Meine Tochter 8 J. will nicht mehr zu ihrem Papa

Guten Morgen alle zusammen,
seit längerer Zeit haben wir das Problem dass meine Tochter, die im Februar acht Jahre wurde, nicht mehr gerne zu ihrem Papa geht. Die Regelung dass sie alle zwei Wochen am Wochenende dort ist haben wir schon seit sechs Jahren. Jetzt wo sie älter wird und mehr versteht wird es zunehmend schwieriger. Ich versuche mich kurz zu halten. Sie ist ein Kind dass schon immer viel Gewohnheiten gebraucht hat. Dinge die plötzlich anders sind setzen sie unter Stress. Sie ist auch ein sehr emotionales, sensibles Kind (ich war als Kind genauso und meine Eltern waren nicht getrennt). Nun haben wir an den Wochenenden immer eine große weinerei und traurigkeit wenn sie zu Papa soll bzw sie bei Papa ist. Ihr Papa meint ich soll mit ihr zum Psychologen aber meiner Meinung nach ist mit dem Kind alles in Ordnung und ihr Vater ist das Problem. Er ruft unter der Woche nicht an, kommt nicht mal vorbei um mit ihr was zu unternehmen usw. Das ist ja alles viel zu aufwendig (er arbeitet 15 Minuten von unserem Wohnort). Unsere Tochter soll dann wenn sie dort ist oft bei Oma schlafen oder ihrem Onkel was sie überhaupt nicht will denn sie hat ja schon ein Problem damit bei ihm zu schlafen. Er ist nicht gerade der sensibelste emotional gesehen was ihn zu Aussagen wie: "du musst aber zu mir kommen" und "vielleicht ist da was in deinem Kopf" oder ähnlichem verleitet. Das verstört die Kleine natürlich nur noch mehr. Natürlich habe ich versucht mit ihm zu reden und ihm klar zu machen dass er mehr in die Aktion gehen muss, sich präsenter machen muss usw aber da bin ich auf taube Ohren gestoßen. Ich weiß echt nicht mehr weiter. Gestern Abend habe ich sie müssen abholen da sie stundenlang dort nur geweint hat und das kenne ich gar nicht von ihr. Bei uns ist sie so ein fröhliches, aufgewecktes, sozial gefestigtes Kind. Ich brauche Dringend Tips und Ratschläge was ich tun kann. Diese Situation macht mich wahnsinnig da ich ihr nicht viel helfen kann außer gut zureden. Muss sie denn bei ihm übernachten wenn sie nicht will? Ich bin gerne gewillt den Fahrtweg auf mich zu nehmen und sie abends zu holen und morgens wieder hin zu bringen auch wenn das seine Aufgabe wäre aber das kostet ja zu viel Geld und er würde mir ja Unterhalt zahlen....und nebenbei erwähnt ist er niemand der am Hungerstuch nagt...

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Guten Morgen erstmal
Ich habe mit keiner Silbe gelesen was unternommen wurde herauszufinden, WARUM das Kind nicht mehr bei Papa schlafen will? Du sagst sie braucht Stabilität und tut sich schwer mit Veränderungen: Nun das Arrangement mit dem Vater läuft seit 6 Jahren, d.h. seit sie 2 ist.. Daran kann es also nicht liegen.Was sagt die Kleine denn, wenn du sie fragst warum sie nicht mehr dort schlafen will? Der Vater hat absolut Recht mit dem Psychologen, wenn die Kleine darauf keine Antwort geben kann oder will (und er ihr nichts getan hat wovon ich mal ausgehe) dann ist dies absolut der richtige Schritt! Warum ist "deiner Meinung nach" alles in Ordnung mit dem Kind? Das ist doch eben absolut NICHT in Ordnung, wenn sie stundenlang weint und nicht mehr dort schlafen will. Er hat jedes Recht dazu, dass sein Kind an seinen Wochenenden auch dort schläft und alles getan wird, damit dies wieder funktioniert.

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Du schreibst deiner Meinung nach ist es die Schuld vom Vater... verstehe ich das richtig? Meinst du es ist seine Schuld weil er unter der Woche nicht vorbeikommt und nicht telefoniert?
Denkst du nicht, dass man da (wenn sie Gewohnheiten braucht) einen Fixsternen ausmachen kann und sagt: jeden Mittwoch, 17:30 Uhr telefonierst du mit deinem Papa? Da hat er sicher auch nix dagegen.

Dein Beitrag wirkt aber leider so, als würdest du den Vater sowieso verurteilen und dein Kind unterstützen den Vater zu meiden. Wenn du ein schlechtes Bild dem Vater gegenüber hast wird es dein Kind vielleicht übernehmen, und das könnte der Grund sein - ist das bei dir evt so?
Denk daran: der Papa ist auch wichtig, und nicht nur für ihn, auch du hast freie Zeit zum Energieaufladen verdient

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Hallo Lagherta,

Ist denn das Wochenende in Stein gemeißelt? Oder könntet ihr auch sagen sie verbringt jeden Sonntag (oder Samstag) bei Papa? Also ohne Übernachtung und dafür jede Woche? Ich würde sie nicht zwingen sondern fragen was los ist und gemeinsam (Tochter, du, Vater) eine Lösung finden.

