Bin ich so schlecht, oder empfinde ich nicht falsch..

Hallo ihr Lieben,

ich Zweifel gerade an mir und meiner Beziehung und brauche dringend mal Meinungen....

Ich versuche mich so kurz wie möglich zu halten.

Mein Partner und ich sind seit knapp 3 Jahren zusammen. Er hat einen heute 9 jährigen Sohn und ich erwarte unser erstes gemeinsames Kind.

Wir sind vor einem Jahr zusammen gezogen und seit dem gibt es viele Höhen und Tiefen. Wir hängen beide sehr aneinander, empfinden starke Liebe, aber genauso können wir auch streiten und negativ empfinden.

Bevor wir zusammen gezogen sind, wohnte er in dem selben Haus wie sein Sohn, genau eine Wohnung drüber.
Mein Partner versteht sich ansich recht gut mit der Mutter des Kindes und auch mit dem neuen Partner. Auch ich mochte sie anfangs sehr gerne, obwohl mich schon erstaunte, wie sehr mein Partner sich fügt.

Sie ist sehr heerisch, sie bestimmt über das Kind, sie trifft Entscheidungen, es ist, als hätte mein Partner nichts zu sagen.
Wenn er dann in manchen Situationen so vor den Kopf gestoßen oder absolut nicht zufrieden mit Entscheidungen war (zb. Dem jungen mit 6 Jahren einen riesen Fernseher und Konsolen ins Kinderzimmer zu packen), dann endet es eigentlich nur im Streit, weil sie sich nicht sagen lässt, dass sie was falsch macht. Es war schon immer so, sie schubste meinen Partner die Treppe herunter, er hatte damals das Baby auf dem Arm und sie verweigerte ihm ein halbes Jahr seinen Sohn, das Jugendamt kam nicht aus den Pötten und so verlor er viele Monate mit seinem Kind.

Naja, jedenfalls hab ich mir schon sehr früh und sehr oft meinen Teil zu allem gedacht, aber wirklich was tun oder sagen wollte ich nicht, bis wir dann zusammen gezogen sind und mich nun einige Dinge auch betreffen.

Als die beiden noch alleine waren, war es einfach ein Männerhaushalt. Mein Partner war nicht großartig Strukturiert, was ja ok war, aber jetzt ist da halt auch noch eine Person mehr. Ich.

Es gibt Dinge, die sind mir einfach so wichtig und mich stört einiges einfach.

Hände waschen nach dem Toilettengang.
Sein Sohn hat von der Mutter beigebracht bekommen, dass nur Wasser reicht.
Ich habe ihm erklärt, wie sich Viren und Keime verteilen, wodurch ein Mensch krank wird, weil ich mich einfach so ekel, wenn ich sehe, dass er mit ungewaschenen Händen, nach dem grossen Toilettengang in die Küche geht und dort dann alles antatscht. Ich bin da einfach sauber und mir ist Hygiene wichtig, gerade jetzt, wo ich schwanger bin, brauche ich keinen Virus zu provozieren...

Dann rennt er ständig nur in seiner Unterhose rum, er pupst und alles landet in ihr. Er ist ein Kind, das ist okay, aber er legt sich dann zu uns ins Bett, wenn wir morgens wach werden. Und das ist der Punkt, der für mich so schlimm ist.

Ich mag den Jungen, aber er ist nicht mein Kind.
Ich kenne ich auch nicht seit klein auf, dass ich da eine Bindung zu habe, wie bsw meinem Patenkind, ich finde es ist das Bett von meinem Partner und mir, ich möchte dort keine "fremden Kinder" drin liegen haben, das ist mein intimer Bereich. Dazu kommt dann noch das Hygiene Thema. Ich würde danach am liebsten das Bett beziehen, weil überall nur seine Essenfinger kleben und von der Körperhygiene will ich nicht anfangen. Ich fühle mich nicht wohl, wenn er in meinem Bett liegt. Ich finde es schön, wenn er mit seinem Papa kuschelt, aber das kann doch such in seinem Bett sein, oder auf der Couch. Für mich ist das Schlafzimmer einfach tabu, dass ist mein Ort...

