Hallo ihr Lieben
Mein Sohn, (3 Jahre) heißt Leon, benannt nach dem wohl bekanntesten Leonardo.
Ich wurde letztens von jemanden darauf angesprochen, die Person meinte, dass der Name ja so lala sei. Sie kenne außerdem viele Kinder aus Problemfamilien, die auch so hießen.
Also hab ich mich mal im Internet schlauch gemacht, und die Statistiken haben mich schon etwas verunsichert. Leon wird laut https://vornamen.blog/Leon sehr häufig in Neukölln vergeben, dafür eher selten in Pankow. Andere Vornamen, die auch in meiner engeren Auswahl waren, wie Felix und Emil, sind besonders in Pankow beliebt und in Neukölln unbeliebt. Laut dieser Studie:
https://www.beliebte-vornamen.de/33208-schichtenspezifische-vornamenvergabe.htm
ist Leon auch der beliebteste Vorname der untersten zwei Schichten, bei den zwei höheren Schichten ist er dann nicht einmal in den Top 10, das finde ich sehr krass.
Deswegen mache ich mir jetzt schon sorgen Ich bin echt kein Snob, aber Namen
à la Kevin oder gar Jason kämen für mich überhaupt nicht infrage. Die negativen Stereotypen bestätigen sich da leider zu oft. Und jetzt finde ich heraus, das Leon auch in der Liga spielt, während die Oberschicht Emil und Felix heißt. Und umbenennen ist ja schwer hier, außerdem etwas komisch für alle. Denkt ihr, der Name geht OK?
Lehrer haben laut Studien ja Vorurteile gegen bestimmte Namen.
Leon - Negative Statistiken - Vorurteile
Ich finde diese Studien unmöglich. Schon die Einteilung in Oberschicht und Unterschicht, ausgehend davon, was man für einen Beruf erlernt hat, ist wirklich furchtbar - "Arbeitslose" werden bei "Unterschicht" geführt. Was für eine Erleichterung, dass noch niemals ein Mensch mit Universitätsabschluss arbeitslos war! Und welch großartige Errungenschaft, dass irgendein grauer Vorfahr mal ein ärmlicher Graf von und zu Irgendwas war - schwupps, schon katapultiert einen das in die Oberschicht, auch wenn man Bäcker gelernt hat, was wiederum laut diesem Bericht viel, viel weiter unten angesiedelt ist...
Natürlich ist Leon okay! Bitte lass dich nicht davon beeinflussen, was andere Menschen als "Hochhaus" bezeichnen oder in irgendwelche anderen peinlichen Kategorien einordnen. Es ist ein ganz normaler Namen, der vielen Menschen gefällt (wie beispielsweise auch Anna, die in allen Schichten oft vergeben wird) und natürlich auch vielen nicht gefällt. Ich selber finde Leon überhaupt nicht schön, aber das sorgt nicht automatisch dafür, dass ich den Namensträger per se für niveaulos, dumm oder ungebildet halte und vermute, dass seine Eltern bestimmt kettenrauchende Hartz-IV-Empfänger sind, die den ganzen Tag RTL2 gucken. Mach dir nicht die Probleme der anderen zu eigen, die nur Vorurteile kultivieren.
Vermittle deinem Sohn lieber ein gesundes Verhältnis zu seinem Namen, einen gewissen Stolz, eine entsprechende Gelassenheit. Du wirst ein dreijähriges Kind sowieso nicht umbenennen, das ist doch Quatsch. Der Name gehört zu seiner Identität. Und was hättest du mit Emil oder Felix dann errungen? Nichts. Emil heißt heutzutage gefühlt jedes 3. Kind, egal aus welchem Hintergrund, und in fünf Jahren jammern alle, dass er so häufig ist. Dann wünschst du dir Leon zurück
Deswegen: Mach dir nicht so viele Gedanken, wirklich. Uns geht es gerade ähnlich, was die Häufigkeit betrifft - unsere Tochter hat einen Namen, der gerade einen ungeahnten Höhenflug erlebt. Was soll ich machen? Ihren zweiten oder dritten Namen nehmen, nur damit sie hervorsticht? Sie komplett umbenennen? Nein. Sie heißt so, der Name gehört zu ihr, und wenn noch drei andere so heißen, spricht das nur für den erlesenen Geschmack der Eltern Nimm es mit Humor, von mir aus auch als Anreiz der Welt zu zeigen, dass es sehr wohl genug gebildete, kluge, normale, "problemfreie" Leons gibt. Und guck dir nicht solche Seiten an, die nur gemacht wurden, damit das Bildungsbürgertum auf jeden Fall weiß, wie sein hochintelligentes, extrem begabtes, einzigartiges, gebildetes Kind nicht heißen soll
"..., dass ich den Namensträger per se für niveaulos, dumm oder ungebildet halte und vermute, dass seine Eltern bestimmt kettenrauchende Hartz-IV-Empfänger sind, die den ganzen Tag RTL2 gucken."
