Kann die Tochter meines Partners nicht akzeptieren

Ich hab schon fast Angst, mein Problem hier rein zu schreiben, weil es sich sehr schlimm oder egoistisch anhört. Und manchmal verstehe ich mich selber nicht....

Ich bin schon Anfang 50 und habe zwei erwachsene Töchter und bin seit 3 Jahren geschieden ( aus einer sehr unglücklichen Ehe). Habe vor knapp einen Jahr jemanden kennen- und lieben gelernt. Er ist ein Jahr jünger als ich und hat aber eine 11jährige Tochter aus seiner geschiedenen Ehe. Die Tochter wird sozusagen "aufgeteilt". Eine Woche bei Mama und eine Woche bei Papa.

Ich bin zwar anfangs schon mit etwas Bedenken in diese Beziehung gegangen, weil sie so oft da ist, aber ich hab echt gedacht, das kriegt man hin
Mit der Zeit hat sich dann vieles heraus kristalliert. Sie ist eben die Prinzessin bei ihm. Meist bestimmt sie alles, er fast nichts. Sie schläft nur bei offener Tür, und ich bin nur max. 3 x die Woche bei ihm, wenn sie da ist. Und wenn ich nicht da bin schläft er bei ihr im Zimmer.

Nur mal so grob, um vielleicht zu erklären wie die Tochter-Vater-Beziehung ist.
Ich hab ihm schon vor längerer Zeit erklärt, dass ich mit einigem ein Problem habe... ich merke schon meine Abneigung, in der Woche wo sie da ist, überhaupt zu ihm zu fahren. Das ist das Dilemma: ich liebe ihn und möchte bei ihm sein, aber wenn seine Tochter da ist fühle ich mich da einfach nicht wohl...
Ich kann es schlecht erklären...

Es gab auch schon Gedanken an ein Zusammenziehen, aber das kann ich mir in dieser Konstellation gar nicht mehr vorstellen. Leider!

Ich weiß, es ist seine Tochter und sie ist halt der MIttelpunkt in seinem Leben und dafür kann er nichts. Ich bin das Problem! Weil ich seine Tochter als Störfaktor ansehe. Ja wenn ich ehrlich bin ist es so!

Warum bin ich so, warum empfinde ich so? Ich habe doch auch Kinder...
Aber vielleicht gerde deshalb? Weil ich das alles schon hatte und gar nicht mehr will? Weil ich an einem Punkt bin. wo ich dieses Leben anders haben möchte?

Ich bin ratlos und denke an Trennung, denn es ist nicht fair ihm gegenüber.
Das Problem ist, das ich ihn sehr liebe. Und ich dachte immer, wenn man genug liebt bekommt man das hin. Ich hab mich immer wieder bemüht, aber ich komme nach ein paar Wochen immer wieder an denselben Punkt...

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Kann es sein, dass du gar kein Problem mit dem Mädchen selber hast, sondern mit der grenz- und konturlosen Art deines Freundes gegenüber seiner Tochter?

Im Zimmer einer 11jährigen zu schlafen finde ich auch seltsam. Dass er sie alles bestimmen lässt, würde mich auch nerven.

Dein Freund benimmt sich nicht wie ein Vater mit Erziehungsauftrag, sondern wie ein Weichei.

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Liebe nickte-64,

ich persönlich finde Deine Gefühle völlig normal. Im ersten Jahr einer Beziehung sollten beide die rosarote Brille aufhaben und sich ungestört kennenlernen können.

Da es sich bei dem "Störfaktor" um ein Kind handelt, fällt es nach meiner Beobachtung insbesondere Frauen schwer, diese Gefühle zuzulassen und sie auch offen auszusprechen. Wäre es die Schwiegermutter, der beste Freund, das zeitintensive Hobby oder der Beruf, wäre es genauso ärgerlich, es würde nur leichter fallen, die eigenen Bedürfnisse zu artikulieren, oder nicht?