Es kommen dann einfach Kleinigkeiten hinzu, die Nerven, vieles ist einfach, weil seine Mutter nicht wirklich hinterher ist, was benehmen und anstand angeht. Es wird auf die Teller von anderen Leuten gegrascht, abgebissen und das essen wieder zurück auf den Teller geschmissen. Messer und Gabel sind Deko. Getränke werden durch das Restaurant gespuckt und die ganze Welt muss und darf sich nur um ihn drehen, so dass schon der Sohn des neuen Partners auf seine Vaterwochenenden verzichtet.

Mein Partner und ich streiten viel, ich hätte gewusst, dass da ein Kind ist ( ja, er soll ja auch nicht weg sein), ich wusste, dass er es mag, mit ihm im Bett zu kuscheln (1. Ja, aber ich wohne zufällig nun auch mit in dieser Wohnung, beide sind nicht mehr alleine und 2. Er hat selbst ein riesen Bett), ich würde nur einen Hygienetick haben ( Nein, als Arzthelferin weiß oder beschäftigt man sich nunmal mit Hygiene, es ist in einem normalen Rahmen, hier ist nichts übertrieben reinlich, es soll einfach nur sauber sein)
Es würde ja alles nur nach mir gehen müssen ( es gibt genug, was mich innerlich stört, wozu ich aber nichts sage, was ich einfach dulde, augen zu und durch)

Jetzt kommen dann Dinge, dass unser gemeinsames Kind dann später auch nicht ins Bett zu uns darf und sowas. Er versteht nicht, dass sein Sohn nicht mein Kind ist.

Ich hatte schon eine Diskussion, als er sagte, dass sein Sohn direkt nach der Geburt in den Kreißsaal kommt.

Nein!! Ich erwarte mein erstes Kind! Es ist ein so intimer Moment, welchen ich ausschließlich mit meinem Partner teilen möchte. Ich will die Zeit genießen, Ruhe haben, nach der Geburt entspannen und ankommen, ich will mich nicht da direkt mit mit Fragen oder diskussionen befassen...
Ich sagte ihm, dass ich entscheide und das ich auch hoffe, dass ich schnell für drauf bin, aber ich möchte schon 2 bis 3 Tage haben und dann kann er gerne sein Geschwisterchen kennen lernen. Wenn er mein Sohn wäre, wäre es anders, nicht weil ich ihn hasse oder sowas, sondern weil ich einfach eine Grenze habe, ich liege dort entblößt, ich möchte auch nicht, dass der ins Bad kommt oder sowas, bei den eigenen Kindern ist es halt was anderes.

Wochenbett war dann zum Glück, dass mein Partner das direkt eingesehen hat und ich jetzt nicht erwarten muss, dass sein Kind das Wochenbett mit mir und meinem Baby verbringt....

Ich fühle mich einfach inzwischen sehr unwohl wenn er hier ist, ich mag ihn, auch wenn das wahrscheinlich jetzt erstmal anders rüber kommt, aber es ist alles so verfahren, auch bei meinem Partner... Ich frage mich einfach, wieviel man hinnehmen muss, wieviel wohlfühlen man in seiner Wohnung hergeben muss ( er sitzt auch hier oft stundenlang vor der Glotze, ich habe schon ganz klar gemacht, dass der Fernseh am Tag aus bleibt, sobald unser Baby da ist, ich sitze nämlich die Wochenende, falls wir nichts unternehmen, in meinem Schlafzimmer, weil sein Sohn im Wohnzimmer halb nackt auf der Couch liegt und Fernseh schaut)...

Ich bin total ratlos, übertreibe ich? Bin ich die böse Stiefmama wie es mir oft vorgeworfen wird? Ich brauche Meinungen...