Viele Grüße
Linnlie

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Hallo.

Ich antworte dir mal, so wie ich es machen würde. Ich wüde das Kind nicht zwingen zum Vater zu gehen. Auch wenn die Regelung was anderes sagt. Wenn das Kind sich nicht wohlfühlt und eh immer nur abgeschoben wird vom Vater, dann ist sie ja nicht wirklich bei ihm. Also kann sie ja nicht mal am Wochenende ankommen.

Meine beidne jüngsten waren damals acht und neun und ihr Vater "verlangte" auch, dass sie zu ihm kommen. Anfang hatte er mit mir die Termine ausgemacht und auch über mich abgesagt. Wer musste den Kindern das mitteilen, richtig ich. Und ich war dann der Buhmann, da mein Ex schon imer gut aufwiegeln konnte. Er erzähtle den Kindern einfach, dass die Mama sagte, ihr habt keine Zeit. Als ich das dann mitbekam und er es weiterhin so durchziehen wollte, habe ich gesagt. Vergiss es, jetzt kannst du die Termine mit den beidne alleine machen und auch alleine absagen. Ich habe die Gespräche auch gleich immer weitergeleitet, sodass er sich selbst in die Ecke trieb. Das hat er nicht lange mehr mitgemacht und die Mädchen haben schnell mitbekommen, dass er derjenige ist, der den Keil dazwischen rammt. Ich habe somit die Besuche den Kindern überlassen. Und was soll ich sagen, die Besuche oder auch der Kontakt wurde immer weniger. Ich fand es aber nicht schlimm, dass sie "ständig" bei mir waren. Sind ja schließlich meine Kinder.

Mein Ex wollte sozusagen seinen Frust über die Trennung über die Kinder austragen. Und das hab ich nicht zugelassen. Er hatte gar kein Interesse, dass die Mädchen bei ihm sind. Daher hat sich das auch dann ganz schnell immer mehr gestreckt. Jetzt sind sie erwachsen und ich merke wie der Kontakt ist. Regelmäßig aber sehr verhalten. Daran ist er selber Schuld.

Wie gesagt, ich würde deine Tochter nicht zwingen dorthin zu gehen. Und wenn er damit kommt, sie müsse hin kommen, dann würde ich mal sagen, er muss sich dann auch um sie kümmern und kein anderer. Ansonsten würde ich mich mal beraten lassen, denn das kann dem Kind nicht guttun.

Alles Gute.

LG

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Ohaa, ich dachte nicht dass es noch jemandem genau so geht?! Bei uns war es fast 1:1 gleich, die 7-jährige Tochter ist alle 14 Tage am Wochenende bei uns sowie die Hälfte der Ferien. Sie wollte auf einmal nicht mehr bei uns schlafen. Einfach so, ohne dass es irgendwelche Änderungen gegeben hätte.. Bei Gesprächen mit ihr kam nichts heraus, sie konnte nicht antworten warum sie auf einmal nicht mehr bleiben wollte. Es wurde so schlimm, dass sie ebenfalls, wie bei dir, stundenlang geheult hat. Sie hatte richtige Heulkrämpfe und konnte nicht mehr aufhören. Bis dann ebenfalls die KM sie abholen kam.

Von dem Moment an hatte sie es entdeckt "ich muss nur lang genug heulen, dann kann ich nach Hause zu Mama". Mama hat schön mitgespielt, sie wollte ihr Mädchen nämlich ungern zum Vater geben. Nach diversen Auseinandersetzungen zwischen Mutter und Vater ging der Fall vor Gericht. Dort wurde festgehalten, dass das Kind beim Vater schlafen MUSS! Ohne wenn und aber. Zusätzlich wurde eine Therapie bei einem Kinderpsychologen angeordnet der jetzt versucht herauszufinden, was der wahre Grund ist und wie man die Sache lösen kann.

Von daher denke ich, hat dein Ex Recht.

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Gut dass ein Therapeut mit an Bord genommen wird. Warum nur muss man sowas brachial durchsetzen wollen? Geht es da noch um das Kind? Kennst du das berühmte salomonische Urteil?

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Ja klar das brauchst du mir nicht zu sagen, da bin ich absolut deiner Meinung. Aber ich habe nichts zu melden, bin ja nicht die Mutter... Ich akzeptiere die Situation allerdings nur, eben weil gerade ein Therapeut mit an Bord ist der diesem Problem nachgehen soll. Würde hier keine Lösung angestrebt werden, würde ich mir dieses Dauer-Krampf-Geheule nicht antun.

Ich verstehe es ja aus Sicht des Vaters, der sein Kind über alles liebt und so viel Zeit wie möglich mit ihr verbringen will, dazu gehört auch das Schlafen. Das zu-Bett-gehen-Ritual, gemeinsam frühstücken etc. Schade ist, dass seitens Mutter hier nicht freiwillig unterstützt wurde, erst auf gerichtliche Anordnung hin. Und so ähnlich sehe ich es auch bei der TE hier..