Skandinavische Namen?

Hallo zusammen, wir überlegen unserem Sohn einen skandinavischen, im deutschten nicht geläufigen Namen, zu geben. Wir haben aber keinen skandinavischen Hintergrund. Wir haben einen typisch deutschen Nachnamen und leben in BaWü. Wie seht ihr das? Bei englischen und französischen Namen lese ich hier immer wieder nur mit entsprechenden Wurzeln, nicht mit dt. Nachnamen, nur wenn ihr da lebt etc. daher die Frage.

4

Das ist für mich (egal aus welcher Sprache der Name kommt) eine Frage davon, wie gut er sich einfügt.
Durch den gemeinsamen germanischen Ursprung von deutschen und z. B. schwedischen Namen, passen die oft besser zu einem deutschen Nachnamen, auch ohne entsprechenden Hintergrund, als ein französischer Name.
Der englische Name Bennet ist für mich z. B. ein Name, den man auch ohne entsprechenden Hintergrund vergeben könnte, auch wenn ich es nicht machen würde. Die englische Aussprache entspricht ziemlich genau dem, wie auch ein Deutscher den Namen lesen würde und zwischen Benedikt und Benno fragt nicht jeder ständig nach, woher der Name kommt und ob man da Wurzeln hat.

Anfragen, die ich an den Namensfavorit stellen würde, sind:
- Klingt der Name zu "ausländisch"? Vilgot o. Ä. ist vllt. nicht die beste Wahl
- Klingt es zu abstrus zu meinem Nachnamen? Elliot Hiller passt besser als Elliot Hägele
- Was sind in Deutschland mögliche Assoziationen? Love, Tage und Melker wirken schnell seltsam
- Ist die Aussprache klar? Hjalmar würden die meisten wohl intuitiv mit H sprechen.
- Ist die Schreibweise unkompliziert? Ich würde den Namen Hjalmar vom Klang her "Jamler" schreiben, bei Jóvinständig den Akzent zu erklären, nervt auch schnell

Ich würde den Namen einige Male laut sprechen und rufen, auch in Kombination mit dem ZN. Stellt euch vor, auf dem Spielplatz nach dem Kind zu rufen - oder macht einfach mal eine "Trockenübung" auf dem nächsten Spielplatz.

Ich wohne selber in BaWü und habe bei einem Blick in die Babygalerien der umliegenden Krankenhäuser festgestellt, dass verhältnismäßig viele nordische Namen (Alva, Bjarne, Freyja) vergeben wurden.

1

Guten Morgen. Ganz kurze Antwort.wenn man einen Namen gefunden hat und es Peng gemacht hat, dann sollten einen die Meinungen der anderen egal sein:) darf ich fragen wie der kleine Mann den heißen soll? Das Problem bei englischen oder französischen Namen ( ohne Hintergrund) ist ja, dass sie sehr vorurteilsbehaftet sind. Bei skandinavischen Namen, so finde ich, ist es absolut nicht so.
Einen schönen ersten Advent
Lg

2

Ach ja, wenn sich der Klang des kompletten Namen (Vor-undNachname) komisch anhört, würde ich allerdings weitersuchen.

10

Die Vorurteile sind meines Erachtens bei skandinavischen Namen auch da. Nur eben andere.

weitere Kommentare laden
3

Hallo, unsere Tochter bekommt einen nordischen Vornamen zu deutschem Nachnamen. Ich finde da wird viel zu viel herein interpretiert und viele typisch vergebene Namen in D sind gar nicht deutsch bspw Sascha, Sophie ... da kräht kein Hahn nach ob die Müller oder Meier mit Nachnamen heißen. Jeremy oä sind auch erst in Schubladen, seit dem bei den gängigen TV Sendern nur noch Hartz 4 thematisiert wird. Es gibt auch soviele nicht so soziale Familien wo die Kinder ganz bodenständige Namen wie Anne, Sebastian usw haben. Viel zu häufig leben wir nur noch vorgefertigte Meinungen und Klischees, das ist schade, denn nicht der Name sollte das Kind machen...

Lg

5

Auch, wenn ich es seltsam (und falsch) finde, rufen skandinavische Namen nicht die selben Vorurteile hervor wie französische oder bestimmte englische Namen. Häufig sogar eher gegenteilig. Ihr solltet da keine Bedenken habe und ansonsten einfach drüberstehen, wenn es euer Name ist. :)

Und aus Neugier und für die Inspiration, wie ist denn der Name? :)

6

Englische oder französische Vornamen klingen zu deutschen Nachnamen häufig, wie die Faust auf's Auge, weil die Aussprache ganz anders ist.