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Hallo,
du kannst empfinden, wie du möchtest, doch aus meiner Sicht ist das Ganze langfristig zum Scheitern verurteilt, weil du euch nicht als Familie siehst, sondern den Jungen bloß als Gast und Anhängsel deines Partners. Es stört deinen Partner anscheinend jetzt bereits massiv, dass du Unterschiede machst und das finde ich total verständlich und auch richtig so.

Dass er sich die Hände waschen soll usw., sind Erziehungsfragen. Da darfst du meiner Meinung nach ruhig mitwirken und eingreifen, weil es euren gemeinsamen Alltag betrifft und es sinnvolle Regeln sind, die den Jungen im Leben unterstützen werden.

Dass du ihm jedoch verbieten möchtest, zu deinem Mann ins Bett zu krabbeln, während euer gemeinsames Kind es darf oder dass du ihn im Wochenbett nicht sehen möchtest, obwohl er Bruder wird und fester Teil eurer Familie ist, finde ich krass und für deinen Partner und das Kind sehr verletzend.
Für mich sieht Familie anders aus und wäre ich mit einem Mann zusammen, der mein Kind so ungleich behandelt und emotional wegstößt, könnte ich das auf Dauer nicht ertragen. Ich würde dich vermutlich verlassen.

Mein Mann hat zwei Kinder in die Beziehung mitgebracht. Ich finde die Mutter und ihre Ansichten furchtbar und die Kinder fand ich aufgrund dessen zu Beginn extrem schwierig. Aber sie können nichts dafür. Sie sind Teil der Familie und ich habe mich dafür entschieden, sie "anzunehmen" und mit ihrem Vater weitere Kinder zu bekommen.

Es wäre für sie schlimm gewesen, wenn ich sie nicht miteinbezogen und Sonderregelungen für sie aufgestellt hätte, wohingegen meine Kinder viel liebevoller behandelt worden wären. Hier gelten für alle die gleichen Regeln, sowohl die guten als auch unbequemen, so wie in jeder anderen Familie auch.
Seine Kinder sind kein Störfaktor. Sie waren damals kleine Menschen, die es zu unterstützen, zu halten und zu erziehen galt, damit sie gut und liebevoll (auf-)wachsen können.

Natürlich liebe ich meine eigenen Kinder auf andere, intensivere Weise, aber ich sehe mich in der Verantwortung auch den Kindern meines Mannes das Beste auf ihren Lebensweg mitzugeben und ihnen das Gefühl zu geben, geliebt und willkommen zu sein. Ist nicht immer einfach, aber für mich unabdinglich, um dauerhaft als Patchworkfamilie zu leben und zu funktionieren.

Da du bereits jetzt diese starken Unterschiede zwischen euren Kindern ziehst und dein Mann das nicht nachvollziehen kann und auch nicht damit einverstanden ist, denke ich, dass da früher oder später ein großer Knall kommt. Entweder weil dein Mann mit deiner ungerechten Art nicht mehr klarkommt oder weil der Sohn sich irgendwann abwenden wird. Lass es nicht soweit kommen, wenn dir an eurer Familie etwas liegt.
Du musst nicht alles hinnehmen und kannst selbst euren Alltag und eure Regeln aktiv mitgestalten, aber den Jungen emotional so stark ausschließen zu wollen, wird meiner Meinung nach auf Dauer nicht gut gehen.

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Und ich finde, dein Mann hat vollkommen Recht: Entweder es dürfen alle Kinder in euer Bett oder keins. Zu sagen, die Susi darf, aber der Hans ist eklig, der darf nur zugucken, ist ziemlich mies von dir.

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Der Hans ist aber wirklich eklig, wenn er Kaka in der Unterhose hat. und sich nicht die Hände mit Seife wäscht. Unter dieser Voraussetzung ist es ein Unding, dass das Kind ins Bett will. Mit 9 Jahren kann man dem Kind auch diese grundlegende Sauberkeit vermitteln.

