"Stiefpapa" - Leiblicher Vater - "Papa" - allgemeine Krise

Hey ihr Lieben,
ich bin neu und ich bin gerade etwas aufgeschmissen und nebenbei auch ziemlich sauer.
Ich entschuldige mich im Vorraus, falls es länger wird.
Ich habe 2 Kinder, 6 und 5. Ich habe mich von deren Vater getrennt als das Kleine circa 6 Wochen alt war, da das Zusammenleben einfach nicht mehr tragbar war. ( Hierzu jetzt keine weiteren Einzelheiten, das würde den Rahmen sprengen)
Kurz nach der Trennung habe ich versucht klar zu machen, dass ich kein Problem damit habe, wenn er seine Kinder regelmäßig sieht, abholt und die Beziehung erhält/aufbaut.
Hatten tatsächlich auch eine Umgangsregelung über das Jugendamt gemacht mit denen wir beide so mäßig einverstanden waren, aber Kompromisse muss man eben überall treffen.
Geendet hat das ganze Recht schnell, als er immer unzuverlässiger wurde. Von Lieblingskuscheltier (was zum Schlafen heute noch dringend benötigt wird) vergessen und es nicht einsehen noch nachzubringen, über 1 Tag vorher absagen, 1 h vorher absagen (was jedes mal wieder einige Tränen, gerade bei dem großen Kind auslöste) bis hin zu wochenlang gar nicht melden. Führte natürlich immer wieder zu Stress. Veränderungen im Verhalten meiner Tochter in der Kita waren auffällig in der Zeit. Lange, viele Gespräche mit den Erziehern, dem Jugendamt usw.
Das Jugendamt wollte einen neuen Termin ausmachen um die Umgangsregelung zu überarbeiten, wenn sie ihm ja offensichtlich nicht passt, allerdings tauchte er nicht auf. Da er allerdings nach monatelanger Funkstille immer wieder Freitags mal spontan schrieb, dass er JETZT SOFORT die Kinder holen will, hatte ich dann mit dem Jugendamt vereinbart, dass ich die Kinder nicht mehr rausgebe, bis besagter Termin beim JA stattfand (das war die Aussage der Sachbearbeiterin und wuchs nicht auf meinem Mist).
Mittlerweile hörte ich seit ca. 4 Jahren so gut wie nichts mehr von ihm. Kein Anruf zum Geburtstag der Kinder, keine Versuche den Termin beim JA wahrzunehmen, absolut nichts.
Nun meldete er sich letzte Woche bei mir aus dem nichts hat ein riesiges Fass aufgemacht, er würde vor Gericht gehen, ihm wäre zu Ohren gekommen die Kinder seien vernachlässigt, er würde Umgang einklagen usw. Ich war direkt diese Woche bei einer der vielen Beratungsstellen um eine Familienberatung bezüglich des Umgangsrechtes in Anspruch zu nehmen, einen Weg mit ihm gemeinsam zu finden.
So damit hätten wir die Vorgeschichte abgearbeitet, jetzt meine Frage
Nun ist die Situation aktuell so: Ich bin seit ca. 3 Jahren in einer neuen Beziehung, wir leben seit 1 Jahr zusammen, allerdings war er auch davor schon, im Prinzip täglich bei uns. Auch er hat zwei Kinder aus der vorherigen Beziehung, die alle 2 Wochen bei uns übernachten. Die Kids sind mega dicke Freunde, könnten nicht mehr ohne einander.
Aber meine beiden haben an diesen Besuchswochenenden eben auch mitbekommen, das die Beiden anderen, meinen Partner eben mit Papa ansprechen. Das hat gerade der Kleine sehr schnell übernommen die Große dann auch irgendwann. Wir haben bestimmt 1 1/2 Jahre versucht das zu unterbinden. Aber als die Zeitspanne immer größer wurde in der der KV keinerlei Reaktion zeigte haben wir dann beschlossen, dass wir einfach aufhören dagegen anzukämpfen und die Kinder diese Wahl selbst treffen lassen. Es ging also zu keinem einzigen Zeitpunkt von mir bzw. meinem Partner aus.
Der Kita fiel auf, dass es den Kindern sehr gut zu tun scheint. Ihr Verhalten, Wutanfälle, Stimmungsschwankungen wurden im Laufe der Zeit besser.
Nun hat aber der KV ein riesiges Problem damit. Erzählt von "Rechtsverletzung der väterlichen Rechte". Meinem Partner würde es nicht zustehen, dass die Kinder ihn so nennen würden. Aber den Kindern jetzt weiß machen, dass sie doch nicht mehr Papa sagen dürfen? Meinen Partner, der sich die letzten 3 Jahre um die beiden gekümmert und gesorgt hat, als wären es seine eigenen Kinder, weil es den KV einfach nicht interessiert, das wieder wegnehmen (schon klar, es geht nicht um seine Gefühle, aber doch irgendwie schon), Weil nach 4 Jahren, wo nicht mal ein Anruf zu Geburtstag kam. Keinerlei Interesse seinerseits an den Kindern bestand, plötzlich die große Vaterliebe wieder aufgeflammt ist als ich wegen einer Unterschrift die ich brauchte auf ihn zu kam. Er macht riesiges Theater, weil die Beratungsstelle erst nächstes Jahr wieder einen Termin frei hat (welch Wunder so kurz vor Weihnachten). Und macht mich im Moment echt psychisch fertig, weil er mir ständig wieder mit Anwalt und Gericht und sonstwas droht. Ich weiß nicht mehr weiter. Ich versuche so gut es geht ruhig zu bleiben und hauptsächlich, das Wohl meiner Kinder schützen, da gerade die Große sich grad erst gefangen hat, verhaltenstechnisch....
Bitte helft mir, und sagt mir was ich machen, und wie ich reagieren soll! Ich bin am Ende meines Lateins. #kratz

