Chaos durch familiäre Situation?!?!

Hallo,

ich habe mich vor 2 Jahren vom Vater meiner Kinder (jetzt 12,10,4) getrennt.

Ich wollte ihnen den Papa erhalten, daher sind sie im Wechsel 1/2 und ein ganzes WE bei ihm und 1 Nachmittag in der Woche.

Mein Ex hat eine antiautoritäre Haltung. Die Kids bleiben lange auf, können Süßes haben soviel sie wollen und hören immer ein "ja" von ihm.
Das war schon in der Ehe so.

In letzter Zeit wird es bei mir zuhause immer unruhiger.
Nur noch Geschwisterstreit, ständiges Gemotze wenn ich sie um was bitte und totale Respektlosigkeit.

Ganz schlimm ist es mit unserer 10jährigen- Papas verwöhnte Prinzessin.
Ich sage zu ihr sie soll bitte die Küche verlassen weil sie total respektlos mir gegenüber ist "nein, ich gehe nicht"

Mir fällt einfach kein anderer Grund ein für die Probleme außer der Tatsache, dass sie "alles dürfen-nix machen müssen" auch bei mir versuchen einzufordern.

Wenn ihr etwas nicht passt, ruft sie Papa an, beschwert sich über mich und der tröstet sie dann...

Ich weiß ja, dass es anders sein kann - letztes Jahr waren wir gemeinsam zur Kur und nach den 3 Wochen wars echt ruhig bei uns und selbst die Tochter war um 180 Grad gedreht.

Was meint ihr?

Grüße
Marienkäfer

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Guten morgen!

Ich denke, Kinder können die unterschiedlichen Regeln gut auseinander halten und wissen wo sie was dürfen. Es kann aber natürlich sein, dass sie das toll findet und bei dir ebenfalls versucht durchzusetzen.

Ich glaube aber, dass deine Tochter im Alter von 10 Jahren langsam aber sicher in die Pubertät schlittert. Da grenzt man sich ja schon mal eher ab, gibt mehr widerworte und diskutiert alles aus. Mama (oder auch Papa) sind doof und haben ja keine Ahnung. Ganz überspitzt.
Natürlich könnte das durch den Erziehungsstil des Papas verstärkt sein.

Ich fände es wichtig, dass generelle Regeln bei euch gleich aufgestellt sind. Hierfür würde ich euch raten, dass ihr gemeinsam eine Beratungsstelle aufsucht. Dort kannst du über deine Sorgen und Ängste sprechen ohne Vorwürfe. Äußere dann deinen Wunsch, dass ihr zumindest bei den wichtigen Regeln an einem Strang zieht.

Zähne putzen z.b. Sollte selbstverständlich sein, genauso wie die Erledigung von Hausaufgaben. Vielleicht könnt ihr auch andere Dinge besprechen, z.b. sowas wie die späteste Zubettgehzeit. Natürlich dürfen Ausnahmen bei besonderen Anlässen stattfinden. Es muss ja nicht sein, dass eine 4 oder 10 jährige bis Mitternacht rumturnt, sich ausschließlich von Süßigkeiten ernährt und alle Regeln selbst macht. Dafür sind sie einfach noch viel zu klein und können die Tragweite gar nicht einschätzen.

Ich würde auf jeden Fall auf Vorwürfe verzichten! Erkläre einfach deine Wahrnehmung und sage auch, dass es ja durchaus an der Entwicklungsphase liegen könnte. Aber besonders in dieser braucht das Kind zuverlässige Regeln und Orientierungshilfe, um zu einem mündigen,
gesellschaftsfähigem Menschen heranzuwachsen. Kinder brauchen Regeln...und auch ne schüppe vertrauen und Verständnis.

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"Ich wollte ihnen den Papa erhalten, daher sind sie im Wechsel 1/2 und ein ganzes WE bei ihm und 1 Nachmittag in der Woche."

Nimm es mir nicht übel und vielleicht meinst du das auch gar nicht so wie ich das lese, aber mich gruselt dieser Satz.
Du wolltest ihnen den Papa erhalten? Du hast das gar nicht zu bestimmen, per se hat der Papa genau die gleich Ansprüche wie du, der Rest ist Absprache.

Aber darum gehts ja nicht. Ich kann mir schon vorstellen, dass es die Situation ist. Der Papa ist der Verwöhn-Wochenend-Daddy und du die "Alltagsmama" ;-) Das haben aber sicher viele Kinder und je nach Alter gehen sie unterschiedlich damit um. Man kann den Vätern da auch keinen großen Vorwurf machen, finde ich.

