Wie gehe ich mit meinem Hass um und werde ihn los?

Durch einen Kinderwunsch bin ich auf dieses Forum gestoßen. Aktuell beschäftigt mich aber auch ein anderes Thema:

Ich hasse den Ex meiner Freundin. Er hat sie extrem schlecht behandelt, körperlich angegangen (nicht geschlagen aber während ihrer Beziehung mehrfach geschubst), psychisch unter Druck gesetzt, und auch jetzt noch versucht er ständig einen Keil zwischen uns zu treiben - dies jedoch so subtil, dass ich am Ende immer derjenige bin der blöd da steht wenn ich etwas sage. Er hat mir gegenüber (wenn wir alleine waren) auch mehrfach durchblicken lassen dass er gerne nochmal etwas mit meiner Freundin hätte - sie glaubt mir das nicht.

Was mich am meisten stört: Meine Freundin ist ein sehr positiver Typ und weigert sich zu sagen dass ihr Ex ein schlechter Mensch ist, sie sagt lediglich "er hat halt Fehler gemacht" und wir sollen froh sein dass er so ist weil die beiden sonst noch zusammen wären und nicht wir. Grundsätzlich hat sie da ja auch nicht Unrecht...

Mein Hass gegen ihn belastet natürlich die Beziehung... Da sie nicht zugibt wie schlecht er ist (was sich meiner Meinung nach nicht abstreiten lässt) bin ich ständig eifersüchtig - würde sie seine menschlichen Defizite anerkennen wäre ich gegenüber ihm deutlich entspannter, aber da sie ihn eher neutral sieht frage ich mich schon ob da noch Gefühle sind obwohl ich ihr eigentlich zu 100% vertraue.

Der Grund warum sie ihn nicht in ein negatives Licht rücken will ist vernutlich der gemeinsame 8-jährige Sohn der beiden der bei uns wohnt. Wenn es Streit gibt macht der Ex uns das Leben schwer (gibt seine Unterschrift nicht die wir oftmals benötigen, da gemeinsames Sorgerecht). Dies ist vermutlich ihr Grund...

Ich möchte dem Jungen gegenüber ein gutes Vorbild sein und keinen Hass in meinem Herzen tragen, ausserdem möchte ich die Situation für uns nicht unnötig erschweren indem mein Hass ständig für "Reibereien" sorgt, aber was kann ich tun? Mein Hass ist zu groß und fortgeschritten als dass ich da noch etwas gegen tun kann :(

Würde sie wenigstens zugeben wie schlecht er ist wäre der Typ mir egal... Ich kann es nicht akzeptieren dass sie einen aggressiven Menschen der sie in der Vergangenheit auch körperlich angegangen ist in ein neutrales Licht stellt.

Wie seht ihr das, übertreibe ich oder sollte sie tatsächlich anerkennen dass er kein guter Mensch ist und ihm gegenüber mehr auf Abstand gehen? Ich möchte nicht zwischen ihm und dem Kind stehen, aber zumindest sie sollte doch seheb dass er uns nicht gut tut.

Und was kann ich gegen meinen Hass tun, denn meine Gefühle gegenüber diesem Menschen erschweren und belasten die Beziehung...

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Deine Gefühle sind Deine Baustelle. Da musst Du ganz alleine dran, und wenn notwendig, auch mit professioneller Hilfe.

Ihre Gefühle sind ihre Baustelle, und wenn sie ihrem Ex gegenüber keine negativen Gefühle (mehr) hat oder sie so tief verschlossen hat, dass sie sie nicht rauslassen kann, dann ist das auch ihre Sache.

Du wirfst Ihr im Prinzip vor, dass sie nicht mit negativen Gefühlen auf ihre Vergangenheit blicken mag. Für Euch sind aber nur die Gegenwart und Eure Zukunft entscheidend.

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Warum sollte sie nicht negativ auf Dinge zurückblicken die tatsächlich negativ waren? Das hinterlässt bei mir schon ein u gutes Gefühl...

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Hast du schon mal was von move on gehört? Warum soll sie sich an ihrer negativen Vergangenheit festbeißen, nur dass du dich besser fühlst? Sehr verquere Denke von dir.

Deine Freundin macht es genau richtig, du wiederum machst dir und allen um dich rum das Leben unnötig schwer.

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Ich finde deine Freundin ist eine sehr kluge Frau.

Und ich finde, du kannst ganz beruhigt sein, denn er scheint ihr als Partner tatsächlich egal zu sein. Besser geht es doch gar nicht.

Da sie mit ihm wegen des Kindes kooperieren muss, tut sie auch gut daran, es genau so zu lassen.

Natürlich hast du ein Recht auf deine Gefühle. Dass du ihn nicht magst, weil er sie schlecht behandelt hat, zeigt deine Loyalität. Du musst mit ihm aber nichts zu tun haben. Ich rate dir dringend, Kontakte zu ihm zu minimieren. Sie regelt das was wegen des Kindes nötig ist und gut.

