Kosenamen statt "richtigen" Vorname

Ich lese hier öfters (und man sieht das auch deutlich an den Hitlisten der letzten Jahren) dass immer mehr Eltern ihren Kindern Kosenamen statt "richtigen" Namen geben wie z.B. Ben, Maxi, Tom, Tim, Theo, Lenny, Anouk, Anita, Lili/Lily, Ella usw. Einerseits gibt es solche Kosenamen, die sich schon länger als "richtigen" Namen etabliert haben wie z.B. Romy (Romy Schneider hieß eigentlich Rosemarie und früher war das auch nur ein Kosename) oder Mia (früher Kosename von Maria) und auf der andere Seite sind dann die "neumodischen" Kosenamen-Vornamen. Einfach aus reine Neugier, welche Meinung habt ihr dazu?

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Ich finde diesen Trend ganz generell super ätzend, auch wenn er nicht gänzlich neu ist :-( #augen Bei einigen Namen empfinde ich es halt "nur" als nervig aber jetzt nicht so extrem, weil die Namen einfach nur kurz sind, aber wenigstens nicht verniedlichend: Max, Tom, Ben, Lene, Lotte, usw. Ich finde, Kinder haben schon "richtige" Namen verdient, vor allem im Hinblick aufs Erwachsenenleben.

Ganz, ganz übel finde ich allerdings, wenn wirkliche Verniedlichungen als Namen vergeben werden: Maxi, Willi, Tommy, Elly, Lilly, Benny, Steffi usw. Das sind für mich Kosenamen. Habe mich auch schon in die Nesseln gesetzt und Eltern gefragt, wie klein Willi den RICHTIG heißt. Man warf mir böse Blicke zu und entgegnete entrüstet, das wäre sein RICHTIGER Name. Ah ja. Soviel dazu #augen

Ich verstehe halt nicht so ganz, woher dieser Trend kommt. Kennen die Leute die "richtigen" Namen nicht? Klingen kurze und knackige Namen in den Ohren der Leute irgendwie moderner? Meinen die Leute, es klingt irgendwie pfiffiger? Ich weiß es nicht. Für mich bleiben Benjamin, Maximilian/e, Magdalene, Charlotte, Stefanie und Co. schöne, klingende Namen, die man nach Bedarf abkürzen und verniedlichen kann, aber irgendwann steht da dann auch mal ein Erwachsener ohne abgekürzt-verniedlichtes irgendwas.

Naja, Geschmäcker, Streitthema usw. ;-)

Grüße
Sooza 40. SSW

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deswegen dachte ich mir, ich frage mal in die offene Runde, was die anderen dazu denken. Ich bin amerikanerin. Bei uns wird alles abgekürzt. ABER: ich kenne noch kein Ben, Lili, Jenny oder Tom, der in der Geburtsurkunde nicht Thomas, Elisabeth/Lilith/Lilian, Jennifer oder Benjamin heißt. Gut, ich weiss ehrlich gesagt nicht, wie der Trend inzwischen dort ist, aber die Neugeborenen in der Familie/Freundeskreis drüben haben auch in der Geburtsurkunde auch richtigen Vornamen und werden eben mit eine Spitzname gerufen, wenn die Eltern das so wünschen.

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Ich wohne momentan in den USA und kann deine Beobachtung teilweise bestätigen: Die Jungs tragen meist doch die vollständigen Namen wie Charles oder Benjamin, die dann abgekürzt werden, bei den Mädchen finden sich aber mehr "niedliche" und "unvollständige" Namen wie Ruby, Sandy oder Lucy.

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Ich finde es besser, man gibt den "vollständigen" Namen und ruft dann das Kind mit der Kurzform. Damit gibt man dem Kind einfach mehr Wahlmöglichkeiten, sich irgendwann zu entscheiden, doch lieber Thomas oder Benjamin genannt werden zu wollen.

Aber bei Anouk und Anita musst du mir auf die Sprünge helfen... Für welche Namen sind das Abkürzungen?

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Anouk ist Kosename für Anna auf Französisch. Anita auch, auf Spanisch.

