Nordische Götternamen

Hallo Zusammen 🤗

Vorweg, mein Beitrag wird etwas länger ausfallen.

Es geht vor allem um einen skandinavischen Mädchennamen mit mythologischem Hintergrund, der in verschiedenen Schreibweisen existiert:

Freia
Freja
Freya
Freyja

Mein Favorit war Freyja, der meines Mannes Freya.

Schon lange Zeit vor KiWu war uns klar: So wird unsere zukünftige Tochter heißen! Wir hatten uns wirklich in den Namen verliebt und über ein Töchterchen fantasiert.

Nun gut, während der SS haben wir festgestellt, dass der Name einfach nicht mehr passt. Es hat nicht "Klick" gemacht. Zudem kamen leider immer mehr negative Assoziationen dazu - auch zu vielen anderen nordischen, mythologischen (Götter-)Vornamen. Wir können uns den Namen zwar noch als Zweitnamen vorstellen, aber er ist für uns derzeit "verbrannt". Außerdem ist uns aufgefallen, einige sprechen den Namen mit A und wieder andere mit E aus.

Fragerunde:
- Welche Schreibweise gefällt euch am besten und warum?
- Welche Assoziationen habt ihr gegenüber dem Namen?
- Wie würdet ihr den Namen aussprechen?
- Würdet ihr den Namen bzw. einen Götternamen vergeben (Begründung)?
- Was haltet ihr im Allgemeinen von mythologischen, vor allem skandinavischen (Götter-)Vornamen?
- Welche Assoziationen habt ihr zu den Eltern?

Liebe Grüße und Dankeschön für eure Zeit 🥰

PS: Wir hüten noch ein Ü-Ei und haben bereits einige andere Favoriten in Aussicht. Wir wissen auch, Geschmäcker sind verschieden und regionsabhängig. Uns würde es dennoch interessieren, ob einige von euch die gleichen/ähnlichen Assoziationen wie wir haben.

Spoiler zu unseren Assoziationen:
Neutral: Naturverbundene Eltern, die Wikinger-Fans sind.
Negativ: Eltern, die andere "braunere" Ansichten vertreten.

Bearbeitet von Thameara

Welche Schreibweise: Freia, Freja, Freya, Freyja

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Hallo, ich kenne eine erwachsene Freya die hier in der Aussprache „Freia“ genannt wird also, wie Ei. Mit Freya hätte ich gar nicht direkt an eine gottheit gedacht (bin aber auch nicht sehr bewandert in dem Bereich, zählt für mich eher als ausgefallener nordischer Mädchenname). Im Kindergarten eines unserer Kinder ist ein kleiner Odin und das finde ich persönlich schon etwas skurril. Naja. Die Familie ist super nett 🤷🏼‍♀️ ich finde der etwas braune Beigeschmack sag ich mal klingt immer mit, auch wenn ich den bei denen jetzt nicht sehe. Also meins ist es nicht, richtig unmöglich finde ich es aber auch nicht,… aber ich bin wiederum auch kein Fan von Lio, malia, oder diese und ähnliche Silben in beliebiger Zusammensetzung… dann vielleicht lieber was krasses wie eine Nordische gottheit 🤷🏼‍♀️ hat immerhin charakter. , also… naja jedem das seine?

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Dankeschön "lavendelchen" für deine ausführliche Antwort und deine Sichtweise 😊

Wir haben einen kleinen Odin mal kennenlernen dürfen, dessen Eltern wohl tatsächlich eine "braune" Gesinnung haben. Bis dahin wusste ich nicht mal, dass man Odin als Kindernamen vergeben kann (kannte einen Hund und eine Ratte mit dem Namen). Für mich schwang auch etwas Größenwahn mit. Erst ab da haben wir uns dann auch selbst so richtig Gedanken über unseren Wunschnamen (Assoziationen etc.) gemacht.

Die derzeitigen Trendnamen treffen auch nicht so wirklich unseren Geschmack - sind uns selbst einfach viel zu austauschbar. Daher hast du recht mit der Aussage, das speziellere Namen immerhin Charakter besitzen.

Liebe Grüße 🥰

2

Ich mag Freyja am liebsten, weil er für mich die Aussprache deutlich macht (Fräj-ja).
Ich würde ihn Person in Deutschland nie vergeben, weil ich ihn hier noch nie "richtig" ausgesprochen gehört habe - es wird immer zu Frai-ja, was sich für mich anhört wie der Freier.

Ich bin ja totaler Fan der nordischen Mythologie. Es nervt mich zu Tode, dass sich Nazis so viel dessen angeeignet haben, sowohl damals als auch heute noch. Daher stecke ich selbst auch total in diesem Dilemma. Ich liebe viele der Namen und sehe nicht ein, sie an diese Menschen abzutreten, gleichzeitig möchte ich auch nicht, dass mein Kind bei jeder neuen Begegnung erstmal dieses Vorurteil aus der Welt räumen muss. Es ist schwierig.

