woche geht er schlafen. Am Wochende darf er bis 23:30. Er muss seine Hausaufgaben bis 17 Uhr fertig haben und mit uns essen. Vor 17 Uhr gibt es kein Internet. 2 mal in der Woche hat er Sport.

Also ich finde, ich bin da schon ziemlich am Ball.

Das alles ziehe ich alleine durch. Aus dem Off kommt nur die Kritik an allem, aber keine Taten.

Am liebsten wäre mir gewesen, wir ziehen das alles gemeinsam durch. Aber Unterstützung muss ich einfordern. Leider.

Und ja, Nähe kann man nicht erzwingen. Aber man kann halt auch nicht nur mit negativem Blick aufs Kind schauen. Habt ihr schon eine Aufstellung gemacht?

LG

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>>> Eine Familienaufstellung finde ich sehr gut als Weg. <<<

Warum?

LG

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Wenn ich ständig zu hören bekäme, dass ich bei allem, was ich mache oder unterlasse, ein Taugenichts bin, wäre ich auch aggro!
Dass ermit 14 Jahren das Verhalten des Steifvaters nicht mehr stillschweigend hinnimmt, ist auch klar.

Da ist wohl ein Gespräch mit Deinem Mann überfällig. Dann ein gespräch zu dritt, wie das weitergehen soll/ kann.

Ach ja, mein Stiefsohn ist 13 Jahre alt. Seine Zukunft ist auch gefährdet, wenn nicht sogar gescheitert, weil er derzeit 24h/Tag am PC sitzen würde, wenn man ihn liesse. Er macht gar keinen Sport und ist faul. Wenn man ihn bittet, was zu tun, fängt er je nach Tagesverfassung zu weinen an (weil z.B. Getränke aus dem Keller holen je nach Tagesverfassung so ist, wie für die Jungfrau von Orleans der Scheiterhaufen) oder er ist bockig. Ja manchmal, macht er es auch anstandslos.

Seit ihr in der 7-Jahreskrise? Weil Dein Mann Deinen Sohn als möglichen Grund fürs Ausziehen sieht.

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Auch für dich nochmal:

Mein Mann sagt all das NICHT zu meinem Sohn, sondern zu mir.

Wir haben geredet und unsere Wahrnehmung ist da sehr konträr. Er nimmt vieles, was er bei seinen eigenen Kindern duldet, bei meinem Sohn krasser wahr. Und er fühlt sich von ihm nicht ernst genommen. Seh ich aber echt anders.

Ich weiß nicht, was es für Jahreskrisen gibt, ich weiß nur, dass es zwischen uns besser laufen würde, wäre er anders meinem Sohn gegenüber eingestellt.

Ich glaube, er versteht nicht, wie sehr mich das belastet. Er weigert sich auch grad, den Handlungsbedarf nur bei sich zu sehen.

Ich finde aber, er hat es in der Hand und sonst keiner.

Jedenfalls muss da jetzt Klarheit rein.

LG

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Hallo.

Ich finde es auch traurig, dass dein Sohn keine Chance hat und nie hatte.

Ich bin mit meinem jetzigen Mann seit drei Jahren verheiratet und seit sieben Jahren zusammen. Als er zu uns kam, waren die beiden jüngsten Mädchen acht und neun. Er hat sie gleich ins Herz geschlossen und sie ihn. Er hat zwar gewartet, bis sie auf ihn zugekommen sind, aber er hat sofort reagiert und signalisiert, ich bin für euch da. Dadurch war das Eis geschmolzen. Die beiden sind jetzt 15 und 16, also ein schwieriges Alter. Aber auch hier sehe auch noch Harmonie, auch wenn es öfter Kracht. Aber es ist eine Basis, womit alle sehr gut leben können. Es ist einfach so, als ob er schon immer dagewesen ist. So fühle ich mich auch wohl.

Also versuche mit deinem Mann zu reden. Er muss sich öffnen, er muss jetzt das Eis brechen. Wie gehen denn seine Tochter und dein Sohn miteinander um.

Alles Gute.

LG