In einer Patchworksituation werden alle Karten neu gemischt, sobald jemand dazu kommt (neuer Partner, weitere Kinder). Jeder darf seine Rolle neu finden und es gibt viele neue Regeln. Ich lese, dass Dein Freund durchaus etwas im Alltag verändert hat, sobald Du auftauchst, er schläft dann immerhin nicht mehr bei seiner Tochter. Die Bereitschaft für Veränderungen scheint also prinzipiell da zu sein.

Ich würde Dir raten, Dir (ganz unabhängig von der Tochter) darüber klar zu werden, welche Ansprüche Du an einer Partnerschaft hast, was Deine Bedürfnisse sind und wo Deine Grenzen sind. Und dann hilft reden, reden, reden ... Dabei würde ich mir auch erklären lassen, warum er so andere Erziehungsmethoden (wie offene Tür) befürwortet, da Du das sicherlich anders gehandhabt hast.

Die Tochter kommt bald in die Pubertät und dann wird meist alles andere wichtiger als Mama und Papa. ;-)

Ich drücke Dir die Daumen!

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Du hast schon gute Ratschläge bekommen, ich hab vielleicht noch den, dass Du mal Dich genau beobachtest, wann Dein "Nervradar" ausschlägt und Dir die Situationen merkst oder sogar notierst. Es kann wirklich gut sein, dass Dich eher das Verhalten Deines Partners seiner Tochter gegenüber stört. Du aber noch ziemlich liebesblind bist, was ja nach einem Jahr normal sein sollte und die negativen Gefühle auf die Tochter projizierst, die sich natürlich wie der Mittelpunkt benimmt, wenn sie so auch behandelt wird.

Kinder reflektieren ihr Verhalten nicht. Partner können das schon. Und Du kannst erstmal Deine Gefühle reflektieren und woher sie kommen. Wer ist dafür wirklich verantwortlich?

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ich bin an dem Punkt mittlerweile realtiv krass.

Wenn man schon am Anfang merkt., dass man dem Kind gegenüber negative Gfeühlke hat sollte man sich nicht weiter auf die Beziehung einlassen und für das Wohl aller Schluss machen. ode rman wählt eine offenere beziehungsform, in der erstmal nicht ein gemeinsamer hausstand und ständihges Zusammensein das Ziel ist.

Man kann etwas gegen diese Gefühle machen, sicher, aber dafür braucht es eine gsunde Beziehunsgbasis, die ich bei euch nicht gegeben sehe.

Meiner meinung nach muss man das auch für sich alleine machen, Paartherapie oder ähnliches finde ich in diesen Fällen unsinnig.


Ich würde mich unter diesen bedingungen ncith auf eine Beziehung einlassen.

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Ich sehe das auch so krass wie Madame Blume.

Warum bist Du so? Du empfindest doch nichts falsches. Sondern für Dich fühlt es sich einfach nicht gut an, Du fühlst Dich nicht wohl. Darauf solltest Du hören.

Ich selber habe auch erlebt, dass solche Beziehungen auf Dauer nicht funktionieren. Hab sie dennoch geführt, weil man denkt "das wird schon" oder man meint, in dem Alter muss man auch Kompromisse machen, sonst findet man nachher niemanden mehr.

Bist Du sicher, dass Du ihn so liebst? Oder bröckelt nicht auch das vielleicht langsam und Du bist eher froh "jemanden zu haben"?

In meinem Lebensplan stünden so kleine Kinder auch nicht mehr, nein danke. Und irgendwann kam auch der Partner, bei dem schlichtweg alles passte und alle Bedenken die vorher mal da waren, waren weg.

> Ich bin ratlos und denke an Trennung, denn es ist nicht fair ihm gegenüber. <

sehe ich genauso.

Lichchen

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Ganz einfach, verliebe dich nicht in geschiedene Väter mit (minderjährigen) Kindern.

Ich kann das Verhalten des Vaters durchaus nachvollziehen.
Es ist seine Tochter und die war vor Dir da.
Sie steht natürlich im Mittelpunkt und als Scheidungskind wird es so oder so gepampert und gepudert werden, vom Vater UND von der Mutter.

Auch kann ich nachvollziehen, dass der Vater vielleicht früher das Kind ins Bett bringt und dabei oder im Zimmer mit einschläft. Das ist einfach ein Gefühl von Nähe, was er haben will und als "alle-2-Wochen-Papa" schon reduzieren musste.