Mein Ex und ich betreuen im Wechselmodell, Sohnemann hat also in beiden Haushalt seinen - wenn auch unterschiedlichen - Alltag. Sein Vater ist wesentlich unstrukturierter als ich, bei mir gibt es einen groben, wieder kehrenden Ablauf und man merkt: der Wechseltag ist immer schwieriger als sonst.

Aber was du so beschreibst klingt auch nach typischen Kindern finde. Auch mein 4-jähriger ignoriert gern mal meine Aufforderung und ich glaube nicht, dass das mit 10 besser wird. Da starten ja die ersten Pubertätszüge, denk ich und klar, wird da sicher berechnet, wer am meisten das Köpfchen streichelt.

Lange Rede, kurzer Sinn: du wirst denke ich so leben müssen, es lässt sich sicher nicht alles auf eure Situation schieben (mir hilft Urbia übrigens sehr, zu lesen, dass es auch in den "Normalfamilien" die gleichen, kleinen Konflikte gibt, denn ich neige dazu immer das arme Trennungskind zu sehen) und ich sehe bei deinen Beschreibungen jetzt auch nichts dramatisches :-)

Alles Gute

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Hi,
war vielleicht ungeschickt ausgedrückt.
Sollte heißen dass wir uns nicht auf "jedes 2. Wochenende" reduzieren wollten. Da waren wir uns auch einig.

Wechselmodell sehe ich kritisch. Super wenn es funktioniert; aber kein Erwachsener würde so leben wollen?

Es gibt null Absprachen. Die gabs ja schon zu Ehezeiten nicht...

Und daher fällt mir außer reduzieren auf die gängige Umgangsregelung keine Lösung ein :-(

VG

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Ich glaube nicht, dass ein reduzieren auf die "gängige Umgangsregelung" irgendwas ändert (deine Tochter wird trotzdem Papi anrufen, wenn du meckerst und trotzdem wird beim Papa alles besser sein, was nun gerade in Kinderprioritäten besser sein kann) und das hast du doch nicht allein zu entscheiden oder nickt dein Ex das dann einfach ab?


Warum nimmst du es nicht einfach hin wie es ist?

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Hmm, also bevor ihr überhaupt versucht eine Regelung zu finden, möchtest du ihnen lieber den Umgang mit Papa reduzieren?

Ich finde das ehrlich gesagt sehr egoistisch. Bevor ich meinen Kindern den Vater reduziere, setze ich mich mit ihm - mittlerweile alleine und bei einem von uns Zuhause - an den Tisch und wir besprechen die Dinge.

Mein Ex ist ganz sicher kein Vorzeige-Papa. Er hat einen anderen Bildungs- und Niveaustand als ich, vieles was er sagt und tut lässt mich meine Augen rollen.

Nichtsdestotrotz ist er der Papa und hat genauso Anspruch und Recht auf Umgang mit den Kids wie ich auch. Generelle Dinge mussten wir tatsächlich auch über die Caritas und übers Gericht regeln, solange er nicht über die Trennung hinweg war. Aber eine ähnliche Gangart müssen wir ja trotzdem finden.

Z.b. neigt unser Sohn dazu, so viel wie nur möglich in sich hinein zu stopfen. Papa hat das gut und gerne unterstützt. Grade auCh Süßes.
Natürlich war mir das ein Dorn im Auge. Auch ich möchte Ihnen ab und an etwas süßes erlauben, mit ihnen Eis essen gehen etc. Geht nicht, wenn die Kids von jedem Papa Wochenende 2 kg schwerer heim kommen. Also haben wir miteinander besprochen, dass beim Mittagessen 2 Portionen genug sind (er kennt kein sättigungsgefühl, wenn ihm etwas schmeckt). Und das es statt jeden Tag morgens und abends Nutella gibt, das morgens generell geht und abends eben Hähnchenbrust oder kochschinken. Zähne putzen, Hausaufgaben etc müssen auch selbstverständlich sein. Oder das Tragen eines Fahrradhelmes.

Wie wer die Kinder beschäftigt oder "bestraft" (blödes Wort) und wie die Regeln von jedem einzelnen im Alltag sind, geht uns nichts an.