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ich bin genau deiner Meinung und kann die gegenteilige nicht so ganz verstehen, deswegen bin ich mal auf die Antworten gespannt. Ich bin offen für andere Meinungen ;-)

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Hmm, mein Sohn hat einen abgekürzten Namen: Bastian.
Sebastian gefällt uns einfach nicht.

Es gibt viele Meinungen über Vornamen und auch mir gefallen einige abgekürzte Namen überhaupt nicht, aber es gibt auch viele komplette Namen bei denen ich persönlich nur den Kopf schütteln kann. Aber ich denke immer: Leben und leben lassen!

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Ja, gute Einstellung, das sehe ich genauo wie du. Und hier kommt auch wieder das persönliche Empfinden ins Spiel, dass mir Bastian wirklich gefällt und ich ihn vollständig finde, obwohl ich natürlich weiß, dass es da noch Sebastian gibt. Basti hätte ich als Vornamen doof gefunden.

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Hallo

ja das ist ein Trend.
Mia, Leni, Lilly, Lilou, Malu, Tom, Maxi typische Vertreter.
Interessant wird es später im Berufsleben.
Darf ich ihnen ihren neuen Teamleiter Maxi Kunze
vorstellen.Man drückt dem 1,95 ca. 110 kg schweren Herrn mit Resthaar beeindruckt die Hand.#schein
Übersehen wird auch, wie oft man sich in seinem späteren Leben ,nicht nur beruflich, mit Vor-und Zunamen vorstellt.
Ich finde es oft albern.

L.G.

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"Interessant wird es später im Berufsleben.
Darf ich ihnen ihren neuen Teamleiter Maxi Kunze
vorstellen.Man drückt dem 1,95 ca. 110 kg schweren Herrn mit Resthaar beeindruckt die Hand."

#rofl Ja, das ist eine meiner Lieblingsvorstellungen. Und ich muss - zu meiner eigenen Schande - gestehen, dass ich gerade im Email-Verkehr in meinem Leben schon extrem oft über solche merkwürdigen Namenskombinationen gestolpert bin und auch im Kollegenkreis schon mal drüber abgelästert habe #hicks Ja ja, unfein aber menschlich. Ich habe auch schon einen Thommy Klein kennengelernt, der sich als 2 m Schrank im Footballer-Format entpuppte. Für seinen Nachnamen kann keiner was, aber dann noch so ein Vorname dazu?! #gruebel

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#rofl das ist ja lustig, ich habe eine Bekannte, sie heißt Tina Kurz (und nicht Christina!) und ist 183 groß und eher breiten Körperbau (sie ist dünn, hat aber breite Knochen). Ich dachte schon, sie wäre einmalig mit diesen Namen und Erscheinung. Sie selbst lacht sogar darüber und meint, Christina wäre zu mindestens ein bisschen passender gewesen. Letztes Jahr hat sie ein Junge gekriegt und er hat zwei richtig vollständige lange klassische Vornamen bekommen :-p wenn das kein (nicht repräsentativer) Beispiel über das Leid der jenigen mit unvollständigen Vornamen ist!

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Es kommt immer darauf an. Mia finde ich ok. Würde ich selber zwar nicht vergeben, aber der name ist jetzt nicht schlimm. Schlimmer finde ich hingegen die Namen mit i hinten. Sowas wie Leni, Heidi, Lilli/y, Enni etc. Da kann ich mir bei bestem Willen keine Frau vorstellen.

Ich persönlich möchte keine solchen Namen vergeben. Helena/e, Magdalena, Marlene klingen einfach in der Berufswelt besser als Leni.

Tom würde ich auch zu Thomas machen
Tim zu Timothy??? Da finde ich Tim besser, auch wenns nicht mein Geschmack ist
Theo finde ich auch ok
Lenny finde ich gar nicht gut
Anouk klingt für mich nach Hund (kannte mal einen ;-) )
Anita finde ich ok. Der ist aber auch schon sehr lang in Deutschland vertreten
Ella ist auch nicht so meins
Romy hat mir noch nie gefallen :-p

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Also von deinen genannten sind doch bis auf Maxi alles normale Namen.