Also, lerne damit um zu gehen nicht die 1. Geige zu sein bzw. mit knapp 50 sollte man das einfach können oder trenne dich.

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Du musst Dich nicht schämen. Wenn die Chemie nicht stimmt dann ist es so.

Sind wir doch mal ehrlich, wer will schon immer für ein fremdes Kind zurück stecken?

Bleib lieber in Deiner Wohnung, dort hast Du Deine Rückzugszone und musst Dir so ein Theater nicht antun.

Mal eine Frage noch .... warum schläft er bei seiner 11 jährigen Tochter ?

Ich finde es sehr befremdlich!

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Hallo Mumpelkopf,

ich fand das auch immer schon sehr befremdlich
Sie ist mittlerweile 12 und das mit dem in Ihrem Zimmer schlafen geht gar nicht finde ich...
Aber sie möchte das so. Und er macht es...
Klar, dass sie auch mich wahrscheinlich als Störfaktor sieht,
denn wenn ich da bin schläft er mit mir im Schlafzimmer.
Daher darf ich wohl auch nur 3 x kommen In der Woche in der sie da ist.
Damit sie sich nicht zurückgesetzt fühlt sagt er.

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Ätzend !

Glaub mir, mit so einer Konstellation wirst Du nicht glücklich.

Behalte bloß Deine Wohnung.

Ich hab auch einem gebrauchten Mann. Der eine Sohn ist spitze , der andere link und verlogen.

Ich habe ihm klipp und klar gesagt, ein gemeinsames wohnen wird es nicht geben.

Weder lasse ich mir meine Nerven kaputt machen, noch lass ich mich von fremden Kindern dirigieren , noch subventioniere ich seine Kinder.

Klappt wunderbar , allerdings ist diese Beziehungsform nicht für jeden etwas.


Was sagt eigentlich die Mutter zu der Schlafsituation?

Normal ist das jedenfalls nicht !


LG

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die Antwort ist ganz einfach , laß die Finger von deinem Freund . Wo die Kinder über jedes erträgliche Maß bevorzugt werden .

Alleine schon die Aussage , der Vater schläft im Kinderzimmer , wenn die Tochter da ist , hätte mich aus dem Haus gejagt .

Die Liebe ist wohl sehr einseitig , nämlich von dir , sonst wären die Moderationen anders .

Ich bin jetzt 28 Jahre mit meinem Mann ( er hat 3 Kinder mit in die Ehe gebracht , ich 2 ) aber wenn mein Mann jemals die KInder vorne angestellt hätte , wären wir keine Stunde zusammen .

Wir haben unseren Kindern klipp und klar erklärt , unser Beziehung steht an 1. Stelle und wem das nicht paßt , darf zum jeweiligen anderen Elternteil gehen .

Heute sind alle aus dem Haus und nur noch mein Mann und ich sind da , wir brauchen und verstehen uns .

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Wie herzlos sorry. Meine Kinder stehen Immer! an erster Stelle und ich habe in die Beziehung ein Kind mitgebracht. Hätte mein Partner damit ein Problem gehabt das mein Sohn an erster Stelle steht , wäre ich nicht mit ihm zusammen gekommen. Kinder sollten an erster Stelle stehen und nicht der neue Partner. Meine Meinung.

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Du hast deinem Kind gesagt das dein Partner an 1. Stelle steht und wenn ihm das nicht passt darf es gern zum anderen Elternteil gehen??
Sorry aber ich bin sprachlos! Dein armes Kind. Da denke ich wirklich das es beim anderen Elternteil besser aufgehoben ist.

Liebe TE

Ich denke auch dass das Verhalten deines Freundes da viel ausgelöst hat. Sprecht da mal in Ruhe drüber, unternimm vielleicht mal etwas mit dem Kind ohne Papa. Guck wie ihr zwei dann zurecht kommt.
Wenn es wirklich so gar nicht klappen will und alles nix hilft würde ich auch zur Trennung raten. Sonst tut ihr euch alle keinen Gefallen.

