Ich bin immer noch so wütend über die Geburt.... was kann ich tun?

Hi ihr lieben,
also eigentlich ist die Geburt nun schon 6 Monate her und man sollte meinen ich hab das ganze vergessen. Ich habs bist jetzt auch immer ganz gut verdrängt, aber irgendwie werde ich immer wütender darüber wie das ganze gelaufen ist.

Kurz zur Geschichte dazu:
Meine Tochter wollte nicht kommen, deshalb wurde die Geburt eingeleitet. Ich wollte normal entbinden.
Soweit so gut.
Ich kam also am vereinbarten Tag ins Krankenhaus und da ging es schonmal los. Meine Hebamme sowie der nette Arzt der Dienst haben sollte waren BEIDE krank.
Ok, erst mal dachte ich mir die andern beiden werden sicher auch nett sein... weit gefehlt.
Die Hebamme die die Geburt einleitete etc. hielt es während der ganzen Zeit für wichtiger draussen zu rauchen (nicht nur einmal sondern ehrlich alle paar Minuten) und mit Freunden oder Familie zu telefonieren.
Nun ging es mir durch die Einleitung extrem schlecht. Mein Muttermund war bei beginn 2cm geöffnet und auch nach Stundenlange wehen tat sich noch nichts.
Ich machte meine Atemübungen und das alles, (alles ohne Hebamme, die war ja nie da) aber es wurde nur immer schlimmer. Ich hatte keine Pausen mehr zwischen den Wehen, ich weiss nicht warum das bei mir so war aber ich war einfach nur noch unter Schmerzen, ohne dass sie für ein bisschen nachgelassen hätten. Nach 14 Stunden kam dann er Artz untersuchte mich und meinte der MuMu wäre 2cm geöffnet. Ich so "ja aber das war er ja vorher schon". Ja ja aber ich solle weitermachen, das würde schon gehen.
Nach 15 Stunden konnte ich einfach nicht mehr. Es tat so sehr weh (sie sagten mir das es bei einer Einleitung häftiger wäre?). Ich bat also (wie schon lange vorher) um eine PDA und diesmal meint die Hebamme angenervt "na gut, wenn sie unbedingt wollen" und rief den Narkosearzt.
Der war total nett und fing an mir die PDA zu geben. Die Spritze klappte auch gut, nur dann kommt ja da so ein Schlauch rein, damit man immer Nachspritzen kann. Als er versuchte den zu setzen, fing mein Bein an zu hüpfen (jedes Mal) und er meinte er könne nicht weiter machen, da da wohl ein Nerv liegt.
Also ging er wieder.
Ich hatte dann 3 herrliche Stunden meine Ruhe. Keine Schmerzen, gar nichts und die Wehen waren trotzdem weiter da. Ich war mir sicher, das ich so ohne Probleme mein Baby haben könnte.
Nach 3 Stunden jedoch liess die Wirkung nach und es konnte ja nicht nachgespritzt werden.
Diesmal waren die Wehen noch schlimmer, wieder ohne unterbrechung, ohne Pause.
Ich bat die Hebamme den Narkosearzt nocheinmal zu rufen, er könne ja an einer anderen Stelle spritze. So würde die Geburt klasse klappen. Sie meinte nur "ich ruf doch den wegen ihnen nicht 2x. Der wird ihnen was pfeifen." Und ging weg um zu rauchen.
Nach 20 Stunden konnte ich einfach nicht mehr. Hätte mich jemand gefragt ob ich lieber sterben will hätte ich ohne zu zögern ja gesagt.
Ich bin absolut kein wehleidiger Mensch und hab die Wehen anfangs auch gut ausgehalten, aber nach 20 Stunden ging nichts mehr.
