Was macht einen Namen bildungsfern?

Die Thematik kam ja in einem anderen Thread schon wieder auf und jedes Mal rege ich mich innerlich auf, wenn da von "Hochhaus" oder "bildungsfern" die Rede ist. Aber es ist auch nicht toll, den ganzen Thread mit dieser Diskussion zu zerschießen, deswegen wollte ich hier mal neu fragen:

Was macht einen Namen für euch bildungsfern?

Und nein, ein simples "Wenn er englisch ist und der Nachname deutsch!" reicht da nicht. Die Formel zieht bei so vielen Beispielen nicht - Charlotte, ganz offensichtlich keine deutsche Form, oder Henry, ebenfalls alles, aber nicht deutsch, gelten schließlich keinesfalls als bildungsfern, ganz im Gegenteil. Was machen Deutsche mit einem Nachnamen, der polnische oder tschechische Anklänge hat? Ist da ein englischer Vorname noch bildungsferner als bei "Schmidt" und "Lehmann"? Waren all die Cindys, Sandys, Mikes und Ronnys in der DDR Kinder bildungsferner Eltern? Ist der Geschmack bildungsferner Hochhausbewohner derart homogen?

Versteht mich nicht falsch: Ich finde auch viele Kombinationen eher unglücklich, und viele englische Varianten gefallen mir zu einem deutschen Nachnamen nicht sonderlich, weil es für mich stilistisch nicht passt. Aber die Vehemenz, mit der man hier einige Namen geradezu in den Kevinismus reinquatscht, finde ich irritierend. Den Anspruch "Irgendjemand muss es dir ja sagen, sicher hast du keine Freunde, die ehrlich zu dir sind!" noch viel mehr, aber das ist ja wieder ein anderes Thema.

Deswegen die Frage: Was macht einen Connor zum bildungsfernen Kevin 2.0, einen Henry hingegen zum eloquenten Bildungsbürgerkind? Kennen hier tatsächlich diejenigen, die diese Namen so einstufen, derart viele Beispiele im wahren Leben? Sind im Kindergarten eurer Kinder alle mit deutlich englischem Vornamen aus einem Elternhaus, das ihr als bildungsfern einstufen würdet? Und sind alle Johanns, Katharinas und Edelgundes gebildeter?

Es interessiert mich wirklich, weil ich diese Vehemenz außerhalb des Forums so noch nie erlebt habe und mich echt frage, woher das kommt - und ob man nicht damit tatsächlich beginnt, Namen grundlos zu stigmatisieren. Es ist doch echt schwierig, wenn irgendwann jeder im realen Leben innerlich die Augenbraue hebt, wenn er ein Kind mit diesem Namen trifft, und denkt "Garantiert bildungsfern, bei DEM Namen!" Denkt ihr nicht?

Wäre cool, wenn die Diskussion sachlich bleibt ;-)

15

#winke

Danke für deinen Beitrag, ich war vorhin auch schon kurz davor einen zu kreieren :-D
Ich kann dieses Getue um "Hochhaus / bildungsferne" Namen nicht mehr lesen.
Leider war das aber bereits vor 10 Jahren hier schon so.
Namen wie Kevin, Jaqueline, Chantal, Jason, Jeremy usw wurden direkt in diese Schublade gebracht. Im Gegensatz zu Charlotte, Paulina, Marie, Sophia, Helena o.ä.

Ich erlebe das aber tatsächlich nur hier im Forum.
Draußen, in der realen Welt, kamen mir solche Gespräche noch nicht unter.
Auch keine bösen Worte wenn im Kindergarten 3 Emmas oder 5 Emilys sitzen (Stichwort Trendnamen)
Ebenso wird nicht gelästert wenn ein Kind Mayleen Schmidt oder Jamie Müller heißt (Stichwort englische Namen zu (ur)deutschem Nachnamen)

Wenn ich hier im Vornamenforum lese, dann kommt es bei mir natürlich auch vor, dass mir gewisse Namen einfach nicht zusagen, wie zb Otto, Oskar, Hanna, Lina, Lena, Fritz usw. Das ist nicht mehr die Generation Name, die ich vergeben würde (bin 30).
Aber dennoch würde ich mich hüten Vorurteile auszusprechen à la Hochaus, bildungsfern, Chantal-/Kevinismus (ich hasse diese beiden Assoziationen sowieso und frage mich warum zum Teufel so etwas überhaupt in unseren Sprachgebrauch aufgenommen wurde).
Man könnte dasselbe mit, sagen wir, Charlotte und Alexander machen (sind bestimmt Akademikerkinder, total eingebildet weil bildungsnahe Familien usw)

Ich bin der Meinung, es ist egal wie man sein Kind nennt solange es keine totale Vernichtung des Namens ist. Es gibt nun einmal gewisse Schreibweisen, die man beibehalten sollte. Ich kann die Katze schließlich auch nicht ohne -t schreiben (Kaze). So sollte man, in meinen Augen, eine Emily mit -i schreiben, sowie einen Fritz mit -tz.