Unsere Kinder wünschen sich einen Hund und mein Mann und ich haben ihnen gesagt, dass wir darüber nachdenken, ob das gehen könnte. Haben aber auch klar gestellt, dass es dann der Hund der Kinder ist und sie in erster Linie die Verantwortung tragen würden, wenn wir uns einverstanden erklären. Natürlich stehen wir als Erwachsene in der Hauptverantwortung, weswegen wir uns die Zeit nehmen, alles abzuwegen und zu gucken, wie ernst die Kinder das meinen. Gasse gehen und Füttern wäre somit in erster Linie ihre Aufgabe.

Der Papa versuchte sich einzumischen und uns einen Hund zu verbieten, besonders wenn die Kinder die Verantwortung tragen müssten. Da hab ich ihn in seine Schranken gewiesen. Geht ihn a nichts an und b können Kinder aus der Verantwortung für ein Haustier sehr profitieren. Er selbst hat einen halben Zoo Zuhause. .. Mit 9 und 11 Jahren können sie das wohl (wenn dann wird es ein maximal kinder-kniehoher Hund).

Einige Beispiele habe ich genannt. Was ich damit sagen wollte....Es gibt unterschiedliche Regeln bei dir und bei ihm, und die stellt jeder für sich auf. Die Kinder können das auseinander halten!
Es gibt aber gewisse Regeln, die ihr beide setzen müsst. Das geht nur über Kommunikation, ich unterstelle einfach mal, dass ihr in erster Linie beide das beste wollt.

Kann es sein, dass es dir nicht schmeckt, dass er der Spaß-Papi und die die Erziehungs-Mami bist?
Das ist einfach so, damit musst du lernen, zurecht zu kommen.
Was nicht heißt, dass ich dafür kein Verständnis habe. Mir ging es mal genauso. Und in vielen Bereichen liegt es in Papas bzw in meiner Verantwortung. Aber das mussten wir auch erst lernen.

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Deine Tochter hat den Dreh raus euch gegeneinander auszuspielen. Ihr solltet dringend lernen "Papas Zeit, Papas Regeln, Mamas Zeit, Mamas Regeln". Das Problem ist also nicht, dass sie Papa anruft, um ihm was vorzuheulen, sondern dass Papa ihr nicht sagt, dass xy deine Entscheidung ist.

Für mich entsteht auch der Eindruck, dass du nicht nur gern den Einfluss deines Ex reduzieren willst, sondern dich selbst auch schon als den "Bestimmer" unter den Eltern siehst. Seine Erziehung sagt dir nicht zu, die sollte er am besten ändern, das Wechselmodell sagt dir auch nicht zu, also gibt's das auch nicht.

Deine Tochter ist schon zehn. Und sie scheint eine Neigung zu Papa zu haben. Sie kommt dem Alter immer näher, in dem sie die Möglichkeit hat, mit den Füßen abzustimmen. Wenn sie selbstbewusst sagt, sie bleibt bei Papa, dann würdest du in einem Streit um ihren Aufenthalt bereits jetzt schlechte Karten haben. Ich würde daher daran arbeiten, die Situation zu entspannen und vor allem die "Macht" raus zu nehmen.

LG

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Hallo,

nein, ich suche nicht urplötzlich nach Gründen um ihn los zu werden.
Wäre wohl auch komisch, 2 Jahre nach der Trennung!?!

In der Ehe war mein Einfluss größer. Will heißen dass es zwar manchmal schwierig war aber ich "erzogen habe".
Zum einen mag ich es, Mama von mehreren Kindern zu sein, zum anderen hatte ich gehofft, dass es ein weiteres Kind den Fokus von "seiner kleinen Prinzessin" nimmt. Das hat leider nicht geklappt.

Zum Telefonieren: um zu verhindern, dass sie Papa anruft, müsste ich die Hörer verschließen. Verbieten Papa anzurufen reicht nicht. Dreh ich mich rum, nimmt sie sich den Hörer.....

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Du verstehst es einfach nicht: du hast deiner Tochter überhaupt nicht zu verbieten ihren Vater anzurufen und das hat dir auch keiner geraten. Du kannst nicht einfach den Umgang ändern. DU hast das alles nicht allein zu bestimmen.

Was ich lernen musste nach der Trennung: Anders ist nicht falsch.

Ja man hat keine "Kontrolle" mehr über das was der Vater macht, aber wenn man keine akute Gefahr sieht, dann muss man damit leben.

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Warum wohnt sie nicht bei ihrem Vater?