Mein Mann rief also den Arzt (die Hebamme kam einfach nicht) der mich untersuchte und sagte der MuMu sei bei 2cm. Also hatten die 20 Stunden GAR NICHTS gebracht und da konnte ich einfach nicht mehr. Er sagte "das kann nochmal so lange dauern" und ich wollte das nicht und bat um einen KS.
Darauf hin sagte er mir "Stellen sie sich nicht so an, so weh kann das gar nicht tun". Und ging.
Mein Mann erzählte mir dann, dass ich während den Wehen schon zusammenklappte, weil mein Körper einfach nicht mehr mitmachte. Ich rief um Hilfe, mein Mann bat den Arzt, die Hebamme, zu kommen und mir einen KS zugeben. Keiner kam.
Irgendwann schrie ich nur noch im Hilfe, solange ich bei genug bewusstsein war.
Nach 4 Stunden! (also insgesamt 24 Stunden) erbarmnte sich der Arzt mit den Worten ("wenn ich sie jetzt operiere und falsch schneide sterben sie, das ist ihnen hoffentlich klar") und willigte in einen KS ein.
Die Hebamme kam rein, sagte "so mal sehen ob das nicht auch wehtut" und stampfte mir mit aller Gewalt und saurem Gesicht einen Katheder rein. Als ich vor Schmerzen schrie, schrie sie mich an "ANJA hör mal auf mit deinem dummen Geschrei, das nervt ja!". Ich fragte ob ich eine PDA bekomme oder Vollnarkose (vor Vollnarkose hatte ich tierische Angst) und sie pampte mich an "natürlich vollnarkose, für deine dummen Wünsche haben wir jetzt keinen Nerv merh". Ich sagt "bitte mein Mann...." sie sagte "der kann bei einer Vollnarkose nicht mit". Dann fuhren sie mich weg. Meinen Mann liessen sie einfach stehen ohne ihm was zu erklären (er kann kein Deutsch, aber die konnte alle Englisch, haben ihm aber einfach nichts gesagt er wusste gar nicht was loswar. Später hat er mir erzählt er hatte totale Angst weil er gar nicht gewusst hat was nun mit mir passiert).
Dann kam ich in den OP und der nette Narkosearzt war wieder da.
Er meinte "Wo ist denn ihr Mann?" Ich erzählte das ich gefragt hätte aber wegen der Vollnarkose ginge das nicht das wer dabei sei. Er meinte ganz verdutzt "Vollnarkose? Wer erzählt ihnen denn solche Schauermärchen, ist doch kein Notkaiserschnitt sondern einer auf Wunsch. Nun haben sie mal keine Angst, sie bekommen eine PDA, dann geht es ihnen gleich besser. Hätten sie mich doch nur gerufen, ich hätte immer neu gespritzt, dann hätte auch die normale Geburt geklappt."
Da hätte ich dann nur noch weinen können. Ich bat ihn meinen Mann doch bitte zu holen, damit er dabei sein kann (er wollte so unbedingt dabei sein) aber er meinte er würde es sehr gerne darf aber nicht, weil jeder im OP schon bereit sei.
Dann gab er mir eine PDA. Meine Schmerzen liessen nach und der KS war ein Traum. Meine kleine Maus kam auf die Welt und mir ging es (körperlich) endlich wieder gut.
Dann brachten sie sie zu meinem Mann, nähten mich zusammen und fuhren mich zurück, wo ich erstmal meinem total verzweifelten Mann erklären musste das ich ok bin und alles ok ist (er hatte die Hebamme gefragt als sie ihm die kleine brachten, was mit mir ist, wie es mir geht und sie sah in einfach an und ging dann weg. Er dachte ich sei gestorben).