Thema Nachname:
Wir haben einen schlesischen Nachnamen, der so selten und speziell ist.
Ich bin dazu noch Halbamerikanerin und habe dementsprechend einen amerikanischen Vornamen. Klanglich passt es wunderbar zusammen und ich wurde nie gehänselt oder als bildungsfern betitelt.

Mein Mann hat meinen Nachnamen angenommen, auch das passt wunderbar zusammen.
Unser Sohn hat zwei Namen.
In Urbia würde man wohl sagen, dass sein Vorname stark und solide ist, jedoch sein ZN bildungsfern und Richtung "Kevinismus" geht.
Dass beide Namen aber eine Bedeutung für mich haben, die über allem steht, wissen die wenigstens. Warum? Weil man gar nicht auf die Idee kommt nachzufragen. Nein, man würde direkt davon ausgehen, dass wir in der untersten Schicht sind.
Es wäre ja furchtbar, wenn das Schubladendenken plötzlich über den Haufen geworfen wird.

Noch dazu kommt, dass das in den Köpfen vieler Menschen durch gewisse TV Serien eingebrannt wurde. Auch da kann ich jedes Mal nur den Kopf schütteln.
Es mag sein, dass die eine Cheyenne-Chantal eine hohle Nuss ist, weil sie sich so verhält aber das heißt noch lange nicht, dass es alle anderen mit diesem Namen auch sind.
Ebenso kann auch eine Charlotte Elisabeth in ihrem Leben nichts auf die Reihe bekommen und landet auf der Straße.

Ich versuche es im Forum zu überlesen, denn wie schon gesagt, im realen Leben ist mir so ein Geschwätz noch nie untergekommen.

Gruß und einen schönen Abend wünsche ich #blume
Erdbeer-#hasi

18

Mir ist es "in der realen Welt" noch nicht untergekommen, dass ich nach meiner Meinung zum möglichen Namen eines ungeborenen Kindes gefragt werde. Hier gibt es ein ganzes Unterforum dafür.

Wir haben ein paar Monate vor der Geburt den einen Namen im Rahmen einer Familienfeier auf Nachfrage mitgeteilt. Aber wir haben nicht, wie es hier im Forum geschieht, explizit danach gefragt, ob der Name "vergebbar" ist, oder welche Assoziationen er hervorruft. Und selbst wenn man das in seinem Umfeld tut, wird man wahrscheinlich ganz andere Ergebnisse bekommen, als hier im Forum. Ganz einfach, weil man hier Reaktionen von jedermann/-frau bekommt. Das private Umfeld hat ja im Zweifel einen ähnlichen Geschmack, wie man selbst.

Ich habe bei einigen Namen von Menschen, die ich kennengelernt habe tatsächlich schon gedacht "ach du sch****, was haben sich die Eltern denn dabei gedacht?"
Aber das ist ja nichts, was man das Gegenüber fragt. Und es wäre auch nichts, was ich die stolzen Eltern eines Neugeborenen fragen würde, wenn sie mir ihr Kind vorstellen. Insofern sind die Leute vielleicht einfach nur zu höflich, sich ihre Gedanken zu einem besonderen Namen anmerken zu lassen.

37

Ich frage mich immer: Lästern die Leute im realen Leben dann hinter dem Rücken der Eltern? Oder ist es tatsächlich egal? Ich will mich da keinesfalls ausnehmen, ich habe auch schon so manchen Namen gehört, wo ich "Oha!" dachte (aber in meinem Umfeld ist es eher die andere Richtung, Marke Eurydike-Melisande und Leander-Phileas), aber ich könnte mich jetzt nicht erinnern, dass genüsslich mit Freundinnen über die Bildungsferne schwadroniert zu haben.

Was mir allerdings tatsächlich selber auch schon begegnet ist, sind Kommentare Richtung "Endlich mal ein normaler Name" oder ähnliches. Kommt hauptsächlich von älteren Leuten, wahrscheinlich heißen deren Enkel sehr kompliziert oder modern ;-) Finde ich auch bisschen seltsam, wenn Unbekannte da ein Urteil abgeben. Im Freundeskreis ist "ungewöhnlich" eigentlich das stärkste Wort, was mir bei der Bekanntgabe bisher begegnet ist. Das finde ich auch legitim, man kann doch unter Freunden dann ganz offen sagen, was einem zu diesem Namen bewogen hat. Da stimmt aber eben auch die wohlwollende Grundhaltung. In einem anonymen Forum existiert die nicht unbedingt, hier fallen Sätze, die man im realen Leben niemals jemandem sagen würde (was die Schreiber tatsächlich positiv hervorheben, nach dem Motto "Einer muss es dir ja sagen!", ich wiederum finde es oft anmaßend oder beleidigend).

weitere Kommentare laden
3

Ich bin ganz bei Dir und Du sprichst mir aus der Seele.

