Kind (w, 11) will nicht bei Papa schlafen

Hallo zusammen, seit längerem lese ich bei euch im Forum mit und möchten nun mal gerne selber eine Frage/Beitrag posten.

Und zwar folgendes, die Tochter meines Freundes (11 J) möchte nicht bei uns schlafen. Sie liebt ihren Papa, sie mag und hängt auch sehr an mir, aber schlafen bei uns kann/will sie nicht. Wenn sie das muss weint sie locker 7h am Stück durch, bis sie dann vor Erschöpfung einschläft. Am nächsten Tag aufs Neue. Sie täuscht sogar Bauchschmerzen etc. vor, dass sie nur nach Hause zu Mama kann. Woher ich das weiss? Sobald die Mutter kam um sie abzuholen waren alle Schmerzen vergessen..

Das ganze geht schon seit 3 Jahren so. Die Mutter war auch schon beim Kinderpsychologen mit ihr und der Grund warum sie nicht bei uns schlafen kann: Sie hat Angst. Sie hat Angst alleine zu schlafen, weil sie bei uns eben in ihrem eigenen Bett schlafen muss. Bei Mama oder der Grossmutter darf sie immer mit denen in Bett schlafen. Zu Beginn blieben wir hart und das Kind musste bei uns bleiben über Nacht. Wir dachten, das legt sich dann mit der Zeit schon. Hat es aber nicht. Es war mal besser, mal schlechter aber in letzter Zeit wurde es wieder massiv schlechter.

Ich habe meinem Freund gesagt, er soll doch an das Kind denken und es bei der Mutter übernachten lassen. Niemand hat was davon, wenn sie bei uns stundenlang schreit. Win-win für alle, wenn sie tagsüber glücklich ist und Nachts auch. Nun wurde ein Gerichtstermin angesetzt um die neue Regelung zu fixieren und was macht der Richter? Nein der findet das GAR nicht toll, das Kind MUSS beim Vater übernachten das gehört halt dazu.

Also sehe nur ich das so oder hat der von mir aus gar nichts zu sagen? Wenn doch beide Elternteile einverstanden sind? Klar, des Wurzels Übel ist die Mutter, die das Kind schon sein ganzes Leben lang bei sich im Bett schlafen lässt. Aber wenn die nichts dran ändert, was haben wir dann für eine Chance? Das Kind ist jetzt bald 11 Jahre, kann man es noch umgewöhnen alleine zu schlafen? P.s. als sie bei uns schlief mussten immer alle Türen offen sein und das Licht an, sonst ging GAR nichts. Die letzten paar Male musste beim Freund bei ihr schlafen wegen dem Geheule..

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Ich sehe das auch so, dass das Kind lernen muss, beim Vater zu schlafen. Der Vater ist hier gefragt, die Übernachtung einfühlsam so zu gestalten, dass das Mädchen keine Angst hat und langsam an ein eigenes Zimmer gewöhnt wird. Auch wenn das bedeutet, dass sich dein Freund zunächst zu ihr legt.

Mit der Mutter würde ich reden: es ist nicht angemessen, dass eine 11jährige noch nicht alleine schlafen kann und dass immer das Licht an sein muss.

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Ja aber wie lange muss denn diese Phase gehen? Das ging jetzt 3 Jahre so.. sie schläft erst seit 2 Monaten nicht mehr bei uns! Wir haben es jahrelang versucht. Die Antwort der Mutter "ich weiss, dass es nicht ok ist was ich mache. Aber sie weint sonst, so gibt sie Ruhe."

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Die Kleine scheint ein tiefsetzendes Problem zu haben und eine Therapie zu benötigen. 7-8 Stunden am Stück zu weinen, weil sie im eigenen Zimmer schlafen soll, ist nicht normal für eine 11jährige.

Ich würde, wie schon geschrieben, mich als Vater an ihr Bett setzen und wie bei einem Kleinkind, das Einschlafen üben. Zunächst ein weiteres Bett in das Zimmer stellen, und da dann, sobald sie eingeschlafen ist, wieder gehen. Die Tür würde ich offen lassen, ihr evtl. ein Radio hineinstellen, eine Lampe mit einem Dimmer, die dann immer niedriger gedämmt wird, und immer wieder an der geöffneten Tür vorbei laufen, damit sie sieht, dass der Papa ganz in der Nähe ist.

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<<<Wenn doch beide Elternteile einverstanden sind?>>>

Warum dann übers Gericht?

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es mussten noch andere Punkte angepasst werden in der bestehenden Regelung (Anpassung Alimentezahlung aufgrund neuem Job/Lohn und Ferienregelung) daher bestand der Gerichtstermin bereits..

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Das hätte man doch nicht erwähnen müssen. Das arme Kind wird zu was gezwungen, wo es sich unwohl fühlt.

