Stiefsohn will immer nur haben

Mein Mann und ich sind jetzt seit 10 Jahren zusammen und seit 8 Jahren verheiratet. Und seither kenne ich auch den Sohn meines Mannes aus erster Ehe. Unser Verhältnis war schon immer angespannt. Viele Dinge von ihm und an seinem Verhalten kann ich nicht verstehen und nachvollziehen. Er besucht uns schon immer ( oder besser gesagt er besucht ja seinen Papa mich muss er notgedrungen mit in Kauf nehmen wie er meint) nur dann wenn er was braucht oder wenn ihm seine Mama auf den Keks geht, wie er das nennt. Mein Mann erfüllt ihm jeden Wunsch und als er noch kleiner war drehte sich bei den Besuchen auch alles um ihn. Damit hatte ich mich abgefunden, weil diese Besuche echt nicht so oft und dann sehr kurz waren. Aber jedes Mal war mein Mann hinterher sehr traurig und niedergeschlagen. Weil er mir so leid tat bemühte ich mich sehr um ein gutes Verhältnis mit dem Grossen in der Hoffnung er kommt dann vielleicht öfter, aber es half auch nichts. In den letzten Jahren halten wir es damit das wir uns grüssen aber sonst bin ich unsichtbar.

Jetzt wird der Junge im Sommer 18 und mein Mann hat für ihn einen Bausparvertrag, wo sich schon ne stattliche Summe befindet. Über 4 tausend Euro. Gestern kam ein Anruf, wann er denn über das Geld verfügen kann? Er will den Führerschein machen und sich dann noch nen kleinen Urlaub mit seiner Freundin leisten und am liebsten wäre es ihm sein papa würde das Geld sofort überweisen oder ihm den Bausparvertrag zusenden das er ihn auflösen kann. Mein Mann meinte dann es sei für seinen 18. Geburtstag und natürlich bekommt er ihn erst dann. Die Antwort: "Jetzt sei nicht so spiessig, wieso warten ist doch Blödsinn. Dieses Jahr sehen wir uns ohnehin nicht mehr". Dabei war eigentlich ausgemacht das er das Wochenende nach seinem Geburtstag hier ist und wir auch noch mal feiern. Klar haben Jugendliche andere Interessen als mit ihren Eltern zu feiern, aber muss man so kalt zu seinem Vater sein? Bemerkungen das es ja nun nicht viel Geld sei und er mit mehr gerechnet habe musste sich mein Mann auch schon anhören. Ich find das unverschämt. Aber wenn ich meinem Mann darauf anspreche will er nichts hören und hält mir vor das ich keine Kinder bekommen kann und mich da nicht reinversetzen kann.

Wie gesagt mein Mann zahlt jeden Monat mehr Unterhalt als er müsste, erfüllt jeden noch so kostspieligen Wunsch ( Markenklamotten, i-pad,i-phone, apple-Laptop). Und bekommt von seinem Sohn nie ein gutes Wort. Ist das wirklich so üblich heutzutage? ich glaub das nicht.

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Kinder gehen so weit, wie die Eltern es zulassen. Und da Dein Mann offenbar kein Problem mit dem Verhalten seines Sohnes hat, verhält sich dieser eben entsprechend.
Natürlich ist der Junge unverschämt, offenbar besteht aber auch keine emotionale Bindung zwischen den Beiden. Dann ist es auch klar, dass er den Vater nur als Finanzmelkkuh sieht.

Üblich ist das nicht, weder früher noch heutzutage noch in Zukunft. Aber wenn es schon immer so war, dann ist die Schuld bei Deinem Mann zu suchen und nicht beim Kind.

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Also so ist das nicht. Mein Mann hat seinen Sohn früher immer abholen wollen,aber meist hiess es dann, ne ich will jetzt nicht, ne ich geh nachher lieber zu nem Freund kommt doch nächste Woche. Und so ist mein Mann wieder unverrichteter Dinge abgefahren. Dann wo sein Sohn grösser war und selbst fahren konnte und das auch wollte hat er ihm immer die Fahrkarte geschickt oder das Fahrgeld aber wie oft die einfach verfallen ist oder er nicht aufgetaucht ist und dann sein Handy aus war kann ich nicht mehr zählen. Sein Papa hat sich echt sehr viel bemüht aber vielleicht hat er gedacht, dass er sich seine Zuneigung durch all die Geschenke erkaufen kann, gut möglich, aber ich muss dazu auch sagen es gibt keinen Menschen auf der Welt, den ich kenne der so an seinem Kind hängt. Seine emotionale Bindung ist absolut da und sehr stark. Manchen Abend hat mein Mann geweint und tut es auch noch heute.