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Hallo,
ich finde nicht, dass du falsch empfindest.
Grundsätzlich hört es sich doch gut an bei euch. Du magst den Jungen, er dich anscheinend auch.
Du musst das Kind nicht lieben wie dein eigenes, diesen Anspruch sollte weder dein Partner noch du selbst haben. Es ist nun mal nicht dein Kind. Wichtig ist, dass du den Jungen akzeptierst und freundlich behandelst- wenn du ihn lieb haben kannst, ist es natürlich um so schöner, aber kein Muss! Deshalb bist du noch lange keine böse Stiefmutter.

Ganz ehrlich- mein Stiefkind ist ein echt niedlicher, kleiner Junge, ein richtig knuffiges Kleinkind. Ich habe ihn aufrichtig gern. Aber ich LIEBE ihn nicht.
Ich liebe meine Kinder, mit denen kuschle ich gerne auch im Bett. Oder ich ekle mich nicht davor, ihr angegessenes Essen aufzuessen. Die dürfen mich auch ansabbern oder zur Tür reinkommen, wenn ich im Bad bin.
Bei meinem Stiefsohn wäre mir da in den gleichen Situationen nicht so wohl- genauso wenig wie bei den reizenden Nachbarskindern oder den Kitafreunden meiner Kinder.

Ich verstehe auch vollkommen, dass du im Kreißsaal nur deinen Mann sehen willst! Lass dir da nicht reinreden, schließlich bist du in diesem Moment die "Leidtragende" und da hat außer deinen Liebsten keiner was zu suchen. Das gilt für Stiefkinder genau so wie für Schwiegermütter oder sonstige Verwandte. (Meine eigenen Kinder hätte ich im Übrigen auch nicht in den Kreissaal gelassen, solange ich noch das Baby begrüße- das ist ein paar Stunden später noch genau so niedlich und dann ist Zeit zum Kennenlernen genug).

Ansonsten finde ich es aber natürlich wichtig, dass der Kleine sein Geschwisterchen genau so bald kennenlernt und eine gute Beziehung aufbauen kann, wie man es mit sonstigen Geschwistern handhaben würde.

Setz dich da durch! Du bist nicht der Gast im eigenen Haus, du darfst natürlich deine eigenen Interessen und Bedürfnisse vertreten!
Es ist nicht zu viel verlangt, dass ein Kind sich die Hände nach dem Toilettengang wäscht oder später mit sauberen Händen das Baby anfasst.
Und du hast auch ein Recht auf einen ganz persönlichen Rückzugsort. Das mit dem Bett kann ich so gut verstehen, das geht mir nämlich ähnlich...

Vielleicht ist es schwierig, deinem Partner das zu vermitteln, weil er das nicht nachempfinden kann- für ihn ist es halt was anderes, es ist sein Kind, sein Fleisch und Blut, das ist eine ganz andere Verbindung. Manchen fällt es schwer, zu akzeptieren, dass die Partnerin das Kind nicht mit genau den gleichen Gefühlen sehen kann.

Meiner Meinung nach funktioniert Patchwork aber nur, wenn die Bedüfnisse von allen gesehen werden und nicht nur die vom Vater und den Kindern.
Falls es zu verfahren ist, könnte man evt eine Familienberatung überlegen. Möglichst bei Beratern, die sich mit Patchwork gut auskennen.

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute!

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Ich danke dir für die Antwort.

Und es tut gerade sehr gut zu lesen, dass ich da nicht gang so falsch ticke...

Dadurch, dass die Situation mit der Ex und meinem Partner nicht so ganz einfach ist, oder dort halt viele unterschiedliche Ansichten bestehen, hat mein Partner starke Angst, seinen Sohn wieder zu verlieren. Ich verstehe das auch, aber es gibt auch eine Grenze, mein Partner will natürlich alles tun, was das Kind möchte und verlangt, nur sind die wie gesagt einfach nicht mehr zu zweit...

Ich habe grosse Angst davor, wenn unser Baby da ist. Ich möchte nicht annähernd die Erziehung, die sein Sohn bekommt, aber ich habe Sorge, dass es so sein muss, um seinen Sohn hier dann bei Laune zu halten.