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Also ehrlich gesagt finde ich deine Einstellung ziemlich egoistisch. Du hast doch deinen Freund jede 2.Woche für dich ganz allein. Und das seine Tochter im Mittelpunkt steht, wenn sie da ist, finde ich ganz normal. Wenn du ihn liebst, mußt du halt über deinen Schatten springen. Wenn dir das zu schwer fällt, solltest du dich wirklich trennen. Wenn mein Mann auf Montage war, hat mein Großer auch bei mir geschlafen bis er 13 oder 14 war! Ich kann daran nichts schlimmes oder "befremdliches" finden, wie weiter oben geschrieben wurde. Auch würden meine Kinder IMMER an erster Stelle stehen.
LG

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Hallo zusammen. Leider konnte ich am Wochenende nicht antworten, da mein Internet momentan zu Hause nicht funktioniert..

die Meinungen hier gehen ja sehr auseinander. Ich denke, jeder sieht das anders und das ist auch normal.

Was ich vielleicht noch dazu sagen muss ist, dass ich in der Zeit unseres Zusammenseins auch erlebt habe wie die Mutter ( also seine Exfrau) mit der Situation umgeht. Die Tochter ist ja auch jede 2. Woche bei ihr und sie hat auch seit 2 Jahren einen neuen Freund. Mittlerweile wohnen sie auch seit 1 Jahr zusammen. Die gehen eben anders damit um. Da ist das Kind nicht der absolute Mittelpunkt. Das heißt aber nicht, dass sie sich nicht drum kümmert, aber sie setzt halt Grenzen und man merkt, dass ihr die Beziehung zu ihrem Freund wichtig ist. Sie fährt auch mit ihm in den Urlaub und dann muss Töchterchen eben 3 Wochen beim Papa bleiben - so was würde mein Freund nie tun. Er ist mit seiner Tochter in Urlaub gefahren statt mit mir. Genauso wenn Einladungen am Wochenende anstehen. Die Mutter fragt dann einfach, ob er die Tochter dann schon Samstags nehmen kann statt erst Sonntags. Bei uns geht das nicht. Ich muss dann allein hingehen, da er ja seine Tochter nicht allein lassen kann...bzw. würde er nie auf die Idee kommen diese einen Tag eher zur Mutter zu bringen. Und auch wenn sie bei Mama ist ruft sie ihn jeden Tag an und er muss mit ihr Hausaufgaben machen oder sie irgendwo hin bringen oder abholen. D.h. auch in der Woche wo sie nicht da ist, ist sie immer irgendwie präsent.,..

Ich hab ja selber zwei Kinder groß gezogen und die waren und sind auch immer wichtig für mich, aber ich hab mich dabei nicht selbst vergessen und mein Leben nicht meinen Kindern untergeordnet.

Und er hat mir klipp und klar gesagt, dass er seit der Geburt seiner Tochter seine eigenen Interessen und Bedürfnisse zurückgestellt hat und sein Augenmerk nur noch darin bestand, ihr das Leben so angenehm wie möglich zu machen und sein Leben nach ihr zu richten. Das wäre eben so.

Wir haben auch oft schon darüber geredet. Ist ja nicht das erste Mal. Und jetzt am Samstag auch. Er versteht, dass es für jemanden der dann dazukommt nicht einfach ist, aber er könnte es nicht ändern...

Und "verlieb dich nicht in einen Mann mit Kind" ist einfach gesagt. Gefühle kann man nicht steuern. Das ist einfach passiert und wenn es eine "normale" Kind-Vater-Beziehung wäre, hätte ich vielleicht sogar damit leben können...
Denn natürlich bin ich bereit Kompromisse zu machen, aber wo sind hier die Grenzen, wenn man sich nicht mehr wohl fühlt? Ich hatte leider eine sehr gefühllose Ehe und habe jetzt zum ersten Mal nach vielen Jahren wieder so etwas kennengelernt.

Vielleicht empfinde ich auch deshalb seine Tochter "als störend"...

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"Vielleicht empfinde ich auch deshalb seine Tochter "als störend"..."

Ganz sicher sogar. Viele würden so einen Eiertanz auch gar nicht mitmachen.

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