Was mit hier in letzter Zeit aufgefallen ist

Warum sind hier viele gegen englische vornamen? Der Beitrag unter meinem ist schon wieder so ein Beispiel

Und neulich in einem anderen wurde auch wieder betont dass es ja kein englischer Name sein soll, wenn hier andere um Rat gefragt wird als Hinweis

Was ist an englischen Namen so schlimm?
Braucht man da wirklich einen Bezug?
Ich meine "muss" ein deutsches Kind auch einen deutschen Vornamen bekommen?

Warum? Wir sind doch war alle so tolerant und international dass sowas kein Problem mehr darstellen sollte oder?

Wenn eine Mama ihr Kind bsp Jonte oder Lasse nennen will dann sagt doch auch keiner bloß nicht weil keinen nordischen familienbezug... warum also wird immer auf den englischen vornamen rumgehackt?

Ich finde BSP

Mason
Dustin
Calvin
Jermey
Bailey

Schön und habe keinen englischen familienbezug und finde es auch nicht schlimm

Wie denkt ihr?

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Das Ganze nennt sich seit einer Studie aus 2009 "Kevinismus".

Wie viel man darauf achten sollte - ich bin mir selbst unsicher.

Man sollte den Namen wählen, der einem am besten gefällt - allerdings auch keinen, der einem Kind Probleme macht.

Das kann aber erst mal jeder Name, der ungewöhnlich ist, egal ob er jetzt englisch, schwedisch, französisch, biblisch oder aus der griechischen Mythologie ist.
Ich würde insb. auf Schreibweise und Aussprache achten - auch bei "deutschen" Namen wie Jannik.
Und darauf, mit wie vielen Fragen zu rechnen ist.
Bei Henry oder Bennett wird keiner mehr fragen, ob man englische Wurzeln hat. Bei Mason schon eher.

Mir hat mal jemand auf die Frage nach einem spanischen Bezug geantwortet: "Nein, meine Eltern dachten, sie wären cool."#gruebel#schock
Das hat mich dann etwas abgeschreckt. Ich mag auch viele ausländische Namen, aber diesen Satz möchte ich mein Kind über seinen Namen nicht sagen hören ...

Nach meinem Empfinden gibt es für jeden Hintergrund ein "zu viel": Zu englisch, zu italienisch, auch zu schwedisch/nordisch. Und auch zu schnöselig, zu biblisch, zu sehr aus der griechischen Mythologie - man kann m. E. in alle Richtungen übers Ziel hinausschießen und auch in alle Richtungen schöne Namen finden.
Und ich persönlich habe in allen Richtungen Namen, die ich zwar schön finde, aber die ich (hier) nicht vergeben würde (oder nur als ZN), weil sie für mich dieses "zu viel" haben.

Wo das "zu viel" liegt, ist bei jedem anders.

Mein Empfinden, wenn ich mir die Kommentare hier, mich selber, und meine Freunde, die analog nach Namen für ihre Kinder gesucht haben (oder sich noch nicht mit Namen beschäftigt haben) angucke ist: Je mehr man sich mit Namen beschäftigt und je mehr man dabei hört/liest, was andere sagen, desto härter urteilt man.
Nicht nur in die Richtung "zu englisch" oder "zu außergewöhnlich", sondern auch in die Richtung "zu häufig" und "zu langweilig".

Ich glaube, die neutralsten Meinungen bekommt man von denen, die sich nicht in Foren herumtreiben;-)

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#winke

Das frage ich mich seit 10 Jahren. Es hat sich dahingehend leider nichts in Urbia verändert.
Sobald man einen englischen Namen in den Raum wirft, heißt es direkt
- ist okay aber nur wenn Bezug dazu ist
- ist okay aber nur wenn es zum Nachnamen passt (Jeremy Müller geht ja gar nicht)
- geht gar nicht weil hartz 4 / bildungsfern / Hochhaus-Niveau, Kevinismus/Chantalismus

Ich verstehe es beim besten Willen nicht, denn bei nordischen/friesischen/skandinavischen usw Namen kommen solche Aussagen nie.
Dabei könnte man genau so gut sagen, dass eine Svea Mayer oder ein Lasse Schmidt auch "bildungsfern" sind weil man nicht im Norden wohnt.
Manchmal werden auch franz./span./ital. Namen in diese Schiene gepackt aber da wird eher selten das Wort "bildungsfern" ausgesprochen. Da ist es meist die Aussprache, die als Grund genannt wird.

Ich persönliche gebe meine Meinung hier ab wenn mir ein Name gefällt oder nicht. Nie aber würde ich oben genannte Dinge dazu nennen da ich es als vollkommen intolerant sehe, wenn man Menschen so betitelt / beurteilt.

Anders kann ich mir das Verhalten hier bzgl. englischer/ausländischer Name "ohne driftigen Grund" nicht erklären.