Wir gehen seit ich Schwanger bin zu einem Psychologen, weil wir viel streiten. Dieses Thema wurde bisher in der Form nicht angesprochen, da ging es eher um das benehmen und dass ich mir Sorgen um unser Kind später habe, wenn alles so weiterläuft...

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Natürlich wusstest du dass er ein Kind mit in die Beziehung bringt, jedoch hast du ihn trotz dem Kind als Partner gewollt und nicht wegen dem Kind. Diese Tatsache muss er sich halt auch bewusst sein.
Nein, du übertreibst nicht, wenn du möchtest dass sich der Sohn von deinem Partner die Hände mit Seife nach dem Toilettengang wäscht, dass er Allgemein ein bisschen mehr auf die Hygiene und Manieren seines Sohnes achtet.
Könntest du dir vorstellen, dass sich die Beziehung zu dem Kind verbessern würde, wenn sich diese Punkte ändern würden? Vielleicht versucht du es deinem Parrner auf diese Art und Weise zu vermitteln. Vielleicht sagst du ihm, dass du den Kleinen magst, aber dass du ihn noch besser finden würdest wenn sich an den oben genannten Punkten etwas ändern würde. Weisst du, ich würde auch unter anderem, so lange sein Sohn sich am Tisch so verhält, nicht mehr mit ins Restaurant essen gehen. Wie ist denn das, wenn er bei Freunden eingeladen ist? Wie verhält er sich da? Kam diesbezüglich noch nie ein Feedback von anderen Eltern?!

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Mein Partner ist immer sehr romantisch veranlagt, alles soll schön und friedlich sein, für mich soll sein Kind an erster Stelle stehen wie für ihn etc.
Ich verstehe seinen Wunsch, aber die Realität ist nunmal anders. In der Realität, fuscht seine Ex in meinen Bereich mit rum, ich sehe, wie eine andere Frau extreme Macht über ihn hat.
Ich sage ihm immer wieder, daß ich sein Kind niemals verstoßen würde, dass es genug an ihm gibt, was ich super finde etc. auch sein Sohn lehnt mich nicht ab, ganz im Gegenteil er hängt sehr an mir, spricht über seine Gefühle mit mir etc.

In vielen Situationen steht mein Partner auch hinter mir, wenn ich etwas nicht dulden möchte, zb kein Mittagessen vor der Glotze, sondern gemeinsam am Esstisch, Hausaufgaben am Tisch und nicht auf dem Boden, einfach Dinge die mir negativ auffallen, bei denen ich dann sage "sollen wir nicht lieber das und das so oder so machen"
Vieles sieht mein Partner von alleine nicht sooo eng, ist dann aber auch mal froh, über meine Kritik, wie zb. Tischmanieren, da achtet er inzwischen auch drauf, auch wenn ich es nicht sooo konsequent empfinde, aber ab einem gewissen Punkt muss ich da auch einfach Klappe halten.

Das Problem ist dann eher wie bei Geschichten mit dem Bett. Da bin ich dann die böse, die seinen Sohn verstösst und will, dass man nur nach ihrer Nase tanzt..

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Ich würde mich auch ekeln, wenn ein 9jähriger mit einer vollen Unterhose in mein Bett käme. Das wäre mir auch bei meinen eigenen Kindern so gegangen.

Ich kann auch das Kind verstehen, dass es gerne zum Vater ins Bett möchte und das ist der Punkt, an dem ich einen Kompromiss eingehen würde: das Kind darf ins Bett zu euch, aber auf der Seite des Vaters und NUR, wenn es saubere Hände und eine saubere Unterhose hat.

Bei der Hygiene würde ih auch keinen Spaß verstehen und finde, dass sich der Vater an seinem Sohn versündigt, wenn er ihn nicht gesellschaftskonform erzieht. Es ist das Mindeste, dass er sauber ist.

Bei all den anderen Punkten sage ich_ setze dich durch, sonst wirst du dich als ungebetener Gast in deiner eigenen Wohnung fühlen.