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Ja sie ist eine tolle Frau! Aber warum kann sie die Dinge nicht beim Namen nennen? Ich würde mich niemals zwischen den Ex und den gemeinsamen Sohn stellen, das geht mich nichts an! Aber warum kann sie nicht anerkennen und zugeben, dass er ein schlechter Mensch ist? Auch wenn ich ihr vertraue, das kommt mir schon irgendwie suspekt vor...

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Warum muss sie das tun? Damit du zufrieden bist? Sorry, aber das ist einfach nicht deine Baustelle, wie deine Freundin mit der Exbeziehung umgeht. Lass sie damit doch bitte einfach in Ruhe. Wäre ich sie und du würdest nicht damit aufhören, würde ich mir überlegen, ob ich diese Beziehung weiterführen wollen würde.

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Grundsätzlich würde ich dir auch empfehlen zu versuchen den Ex weniger ernst zu nehmen/ihm Beachtung zu schenken.

Aber dieser Punkt:

„Er hat mir gegenüber (wenn wir alleine waren) auch mehrfach durchblicken lassen dass er gerne nochmal etwas mit meiner Freundin hätte - sie glaubt mir das nicht.“

Würde mich auch massiv stören. Sie verhält sich ja nicht ganz neutral, sondern glaubt ihn mehr oder tut so um die Thematik weiter ignorieren zu können.

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Genau das ist mein Punkt, sie glaubt ihm teilweise mehr und will aus Bequemlichkeit und um weniger Stress zu haben seine Fehler nicht sehen. Diese Ignoranz führt ja erst zu meinem Hass. Würde sie ihn so sehen wie er tatsächlich ist, dann wäre ich ihm gegenüber total entspannt und müsste mir keine Gedanken machen!

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Das finde ich auch seltsam. 1. kann es sein, dass der TE etwas überinterpretiert? 2. warum führt er solche Gespräche mit dem Ex?

Letzeres würde mir als neuer Partnerin richtig sauer aufstoßen.

Ich finde er sollte dem Ex keine Bühne bieten. Der macht das wahrscheinlich nur um den TE zu ärgern.

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Mach eine Therapie. Du verhältst dich ungesund. Und das ist keinen Deut besser als ihr Ex.

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Das klingt (sorry!) so krank. Sie soll zugeben, dass der Vater ihres Kindes ein schlechter Mensch ist?! Und dann ist alles gut? Was ein Quatsch!

Deine arme Freundin scheint hier vom Regen und die Traufe geraten zu sein. Da Dramen zu spinnen und zu hoffen, dass sie „anerkennt dass er ein böser Mann ist“ ist wirklich krass.

Vielleicht solltest du das therapeutisch aufarbeiten, denn so machst du deine Beziehung schneller kaputt als dir lieb ist. Das wäre für dein Selbstwertgefühl, deine Eifersucht und sicher auch für deine Freundin hilfreich.

Ja, du übertreibst. Und das nicht nur ein kleines bisschen.

Wenn du da nicht alleine raus kommst, müssen übergaben ohne dich organisiert werden. Müssten sie ja auch, wenn du nicht der Partner wärest.
Und wenn er sagt, was eine hübsche Frau sie ist, nimm das doch hin und sei stolz. Maximal ein „ja ich weiß, und es ist meine“ würde ich raus hauen. Sich provozieren lassen kenne ich nur von Kindern die sich noch nicht im Griff haben.

Bearbeitet von RosaBonbon
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Hast du meine Beiträge überhaupt gelesen? Er hat sich Zutritt zum Hausbverschafft und wollte nicht mehr verschwinden, er ist sie mehrfach körperlich angegangen, er stichelt und provoziert... Und ICH soll eine Therapie machen weil ich unnötige Dramen spinne? Für deine Aussage fehlt mir jegliches Verständnis.

Bearbeitet von Bunnes
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Das körperlich angehen ist in der Vergangenheit! DU allein lässt dich provozieren, deine Freundin ist da offensichtlich wesentlich klüger!

Aber mir scheint bei dir ist Hopfen und Malz verloren, du willst es nicht verstehen. Deine Freundin tut mir jedenfalls leid, du bist auf deine Weise genauso schlimm wie der Ex.

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Du bist der Meinung, dass der Ex ein „schlechter Mensch“ sei.
Deine Freundin ist nicht dieser Meinung.
Warum soll sie etwas „zugeben“, was sie gar nicht fühlt?

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Weil es für mich aufgrund der Vergangenheit der beiden und der aktuellen Provokationen durch ihn unverständlich ist, dass sie ihn noch in einem guten Licht sieht. Sie muss ihn ja nicht hassen und sie soll auch ein gutes Vorbild für das Kind sein, aber sie könnte doch zumindestens mir sagen dass sie keine schlechte Gefühle ihm gegenüber zulässt damit er uns die Situation nicht noch mehr erschwert. Das würde ich verstehen. Aber ihrer Meinung nach ist er ein toller Mann. Da hätte sie dann auch direkt mit ihm zusammen bleiben können.