Für mich gibt es allerdings Abstufungen. Thor oder Odin machen hellhöriger als eine Freyja, die ja in Skandinavien ein Allerweltsname ist.

Meine Lösung wäre (bzw. ist) es, einen Zweitnamen mitzugeben, der das Bild auflöst. Viele der germanischen Namen haben ja genau das gleiche Problem. Gleichzeitig emanzipieren sich einige von Ihnen so sehr aus der Ecke hin zum Modenamen, dass ich immer denke: warum dann auch andere? Beispiel Mathilda. Wieso nicht auch eine Sonnhild?

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Hallo Mientje 🤗

Die Aussprache in DE stört uns ebenfalls sehr. Dachten echt, es sei nicht so schwer. Den Namen ihres Zwillingsbruder Freyr würde ich daher auch niemals in DE vergeben.

Mythologie-Fans sind wir tatsächlich ebenfalls. Wer hätte das gedacht 🙈 Daher kann ich dich gut verstehen und genau das sind eben auch unsere Bedenken. Man denkt sich immer: das Kind prägt den Namen in seinem Umfeld. Dennoch will man keine unnötigen Steine in den Weg legen.

Stimmt, im Gegensatz zu Odin/Thor, ist Freyja fast schon 0815.

Freyja ziehen wir noch als ZN - derzeit aber wohl tendenziell eher für ein mögliches zweites Kind - in Betracht.

Lieben Dank für deine Antwort und Sichtweise 🥰

3

Ich persönlich würde nicht gleich eine braune gesinnung unterstellen, aber der Gedanke würde mir ehrlichgesagt schon kommen. Das ist total schade. Mir geht es so mit dem jungennamen Wolf. Ich finde ihn ganz toll, hätte aber Angst, dass Leute sowas vermuten.

Wenn man es mit offenen Menschen zu tun hat, sehen die ja sehr schnell, dass das eben nicht der Fall ist. Und bei vielen Vorurteilen wäre es mir egal. Aber das ist eben genau die eine Ecke, in die die meisten von uns wirklich auf gar keinen Fall verortet werden wollen.

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Dankeschön für deine Antwort, sowie Sichtweise 🥰 Da stimme ich definitiv zu. Wenn man eben vermeiden kann, dass unnötig Steine in den Weg gelegt werden, dann vermeidet man eben auch oft bestimmte (Namens-)Entscheidungen - auch wenn die Eltern keines dieser negativen Vorurteile erfüllen würden.

Bei Wolf habe ich bspw. überhaupt keine negativen Assoziationen in diese Richtung. Da denke ich eher an naturverbundene Eltern 🙈

4

Ich persönlich finde Freyja am "originalsten", am schönsten und auch bezüglich der Aussprache "Fräija" am hinweisendsten. Wir hatten den Namen auch in stark in Erwägung gezogen.
Wir wohnen in der Schweiz und hier haben wir den Namen zuletzt immer wieder gehört und man vermutet auch nicht direkt eine NPD- oder AFD-Parteizugehörigkeit.

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Vielen lieben Dank für deine Antwort 🙏🥰 Auch sehr interessant deine Sichtweise aus der Schweiz zu hören.

5

Eine Erwachsene Nachbarin heißt Freya (ey wie Ei gesprochen).

Dass der Name den Nazi Beigeschmack hat, wusste ich erst durchs Forum.

Ich finde ihn daher okay. Mein persönlicher Lieblingsname ist er nicht, aber ich finde ihn nicht ungewöhnlich. Da finde ich Philomena viel ausgefallener und hochgestochener. Freya ist da eher bodenständig.

Bearbeitet von MissKassy
17

Ganz lieben Dank für deine Antwort und Sichtweise 🙏

6

Bei uns steht Freja (schwedische Schreibweise und Aussprache: Freh-ja) ziemlich weit oben auf der Liste.

Freya oder Freyja würde ich mit ey wie in Englisch Hey aussprechen.

Ja, bei nordischen Götternamen besteht immer etwas Verdacht aufs Braune, aber wer uns kennt, merkt ganz schnell, dass es bei uns nicht zutrifft.

Viel problematischer in dieser Hinsicht finde ich Arya, Arian und Ähnliches.

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Hallo "luthien", vielen lieben Dank für deine Sichtweise 🙏 Stimmt, da hast du natürlich auch recht im Bezug auf Arya und Arian.