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Ja, das Problem ist, dass vieles geduldet werden muss. Das die Mutter da einfach eine wesentliche Rolle spielt, mein Partner sich oft fügt, aus Angst, ich das auch verstehe, aber anderseits auch Meinen Mann sehe, der sich so behandeln lässt.

Alles sehr verfahren und schwierig.

Ich danke dir für die Antwort und hoffe, dass wir als Paar Kompromisse finden.

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Hallo,

ich wäre da rigoros, was die Hygiene betrifft, das ist ja wirklich ekelhaft!

So wird jede potentielle Schwiegertochter schreiend die Flucht ergreifen, wenn ihr das Kind nicht zu Hygiene erzieht, das ist eure Pflicht. Bald ist der Erziehungszug allerdings abgefahren, also würde ich da hart bleiben.

Wie das mit Fernsehen und Wochenbett ist, weiß ich leider nicht, mein Sohn und seine älteren Halbbrüder haben 20 Jahre Altersunterschied.

Ich glaube aber nicht, dass du ihn derart vergraulen solltest mit Fernsehverbot oder so, dass er seinen Bruder hasst.

Dass er ihn sofort nach der Geburt kennen lernt (frisch gewaschen und desinfinziert ;-) ) fände ich aber normal.

Alles Gute!

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Hat sich die Situation die letzten Monate so zugespitzt, oder hast du bis dato die Problemlage ignoriert?

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Ich habe bei dem zusammen ziehen mit vielen der Dinge nicht gerechnet.
Einiges störte mich direkt, aber ich hab auch einfach gehofft, dass es sich mit der Zeit legt, weil es natürlich einfach auch nicht schön für meinen Partner ist. Bei manchen Sachen habe ich innerlich Unwohlsein, aber nicht so extrem, als das ich es nicht auch so hinnehmen kann. Es kommt immer drauf an um was genau es geht.

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Ja, versteh ich. Blöde Situation. Ich steh „auf der anderen Seite“. Ich bin die Mutter eines Patchworkkindes und dadurch ist meine Sicht natürlich geprägt.
Also mal vorweg: mit dreckigen Händen, oder schlimmer käme mir kein Kind zu nah. Das lässt sich aber mit Konsequenz bestimmt abstellen. Dass du deine Privatsphäre schützen willst versteh ich auch. Ginge mir ganz genauso.
Ich fürchte auch, das wird noch schlimmer, wenn das Baby da ist.
Auf jeden Fall bringst du damit unabsichtlich deinen Partner in einen schlimmen Loyalitätskonflikt von dem ich mir als Mutter wünschen würde, dass er zu Gunsten meines Kindes, das sich ja nichts zuschulden kommen hat lassen entschieden wird.

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Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass ihr beide dazu lernen müsst.

1) Dein Mann hält sich viel zu sehr aus der Erziehung seines Kindes raus. Es ist sein Sohn und wenn der Junge mehr in euren gemeinsamen Haushalt reinwachsen soll, dann muss er dass auch unterstützen, indem er den Arsch in der Hose hat und dafür sorgst, dass das Kind und Du - ihr beide - euch wohl fühlt. Bei der Mama kann der Junge ja ohne Seife leben und Kackspuren im Schlüpfer haben. Aberbei einem 9 Jährigen sollte dein Partner (!) die Regeln für seine Lebenswelt schon längst dem Kind selber Nähe gebracht haben. Ganz klare Ansage. Bei Mama okay. Hier wird Seife benutzt, sich regelmäßig gewaschen, vernünftig Toilettenpapier benutzt, regelmäßig die Kleidung gewechselt und son Kackschlüpper kann ein 9 Jähriger ja ruhig mal alleine einweichen, wenn das so lustig den mutwillig mit Landmasse vollzufurzen.