Ja, das war die Geburt und irgendwie lässt es mich nicht los. Ich bin ok mit dem KS, das macht mir nichts, ich frage mich nur ob es nicht auch normal gegangen wäre mit mehr PDA.
Aber das ist eigentlich zweitranging für mich.
Ich komm nicht darüber hinweg das mein Mann nicht dabei sein durfte obwohl es gegangen währe, nur wegen der dummen Hebamme.
Er sagt es ist ok , er währe gerne da gewesen aber nun kann man es nicht ändern.
Aber mich lässt es einfach nicht los...
Ausserdem frage ich mich, ob es nötig war mir den katheder vor der Betäubung zu geben? Warum nicht dannach? Es war ja kein NotKS.

Als ich das später bei der Nachsorge meiner Hebamme erzählt habe, hat sich sich 100 mal entschuldigt, dass sie krank war und nicht das sein konnte. Sie sagte "Anja, anja, was haben sie dir da nur angetan!"

Manchmal wünschte ich wirklich wir wären in den USA wo man Leute wegen sowetwas verklagen kann...

Habt ihr Tipps für mich was ich tun kann, damit ich endlich darüber hinwegkomme?

Liebe Grüsse,
Anya + Lillian (*02.06.2007 - die das beste auf der Welt ist und natürlich für das ganze Theater entschädigt #liebdrueck)

1

Das geht ja gar nicht,wie die mit dir umgesprungen sind!
Würde mich bei der Klinikleitung beschweren!
Am besten zusammen mit Mann,Nachsorge-Hebi und dem Narkosearzt!
Die können doch da so nicht davon kommen!
Hab sowas in der Art in nem andren Forum gelesen vor kurzem,da war sone Sch*** Hebamme,die ihren letzten Tag hatte und sich auch so total unmöglich verhalten hat.

2

Hallo!

Laß Dich erst mal #liebdrueck
Tipps kann ich Dir leider nicht geben. Bei mir war es aber ähnlich wie bei Dir, nur dass das ganze "nur" 15 Stunden gedauert hat und mein Mann durchgesetzt hat, im OP dabei zu sein. Ich will nicht ins Detail gehen, aber die Geburt war für mich ein ziemlich traumatisches Ereignis.
Bei mir ist es jetzt neun Monate her und vergessen hab ich das immer noch nicht, aber glaub mir, mit der Zeit wird es besser! Ob Dich das jetzt tröstet, weiß ich nicht... aber Du bist auf jeden Fall nicht die einzige, die noch so lange "Nachwirkungen" von der Geburt hat.
Wenn es gar nicht besser wird, vielleicht solltest Du dann mal psychologische Hilfe in Anspruch nehmen?
Ich wünsch Dir alles Gute und konzentrier Dich darauf, die Zeit mit Deinem #baby zu genießen.

LG, Andrea

3

Hallo Anya,

das ist ja der Wahnsinn. Ich glaube damit hätte ich auch Probleme.

Du kannst nicht viel tun, aber Du kannst schon versuchen, dass die Herrschaften eins auf den Deckel bekommen. Eine finanzielle Entschädigung wird es aber nicht geben, außer Du erstattest Strafanzeige wegen Körperverletzung und gehst dann zivilrechtlich gegen den Arzt und die Hebamme vor. Das würde aber seeeehr lange dauern und nervenaufreibend sein. Deine Chancen sind dazu in Dtl. sehr schlecht.

Ein einfacherer Weg, bei dem Du auch gute Chancen hast ist eine Anzeige bei der Ärztekammer und eine Beschwerde bei der KH-Leitung. Das bringt nicht viel, aber es gibt Dir zumindest das Gefühl, dass Du Dich gewehrt hast.

Zur besseren Verarbeitung solltest Du Dir vielleicht therapeutische Hilfe suchen. Damit wird es Dir leichter fallen alles aufzuarbeiten.

LG und alles Gute

Maria

4

#schock#schock#augen#augen#augen#schock#schock#schock
Das ist ja der Oberkracher! Sowas KANN doch gar nich wahr sein!
Ich mein, ich konnte meine Entbindungsärztin auch nich leiden, die war ne blöde Kuh, die mich beim Dammnähen hinterher auch ziemlich unhöflich abgekanzelt hat, weil ich Schiß vor der Nadel hatte, aber gegen dein Erlebnis war meins ja gar nix.
Ich rate dir ganz dringend...beschwer dich! Geh meinetwegen bis zur letzten Instanz...verklag die! Und verhandel da gar nicht erst mit dieser Dreckshebamme, sondern marschier gleich zu den obersten Stellen! Wer weiss, wieviele Frauen nach dir noch so leiden müssen, wenn du da nich was tust?
Wenn du dich alleine nich traust oder so....dann start nen Aufruf...es gibt bestimmt noch mehr Frauen, die an diese Hebamme geraten sind und sich nicht beschwert haben.
Sowas gehört einfach nicht in eine Klinik! Mach das öffentlich!

Ja, also mehr kann ich dazu echt nich sagen...aber gottseidank gehts dir ja wieder einigermaßen gut und dir und deinem Baby ist während dieser Horrorgeburt nichts passiert!

5

erstmal #schock:-[#heul#liebdrueck

und dann: hast Du keine Dienstaufsichtsbeschwerde bei der Klinik gegen den Arzt und die Hebamme eingereicht?! Wenn nicht, mach das sofort, schriftlich - du hast es hier ja schon alles notiert.

LG

Catherina

6

Hallo!