Wir haben einen kleinen Leon. Hier im Forum wurde ich schon oft darauf hingewiesen, dass die kleinen Leons in die bildungsferne Schichten eingeordnet werden und man bei dem Namen direkt an Hochhaus und Plattenbau/sozial schwach denken würde.
Das hat mich ehrlich gesagt ein wenig verletzt.. Wir leben eher ländlich, außer meinem Leon kenne ich mindestens 6 oder 7 weitere kleine Jungen, die Leon heißen. Davon kommen alle Kinder aus gebildeten Familien, manche Eltern sind Akademiker, andere haben einen Bauernhof, manche sind vielleicht auch sozial schwächer, das mag sein.
Aber dann diesen, in meinen Augen sehr schönen, Namen direkt in diese Schublade drücken?
Ebenso sehe ich es, wie Du, mit den amerikanischen Namen. Bei uns im Kindergarten gibt es einige Familien, deren Kinder außergewöhnliche, oft auch ausländische, Namen tragen. Und das ohne Hintergrund zum jeweiligen Land! 😉 Dennoch sind alle Familien nicht sozial schwach, sondern berufstätig, leben in geordneten Verhältnissen und hübschen Einfamilienhäusern im gehobenen Mittelstand.

Ich habe leider oft das Gefühl, dass hier nur die Namen als gebildet, ordentlich und gehoben angesehen werden, die momentan zusehendst in den Trend rutschen:
Karl, Helene, Marlene, Theodor, Leopold, Gulliver.. Oft sind die Eltern von Fritz, Marianne und Heinrich aber auch älter als ich es bspw. bin. Und der Trend geht ja dazu, eher später Eltern zu werden. (Was keineswegs böse gemeint ist!!). Vielleicht gehen aber da auch deshalb die Geschmäcker eher auseinander.

Für mich hingegen macht es keinen Unterschied, ob der neue Freund meines Kindes Karl Gulliver Leopold Sch. oder Justin Joel Jerem Sch. heißt.
Bevor ich das Kind nicht kenne, habe ich erstmal 0, wirklich 0!!! Vorurteile oder versuche es in irgendeine Schicht einzuordnen.
Aber das ist wohl, leider, bei den allerwenigsten der Fall hier 😞

Liebe Grüße

1

Ich denke das ist schwierig zu sagen. Für mich ist ein Name bildungsfern wenn die Eltern nicht mal wissen wie er ausgesprochen wird, bzw wie man ihn schreibt.
Wir haben früher in einem Wohngebiet gewohnt wo sehr viele nicht eben zur Bildungselite gezählt haben, die Kinder erkannte man im Kindergarten sehr oft an den Namen, die Art der Namen war sehr ähnlich also wirklich oft englische Namen die teilweise sehr abenteuerlich ausgesprochen wurden. Einige wollen sehr spezielle Namen um ihr Kind besonders erscheinen zu lassen( was im Prinzip ja OK ist) manchmal ist der Name dann nicht glücklich gewählt.
Ich hatte durch meine Arbeit in der Gastro sehr viele Azubis und leider stimmt das Vorurteil bei vielen. Mandy-Melody, Kevin und Jason waren sehr nett, aber auch sehr einfach und alle kamen aus ehr problematischen Familien.
Viele Lehrer verbinden mit dieser Art Namen Problemschüler und projezieren das direkt auf alle mit diesem Namen, was natürlich ungerecht ist aber leider auch menschlich.

Schau die die sog. Reality Soaps auf RTL2 an und du wirst immer ähnliche Namen hören.

LG
Visilo

6

Es ist leider immer noch ein weit verbreitetes Vorurteil, dass Lehrer Kinder mit "stigmatisierten" Namen weniger zutrauen / schlechtere Noten geben. Das stimmt wirklich nicht.

9

Oh, dann kenne ich wohl die falschen Lehrer 😬. Im Freundes und Verwandtenkreis sagen alle das bei bestimmten Namen Schublanden aufgehen und die Schüler dann auch unterschiedlich bewertet werden was bei Paul richtig ist, ist bei Jason nicht unbedingt richtig, vor allem wenn es um mündliche Mitarbeit, Aufsätze usw geht.

weitere Kommentare laden
2

Danke für deine Anregung zur Diskussion hier! Spannendes Thema, wie ich finde 😊

„Kevinismus“, Kevin 2.0...
Dein Beitrag liest sich ein bisschen so, als wäre es „falsch“ einen Connor mit bildungsfernen Haushalten in Verbindung zu bringen, bei einem Kevin entspricht es aber der Realität und ist völlig ok... oder wie hat man deine Aussage „ Was macht einen Connor zum bildungsfernen Kevin 2.0...“ zu verstehen?
Ich finde, du stigmatisierst den armen Kevin damit ganz schön 😔😉
Sorry für meine ehrlichen Wort, aber den Hinweis musste ich dir leider mit auf den Weg geben! Aber gleich vorweg: das ist keine Kritik, nur ein Hinweis 😊