Hygiene ist Erziehungssache. Und was die Mutter tut oder nicht tut, sollte euch dabei total egal sein. Wichtig ist allein, was dein Mann ihm bei euch in eurer Zeit beibringt und was ihr für Familienregeln bei euch habt. Da ist zu allererst dein Mann gefragt. Und dafür gibt es keine Entschuldigung. Und das kann man auch nicht auf die Ex schieben. Bereitet er den Jungen nicht auf gewisse Dinge des Lebens vor, lässt er ihn letztlich als Vater im Stich.

2) Du hast einen Mann mit Kind genommen. Das war eine bewusste Entscheidung. Deine Entscheidung. Die Starallüren einer Erstgebärenden und Kinderlosen sind - das muss ich dir leider sagen - nicht angebracht. Da hast Du keinen totalen Freifahrtschein. Der Zug ist abgefahren. Dann hättest Du einen kinderlosen Mann stattdessen nehmen sollen. Dieser Unfug mit dein Bett deine Intimzone. Da kannst Du von mir aus empfinden, was Du willst ....jeder vernünftige Mensch, der Kinder in seinem Leben hat....wie auch immer sie dahin gekommen sind.... weiß, dass die ab und zu zu den Eltern kuscheln kommen. Morgens auch im Bett, nach einem Alptraum, wenn sie traurig sind oder auch einfach mal so. Das ist ein Aspekt einer ganz normalen, gesunden Kindererziehung und ich finde es unangebracht von Dir, dem Kind zu vermitteln es sei an der Seite des Vaters im Bett nicht erwünscht. Du kannst ja gerne Frühstück machen gehen oder dich so drehen, dass nur er das Kind hat, aber ...dein Partner hat Recht...euer gemeinsames Kind wird auch in diesem Bett liegen....und die Windeln voll knallen. Deine Fantasien von Bakterien lesen sich schon etwas krankhaft, sorry. Dass er mehr auf Hygiene achten muss, gut, aber Kinder sind keine Sacrotan Puppen und keinesfalls eklige Außerirdische. Der Junge ist ein fester Bestandteil eurer Familie. Solche Aktionen klammern ihn aus. Das ist nicht in Ordnung. Und das Kind ist kein Fremde!

Es ist übrigens der große Bruder des Kindes in deinem Bauch. Wird Zeit, dass Du das verstehst. Eine Beziehung die die Kinder des Partners nicht integriert....ist zum Scheitern verurteilt. Auch haben normale Eltern nicht den Luxus ein kinderloses Leben bei der Geburt eines weiteren Kindes zu führen. Dein Kind ist das zweite Kind, dass in eure Familie kommt. Du wirst dich damit abfinden müssen, dass Du da nicht immer deine Ruhe haben wirst, bloss weil Du dein erstes Kind bekommst. Eins ist bereits da, es hat auch seine Bedürfnisse. Es wird nicht wie im Bilderbuch laufen und ihr seid keine Kernfamilie. Erholung okay....aber der Sohn deines Partners gehört zeitnah in dein Leben mit eigenem Baby. Je eher Du dich dieser Tatsache stellst, desto besser. Auch hier kann ich den Frust deines Partners verstehen.

Ihr solltet beide gewisse Haltungen überdenken, denn ein Kind ist auf dem Weg, dass Eltern will, die sich verstehen und nicht dauernd streiten, dass einen Vater will, der sich traut einen gesunden eigenen Rahmen zu schaffen, dass eine Mutter will, die nicht ständig gegen den Bruder stichelt. Dieses Kind wird alle lieben wollen und euch alle als eine Familie sehen wollen. Dazu müsst ihr einige Mauern in euren Köpfen einreißen, wenn ihr zusammen wachsen wollt.

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Mein Bruder hat mich auch "erst" 14 Tage nach der Geburt kennen gelernt. Oh Wunder, es hat keinem von uns geschadet. Ganz egal ob Erstgebärend oder nicht, jede Frau sollte sich so organisieren und ihr Kind in dem Rahmen gebären wie es für sie angenehm ist. Hier hat keiner Mitspracherecht. Egal ob mit oder ohne Kinder oder Stiefkinder.