Gruß Erdbeer-#hasi, deren Sohn sogar zwei amerikanische Namen, trotz sehr speziellem Nachnamen, hat ;-)

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Mein erstgeborener hat einen französischen Namen und jeder sagt,er sei englisch 😅
Da der name in den letzten Jahren zum *neuen kevin* mutierte, haben wir uns bei unserem 2. Sohn für einen absolut deutschen Namen entschieden. Und nun rate mal😁 also ich habe dann hier im forum die Kommentare bekommen, dass dieser Name ja auf englisch dies und jenes bedeuten würde und man einem Kind sowas nicht antun soll....
Mein Fazit: In Foren und im normalen Leben kann man es nicht jeden recht machen 🙂 Hauptsache wir sind glücklich.

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Danke!!!

Ich habe mich erst letztens gebaut darüber aufgeregt. Der Toleranzbereich für Namen ist doch eher sehr eng. Gefühlt werden nur altdeutschen und skandinavische Namen akzeptiert (mit ein paar wenigen Ausnahmen).
Das ist meiner Meinung nach eine Gegenbewegung zu den frühen 2000ern - zu der Zeit wurden viele englische/amerikanische und auch französische Namen vergeben.
Ich frage mich auch, warum französische Namen so ein schlechtes Image bekommen haben. Sie klingen doch meistens sehr edel und sind oftmals auch nicht so schrecklich schwer auszusprechen. Und nur weil manche Leute Schakeline sagen, ist der Name Jacqueline doch nicht so viel schlechter als irgendein anderer Name.
Ich finde es sehr traurig, dass man so intolerant (geworden) ist.
Und auch, dass Kinder mit bestimmten Namen stigmatisiert werden. Das ist bei englischen Namen m.M.n. am stärksten ausgeprägt. Habe da letztens einen Bericht gelesen, in dem stand, dass man als Eltern darauf achten soll, seinem Kind einen Namen zu geben, der mit einem hohen Prestige assoziiert wird... und ich finde diese Aussage echt furchtbar. Wenn das alle so machen, dann werden immer weniger Namen akzeptiert und immer mehr Kinder/Menschen in Schubladen gesteckt und benachteiligt. Da sollte man doch lieber an seinen Vorurteilen arbeiten.
Ich bin dafür, dass man den Namen vergibt, der einem am besten gefällt und bei dem man das Gefühl hat, dass es der richtige ist.
LG

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Dem ist nichts hinzuzufügen. Absolut deiner Meinung! ;)

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Das mit den französischen Namen hat aber auch oft was mit der falschen Aussprache und Rechtschreibung zu tun. Da werden dann ohne Rücksicht auf Verluste Accents verteilt und Geschlechterformen durcheinander geworfen. Da kräuseln sich bei mir/uns als Französischlehrer oft die Fußnägel... Da gibt's dann einen männlichen Michelle, eine Celiné (die aber Céline ausgesprochen werden will), Denisé, usw. Vom wohlbekannten Üffes (Yves) gar nicht zu sprechen.
Ähnlich verhält es sich mit den Schreibweisen im Englischen, da gibt es dann eine Fibie (Phoebe), Tailer (Tyler). etc. Und ja das sind echte Beispiele...

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Tatsächlich kenne ich einige Familien, die ich nicht direkt als unterschichtig, aber doch als prollig und nicht gerade bildungsnah empfinde, trotz Ausbildung, Berufstätigkeit und Eigenheim.
Da heißen die Teenager-Jungs Justin und Steven, Marvin und noch irgendwas englisches (Jeremy?Jayden? weiß ich gerade nicht).
Weil man englische Namen besonders cool und modern findet und meint, dass die Kinder es es mit einem „internationalen“ Namen (warum das dann immer Englisch ist?) später mal beruflich leichter haben.
Als ob jeder im Ausland Karriere macht (sie selber ja auch nicht), und als ob es viele Namen gäbe, mit denen das nicht möglich ist... den eigentlich arabischen Namen eines Barack Obama hat man ja hier auch vorher nie gehört.

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Ich muss gestehen ich bin kein Fan von englischen Namen da in meinen Ohren dann oft Vor- und Familiennahmen komisch zusammen klingen. Allerdings mag die die nordischen Namen auch nicht, dafür wohne ich wohl im falschen Bundesland 😬.
Bailey Oberhuber oder Mason Müller finde ich einfach unglücklich, obwohl ja beide später den Nachnamen ihrer Partner annehmen können😏.
Nein im Ernst, es gibt sicher englische Namen die auch zu einem deutschen Nachnamen passen aber trotzdem klingt es ungewohnt, ich persönlich finde ,das ein Name schon ein Hinweis auf deine Herkunft ist wenn ich jetzt z.B. ein blondes, blauäugiges Kind vor mir habe wäre ich z.B. über einen offensichtlich japanischen Namen irritiert.
Ich denke es kommt immer auf die Familien an, wenn man dann einen englischen Namen hat und diesen immer noch falsch ausspricht klingt das komisch.
Eine Bekannte von mir hat, ihren Sohn Maurice genannt, wenn sie ihn ausspricht klingt es wie Moo-ries ihre Mutter sagt zu dem Kind Maurise also alle Buchstaben deutsch ausgesprochen incl. E am Ende. Sowas finde ich halt schwierig.