Nun zu deiner Frage: Schubladendenken kommt nunmal in allen Bildungsschichten und allen Bereichen vor, wo ein Faktor x häufiger auftritt, als in anderen Gruppen / Bereichen!
wenn also gehäuft ein Geschehen in einer speziellen sozialen Schicht auftritt, assoziiert der Durchschnittsbürger das eben mit dieser Gruppe!
Mit dieser Frage haben sich schon einige Soziologen auseinandergesetzt und du findest wahnsinnig viel darüber im www, wenn es dich interessiert 😊
Bildungsfern macht einen Namen für mich persönlich leider - und ich sage leider, weil ich mich eines möglichst differenzierten Denkens bemühe und es mich selbst ärgert, dass ich unterbewusst genauso stigmatisiere - exakt deine Einordnung: Cindys, kevins und Chantals! Und nein: der Geschmack bildungsfernen Hochhausbewohner ist nicht homogen, aber ich persönlich kenne keinen Kevin aus einer Akademikerfamilie!
Andersrum hört man in einschlägigen TV Formaten diese Namen schon oft wie du weist 😉 ... also was macht mein Hirn klangheimlich und ohne mein bewusstes Zutun? es packt diese Namen in die Schublade „bildungsfern“!
Und ja ich geb es zu: ich bleib manchmal bei diesen Formaten hängen, obwohl ich einen Hochschulabschluss besitze 🙈😂

Es gibt ja einige Studien darüber, welche Vor- und Nachteile Namen im Leben haben! Hier ist leider auch der Nachname ein Faktor, den wir Eltern leider nicht beeinflussen können 😓

Grundsätzlich finde ich es total schade, dass wir Menschen uns alle so schwer damit tun, unsere Wahrnehmung und Kategorisierung bewusst zu steuern!
Noch bedauerlicher finde ich es aber, dass wir uns alle als zivilisiert Leute darauf eingelassen haben, in unseren Sprachgebrauch das Wort „kevinismus“ zu integrieren und somit konkrete Abwertung des Namens “Kevin“ auch noch voran zu treiben!

Ich hoffe wirklich von Herzen, dass all die Kevins den Umständen ihres Namens zu trotz uns zeigen, dass sie in wenigen Jahren eigene bildungsnahe Familien gründen ❤️

23

Nein, es ist bei beiden falsch, sich automatisch als bildungsfern zu bezeichnen. Kevin ist eben der Prototyp an sich, wie Chantal bei den Mädchen. Und ihm wird jetzt so langsam der Rang abgelaufen, man findet eben neue Namen, die man derart stigmatisieren kann.

Ich stimme dir größtenteils zu, allerdings widerspricht dem, dass in der ehemaligen DDR diese ganzen amerikanischen Namen aus anderen Gründen gewählt wurden - es laufen sehr viele über 40jährige Mandys mit Hochschulabschluss herum :-D Kevin kam natürlich erst deutlich später, da war die Zeit der Cindys und Mandys längst vorbei. Trotzdem nahm man erst diesen Namen so negativ wahr, obwohl auch er in ganz normalen Familien vergeben wurde.

Was den Sprachgebrauch betrifft: Ich finde es generell bedauerlich, dieses unsägliche Wort "bildungsfern" zu benutzen. Wie man damit Menschen abstempelt, ist echt übel. Aber ich habe den Eindruck, dass sich an dem Wort selber kaum noch jemand stört.

32

Dass Du keinen Kevin aus einer Akademikerfamilie kennst, ist statistisch gesehen überzufällig - zumindest individiualempirisch.
Kevin war einst wie heutzutage Ben, Paul oder Henry: in den 90er Jahren war Kevin Spitzenreiter in den deutschen Namenscharts. Vor allem Kevin Costner und "Kevin allein zu Haus" hatten großen Anteil an der großen Beliebtheit des Namens. Ich glaube kaum, dass all diese Kevins aus prekären Veehältnissen stammen.

weitere Kommentare laden
4

Frei von Schubladendenken bin ich auch nicht, obwohl ich mich ehrlich bemühe, es im Rahmen zu halten. ;-)
Aber darüber, wie reflexartig hier manche mit gewissen Begriffen um sich schleudern ("Hochhaus" als Schimpfwort kenne ich überhaupt nur aus diesem Forum, was soll das bitte!), ärgert mich manchmal auch maßlos.

Kevin ist bei mir sowieso ein schlechtes Beispiel, weil die einzigen beiden Kevins, die ich näher kenne, überhaupt nicht dem Klischee entsprechen (einer kommt aus einer total soliden, bodenständigen Durchschnittsfamilie, der andere ist Doktor der Naturwissenschaften mit diversen Forschungspreisen).