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Jetzt war die Antwort schneller weg als gewollt. Mein Mann hat damals auch das Erziehungsjahr genommen, obwohl das damals in der Firma noch total ungewohnt war und ihm bei seinen Kollegen und seinem Chef so manchen dummen Spruch gebracht hat. Wenn der Junge da ist, dann versucht ihm eine schöne Zeit zu machen richtet seinen Alltag total nach ihm und bettelt förmlich um seine Zuneigung. Der Junge hat allgemein keine gute Meinung von seinen Eltern. Seine Mutter ist für ihn nur " die blöde Kuh, die zu blöd ist sich nen neuen Macker zu angeln, der ordentlich Kohle mitbringt" und der Rest der Verwandtschaft hat ja gar nicht seinen Stil und sein Niveau.

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Hallo,

es tut mir sehr leid, daß dein Mann so leidet.

Das Verhalten seines Sohnes ist nicht normal. Wie bereits schon von anderen geschrieben, hat das m.E. nichts mit der heutigen Zeit zu tun.

Ich würde ehr vermuten, daß ihm die Trennung der Eltern einen Knax verpaßt hat. Wenn ihr schon 1
10 Jahre zusammen seid und er bald 18 wird, muß er ja zum Zeitpunkt der Trennung 7 bzw. noch jünger gewesen sein (weiß ja nicht wann ihr nach der eigentlichen Trennung zusammengekommen seid).

Kinder merken schnell wenn sie ihre Eltern gegenseitig ausspielen können und er wird sicherlich gemerkt haben, daß er bei deinem Mann nur gewisse Knöpfe (schlechtes Gewissen etc) drücken muß.
Dein Mann aber auch die Mutter hätten schon viel früher Grenzen setzen müssen.

Wenn deinem Mann sein Sohn wirklich wichtig ist und eine Beziehung zu ihm, was ich aus deinen Zeilen auch rauslesen kann, dann muß er jetzt anfangen gegenzusteuern.
Er kann mit den Geschenken keine Zuneigung kaufen und es bringt auch nichts wenn er dann weinend zu Hause sitzt und sich trotzdem weiter ausnutzen läßt und dann enttäuscht und verletzt ist.
Daß du es schwer hast, ihm das klar zu machen kann ich verstehen. Wobei ich den Kommentar, daß du ja keine Ahnung hättest, weil keine eigenen Kinder auch verletzend ist. Du kannst die Situation dadurch vielleicht nüchterner betrachten.

Fakt ist es gibt derzeit eigentlich kein Vater-Sohn-Verhältnis, wie dein Mann es sich wünschen würde. Dein Sohn scheint auch kein Interesse an deinem Mann als Vater zu haben, sondern nur an seinen Vorteilen.
Dies muß dein Mann einsehen und begreifen. Er hat es jahrelang versucht auf diesem Wege, aber er muß doch selber erkennen, daß es nichts bringt.

Ich würde mich jetzt erstmal rar machen und den Geldhahn zudrehen. Ich weiß daß tut weh und er wird sich wahrscheinlich dann noch einiges von seinem Sohn anhören, aber bei "Süchtigen" kommt man auch nur so weiter. Dein Mann soll einmal offen ihm sagen, was ihn stört verletzt usw..und sich dann wirklich zurückziehen.
Solange dein Mann dieses Spiel mitspielt, ist doch sein Sohn gar nicht gezwungen sich zu ändern.
Das kann eine Weile dauern und kostet sicherlich auch viel Kraft, aber dadurch entsteht VIELLEICHT noch einmal die Möglichkeit, daß sich am Verhältnis etwas bessert. VIELLEICHT ist es aber auch schon zu spät, aber so ist es doch auch nicht schön...

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Nein ändern werde ich wahrscheinlich nichts mehr können da hast du recht. Aber meinen Mann so leiden zu sehen tut mir leid unendlich leid. Habe sehr oft mir die Schuld gegeben wenn ich nicht da wäre dann wäre es vielleicht anders gekommen. Vielleicht versucht er damit seine Eifersucht zu zeigen. Obwohl ich keine Konkurrenz für ihn bin. Im Gegenteil schon sehr oft habe auch ich zurückgesteckt. Im Urlaub waren wir zuletzt im Jahre 2006. Sonst fahren die beiden immer allein.Anfang erzählte mein Mann mir dann auch wie toll es dort zwischen den beiden lief und ich machte mir Vorwürfe bis er mir mal gestand dass dies nur ein Wunsch von ihm sei und er sich im Urlaub auch nicht anders gibt. Da wird Essen bestellt, kein Hunger, 5 min später doch ich will was. Trinken das Gleiche.

Da ist mit Sicherheit sehr sehr viel schiefgelaufen. Die Eltern haben sich getrennt da war der Junge 1,5 Jahre alt. Die Mama hatte sich damals in einen anderen verliebt und war in einer Nacht- und Nebelaktion mit dem Kind verschwunden. Ein halbes Jahr wusste mein Mann nicht so er ist. Erst dann meldete sich die Anwältin wegen Unterhalt und erst da erfuhr er, dass die beiden 600 km weit weggezogen sind. Das Gericht sagte dann das mein Mann ja auch dahinziehen kann um den Umgang zu verbessern mein Mann tat es, suchte sich da Job und Wohnung 100km entfernt. Dann konnte er seinen Sohn 3 Jahre regelmässig sehen und alles lief gut und plötzlich schlug die Situation um. Ich kannte meinen mann damals noch nicht ich weiss nicht was es war

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"Aber wenn ich meinem Mann darauf anspreche will er nichts hören und hält mir vor das ich keine Kinder bekommen kann und mich da nicht rein versetzen kann."