Danke schonmal und Liebe Grüße an euch alle!

1

Ich würde mich vom Ex gar nicht stressen lassen. Soll er erstmal kommen, die Termine wahrnehmen und dann schaut man weiter.

Wenn er meint irgendwelche kruden Rechtsvorstellungeb durchsetzen zu wollen, soll er sich gerne an einen Anwalt wenden...

Zum Thema Papa, warum sollten deine Kinder den Stiefvater nicht Papa nennen dürfen? Er ist die männliche Bezugsperson. „Mama“ „Papa“ „Oma“ diese Namen muß man sich verdienen.
Die Söhne meines Mannes nennen ihn auch beim Vornamen. Er war auch einige Jahre aus diversen Gründen abwesend. Er käme nie darauf das zu hinterfragen, auch wenn er jedesmal traurig ist, wenn die Jungs ihren Stiefvater mit „Papa“ ansprechen.

2

Alles nur heiße Luft... Gibt keine Rechtsgrundlage für seine verrückten Vorstellungen. Aber das kann er ja gerne von seinem Anwalt hören, den er dafür auch noch bezahlen muss.
Lass Dich nicht auf eine Schlacht ein, die er jetzt entfachen möchte.
Termine zur gemeinsamen Beratung wahrnehmen und ansonsten nicht auf ihn eingehen. Das führt nur zu Stress, der sich am Ende auf die Kinder auswirkt.
Die Beratungsstelle wird Euch helfen einen guten Weg zu finden. Ob er ihn mit Euch geht liegt dann bei ihm.

LG

3

Keine Sorge, im Prinzip brauchst du gar nichts machen. Du hast das Recht auf deiner Seite. Der Kindsvater ist so viel wert wie eine Kakerlake. Ehrlich, mir reißt bei sowas die Hutschnur. ER war doch derjenige der sich nicht um die Kinder geschert hat. Das Jugendamt weiß Bescheid und hat doch sicher genügend Dokumente die beweisen, dass von Seiten des KV null Bemühung kam. Was will er denn machen? Die Kinder zu sich holen? Das schafft er nicht. Dir geht es gut, dein Partner und das JA stehen hinter dir. Lass dich von dem armseligen Würstchen nicht fertig machen. Sollte er drohen und deine Familie belästigen würde ich ihn anzeigen.

4

Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.

Ich hatte auch so einen Erzeuger... das gleiche Verhalten, einschließlich dem Versuch einzuklagen, ich müsse ausgehändigt werden, sobald er an der Tür steht🙄 Nur war ich da schon 12 und konnte, nach vielen Jahren der wiederholten Enttäuschung, sehr deutlich sagen, was ich von der Idee hielt.

Nach der Hochzeit meiner Mutter, als ich 8 war, nannte ich ihren Partner Papa.

Mein Stiefvater hat sich vor meine Mutter gestellt und die Sachen (Unterhalt, Anwalt, etc) geregelt, da war dann sämtliches Interesse an mir vergangen.

Inzwischen wurde ich nach Minderjährigenrecht adoptiert und bin mit diesem Mann nicht mehr verwandt 😊

5

Ich hatte auch ein Erzeuger, der kein Interesse an uns hatte und mal kam er wieder an, hin und her.
Mein Bruder und ich wir kannten ihn nicht bzw können uns nicht an ihn erinnern.
Meine Mama hatte auch einen neuen Partner, der uns wie seine eigenen Kinder aufgezogen hat.
Und wir beide können mit stolz immer sagen, das ist unser Papa.
Denn einen Papa macht viel mehr aus, als nur die Kinder zu zeugen!!! Er war immer für uns da, Einschulung, Wettkämpfe...überall, zugehört, getröstet....das ist ein Papa.
Er wollte uns damals auch adoptieren, das hat aber der Erzeuger damals nicht zugelassen.
Trotzdem haben wir den Namen angenommen und sind eine richtige glücklich Familie.