Aber ich gebe zu, es gibt auch bei mir Namen, wo sich die Schublade "bildungsfern" auftut. Das sind zum einen falsch geschriebene ausländische Namen ("Emely", "Killian") oder gewisse abenteuerliche, meist englische Bindestrichkonstruktionen ... da hab ich heuer schon einen so unfassbaren Dreifach-Namen im Internet gelesen, dass mir das Kind jetzt noch jedes Mal leid tut, wenn ich daran denke. :-(

5

Ich muss mal dazwischen fragen : wieso ist denn Killian falsch für dich ? Es gibt ihn tatsächlich in beiden Schreibweisen und ist nicht ausgedacht 🤔 Und ich find ihn (bisher ) mit zwei L schöner. Nur reine Neugierde weil mir der Name grad im Kopf rumschwirrt 🤣🙈

8

Killian spricht man komplett anders als Kilian. Killian klingt wirklich wie "killen". Wenn man das so schreibt, aber Kilian sprechen möchte, dann ist es einfach falsch!

weitere Kommentare laden
7

Ich versuch dir mal meine Gedanken da näher zu bringen. Aber du darfst nicht denken, dass ich das alles mir selber zusammenreihme. Ich hab da viel drüber gelesen, die Studien angesehen, weil ich selbst Datananalytike bin. Daher interessieren mich solche Dinge enorm und ich traue den Ergebnissen vielleicht mehr als viele andere User hier, weil ich genau weiss, was alles dazugehört, dass man sowas in einer wissenschaftlichen Studie als valides Ergebnis präsentiert. Witzigerweise passen die Ergebnisse auch sehr oft zu meinen eigenen Beobachtungen und Eindrücken.

Für mich gibts ganz verschiedene Ansätze, warum ein Name bildungsfern wirken kann. Kevinismus ist da nur ein Ansatz. Ich versuch mal hier alles zu nennen und zu begründen, was mir durch den Kopf geht.

1. Klassischer Kevinismus: Kevin, Jaqueline, Rene, Marcel, Pascal, Chantal, Chiara, Marvin, Justin, Dustin, Leon, Dennis, Connor, Tylor, Celine, Mandy, Sandy, Mattheo, Mailo, Amy, Alessandro, Aaliyah, Marlon, usw.

Das sind für mich v.a. ausländische (englische) Namen in einer deutschen Familie. Man muss erstmal den Hintergrund verstehen. Der Name Kevin fing mit der Ausstrahlung des Films "Kevin allein zu Haus" in Deutschland so richtig heftig an zu boomen. Eltern haben den Film gesehen und fanden den Kevin toll im Film und haben ihr eigenes Kind dann daraufhin Kevin genannt. Woher der Name kommt und weitere Hintergründe dazu wurden da eher nicht berücksichtigt. Bei den anderen Namen des Kevinismus ist das quasi ähnlich, zumindest das Vorgehen ist sehr ähnlich. Eltern hören einen Namen, der nicht unbedingt deutsch ist und verwenden ihn dann. Dabei haben sie oft selber keine passenden Sprachkenntnisse und sprechen diese Namen vielleicht auch noch falsch aus. Merken tut man sowas dann an ausländischen Vornamen und deutschen Nachnamen. Wenn eine Familie aus beiden Ländern kommt, dann versuchen sie oftmals einen Kompromiss und v.a. passt dann auch das Aussehen bzw. man merkt es an den Eltern, am Kind (z.B. dass es zweisprachig ist).
################################
2. Namenskreationen/Extrem exotisch/Abwandlungen: Saphira, Naliandra, Martyna, Cataleya, Cosmo, Nova, Katherine, Joanna, Sophya, usw.

Diese Namen vergeben oft Eltern, die meinen, sie müssten ihrem Kind einen ganz besonders hervorstechenden Namen geben, sodass es immer auffällig, weil es ja was ganz besonderes ist. Dazu werden dann oft Abwandlungen von bekannteren Namen, also hier und da ein Buchstabe weggelassen oder hinzugefügt, sodass man ja nicht Mainstream ist. Oft kommen auch ganz exotische Namen zum Einsatz, die ein Normalo noch nie gehört hat und bei denen man jedes Mal nachfragen muss: Wie, was und letztendlich auch warum?
################################
3. Spitznamen, kindliche Namen, Begriffe z.B. Lilly, Tommi, Andi, Franzi, Elli, Nela, Luan, Nane, Nila, Nala, Lian, Lila, Luna, Flora usw.

Bei diesen Namen stelle ich persönlich immer die Weitsichtigkeit der Eltern in Frage. Das Kind wird auch mal erwachsen und mit diesen Namen wirkt man dann sehr schnell lächerlich. Das kann auch ganz schnell zu Missverständnissen führen, wenn man sich z.B. mit Vornamen vorstellt. Bei Andi, Nane, Nala usw. könnte man direkt meinen, dass die Person sich mit dem Spitznamen vorstellt und nimmt einem jegliche Seriösität und Respekt weg. Man denkt sofort, dass man es mit einem ganz lässigen Kumpeltyp zu tun hat. Wenn Eltern sowas nicht berücksichtigen wollen oder nicht soweit denken, dann sind sie für mich auch bildungsfern.

36

Ich greife mal ein paar Punkte heraus:

1. "Bei den anderen Namen des Kevinismus ist das quasi ähnlich, zumindest das Vorgehen ist sehr ähnlich. Eltern hören einen Namen, der nicht unbedingt deutsch ist und verwenden ihn dann. Dabei haben sie oft selber keine passenden Sprachkenntnisse und sprechen diese Namen vielleicht auch noch falsch aus."