- leider machst du hier genau das, was du selbst als "Einordnung in peinliche Kategorien" bezeichnest: Alle Hartz-IV-Empfänger rauchen Kette, gucken den ganzen Tag RTL 2 und sind niveaulos, dumm oder ungebildet....??? Ehrlich gesagt bist du hier diejenige, die Vorurteile kultiviert....
Bin sonst nicht so fürs Erbsenzählen, aber das passt irgendwie nicht zu dem liberal sein wollendem Ton deines restlichen Beitrags.
Hallo,
was erhoffst du dir denn von dem Beitrag? Dein Sohn heißt doch nun schon seit 3 Jahren Leon und wenn ich dich richtig verstanden habe, willst du daran auch nichts ändern (was ohnehin nur möglich wäre, wenn er einen Zweitnamen hat, den man dann als Rufnamen eintragen kann - ein ganz neuer Name, weil der alte nicht mehr gefällt, ist nicht möglich).
Möchtest du nun viele Aussagen hören, dass Leon ein bildungsnaher Name ist, um dich zu beruhigen oder worum geht es dir? Ich kann dir auch nur bestätigen, dass ich den Namen bisher nur aus eher bildungsfernen Familien kenne. Aber natürlich gilt auch hier: Ausnahmen bestätigen die Regel. Und letztlich soll der Name doch dir selbst (und möglichst auch deinem Kind) gefallen - dann ist doch alles gut.
Hallo, also die Zweitnamen sind leider nicht dafür geeignet.
Und nein, ich möchte keine Märchen hören! Ich wollte nur mal wissen wie andere das einschätzen.
Mir war bis jetzt einfach nicht bewusst das der Name ein eher "mäßiges" Image im Vergleich zu den anderen Vornamen hat, die ich auch gut fand. Halt ein typischer Anfängerfehler von mir, hoffentlich bereut Er es nicht später...
Ein Fehler ist der Name deines Kindes doch ganz bestimmt nicht! Ihr habt ihn doch ausgewählt, weil er euch am besten von allen Namen gefiel. Letztlich kommt es doch auf das Kind an und nicht den Namen.
Selbst wenn Lehrer (und im Übrigen alle anderen Menschen, nicht nur Lehrer!) beim Lesen eines Namens eine bestimmte Assoziation haben, lernen sie den Menschen dahinter kennen und dann ist es egal, ob er Dustin oder Georg-Maximilian heißt.
Steh zu dem Namen, vermittle deinem Kind, dass es für dich der schönste Name für ihn ist und dann wird auch er ihn gut vertreten und mit Stolz tragen.
Und jetzt? Du kannst ihn ja schlecht umbenennen oder?
Das erinnert mich an eine Bekannte, welche ihren Sohn von Justin auf Julius umbenannt hatte, weil ihr Julius irgendwann doch gebildeter erschien. Da war der Junge schon 5, keine Ahnung wie sie ihn das beigebracht hat. Auf dem Papier heißt er übrigens immer noch Justin.
Leon ist für mich ein 08/15 Allerweltsname. Der Hype ist schon ein bisschen länger vorbei. Kenne ich aus allen Gesellschaftsschichten.
Stimmt wohl, ich wollte einfach mal die Meinung von anderen dazu hören.
BTW, Justin finde ich nicht ungebildet, der Name klingt auch nicht schlecht wenn man ihn Deutsch ausspricht, und Justin wurde in Deutschland auch schon in der Zeit der Aufklärung verwendet.
Und bei uns in Bayern ist Leon immer noch auf der 3.
Mal davon abgesehen, dass es eh schon "zu spät" für diese Überlegung ist, kenne ich viele Leons. Die, die schon älter sind (um die 20) sind ganz klar die Brüder von Kevin.
Allerdings ist es auch so, dass die kleinen Leons durchaus in allen Schichten vertreten sind. Also mach dir keine Sorgen.
