Panikattacken als Beifahrer im Auto

Ich habe ein etwas Ungewönliches Problem und zwar habe ich Panische Angst als Bei- bzw. Mitfahrer im Auto
und leider wird es immer schlimmer.Das, was andere Leute möglicherweise im Flugzeug erleben, erlebe ich als Beifahrer im Auto. Anfangs geht es noch, später fühle ich mich dann unwohl, ein wenig beklemmt, atme schneller - und besonders schlimm wird es, wenn ich Beifahrer auf der Autobahn bin. Dann kralle ich mich am Türgriff fest, verkrampfe total und in brenzligen Situationen gebe ich komische Geräusche von mir (das Ergebnis sind nach längeren Fahrten Verspannungen im Rücken), kann mich auch auf kein Buch konzentrieren, fange an zu schwitzen ... weil ich permanent Angst davor habe, dass uns jemand übersehen könnte, blöd überholt, wir demjenigen drauffahren, ein LKW uns aus der Spur schieben könnte etc. Ich war noch nie ein Fan von langen Autofahrten, aber wenn ich selbst fahre habe ich so gut wie keine Angst, nur wenn auf Autobahnen besonders viel los ist. Dann verkrampfe ich auch, fahre nicht schneller wie 100km/h und traue mich kaum zu Überholen. Mit meiner nun bestehenden Panik mache ich den Fahrer natürlich immer total nervös, weil ich angespannt bin, zusammenzucke, auch mal die nicht vorhandene Bremse auf der Beifahrerseite treten will etc. Mein Partner ist zwar ein guter Fahrer, nimmt auf meine Ängste aber auch nicht immer Rücksicht - fährt also manchmal durchaus schnell und überholt viel. Dabei mag ich das so gar nicht ...Gibt es hier Leser, denen es möglicherweise ähnlich geht? Wie habt ihr das Problem gelöst? Es ist ja nicht damit getan, dass ich jetzt einfach sage: O.k., dann fahr ich halt Zug und Bus - denn manchmal ist es im Auto einfach bequemer. Und es ist ja auch peinlich, wenn ich manchmal mit Familienmitgliedern oder Freunden zu Terminen oder Treffen fahren muss und neben dran total verkrampft sitze …
Ich würde mich über einen regen Austausch und Tipps freuen.

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Das gleiche Problem habe ich auch, wobei ich sagen muss es ist schon wieder etwas besser geworden. Ich fahre aber, wenn möglich auch immer selbst. Wenn mein Mann fährt und ich sitze neben ihm, kriegt er regelmäßig die Kriese :-( Einen Tipp kann ich Dir leider nicht geben. Hast Du das Problem schon immer? Kennst Du den Grund für deine Panik?

Lg

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Hallo!
Ich kann dich gut verstehen, denn bei mir ist das auch so. Nicht bei jedem Fahrer und immer gleich, aber dennoch meistens schlimm für mich. Ich leide auch an fürchterlicher Flugangst (fliege aber trotzdem). Mir hat mal eine befreundete Therapeutin erklärt, dass bei beiden Ängsten der Kontrollverlust eine große Rolle spielt, d.h., dass man sich in diesen Situationen anderen Menschen und deren Können vollkommen ausliefert. Ansonsten habe ich vor gar nix Angst, deshalb ist das für mich ziemlich befremdlich. Getan habe ich dagegen noch nichts, ich halte das (noch) aus, wobei die Situation doch immer belastender wird (gerade bei der Urlaubsplanung). Ich wollte dir nur erzählen, dass es mir genau wie dir geht :-) .

Viele Grüße,
schichtsalat

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Ich würde mich nach hinten auf die Rückbank setzen und bei längeren Fahrten am besten die Augen schließen oder verbinden; auf keinen Fall nach vorne schauen.Hört sich vielleicht blöd an,aber es hilft.Ich hatte mal vor Jahren so eine Phase,als uns einer auf der Beifahrererseite direkt hinter mir ins Auto reingefahren ist.

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Also, ich würd so viel wie möglich selber fahren. Meine Mutter ist auch so - zumindest bei meinem Vater. Die beiden gemeinsam im Auto, das geht nur gut, wenn der Wohnwagen hinten dran hängt, dann ist es völlig klar, dass langsam und zurückhaltend gefahren wird. Ansonsten fährt mein Vater blöderweise wie eine gesengte Sau.

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Huhu

das hatte ich früher auch, Mir hat es geholfen den Führerschein zu machen.

Hatte aber auch einen wirkllich tollen Fahrlehrer. Seitdem bin ich der Beste Beifahrer schlechthin.

Ich nörgel nicht, ich kralle nicht und ich bremse nicht mit :-)

Alles Liebe

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Hallo trinchen,
Ich kenne das Problem. Bei mir war es am Anfang vollkommen harmlos, ich bin immer als Beifahrerin mitgefahren, habe meine ganzen Deutschlandreisen mit http://www.blablacar.de/ organisiert und mir nie Gedanken gemacht...
Bis ich dann einmal mit meinem Vater in einen Beinaheunfall geraten bin und seitdem Panikattacken als Beifahrerin bekomme.Es ist durchaus möglich seinen Alltag daraufhin umzustellen, dass man nicht mehr oder kaum noch Autobahn fahren muss.. Bus und Bahn bieten da viele Möglichkeiten. Was mir auch sehr geholfen hat ist eine Stresstherapie bei einer befreundeten Psychotherapeutin. Wichtig ist, dass Du Dir im Klaren darüber bist, dass Du keine Schuld hast und Dich auch nicht unnötig anstellst! Dein Verhalten ist normal, aber Du kannst lernen damit umzugehen und es wird besser..
lg