Wie ihr am Titel schon lesen könnt, geht es bei mir um den Nachnamen. Kurz zu unserer Situation:
- Wir sind seit 8 Jahren ein Paar. Wir sind nicht verheiratet und haben es auch in der näheren Zukunft nicht vor.
- Mein Name ist „typisch deutsch“, recht häufig verbreitet und die Schreibweise ist klar.
- Der Nachname meines Freundes ist einzigartig. Ursprünglich kommt die Familie aus Russland und durch einen Übersetzungsfehler gibt es den Namen weltweit nur 15-20 Mal (nur seine Familie). Der Nachname ist zwar leicht auszusprechen, aber man muss ihn immer buchstabieren - selbst dann gibt’s Schwierigkeiten.
Jetzt das Problem: Wir können uns nicht auf einen Nachnamen einigen.
Ich verstehe zu 100%, dass er seinen Namen weitergeben möchte. Mit der Begründung, dass er ansonsten nicht mehr weitergegeben wird. Mein Name kommt häufig vor.
Allerdings ist die Familie meines Freundes „schwierig“. Der Name ist in unserer Stadt bekannt - und das nicht positiv. Das Verhältnis von meinem Freund zu seiner Familie ist ok, aber eher distanziert. Er sagt selbst, dass er in der Kindheit mit Vorurteilen durch seinen Bruder zu kämpfen hatte. Sobald er seinen Namen sagte, hatte er einen Stempel. Er musste immer „beweisen“, dass er nicht wie der Rest der Familie ist. Demnach fällt es mir schwer unserem Kind seinen Nachnamen zu geben. Mir tut es selbst irgendwo leid, dass ich so denke. Obwohl mir mein Freund genau das Gegenteil beweisen sollte, ist der Name einfach durch und durch negativ für mich.
Für mich steht ebenfalls außer Frage, dass ich den Nachnamen irgendwann mal annehmen werde. Als Lehrerin höre ich meinen Namen 1000 mal am Tag und dann hab ich lieber einen geläufigen Nachnamen.
Ich hab das Gefühl, dass wir bald entweder würfeln müssen oder wir das Kind nicht anmelden können 🙄
Wie habt ihr euch entschieden? Und wieso?
Unverheiratet - welcher Nachname?
Wir sind verheiratet, haben aber beide unseren Namen behalten. Unser Kind trägt meinen Namen. Das hat aber keine emotionalen Gründe, sondern nur praktische. Mein Mann muss seinen Namen IMMER buchstabieren. Ich habe noch nie erlebt, dass ihn jemand auf Anhieb richtig geschrieben hat. Der Name ist sehr selten (ca. 30 Personen in der Schweiz) und ähnelt einem gängigen Familiennamen in der Schweiz, quasi wie wenn man Muller anstelle von Müller heisst. Er muss also immer sagen "Muller wie Müller, aber mit U anstatt Ü". Das wollten wir unserem Kind ersparen. Mein Name ist einfach zu schreiben und geläufig, damit wird unser Kind keine Probleme haben im Leben
Ich kann dir nichts konkretes raten in deiner Situation, aber uns hat geholfen, den emotionalen Wert des Namens auszublenden und nur auf die Alltagstauglichkeit zu fokussieren. Wer weiss, vielleicht wird unser Kind Künstler und tritt nur noch mit einem Pseudonym auf oder heiratet und ändert seinen Namen. Bis dahin hat es einen Stolperstein weniger im Alltag
Emotionaler Wert - das trifft es echt gut. 😩 Ich kann mich davon nicht so richtig distanzieren.
Ihr solltet euch vor Augen halten, dass es nicht darum geht, dass du oder er sich durchsetzen kann. Wichtig ist, dass euer Kind einen Namen hat, mit dem er oder sie gut durchs Leben gehen kann. FÜR MICH gehört da ständiges Buchstabieren nicht dazu, das ist doch super-super-mühsam. Ich wollte unserem Kind das ersparen.
Lass dich nicht kleinkriegen, nur weil er schmollt. Es gibt kein Vorrecht des Mannes, nur weil man das schon immer so machte. Mein Mann heisst nun nicht wie unser Kind und es hat - oh Wunder - genau nichts geändert. Wenn er mit dem Kind zum Arzt geht, wird er natürlich mit meinem Namen angesprochen, aber das ist nun wirklich nicht schlimm. Ich werde dafür in der Autogarage mit seinem Namen angesprochen, da er dort zuerst Kunde war. Wir sind erwachsen und stehen drüber
Wenn du langfristig den Namen deines Freundes annehmen möchtest würde ich dem Kind auf jeden Fall auch diesen Namen geben. Wäre ja blöd wenn es am Ende alleine mit deinem Namen da steht.
Und buchstabieren muss auch ein Philipp/Philip/Phillip/Filip/Fillip/Filipp/... Schmidt/Schmid/Schmit/Schmitt/...
Seinen Namen werde ich auf gar keinen Fall annehmen. Hab ich ja geschrieben. 😬
Alleine darf das Kind den Namen rein rechtlich sowieso nicht tragen.