Falls es dich beruhigt, der Sohn von meinem Zahnarzt heißt auch Leon und müsste jetzt so ca. 4 oder 5 Jahre alt sein.
Beim nächsten Kind würde ich dir raten, dass du vor der Geburt recherchierst und nicht, wenn das Kind schon 3 ist.
Ich kann mich den Vorrednern da nur anschließen. Umbenennen ist nun nicht mehr und wäre dann so richtig unseriös, wenn man nach drei Jahren sein Kind nochmal umbenennt, weil der Name einem nicht mehr gefällt oder man denkt, er könnte negative Assoziationen wecken.
Gefällt er dir denn noch? Damals war er doch zumindest DER Name und ihr habt ihn geliebt. Leon war der Name, den ihr euch für euren Sohn ausgesucht habt und für den es weit und breit keinen Ersatz geben konnte.
Wenn es also doch noch DER Name ist, dann hör auf zu googlen. Du machst dich nur unglücklich.
Es wird immer Menschen geben, die etwas an dem Namen auszusetzen haben... Und ja, Leon ist ein Name, der verhäuft bei bildungsschwachen Familien vorkommt. Na und? Dann seid ihr die Ausnahme... Spätestens im Gespräch merkt man ja aus welcher Bildungsschicht das Kind stammt.
Danke. Das stimmt schon, ich war verunsichert, besonders wegen der Statistik.
Ich würde nun auch nicht gerne Jason/Mandy oder so heißen.
Daher hoffe ich das mein Sohn wird mit dem Namen glücklich wird.
Letztlich sollte eigentlich nur wichtig sein ob euch der Name gefällt, hat er wohl sonst hättet ihr doch einen anderen gewählt und was ihr eurem Sohn mit an die hand gebt. Selbstbewusstsein,eine eigene Identität, liebe und Fürsorge,Bildung etc. Dann wird er seinen eigenen Weg gehen und dann kann euch jede Statistiken egal sein
Mach dir nix draus - der Name meines Sohnes ist auf der verlinkten Seite auch in der Top 10 der häufigsten Namen und desweiteren nur in der Unterschichten-Top 10 vertreten. Dabei sind wir, laut der Einteilung der Bevölkerungsschichten, eine Familie der oberen Mittelschicht.
Unser Sohn (er ist 10) musste bisher keine Vorurteile aufgrund seines Namens überwinden, zumindest haben wir nichts derartiges bemerkt.. Im Gegenteil: bisher wurde er von den Leute kommentiert mit "endlich mal wieder ein normaler Name"
Und Leon ist doch auch ein ganz normaler Name, mit der beliebteste seit über 20 Jahren.
Wenn man Leon hört, dann hat man verschiedene Gesichter und Typen vor Augen, so dass der Name nicht (zumindest nicht auf mich) stereotyp "unterschichtig" wirkt.
Und ich denke (hoffe) nicht, dass da auch nur ein Lehrer (oder ein Großteil anderer Menschen) was blödes denkt oder sagt, wenn er den Namen nur ließt/hört.
Die Person, dir das mit den Problemfamilien sagte, ist wohl eher die unrühmliche Ausnahme von der Regel...
Ein lieber Gruß an alle. Hört doch endlich auf Namen einer bestimmten Schicht und Zugehörigkeit zuzuordnen. Kevin ist kein schlechter Name, genauso wenig wie Leon. Das ist allein von und Menschen in diese Schublade geordnet worden.
Ich verstehe deine Sorge. Du hoffst, dass dein Sohn glücklich wird. Glaub mir, ich kenne Leons in allen Schichten.
Finde auch deine Bekannte sehr unsensibel, wenn sie dir sowas an den Kopf wirfst. Was sollst du mit der Information anfangen?
Alles Liebe dir und deinem Sohn mit seinem Namen.
Ich meine ja sogar, dass wir in ein paar Jahren erfolgreiche Kevins in Politik und Wissenschaft haben werden. Schließlich kam der Name 1995 erst hier auf, bedeutet, die sind grad alle erst 25. Was kann da denn der Großteil schon "geleistet" haben um sich einen Namen in der Welt zu machen?
Niemand hätte vor ein paar Jahren gedacht, dass wir einen Sebastian als Bundeskanzler haben werden. Helmut, Wolfgang und Co regierten und nicht so "neumoderne" Namen.
vlg
Hallo,
ich kenne Leons aus allen Schichten. Akademiker und aus unteren Schichten.