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Dem stimme ich zu. Die Geburt und die erste Erholung gehört ihr. Aber das gesamte Wochenbett dauert deutlich länger als 14 Tage und das ist ja meist schnell wieder eher harmlos im Vergleich zu dem Aufwand den ein Baby sonst so normal verursacht. Wenn dann der Vater jedes Mal sein Kind verkaufen muss, nur weil die Frau ihr erstes Kind bekommen hat, dann können sie auch gleich in getrennte Wohnungen ziehen. ... Und leider liest sich der Beitrag genau so. Dass das Kind sich quasi aus der gesamten ersten Zeit nach Möglichkeit weitgehend raus zu halten hat, weil es stört und fremd ist. Und ich finde mit der Einstellung gewinnt man keinen Blumentopf.

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Zitat
"Dann rennt er ständig nur in seiner Unterhose rum, er pupst und alles landet in ihr."

Leidet er unter permanentem Durchfall, oder stört dich in der Tat nur die Luft, die quasi durch die Hose entweicht?

Denn offensichtlich liest jeder hier, das der Junge mit einer voll geschissenen Unterhose zu seinem Vater ins Bett geht.

Davon lese ich aber im ersten Beitrag nichts.

Ich gebe dem Vater absolut recht und hoffe, er kann sich durchsetzen oder seine Konsequenzen ziehen.

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"Denn offensichtlich liest jeder hier, das der Junge mit einer voll geschissenen Unterhose zu seinem Vater ins Bett geht."
Das frage ich mich auch 😁😁

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Ich kann da eigentlich alle Punkte gut nachvollziehen...

Mein Stiefkind ist auch so ne "Sau", wir haben ihm da aber mal nen Film gezeigt, für Kinder natürlich, da ging's um Bakterien und Viren und Karies und dass die eben nur mit Seife bzw. Zahnpasta abgehen. Das hat ne Zeit lang gefruchtet. In der Schule haben sie solche Themen übrigens auch. Und als Magen-Darm rum war und er sich angesteckt hat hab ich ihn nochmal darauf hingewiesen, wie man sich so anstecken kann... Schade dass dein Mann da nicht hinterher ist. Er müsste dich viel mehr unterstützen.

Die "Fresserei" am Tisch haben wir auch, der Mutter ist's egal und wir dürfen uns ärgern. Einfach ekelhaft!

In unserem Bett hab ich ihn aus dem selben Grund wie du ebenfalls sehr ungern, bei meinem eigenen Kind hab ich null Probleme (das wäscht sich übrigens gerne die Hände mit Seife und schmiert auch keine Popel irgendwo hin).
Gottseidank hat er kein Bedürfnis mehr unser Bett zu besuchen, der Papa muss wenn dann in seins kommen.

Mein Partner hat aber, wie deiner, Ängste dass das Kind vllt nicht mehr zu uns kommen mag (das war mal ne Phase als seine Mutter ein Baby bekommen hatte) aber das ist unbegründet. In der Vergangenheit wurde deswegen viel Zucker in den Hintern geblasen, was sich jetzt rächt. Wir sind sehr viel strenger geworden um seinem respektlosen und egoistischem Verhalten entgegen zu wirken, damit stehen wir aber allein da (die Mutter kümmert sich da nicht drum, die hat selber keinen Respekt vor anderen) aber trotzdem will das Kind weiter gern zu uns kommen... Naja - lass dir auf jeden Fall nicht alles gefallen! Gerade wenn noch ein Kind da ist, welches ja anders erzogen wird, ist es oft nicht einfach aber tritt für das ein was dir wichtig ist! Mach ich auch, manchmal mach ich mich nicht sehr beliebt damit aber was solls :-P
Ich bin verantwortlich für unser gemeinsames Kind und die Verantwortung nehme ich ernst, ich bin nicht schuld dass die beiden es bei dem großen Kind verbockt haben und der Therapeut das jetzt richten muss, ich kann aber versuchen zu verhindern dass das zweite Kind solche Erfahrungen macht.

Ich wünsch dir alles Gute!