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Nun, wo kein Kläger, da kein Richter.
Ich finde nicht, dass es Aufgabe Deines Partners ist, das auszubügeln.
Wenn sie 11 ist, handelt es sich um ein massives Erziehungsdefizit der KM, da hat man überhaupt keine Chance, das bei einem 14tägigen Besuchsrhythmus auszugleichen.
Auch finde ich es bei einer 11jährigen seltsam, dass sie 7h am Stück heult.
Das würde ich mir definitiv nicht antun.
Was macht Sie denn bei einer Klassenfahrt?
Ich finde es unmöglich von der KM, so ein Fehlverhalten anzuerziehen.
Wir hatten ein ähnliches Problem, bei uns hat es sich aber schnell gelegt, wir haben auf klare Regeln (kein Schlafen im Elternbett, ausser krank, schlecht geträumt ect.) bestanden.
Aber das ist sicher von Kind zu Kind unterschiedlich,
Aber sieh es positiv, die Zeit spielt für Euch, spätestens in der Pubertät, sollte sich das Thema von alleine erledigen.

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ich hoffe du hast Recht, dass sich das bald legt.. oder aber dass sie bald in das Alter kommt, in der der Richter sie selber entscheiden lassen muss.. sie ist bald ein Teenie und wenn sie nun mal nicht bei Papa schlafen will kann der sie doch nicht zwingen?

Auf Klassenfahrt wart sie bisher nur ein einziges Mal, das waren 2 Tage also 1 Übernachtung und dort hatte sie die ganze Nacht mit den anderen Mädchen gequatscht und gespielt.. war also kein Problem. Das Problem bei ihr ist einfach sobald sie alleine schlafen muss, sie hat Angst vor "Monstern" im Dunkeln. Logische Erklärungen oder Gespräche nützen bei ihr nichts, sie sagt "ja ok, alles klar" aber dann sobald es anfängt einzudunkeln laufen die Tränen. Auch Anreize haben wir versucht "du kriegst einen Computer wenn du es schaffst, ohne Licht zu schlafen (mit 11!)" ihre Antwort "oh, dann werde ich nie einen Computer haben ohne Licht schlafe ich niemals!"

Ich hatte ja leider auch befürchtet, dass wir keine Chance haben solange die Mutter ihr Verhalten nicht ändert. Ich war nur geschockt ab dem Richter, dachte das Kindswohl steht an erster Stelle. Was denkt der denn wie die Stimmung ist wenn ein Kind alle 2 Wochen 2 Nächte je 7-8h weint?

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Grundsätzlich hat der Richter ja recht, es wäre dem Umgang förderlicher, wenn das komplette Wochenende mit dem Vater verbracht werden könnte.
Jedoch unter diesen seltsamen Umständen finde ich es schon eine Zumutung.
Ich denke aber dennoch, das Problem ist viel tiefer gelagert.
So ein Verhalten ist komplett altersunangemessen. Ich würde übrigens darauf bestehen als Vater (und es notfalls selber in die Hand nehmen), dass das Kind einem Psychologen vorgestellt wird.
Da stimmt irgendetwas nicht, wenn eine 11jährige 7Stunden am Stück heult.
Wir hatten das Thema kurz mit einer 9jährigen, das konnten wir aber schnell lösen.
Das von Dir geschilderte Verhalten ist für das Alter aber in meinen Augen bedenklich.

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Nur mit Licht und offener Türe einschlafen funktioniert gar nicht? Es muss eine Bezugsperson dabei liegen?

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ja, alleine geht gar nicht..

vielen Dank euch allen für die Antworten. Ich bin ein wenig 'beruhigt', dass ich mir nichts einbilde und das wirklich wirklich NICHT normal ist. vor allem nicht für dieses Alter. Naja, kommt Zeit kommt Rat.. hoffentlich.

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Nein, das ist nicht normal, aber beruhigt wäre ich da als Elternteil (oder Co-Elternteil) nicht. Ich würde davon ausgehen, dass die Ängste echt sind und dem nachgehen. Erfolgen weiterhin regelmäßig Besuche bei der Kinderpsychologin?

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Was der Richter sagt, ist völlig unerheblich, wenn die Eltern sich einig sind.

Ich finde übrigens nicht, dass ein Kind zwangsläufig allein schlafen muss. Mein Gott schläft der Papa halt bei ihr. Sooft ist sie doch sicher nicht da, oder?

Wie kann man sein Kind stundenlang weinen lassen, erschließt sich mir nicht.

Ich bin übrigens der Meinung, dass das schon 3 Jahre so geht, weil ihr sie zu Beginn unter Tränen gezwungen habt. Hättet ihr euch am Anfang ein bisschen nach ihr gerichtet und sie langsam an die andere Schlafsituation beim Papa gewöhnt, wäre der Drops wahrscheinlich schon gelutscht.

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Ich finde das jetzt auch alles andere als optimal, aber ich stelle mir die Frage, wie es denn bei euch läuft, wenn sie neben Papa schlafen darf?