Außerdem sind die meisten Kinder mit solchen Namen tatsächlich aus bildungsfernen Schichten, ob man das gut findet, oder nicht.
Die übrigen haben fast alle mindestens ein Elternteil aus einem englisch- oder französischsprachigen Land.
Da unsere Kinder schon fast 9 und 11 sind, sind mir schon viele Kinder mit Namen begegnet.

7

Hi,
im Grunde finde ich das genauso wenig passend, auch wenn es natürlich salonfähiger ist.
Deutschen ist die englische und französische Sprache sogar geläufiger, werden doch beide in den Schulen unterrichtet, als die skandinavischen. Da besteht ja weit größere Gefahr die Namen falsch auszusprechen.
Ich verstehe den Hype um die nordischen Namen nicht, Doppelvokale in Namen finde ich seltsam, komme aber auch aus dem Süden und bin dafür auch schon zu alt.
Es gibt Klassiker (z.B. Lasse), die sind überall geläufig, aber halt auch sehr abgegriffen.
Letztendlich gewöhnt man sich an alles...

vlg tina

8

Na ja, zwischen "nicht geläufig" und "nicht alltagstauglich" können Welten liegen oder auch nicht.

Nicht geläufig: einfach zu buchstabieren, eindeutige Aussprache, es gibt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Lehrer oder jemand im größeren Umfeld so heißt: dann ok

nicht geläufig und eines der Faktoren trifft zu, würde ich einen einfacheren zweiten Namen dazu nehmen (damit das Kind, der Jugendliche später wählen kann)
- unklare Schreibweise. Aussprache macht Schreibweise schwierig
- unklare Aussprache. Es muss nachgefragt werden oder niemand weiß so recht, wie man denn im ersten Anlauf ausspricht
- der Name ist soooooo selten, dass er immer und überall DER ... EINE sein wird. Sobald der Name ertönt, weiß jeder an der Schule NUR DIESER kann gemeint sein. Das kann im Teenageralter belasten
- der Name ist so, dass er in jeder Schulstunde vom Lehrer gefragt wird, wo der Name herkommt, wie die Eltern darauf kommen - oder eine Lebensgeschichte erzählt bekommt, wo der Lehrer den Namen schon mal gehört hat



Es gibt skandinavische/nordische Namen, die sich hier durchaus etabliert haben.
Erik, Nils, Lars, Urs, Björn, usw.

und Namen, die eben einen der genannten Faktoren haben. Je mehr davon zutreffen umso schwieriger für's Kind/Erwachsenen.

Wenn es für euch DER Name ist, prima. Kann durchaus genommen werden. Nur würde ich dem Kind dann noch ein kleines "Versteck" oder "Rückzugsmöglichkeit" geben.
Einen bekannten, einfach auszusprechenden, durchschnittlichen zweiten Namen, der den besonderen nicht in den Schatten stellt. Sondern einfach nur Schatten bietet, wenn der eigentliche Name zu sehr im Rampenlicht steht und Kind/Mensch grade einfach keine Lust darauf hat #winke

9

Ich würde einfach den Namen nehmen der euch gefällt.
Nicht was andere in diesem Land oder mit eurem Nachnamen für angemessen halten.

Warum wird eine Marie Schneider akzeptiert und ein Justin Müller soll gar nicht gehen?

Ich hab das noch nie verstanden.
Den Namen Stefanie finde ich auch totlangweilig und trotzdem renne ich nicht durch die Gegend und erzähl das jedem der es hören will (oder auch nicht)

Namen sind und bleiben in meinen Augen immer absolute Geschmacksache...

11

Schau dir mal die beliebtesten Vornamen aktuell an. Da sind genügend Vornamen nicht deutscher Herkunft bei. Sei es Luis, Mila, Leon oder, oder, oder.

Bei sehr seltenen Namen würde ich nur bedenken, dass es eben im DAS Kind mit DEM Namen ist und deshalb für den Notfall einen geläufigen Zweitnamen dazunehmen.

Ich finde aber dass ein Vorname immer noch zum Nachnamen passen sollte.

14

Was ist denn ein „typisch deutscher Nachname“?
Kjell Hinterhuber oder Solveig Schäuble passt in der Tat nicht so recht.
Norddeutsche Nachnamen (Hansen, Petersen...) oder neutrale wie die ganzen Handwerksberufe gehen für mich schon gut mit nordischen Vornamen zusammen.

18

Bei Kjell und Solveig kommt auch noch dazu, dass ein Großteil der Deutschen die Namen einfach so ausspricht, wie sie da stehen, weil sie die richtige Aussprache nicht kennen.