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Und ihre Meinung ist völlig legitim.
Wahrscheinlich ist er auf seine Art eben in Teilbereichen wirklich ein toller Mann und sie richtet ihren Fokus auf das posive dieses Menschen, der ja immerhin der Vater ihres Sohnes ist.
Kein Mensch ist nur gut oder nur schlecht. Und so wie es scheint, hat sie ihm verziehen, was in der Vergangenheit war und damit abgeschlossen.
Das ist erwachsenes Verhalten. Hass frisst einen innerlich auf und macht krank. Den Blick nach vorne zu richten macht frei.

Mach das nicht kaputt.

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Sie ist wahrscheinlich einfach fertig mit ihm. Kein Hass, keine Liebe, sie hat einfach neutrale Gefühle und mit ihm abgeschlossen. So ist es am besten und du hast wahrscheinlich keinen Grund zur Eifersucht

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Deine Freundin macht das völlig richtig. Und du solltest ihr da nicht dazwischenfunken. SIe muss mit dem Vater ihres Kindes zusammenarbeiten. Und das kann sie nicht gut, wenn sie sich "klarmacht, dass er ein schlechter Mensch ist" . Soll das Kind etwa seinen Vater auch so sehen? Genauso muss man das einem Kind erklären, sie muss da Verständnis haben für die Fehler des anderen Elternteils. Wenn das Kind mal erwachsen ist, DANN könnte sie das überlegen. Dann wird sie das natürlich nicht mehr überlegen. Aber jetzt MUSS sie mit dem Ex zusammenarbeiten.

Und, ja, ich spreche aus Erfahrung. Ich habe meinem Sohn den Eindruck gegeben, dass wir praktisch freundschaftlich auseinander gegangen sind. Dass dem nicht so war und was der Ex alles verbockt hat - schlimmer als das, was du hier erzählst - tja, das hat mein Sohn dann doch erfahren, weil sein Vater nicht den Mund halten konnte.

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Der Kv kann einfach unten Klingel und der Sohn nimmt den Hörer ab. Der Sagt es ist… und der Junge geht runter. So muss er gar nicht hoch. Falls der Sohn schon ein Handy hat, könnte der KV „ Ich bin unten, komm runter“ schreiben.
So könnte man sich doofe Sprüche und Co sparen. Mit 8 Jahre schafft er allein runter.

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Wenn einer provozieren will und den anderen damit zur Weißglut bringt, dann kann man das nicht organisatorisch lösen, da wird der Provokateur immer Wege finden. Auch wenn die Übergabe anders organisiert wird. Das machen manche ja zum regelrechten Sport. Letztlich muss man da schon Grundlagenarbeit leisten. Entweder kriegt der TE sich ein. Oder die Partnerin schafft es, den eigenen Partner mal einzufangen und zu beruhigen, notfalls ihm auch mal sagen, was er hören will (sorry). Wenn man in der Lage ist, sehr pragmatisch mit einem Ex und Kindsvater mit höchst problematischem Verhalten umzugehen... dann muss das auch mit einem Partner gehen, den man liebt.

Wobei ich im konkreten Fall den Verdacht hätte, dass sie vom Verhalten des TE schon so genervt ist, dass sie vermutlich die Lust verloren hat, ihn da einzufangen, weil sie sich in die Ecke gedrängt fühlt, doch endlich zuzugeben, dass der Typ ein Ar**** ist.

So oder so - es muss ja einen Grund geben, warum sich der TE der ganzen Beziehung nicht sicher ist und Zweifel am Wertkorsett seiner Partnerin hat und auch seiner eigenen Position gegenüber dem Ex. Das ist ja nichts anderes als ganz simple Eifersucht. Anders als viele Antworten hier kann ich das aber .... naja, nicht verstehen, aber nachempfinden. Es hat in der Historie meiner Beziehungen auch mal "Exe" gegeben, bei denen ich halb verrückt wurde und lange gerätselt habe. Und ob und wie lange mich das verrückt gemacht hat, war dann immer einer Funktion der Beziehung selbst, ist man sich der nicht sicher, regt man sich auf... ist man sich der sicher, geht es vorbei.

Bearbeitet von ClackClack
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Ja eine findet immer Wege... Etwas traurig finde ich, dass sie dann oft ihm mehr glaubt - ich denke sie will damit deeskalieren, aber leider erreicht sie damit das Gegenteil. Letzten Monat hat der Ex sich Zutritt zum Haus verschafft (ich war nicht da) und ist erst unter Androhung der Polizei irgendwann verschwunden... Eigentlich müsste meine Freundin mir nur sagen, dass sie den Kindern zuliebe ihn nicht in einem schlechten Licht dastehen lassen will, aber eigentlich um seine menschlichen Defizite weiss. Sowas hörte ich jedoch bisher nie. Im Gegenteil, alle seine Ausraster werden klein geredet, er wäre doch kein schlechter Mensch, und damit fühle ich mich schon irgendwie komisch... Vor allem weil ich scheinbar immer der böse bin, wenn ich dann mal etwas sage (und dabei ruhig bleibe denn ich vertraue ihr ja). Ich will sie ja nur beschützen - von einem Schubser, wie es in der Vergangenheit oft vorkommt, bis zu einem Faustschlag ist es meiner Meinung nach nicht mehr weit und ich traue ihm das durchaus zu.

Bearbeitet von Bunnes
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