Ich finde die Annahme erstaunlich, dass die Eltern "oft" keine passenden Sprachkenntnisse haben und den Namen "vielleicht" auch noch falsch aussprechen. Mir würde auf Anhieb nicht einfallen, warum man für Alessandro oder Matteo italienische Sprachkenntnisse braucht. Wenn Akademiker ihrem Kind einen äußerst seltenen, griechischen Vornamen geben, sagt kein Mensch, dass ihnen sicher die Sprachkenntnisse fehlen. Für mich ist die Argumentation in sich einfach nicht schlüssig, denn ich sehe hier die Tendenz, dass gewisse Sprachen einen ins Hochhaus abschieben (Französisch, Italienisch, Englisch), andere einen aber ins Bildungsbürgertum erheben (Griechisch, Latein, Althochdeutsch, bisweilen auch Skandinavisch), obwohl die Namen an sich deutlich exzentrischer sind. Würdest du mich unter Kategorie "bildungsfern" einordnen, wenn ich mein nächstes Kind Octavia, Adelgunde oder Iphigenie nenne? Ich vermute nicht :-D

Die Formel "ausländischer Vorname zu deutschem Nachnamen" geht folglich also nicht auf, es scheint sich auf gewisse Sprachen zu fokussieren bzw. auf das, was man selber als "bildungsfern" empfindet. Vielleicht kannst du mal einige der erwähnten Studien verlinken, das würde mich interessieren.



2. Namenskreationen
Da bin ich leicht irritiert. Saphira ist, in genau der Schreibweise, ein biblischer Vorname. Cosmo kennen wir alle von Seinfeld und Bridget Jones, so hieß schon eine Figur in "Waverly" (und Walter Scott lebte im 18. Jahrhundert). Katherine und Joanna sind ganz normale englische Vornamen. Martyna ist polnisch, glaube ich. Naliandra und Cataleya - da würde ich mitgehen. Man darf aber nicht vergessen, dass Sprache immer auch im Wandel ist. Namen kommen und gehen. Vielleicht ist Naliandra irgendwann die neue Emma, alles ist möglich :-D


3. Spitznamen
Verstehe ich, sehe ich auch so, hat aber für mich nichts mit Kevinismus oder gar bildungsfern zu tun. Das Empfinden ist einfach unterschiedlich bei diesen Dingen. Ich kenne eine "Annie", die mit ihrem Namen total glücklich ist. Würde ich niemals vergeben, aber ihre Eltern sind weder bildungsfern noch unbedacht. So mancher sagt sich vielleicht auch "Wenn ich das Kind eh nur Tommy rufen werde, muss ich es auch nicht Thomas nennen - den Namen finde ich doof." Ich würde es auf keinen Fall machen, aus den von dir genannten Gründen, aber andere sehen es eben anders. Dort aber schon von "bildungsfern" zu sprechen, fiele mir niemals ein. Das Wort an sich ist sowieso übel und ich glaube, viele verwenden es, ohne überhaupt zu wissen, wie genau es definiert wird.

Also wie gesagt - ein paar Studien fände ich interessant!

40

Hast du irgendwelche Faustregeln o. Ä. ab wann ein Name dazugehört?#gruebel

Wenn man beim Punkt "ausländisch" und "falsche Aussprache" z. B. mal Namen wie Luis/Louis, Henry/Henri, Charlotte, Louise, Hannah, Sarah ... anguckt. Die werden ja ziemlich flächendeckend falsch ausgesprochen, ohne dass sich jemand daran stört;-)
Oder wann ein Name zu kindlich ist. Ich kann mich erinnern, das du letztens statt Amelie Annelie vorgeschlagen hast, weil du den seriöser empfindest - weil es mir da genau umgekehrt geht#gruebel
Du hast ein paar Beispiele dabei, wo ich es anders sehe, bzw. wo ich zwar einen grob ähnlichen Kritikpunkt habe, es aber nicht als "bildungsfern" einstufen würde, sondern eher bei "zu kindlich", "zu exotisch" oder "zu ausländisch", bzw. "falsch ausgesprochen" stehen bleiben würde.

Oder ist das bei dir eher ein intuitives Gefühl, welcher Name "noch geht" und welcher nicht mehr?

weitere Kommentare laden
16

Meine Erfahrung (leider auch an mir selber#schein) ist, je mehr man sich mit Namen - vor allem in Internetforen - beschäftigt, desto überempfindlicher wird man, was den sogenannten Kevinismus angeht.
Die Freunde von mir, die analog nach Namen für ihre Kinder gesucht haben, oder noch keine Kinder haben, sind da viel entspannter.

Ich versuche immer zu formulieren, dass sich "bei mir" Schubladen öffnen. Teilweise liegt das tatsächlich an den Namensträgern, die ich kennengelernt haben (Connor übrigens einer davon#schwitz), teilweise kenne ich aber auch nur Namensträger, die das genaue Gegenteil sind (z. B. Lennox).

