Zusammenziehen mit Partner und seinem Kind

Hallo,

vielleicht hat jemand schon eine ähnliche Erfahrung oder Situation durch und kann mir hier Tipps geben.

Mein Partner und ich sind seit einem Dreiviertel Jahr zusammen. Kennen uns allerdings schon lange. Er hat ein kleines Kind, welches ich seit 3 Monaten kenne. Das Kind ist jede Woche ca. 2-5 Tage bei ihm (Wechselmodell).
Wenn wir zu dritt sind klappt das auch alles richtig gut. Der Kleine und ich mögen uns sehr. Klar hat er manchmal auch seine 5 Minuten, aber welches Kind hat das nicht.
Ich selbst habe keine Kinder.
Mein Partner und ich haben schon öfter übers zusammen ziehen gesprochen, wollten dem Kleinen jedoch die nötige Zeit geben um sich an die Situation zu gewöhnen. Seit ich seinen Sohn kenne, sehen wir uns eigentlich fast jeden Tag. Letztens hat mein Partner ihn gefragt, ob ich zu ihnen ziehen soll. Der Kleine hat das mit Ja beantwortet.
Es kam jetzt die Situation, dass ich aus meiner alten Wohnung ziehen musste. Mein Partner hat mir dann angeboten zu ihm zu ziehen - was natürlich auch mein Wunsch ist.

Für mich gibt es nur ein Problem.
Mein Partner schläft mit seinem Kind im Bett.
Wir sind mittlerweile soweit, dass ich den Kleinen ab und zu mit schlafen lege weil er das möchte, stehen danach jedoch wieder auf und mein Partner geht später zu ihm ins Bett - ich schlafe dann immer auf der Couch.
Solange wir nicht zusammen wohnen ist das für mich auch kein Problem.
Ich habe mich nun erstmal gegen das zusammen ziehen entschieden, da ich ungern ein Zuhause habe, in dem ich auf der Couch schlafen muss.
Mein Partner hat das im ersten Moment nicht ganz nachvollziehen können. Habe ihm dann aber meine Sicht erklärt und er hat es verstehen können. Für mich spricht absolut nichts gegen das zusammen ziehen, allerdings nicht unter diesen Umständen.
Mein Partner möchte seinem Sohn demnächst ein größeres Bett kaufen, um ihm in seinem Zimmer beim einschlafen zu helfen, damit er sich daran gewöhnt in seinem eigenen Bett zu schlafen. Wenn der kleine dann mal nicht schlafen kann, wäre es für uns beide natürlich kein Thema zu dritt im Bett zu schlafen.
Ich lebe nun in dieser neuen Wohnung, bin aber trotzdem fast jeden Tag bei meinem Freund und schlafe dort ( auf der Couch wenn der Kleine da ist). Da wir natürlich die Zeit zu zweit und auch zu dritt sehr lieben und nicht mehr missen möchten. Wie habt ihr das denn mit der Schlafsituation gemacht? Oder dem Kind angewöhnt in seinem Bett zu schlafen? Oder überhaupt mit dem zusammenziehen gemacht?

Ich versuche mit allem Geduld zu haben und den Kleinen nicht zu überfordern. Deswegen bin ich jetzt erstmal woanders hin gezogen. Ich weiß das er seinen Papa braucht. Aber in dem neuen Zuhause möchte ich dann nicht auf ungewisse Zeit wie ein Gast auf der Couch schlafen. Wenn er sein Kind nur alle zwei Wochenenden hätte, würde ich das machen. Aber es sind halt manchmal auch 5 Tage am Stück in der Woche. damit wir diesen nächsten Stepp gehen können, hätte ich diese Situation gerne gelöst.
Wir haben dem Kleinen auch schon angeboten zu dritt im Bett zu schlafen, aber mal sagt er ja und dann wieder nein. Denke bei 4 Jährigen wechselst die Meinung sehr oft. Möchte da auch nichts falsch machen. Vielleicht hat da jemand Tipps :)

Vielen Dank

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Ich würde einfach mal zwei, drei Wochen " auf Probe" zusammen leben. Und danach kann eine Entscheidung getroffen werden. Dann weißt du auch, wie es sich anfühlt.

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Hey!

Ich finde, du hast die Situation absolut richtig gelöst.
Ich hätte es auch als falsches Zeichen empfunden, dass du bis zu 5 Tage/Woche auf dem Sofa in deinem zu Hause schlafen sollst. Ihr seid noch nicht sooo lange zusammen, ich würde ihn mir noch etwas weiter angucken. Insbesondere, weil er automatisch davon ausging, dass du auf das Sofa ausweichen wirst.

Ich würde es mir erstmal weiter angucken. Es spricht auch nichts dagegen, viel Zeit bei ihm zu verbringen. Aber mit eigener Wohnung würde ich mich wohler fühlen.