LG
Visilo

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Ja das Problem hatte ich hier auch also ich nach Meinungen zu Namen gesucht hatte, da wir einen englischen Zweitnamen wollte.

Es wurde jedesmal nachgefragt ob es den dazu einen Bezug gibt, wenn nicht dann sollte man auch keinen englischen Namen geben. Ich fand das so nervig.

Wir haben einen internationalen Nachnamen und die Jungs haben einen nordischen EN und einen englischen ZN.

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Das Problem mit englischen Namen ist für mich einfach, dass es so einen Aussprache-Kontrast gibt. Jonte oder Lasse, die du als Beispiel anführst, sind ganz klar nach deutschen Ausspracheregeln zu lesen. Das passt also gut zu einem deutschen Nachnamen.
Bei einem Tyler oder Dustin knallen da einfach zwei Welten aufeinander.
Ist bei mir übrigens nicht nur auf englische Namen beschränkt, sondern auf alle, die anderen Ausspracheregeln folgen, französisch, spanisch oder was auch immer . Ich finde also zB einen Jerôme Müller oder einen Jorge Schmidt genauso bescheuert.
Wenn der Nachname schon anderssprachig ist, dann kann man natürlich den entsprechenden Vornamen benutzen. Also zB Tyler Smith. Voll okay. Einen Jonte Smith fände ich dann wieder blöd. ;) Verständlich?

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Das sehe ich auch so. Entweder es passt zum Nachnamen, oder es passt nicht.

Und bei englischen Namen passt es oft nicht. Das betrifft auch viele andere ausländische Nachnamen, nordische eher weniger, wegen der Aussprache - wobei die ja oft bei nordischen Namen einfach nur eingedeutscht wird, Beispiel Malin.

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Zu glauben, man könne nordische Namen "ganz klar nach deutschen Ausspracheregeln" lesen, führt dann zur einer Maahlin (statt Molin) oder einem. Kjell (statt Schell). Wo da der Unterschied zur Schackeline sein soll, erschließt sich mir nicht. Jungs, die Lillebror genannt werden, weil das ja ein toller nordischer Name aus einem Film ist - wo ist da der Unterschied zum Üffes, Seimen, Dschon und Eian? In allen Fällen vermute ich, dass die Eltern sich nicht wirklich mit der Namensgebung befasst haben.

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"Ich meine, "muss" ein deutsches Kind auch einen deutschen Vornamen bekommen?"
=> Nein, natürlich nicht. Von einem "Englisch-Bashing/Rumgehacke" kann ich eigentlich nicht sprechen, nur dass generell bei einem auffallend ausländischen klingenden Namen die Hintergrund-Abfrage kommt.

Ich für meinen Teil finde es in der Tat viel stimmiger, wenn ein Name sprachlich einigermaßen zum Nachnamen, zur Familie und deren Sprachkenntnissen passt.
Egal, woher der Name vom Ursprung her kommt (ist mir ziemlich schnuppe), aber ich, und da spreche ich jetzt nur für mich und meinen Geschmack, würde mich eher für die deutsche Aussprache / eine deutsche Namenform entscheiden.
Und für mein Empfinden gliedern sich zB skandinavische Namensformen oft besser sprachlich ein, als zB englische, weil man näher bei seinen Sprachgewohnheiten und -fähigkeiten bleibt.
Sahen meine Eltern offenbar anders, aber ich finde zB meinen französischen Vornamen unpassend zu meinem Nachnamen und hieße zB lieber Katrin als Nadine.
Wie immer alles Geschmackssache, aber vielleicht auch eine Ansichts- und Identifikationsfrage..

Denn zwei Sachen finde ich in dem Zusammenhang interessant:
Wenn einer wissen möchte, ob Achmed/Aiche Mustermensch ne gute Wahl wäre - wer würde sich da nicht fragen, ob ein "passender" Hintergrund bzw. welche Absicht besteht?

Und hier im Forum fragen ja auch viele italienische, türkische usw. Familien nach Namen und da ist es für mich auffallend, dass es dann eigentlich immer um entsprechende "passende" italienische, türkische usw. Namen geht.
Da kommt auf der einen Seite mal kaum einer an und sagt, ich hätte gerne einen deutschen, englischen, französischen oder was auch immer Vornamen zum italienischen... Nachnamen/Hintergrund.
Es scheint da doch irgendwie selbstverständlich zu sein, dass eine ital.. Familie eine "passende" Namensform möchte und auch entsprechende Vorschläge erhält., denn kaum mal einer auf der anderen Seite kommt bei einer Fragestellung wie "Welcher Name passt zum Nachnamen" auf die Idee, Mason/Britney/Etienne/Geneviève/Adelheid/Manfred Lombardi/Öztürk.. vorzuschlagen.. Warum ist das so?