Schon aus meiner Kindheit kenne ich tims und toms. Ich kenne eine Anita und frage mich für was bitte soll das eine Abkürzung sein??
Und Ben?
ein ganz normaler schöner Name!
Anouk sagt mir jetzt nichts, aber Ella! Ich kenne 2 Ellas ! Beide sind in meinem alter.
Sie heißen einfach so mit vollständigem Namen. Ella und Ella Maria.

Eine Romy kenne ich auch. Ich verstehe jetzt den Sinn nicht.

Für mich sind das vollständige RICHTIGE Namen !

Ich kenne einen Dominik. Domi ist da die Abkürzung/Koseform. DAS wäre für mich jetzt fragwürdig. Oder Nicklas /Nicki , Oder Thomas /Thommy usw

Aber doch nicht Theo, Ben oder Tim !

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Das ist in Dtl schon seit Jahrhunderten ein Trend. Sonst würde das Märchen von Grimms heißen Johannes und Margarethe ;-) statt Hänsel und Gretel #rofl

Ich finde die Vergabe längerer Namen die man gekürzt spricht auch besser. Allerdings glaube ich, dass die Eltern von Pepe ihren Sohn niemals Giuseppe nennen würden

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Hallo.

Ich finde gewisse Kurzformen schön und auch in Ordnung wenn man ans Erwachsenenalter denkt. Ben oder Tom/Tim zum Beispiel. Die sind für mein Geschmack auch für ein Erwachsenen vertretbar. Ben gefällt mir persönlich viel besser als Benjamin.

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Man könnte zb auch andere Namen als Ben abkürzen wie Benett.
Benjamin gefällt mir auch nicht, schon wegen täräää Benjamin Blümchen

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Ich denke ich bin einer der wenigen hier, die über das Thema anders denken.
Wenn ich mein Kind Max nenen will, dann mach ich das und nicht Maximilian. Das ist so unlogisch. Das Kind wird so genannt wie es gerufen wird. Fertig! Ebenso finde ich die Argumentation sinnlos, dass ich mein Kind zwei Namen gebe, damit es sich später aussuchen kann, wie es genannt werden will. Falsch. Wir sind die Eltern und entscheiden wie er/sie genannt wird. Dafür sind wir da.

Kosenamen kann man nicht verhindern. Das ist klar. Aber oft gibt es ja auch Kosenamen die gar nichts mit dem Vornamen zutun haben. Aber so gehen die Meinungen auseinander *g*

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Bin ganz deiner Meinung! Ich kann gleich mein Kind Jenny nennen, da Jennifer eh nie einer sagt! Darum haben meine Mädels auch kurze Namen! Und Doppelnamen find ich total doof! Wird ja eh nur einer genannt! Er sei denn es hat Familiären Hintergrund, dann Bitteschön!!!!!

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"damit es sich später aussuchen kann, wie es genannt werden will. Falsch. Wir sind die Eltern und entscheiden wie er/sie genannt wird. Dafür sind wir da."

ich habe meine Eltern angefleht mir einen zweiten Namen nachtragen zu lassen.

Sie standen zum Glück immer hinter ihrer Entscheidung! Das machte es mir überhaupt möglich mich damit abzufinden. Glücklich war ich nie mit der Wahl.
Innerlich verflucht hab ich sie trotzdem manchmal! Auch wenn sie noch so oft erklärt haben, warum sie den Namen so toll finden.

Max ist ja auch für Erwachsene noch gut passend.
ein eingetragener "Maxi" könnte aber irgendwann darauf bestehen nur noch Max gerufen zu werden und bei der Unterschrift das "i" unter den Tisch fallen zu lassen ;-)

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Hallo,

es ist nunmal so, dass sich Namen verändern, da sich Sprache an sich nicht statisch ist, sondern ein dynamisches, sich ständig veränderndes und erneuerndes System.

So wie neue Wörter und Begriffe entstehen, entstehen auch neue Namen. Sie werden verkürzt, verlängert, verändert. Es kommen Laute hinzu und es fallen Laute weg. Manchmal ändert sich auch die Aussprache eines bestehenden Wortes.

Ist doch super, dass wir nicht seit Beginn der Menschheit aus einem begrenzten Pool von namen wählen können, sondern immer neue Moden, Kreationen und Variationen dazukommen.

So genug geklugscheißt (ich habe das mal ansatzweise studiert)

Viele Grüße #tasse