Liebe Grüße
Schoko

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Bei meinem Mann und seiner Tochter war das auch so. Sie konnte lange lange Zeit nicht alleine schlafen. Zu Beginn unserer Beziehung haben wir auch ein paar Mal zu Dritt geschlafen. Ich wurde aber immer wieder wach, weil die Kleine getreten hat. Als ich dann eines Nachts aus dem Bett gefallen bin weil sie sich so breit machte, habe ich das Ganze beendet.

Die ersten paar Wochen blieb ich nicht mehr über Nacht, wenn Umgangswochenende war. Irgendwann wurde das meinem Mann zu blöde. Dann hat er es so gelöst, dass nicht mehr das Kind zu uns kam sondern er zu ihr ins Bett ging, sofern sie das benötigte. Als wir dann zusammenzogen wurde dies gleich als neuer Schritt in die Selbstständigkeit der Tochter genutzt/verkauft. Geschlafen wird im eigenen Bett im eigenen Zimmer, wir sassen zusammen und diskutierten, was sie hierfür als Hilfe/Unterstützung benötigen würde. Sie wollte es ja selber auch. Sie durfte noch 1 Stunde im Bett lesen oder Musik hören, die Türe musste offen bleiben und im Flur musste das grosse Licht brennen. So ging es dann Stück für Stück..

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Wäre es vielleicht eine Lösung dass der 4 Jährige ein eigenes Bett in eurem Schlafzimmer bekommt ? Dann wäre er immer noch bei euch aber ihr könntet ganz normal in eurem Bett schlafen.
So hat es meine Schwester gelöst und sie sind keine Patchworkfamilie.

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Genau.
Oder anstatt Bett auch nur eine eigene Matratze. Die kann man tagsüber hochkant stellen und ist flexibler.
So hatten wir es lange Zeit. Meine Tochter (kein Patchwork) wollte auch ewig bei uns im Bett schlafen, aber irgendwann konnte ich da auch nicht mehr schlafen, weil sie so unruhig schläft.

Bearbeitet von Alver
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Trennungskinder kommen wohl oft noch mal zurück ins Elternschlafzimmer. Das solltest du respektieren.

aber: Es kann auch eine Matratze neben dem bett sein (auch Papa schläft dann besser, wenn das Kind nicht im Bett zappelt). Und/oder Matratze im kinderzimmer. Habe da als Papa auch gut geschlafen. Erst ganze Nächte später zum Einschlafen oder wenn Kind gewandert ist bin ich dahin umgezogen.

Mittelfristig: Kinder können lernen, im eigenen Bett und Zimmer zu schlafen. Auch wenn ich gesteinigt werde, das Buch 'Jedes Kind kann schlafen lernen' war noch 15 Jahren eine angemessene Methode, ein Kind ans allein Einschlafen zu gewöhnen und das kann sehe liebevoll und altersgerecht geschehen. Wie alt ist das kind? Und wie gesagt, Trennungskinder sind noch mal bedürftiger was aber gut für die Bindung ist.


Tip: das kind sollte nicht die Idee bekommen, dass es an dir liegt, dass es aus Papas Bett raus muss, sondern. 'Weil es groß ist'

Nachtrag: fürs nächtliche Wandern unbedingt Nachtlichter vom Kinderzimmer bis zu euch oder kleine IKEA-Lampen mit kleinster LED und Zeitschaltuhr.

Bearbeitet von Boron
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Auch wenn ihr euch schon lange kennt - ihr seid erst ein dreiviertel Jahr zusammen. Ich an deiner Stelle würde nie im Leben jetzt schon meine Wohnung aufgeben.

Das habe ich damals auch bei meinem Mann so gemacht. Ich hab zwar quasi von Tag 1 an bei ihm gewohnt, die Kinder waren damals nur alle zwei WEs bei ihm, aber durch eine schwere Erkrankung der Mutter war klar, dass die Kinder irgendwann dauerhaft bei ihm leben würden. Und so lange ich das nicht ausprobiert hatte für einen langen Zeitraum habe ich meine eigene Wohnung behalten, auch wenn dort Spinnweben hingen 😊 erst nach fast einem Jahr „Probezeit“ habe ich diese gekündigt.

Gleiches würde ich dir raten. Zieh probeweise mit ein, versucht, das Schlafen des Kindes in sein Zimmer zu verlegen mit den Vorschlägen, die du erhalten hast (Matratze für Vater) oder eben eine Matratze fürs Kind in eurem Schlafzimmer. Sollte das aus irgendwelchen Gründen so nicht funktionieren würde ich einfach noch in meiner Wohnung schlafen. Ihr habt alle Zeit der Welt, euch alle näher kennenzulernen und ein Zusammenleben auszuprobieren, solange du deine Wohnung im Background hast. Auch wenns schade ums Geld ist, ich hab damals fast 10000€ quasi umsonst gezahlt an Miete für meine Wohnung, aber das wars mir wert, ich habe mich besser gefühlt.

Bearbeitet von gynmaedel