Der könnte bei mir auch schon einpacken. Finde diese Aussage unmöglich.

Und nein, das ist meiner Meinung nach nur so, wenn es die Eltern zu lassen. Meine Stieftochter fing an zu einem kleinen Monster zu mutieren, und am Anfang tat sich mein Mann schwer, (und auch jetzt noch manchmal), aber wenn er sie gelassen hätte, würde sie uns nur noch auf der Nase rumtanzen. Das ist das schlechte Gewissen, dass das Kind nicht in einer heilen Familie aufwachsen kann.

Du kennst deinen SS seither so alt war wie meine ST als ich sie kennen lernte ... um die 8 Jahre alt. Wenn allerdings damals alles lief wie er es wollte, dann ist es mehr als schwierig einem 18 Jährigen beibringen zu wollen, dass jetzt mal was nicht so läuft wie er es will. Wobei 18 jährige Jungs eh schrecklich sind ;-)

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Ehrlich gesagt, wundere ich mich, das der junge Mann überhaupt , das da Geld auf für ihn angelegt worden ist.

Meine Kinder , z.B. gehen davon aus, das sie sich alles selbst erarbeiten werden müssen, da ich AE war, als sie klein waren.

Es ist einfach ein Fehler, jungen Leuten alles aufs Butterbrot zu schmieren. Sie verlieren einfach jedes Maß, wenn es ihnen im Leben zu einfach gemacht wird. Und was viel schlimmer ist, sie erleben auch nie die Freude, Dinge aus eigener Kraft erreicht zu haben.

Steh Deinem Mann bei, in dem Du ihm diesen Text von einer zweifach Mama zeigst, das Elterschaft und Erziehung auch bedeutet den unbequmen Weg zu gehen, sich unbeliebt zu machen und nein zu sagen.

Er soll seinem Sohn sagen, das er evtl. nach bestanderer Führerscheinprüfung ein kleines Auto bekommt, aber nur wenn er anfängt sich wie Mensch zu verhalten. Sonst kann er sich auch das von der Backe putzen. Und diese Ansage dann auch durchziehen!

Pina

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Nein, das ist nicht üblich, aber hausgemacht.
Wenn man seinen Kindern beibringt, dass Liebe an der Masse des Geldes/der Geschenke zu messen ist, dann endet das so.
Es wäre dem Kind bei Zeiten besser bekommen, NICHT immer alles in den Hintern geblasen bekommen zu haben, sondern stattdessen die Aufmerksamkeit des Vaters.

Aber das ist jetzt wahrscheinlich zu spät. Ich denke mal, das Kind ist in den Brunnen gefallen, und das hat rein gar nichts damit zu tun, dass du keine Kinder hast und dich nicht in seine Lage versetzen kannst.
Der Papa hat seinem Sohn beigebracht, dass Liebe käuflich ist.

Voilá, da ist das Ergebnis.
Tut mir leid, keine bessere Antwort für dich. :-(

L G

White

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Der Junge bekäme von mir sicher keinen Sparvertrag, schon gar nicht über 4000 Euro!!!

Meine Stieftochter bekommt von uns auch viel! Wir machen alles möglich, was geht. Aber sollte sie in irgendeiner Weise respektlos, unverschämt, undankbar daher kommen, ist der Geldhahn für Sonderwünsche sofort zu! Sie wird von uns so erzogen, dass sie dankbar ist für das, was sie hat und ordentlich mit ihren Sachen umgeht!

Dein Mann ist aber auch unfair, dass er Dir Kinderlosigkeit vorwirft.

Wenn er unter seinem Sohn leidet, würde ich an seiner Stelle etwas ändern. Vielleicht kommt sein Sohn dann zur Besinnung.

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Naja wenn dein Mann das mit sich machen lässt, lass Ihn, viel mehr schockiert mich das er dir vorhält das du keine Kinder bekommen kannst, würde das mein Mann einmal zu mir sagen wäre hier die xxxx am Dampfen #sorry

Er ist unverschämt und nur geldfixiert, vielleicht ändert sich das wenn er reifer wird, vielleicht auch nicht.

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Hat Dein Mann jemals versucht, seinem Sohn Grenzen aufzuzeigen? Hat er jemals nein gesagt? Hat er sich mal mit dem Jungen zusammengesetzt und ihm gesagt was er erwartet und warum er enttäuscht ist?

Dieses Verhalten ist durchaus üblich bei Scheidungskindern, die aus Schuldgefühlen heraus vom anderen Elternteil Zucker in den A... geblasen bekommen.