Ich würde in dem Fall den Namen von dir wählen -)
Falls ihr irgendwann heiraten solltet, könnt ihr den immer noch ändern.
Ich habe den Namen meines Mannes angenommen, ein nicht ganz so häufiger Name im Stil von Müller, Bauer, Schneider, Becker.... in unserer 160.000 Einwohner Stadt sind wir aktuell die einzigen mit dem Namen.
Mein Mädchenname war einzigartig - nur in unserer Familie vorhanden mit aktuell 9 Personen deutschlandweit. Zwar nicht mit einem negativen Ruf belegt, aber er war lang, man musste ihn immer buchstabieren und es war doch meist falsch, er wird hier regionaltypisch auch meist falsch ausgesprochen (ein ch als sch), und man kann wahnsinnig viele saublöde Spitznamen daraus machen, darunter habe ich als Teenager echt gelitten.
Das letztere vor allem hat für mich viel mehr gezählt als dass der Name aussterben könnte (was mir aber auch nicht weiter wichtig ist, es ist nur ein Name...).
Ich würde mich an eurer Stelle klar für deinen Namen entscheiden.
Eure Kinder hätten ja sonst wohl auch mit den Vorurteilen gegenüber dem einschlägig bekannten Namen zu kämpfen.
Wir haben lange unverheiratet gelebt und so lange hat unser Sohn meinen Nachnamen getragen. Bei der Vaterschaftsanerkennung+Sorgerecht hatten wir das festgelegt. Inzwischen haben wir geheiratet und unser Sohn wollte gerne Papas Nachnamen tragen. Ich habe einen Doppelnamen, da mir wichtig ist, so zu heißen wie mein Kind.
Vor einer Heirat hätte ich dem niemals zugestimmt. Wenn du nicht zustimmst, dass es den Namen deines Mannes bekommt, bekommt es automatisch den Nachnamen der Mutter. Gerade wenn der Nachname negativ vorbelastet ist, würde ich da niemals zustimmen, egal wie selten der Name ist.
Du hast keine Verbindung zu dem Namen, deine Schwiegerfamilie ist schwierig?
Dein Kind kann bei einer Heirat noch den Namen deines Mannes annehmen, aber wenn du es jetzt festlegst, kann es niemals mehr Deinen Namen bekommen (Es klingt nämlich auch nicht so, dass er dann deinen Namen annehmen würde).
Ich kenne leider auch Paare, da hießen die Kinder wie der Ex und die Frauen haben das mega bereut.
Das ist tatsächlich die Variante, die ich meinem Freund vorgeschlagen habe (er möchte nämlich nicht meinen Namen annehmen): Erstmal meinen Nachnamen und im Falle einer Hochzeit ggf. ich mit einem Doppelnamen. Vielleicht nur ein verschobenes Problem, aber irgendwie müssen wir uns ja einigen 😩
Daraufhin hat mein Freund mega sauer reagiert, weil er meinte „wenn das Kind später sowieso so heißt, dann ist es doch jetzt auch egal“ und es wäre ja für ihn genauso blöd im Falle einer Trennung, wenn das Kind so heißt wie ich.
Bei der Vaterschaftsanerkennung und beim Sorgerecht mussten wir nichts angeben. Also wäre es dann trotzdem automatisch mein Nachname?
Hmm ich denke dein Freund ist eben nicht dumm und weiß genau worauf es wahrscheinlich hinauslaufen wird. Vielleicht könnt ihr euch ja auf deinen Namen einigen und er hat dafür beim Vornamen das letzte Wort?
Oder ihr besprecht es nochmal rational was pro und contra sind?
Oder ganz zur Not entscheidet das Geschlecht welcher Name?
Deinen Nachnamen.
1. Würde mich der schlechte Ruf stören. Das kann dein Kind zeitlebens begleiten und negativ ausgelegt werden.
2. Ist deiner einfacher zu schreiben. Aus eigener (leidgeprüfter) Erfahrung kann ich dir sagen, es ist wahnsinnig nervig seinen Nachnamen ständig buchstabieren oder die Aussprache korrigieren zu müssen.
Mache ich mein Leben lang, obschon der Name in der Schweiz mittelmässig häufig ist, halt eher in der französischsprachigen Schweiz. Ich finde das nicht weiter schlimm.
Einige Dinge ändern sich auch. Leute mit italienischen Nachnamen können hier in Zürich z.B. in allen Funktionen auftreten, da denkt sich niemand mehr etwas dabei.
Ich würde in der Situation zusammen mit meinem Partner eine Pro-Contra-Liste erstellen: Was spricht für den einen, was für den anderen Namen.? Die Faktenlage schwarz auf weiß..
Der, der es dem Kind am leichtesten macht, und/oder besser zum Vornamen passt.
Der Name unserer Tochter zu meinem Mädchennamen würde grausam klingen😅
Ich "kenne" ein Pärchen, bei denen wird es so gehandhabt: Sollte es ein Junge werden, nimmt es vom Papa den Nachnamen, im Falle eines Mädchens, dann von der Mama.
Liebe Grüße
21. SSW
Ach herrje... Und sind Schraubenschlüssel und Kochtopf auch die entsprechenden Geschenke zur Geburt?!