Die Assoziation "bildungsfern" habe ich meistens bei den Namen, bei denen es propagiert wird, also solchen Namen, die in allen Internetartikeln über dieses Phänomen auftauchen. Auch bei einigen anderen Namen, aber ohne da ein Muster zu erkennen. Denn bei Lennox öffnen sich bei mir Schubladen, bei Owen hingegen nicht#kratz

Ich kann diese Assoziationen (auch andere Assoziationen wie Zicke, Schnösel, fromm, niedlich ...) nicht abschalten, aber ich behalte mir immer im Bewusstsein, dass es nur Assoziationen sind. Die Menschen können völlig anders sein und meine Assoziation muss auch keine allgemeine Assoziation sein. Und selbst falls jemand wirklich aus einem "Hartz-IV-Hochhaus-Hintergrund" kommt, heißt das nichts über seinen Charakter und seine Qualifikation.

Ich glaube, dass die Seriosität eines Namens eine Rolle spielt (habe mal verschiedene "Versuche" dazu gesehen), aber ich glaube nicht, dass einem Justin oder einer Chantal die Aufstiegschancen verwehrt bleiben;-)
Wenn hier also jemand nach der Meinung zu einem Namen fragt und ich dazu neide, den Namen in irgendeine Schublade schieben, dann sage ich das schon - aber ich versuche, dabei einen angemessenen Tonfall zu bewahren.

Ich habe mir im realen Leben manchmal gedacht "Was ein sch*** Name", oder "das arme Kind", aber wenn ich jemanden treffe, dann denke ich nicht aufgrund des Namens "Bildungsfern". Steht mir ein junger Mann in ordentlichen Klamotten mit gescheiter Frisur gegenüber, der ganz normal redet, dann denke ich nicht plötzlich "bildungsfern", nur weil er Connor statt Maximilian heißt.
Wenn ich "bildungsfern" im realen Leben denke, dann eher in Bezug auf das gesamte Auftreten - wobei auch das nicht unbedingt etwas zu sagen hat, wenn ich an einige meiner Mitabiturienten denke#schwitz#rofl
Da hatte ich übrigens häufiger den Gedanken "So ein schöner klassischer Name und so ein Benehmen" als "Da sagt der Name alles".

Im Übrigen würde ich den Namen Kevin überhaupt nicht als "Kevinismus" einstufen ... man hat das Ganze nur halt nach ihm benannt ...

17

Den Nachnamen habe ich vergessen.

Ja, das ist die Frage. Der eleganteste Name kann durch ein Schulz o. Ä. "zerstört" werden. Aber mal ganz ehrlich: dürfen deshalb Schulzens ihren Sohn nur Lukas nennen. Bei manchen Nachnamen denke ich auch: Dazu klingt kein Vorname gut#schwitz

Ich finde ein gewisses Maß an Harmonie sollte zwischen Vorname und Nachname schon bestehen. Ich kenne auch mind. eine Person, wo ich den DN zu dem Nachnamen nicht gewählt hätte, weil es m. E. ziemlich albern klingt.
Aber letzten Endes finde ich es auch ziemlich albern, seinen Lieblingsnamen nicht zu vergeben, nur weil er nicht zum Nachnamen passt, zu ausländisch oder zu lang oder zu außergewöhnlich oder zu ... ist.

19

Hier, ich bzw wir haben so einen beknackten Nachnamen. Da passt einfach gar nichts #rofl Aber irgendwie muss man ja heißen :-D

25

Guten Abend meine Damen. Zuerst müssen wir ganz dringend folgendes feststellen:

Kevin ist dumm,
Connor mit deutschem Nachnamen bildungsfern und
Chantal eine Nutte aus den neuen Bundesländern!

Äh, was genau ist "bildungsfern"? Vermutlich ein Adjektiv. Schließlich werden damit ja die ganze Zeit Namen beschrieben. Nehmen wir an, bei den Namensgebern - in der Regel die Eltern eines Kindes - besteht kein Interesse an Bildung. Dann hat es das Kind sicher auch nicht leicht. Dumme Eltern bekommen dumme Kinder, hässliche Eltern bekommen hässliche Kinder, arme Eltern bekommen arme Kinder, und so weiter... Aber sind das wirklich Dinge, welche vererbt werden? Bessere und weniger gute Chancen, ja... aber Grundvoraussetzung? Durch einen Vornamen? Hmm...


Nun seht mal her:

Abgeschlossenes Studium in theoretischer Physik, mehrere Universitätsabschlüsse, Wissenschaftler und Lehrer... KEVIN Sands

Abitur, Politiker, aktuell Studium der Politikwissenschaft... KEVIN Kühnert. Ok, er ist schwul :-)

Prof. Dr., Wissenschaftler der Biotechnologien... KEVIN Folta


Und jetzt kommt es. Aufgepasst!