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Ich verstehe deinen Gedankengang zu Arya & Co. total gut, ich mag zum Beispiel Ari wirklich gern, wäre aber viel zu gehemmt, um ihn in Deutschland zu vergeben.
Gleichzeitig habe ich diese Namen noch NIE aus der Nazi-Ecke gehört, ganz im Gegenteil höre ich sie eher bei Familien mit (oft süd-/osteuropäischem) Migrationshintergrund. Total spannend.

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Ich oute mich mal, ich habe keine Ahnung von nordischen Namen und wie diese korrekt ausgesprochen werden. Aber vielleicht ist ja grade das auch interessant für euch, es gibt ja sicherlich mehr Leute wie mich.

Ich habe den Namen auf jeden Fall schon gehört und eben als nordisch eingeordnet. Ich wusste bislang jedoch nicht, dass es sich um einen Götternamen handelt. Daher habe ich auch keine Assoziation zu braunem Gedankengut. Nordische Namen sind grade einfach modern, mehr Gedanken würde ich mir dazu nicht machen.

Freia würde ich sprechen wie das Ei, allerdings gefällt mir diese Variante am wenigsten, da es doch sehr ähnlich wie Freier klingt.
Alle anderen Varianten würde ich eher wie Hey sprechen. Da gäbe es bei mir auch keinen echten Unterschied zwischen Freja, Freya und Freyja. Intuitiv würde ich wohl am ehesten Freya schreiben aber vorher nachfragen ob j oder y, auf die Variante yj käme ich nicht direkt, aber kann man sich natürlich auch dran gewöhnen.
Was ich hier schon gelesen habe, wäre die richtige Aussprache wohl „Fräja“, das müsste man mir halt einfach einmal sagen.

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Dankeschön für dein ausführliches Feedback 🥰 Deinen Blickwinkel finden wir sehr interessant, da du eben nicht einen negativen Bezug zur völkischen Ideologie siehst und dir nordische Voramen derzeit "einfach nur" trendig vorkommen.

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Ich denke den rechten Hintergrund automatisch mit, wenn ich an Kinder mit nordischen Götternamen denke. Ich kenne eine kleine Freya aus einem eher linksautonomen Elternhaus, da trifft das gar nicht zu. Allerdings kenne ich auch einen kleinen Odin und einen Thor, beide aus Elternhäusern mit völkischer Gesinnung. Ich würde diese Namen daher nicht vergeben, auch wenn ich sie klanglich okay finde, Freya (hier wird er Fraia gesprochen) sogar klanglich sehr hübsch. Ich würde nicht wollen, dass mein Kind bei jeder Begegnung erst mal dieses Vorurteil aus dem Weg räumen müsste (um einer Vorschreiberin zuzustimmen).

Bearbeitet von talulah27
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Vielen lieben Dank für deine Antwort 🙏

Wir kennen ebenfalls einen kleinen Odin. Seine Eltern erfüllen leider auch die Vorurteile. Seit dem machen wir uns auch erst so richtig Gedanken über die Assoziationen eines Namens. Wir wollen das Leben - wie du auch schon meintest - unseres kleinen Wunders nicht bereits von Anfang an mit Steinen übersehen. Der Gedanke kam eben auch, ob ein Göttername für ein Kind nicht einen gewissen Größenwahn der Eltern vermuten lässt.

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Dann dürfte man aber auch nicht den so beliebten Theo vergeben.

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Ich finde Freya am schönsten und einfachsten. Den Namen finde ich in Ordnung und geläufig, kann man gut vergeben. Die unklare Aussprache stört mich etwas - ich weiß zB gar nicht, wie man den richtig ausspricht. Sage immer „Freia“ und die Freyas, die ich kenne, sprechen den Namen auch so aus.

Freya gehört für mich nicht in die Katagorie von Namen, die mich hinsichtlich der Gesinnung der Eltern hellhörig machen. Dafür ist er zu geläufig.

Grundsätzlich assoziiere ich nordische Namen aber schon mit der rechten Szene und entsprechenden Eltern. Odin, wie hier in einem Kommentar genannt, lässt bei mir in dieser Hinsicht dir Alarmglocken hell aufschrillen. Das gleiche gilt für Runa (hier gestern genannt und wohl auch teilweise als Hipster-Eltern-Name verstanden, bei mir aber braun besetzt, vll auch wegen der Rune), Thor (auch totaler Klassiker), Sigrun (da klingen gleich Sieg und Rune mit…) usw.

Daher würde ich solche Namen generell eher nicht vergeben.

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Ganz lieben Dank für deine Sichtweise zu dem Namen 😊 Wir finden deinen Blickwinkel zu den anderen Namen auch sehr interessant. Bei Runa muss ich ebenfalls jedes Mal an Rune denken und bei einem Thor/Odin schwingt für uns auch ein gewisser Größenwahn der Eltern mit. Eigentlich wirklich schade, dass meist der erste Gedanke solch eine negative Assoziation beherbergt.