KÖNIG einer eigenen Provinz und Besitzer eines so riesigen Bierfasses, dass daraus eine ganze Armee versorgt werden konnte (Kessel Íarngulae)... Conchobhar mac Nessa. Und jetzt? Von Conchobhar leitet sich CONNOR ab. Da guckt ihr!


Interessieren würde mich jetzt aber doch mal, welche Namen die absolut NICHT bildungsfernen Kinder tragen dürfen. Davon scheint es ja auch genug zu geben, wenn man sich hier mal etwas einliest. Sogar Kinder von sooo netten Müttern, die andere Mütter informieren, dass die vergebenen Namen absolut bildungsfern sind und diese Kinder niemals etwas erreichen können. Also ganz, ganz dumm sterben müssen. Wie heißen denn eure Helden?


Nun ja, was ich eigentlich sagen wollte: Namen sind wohl Geschmackssache. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend und ganz viel Corona-Freizeit, um solche wichtigen Diskussionen führen zu können. Ihr werdet die Welt verbessern! #Kevin

27

Toller Beitrag! Du bringst es auf den Punkt! ☺️👍🏼

28

Du hast ja schon viele Antworten bekommen.
Ich persönlich finde am schlimmsten, wenn Namen falsch geschrieben und/oder falsch ausgesprochen werden. Mit Absicht! Weil es "schöner" klingt oder aussieht oder man ganz besonders sein will. Also Emmely, Claudya oder so. Und ja, das wirkt bildungsfern, da man automatisch denkt es sein ein Schreibfehler.

Aus meiner beruflichen Erfahrung (ich arbeite viel mit Jugendlichen) kann ich außerdem sagen, dass definitiv bestimmte Bevölkerungsschichten bestimmte Typen von Namen bevorzugen. Jason, Dustin, Tyler, Mandy, Jaqueline etc. stammen überwiegend aus sozial schwachen Familien, was leider häufig mit bildungsfern Hand in Hand geht. Also ja, plakativ amerikanischer Name zu deutschem Nachnamen. Charlotte, Johanna, Maximilian und Alexander stammen häufig eher aus der Mittelschicht. NATÜRLICH gibt es immer einen Haufen Ausnahmen und sehr viele Namen, die nicht stereotyp sind. Und natürlich gibt es auch viele Akademiker, die ihren Kindern völlig abgefahrene Namen geben.
Das Problem daran ist NICHT, dass die Namen nicht schön sind, oder eine Mandy automatisch dumm ist. Das Problem ist, dass viele Menschen mit bestimmten Namen bestimmte Dinge assoziieren - egal ob die wahr sind oder völliger Quatsch.
Beispiel: ich kannte als Jugendliche einen Holger (ganz normaler Name!), Der ein absoluter Widerling und Kotzbrocken war. Diese Eigenschaften sind für mich stark mit dem Namen Holger verknüpft. Tja. Wenn ich jemandem mit dem Namen Holger treffe, hat er es etwas schwerer als zb ein Max, zu dem ich keine Assoziationen habe.

Für mich ist insgesamt wichtig, dass die Menschen mit meinem Kind und ihrem Namen entweder nichts bestimmtes assoziieren oder für mich positive Eigenschaften. Darum würde ich bestimmte Namen nicht vergeben, auch wenn sie mir vom Klang her gut gefallen. Dazu gehört aber nicht nur Dustin und Chantal, sondern auch Korbinian und Hedwig.

Zu dem "im wirklichen Leben habe ich das so noch nie erlebt": natürlich nicht. Hier wird nach Meinungen gefragt, bevor ein Mensch so heißt. Hier würde ich von Justin wärmstens abraten. Wenn mir ein Kind Namens Justin vorgestellt wird denke ich mir meinen Teil. Zum Einen lässt es sich sowieso nicht mehr ändern, zum Anderen wird man äußerst selten nach der Meinung zum Namen gefragt, wenn das Kind schon so heißt.

33

Ich stimme Dir in allem zu. Mit einer Ausnahme: Für mich ist "bildungsfern", wenn der Name falsch geschrieben/falsch ausgesprochen wird. Aus Unkenntnis! Dass nicht jeder fremde Sprachen spricht, und nicht intuitiv weiß, wie französische oder italienische Namen ausgesprochen werden - geschenkt. Aber wenn man sich noch nicht mal die Mühe macht, den Namen zu googeln, sich die richtige Aussprache und Schreibweise anzuschauen - dss ist für mich bildungsfern.

35

Ich habe aber manchmal den Eindruck, dass die spezielle, in vielen Fällen falsche Aussprache so gewünscht ist, damit der Name eben noch besonderer ist. Ich kenne einen Sean, der absichtlich "Si-hn" gesprochen wird. Verstehe ich bis heute nicht. Die Eltern meinen, sie orientieren sich an englischen, nicht an irischen Ausspracheregeln...was willst du da sagen :-D Ein Beispiel dafür, dass es oft nicht Unwissenheit, sondern durchaus auch Absicht sein kann.

weiteren Kommentar laden