Das geht ja gar nicht, wie die mit dir umgesprungen sind. Leider hat man ja schlecht unter Wehen die Möglichkeit zu flüchten. Ich glaub ich wär gegangen.
Bei mir war es nicht ganz so, aber was mich ganz arg gestört hat war due Tuschelei der Ärzte und Hebammen als die Herztöne absackten. Ich bin Arzthelferin (wussten die) und habe immer fetzen mitbekommen von den Gesprächen. Jedesmal musste ich nachhacken, was nun ist und wieso weshalb und warum. Mir hätte es gereicht, wenn einmal jemand gesat hätte: Das Baby hat Streß unter den Wehen, wir beobachten das und evtl. müssen wir einen KS machen. Mich hat das genervt, vor allem weil mein Freund scon fast panisch neben mir saß und ich neben Wehen veratmen mit den Ärzten gesprochen habe und meinen Freun dberuhigen musste.
Letztlich wurde ein KS gemacht. Ich wurde flott vorbereitet und sprach dann nochmal an, wo mein Freund sich den umziehen könne für den OP. Die Hebamme ganz erstaunt: Ach sie wollen mit? Haben sie den unterschrieben...? Nein, woher auch, wenn sich keiner de 2 Hebammen und 3 Ärzte darum kümmert?????

Bei der nächsten Geburt werde ich sowas vorher besprechen und evtl. auch in einem anderen Krankenhaus entbinden wollen.

Ich würd nen Termin mit dem Chefarzt ausmachen un mich dort nochmal persönlich über die Hebamme etc. und den Ablauf beschweren.

Viele Grüße
Kerstin + Rieke *10.06.07

7

Hallo Anya.
du Arme und ich dachte schon ich hätte bei der Geburt meiner Tochter die totale Horrorgeburt erlebt. Die Geburt wurde auch eingeleitet, die Hebamme war ziemlich unerfahren und versicherte mir alle paar Minuten, dass es überhaupt nicht weitergeht. Ich bekam nach 11 Stunden eine PDA, die leider an einer Stelle am Rücken nicht wirkte, nach 24 Stunden machten sie dann einen KS. Hinterher lief die Gebärmutter leider mit Blut voll, dass mir der Arzt immer wieder herauspresste (dummerweise hatte er den Schmerztropf vergessen). Also auch kein schönes Erlebnis, aber längst nicht so horrormässig wie bei der Geburt deiner Tochter. Ich würde den Herrschaften im KH mal kräftig den Marsch blasen. Beschwere dich bei der Klinikleitung und drohe ihnen notfalls an dich an die Zeitung zu wenden und das würde ich dann auch machen wenn die dort sich nicht einsichtig zeigen. Ansonsten kann ich dir nur für ein weiteres Kind Mut machen. Im März habe ich meinen Sohn bekommen und habe mir ganz gezielt eine nette Klinik ausgesucht. Ich hatte gleich, dass Gefühl, mich dort wohlzufühlen. Und mein Sohn kam dann auch völlig spontan, ohne Schmerzmittel und ohne Dammschnitt auf die Welt.
Fühl´ dich lieb gedrückt und versuche dich nicht zu sehr über das Erlebnis aufzuregen. Du musst dir immer sagen, dass du o.k. bist und dein Kind gesund ist und das ist schließlich die Hauptsache.
Liebe Grüße
Antje

8

anya - um himmels willen! das darfst du nicht verschweigen, das muß folgen haben! es gibt komplikationen bei der geburt, die lebensbedrohend sind - und die hätten nichts unternommen! und wende dich an einen psychologen, damit du das verarbeiten kannst - das ist ja traumatisch, eine nahtoderfahrung! frag einen anwalt, ob du zumindest die behandlungskosten dafür verlangen kannst. bei uns in österreich gibt es für solche vergehen ( und das ist es - mindestens unterlassene hilfeleistung) einen patientenanwalt. das ist wichtig - unternimm was, damit es vielleicht nicht auch anderen frauen passiert!
:-)

9

Wow. Ich bin grade erstmal sprachlos und finde, dass man nach so einer Geburt wirklich noch eine Weile wütend sein darf.

Was ich schade finde, sind Antworten, die Dir von vorneherein keine guten Chancen in dieser oder jener Richtung einräumen. Ich glaube, dass sich Deine Erlebnisse inzwischen so weit gesetzt haben, dass Du jetzt verschiedene Dinge machen kannst, um das wirklich zu verarbeiten:

Zuerst würde ich mich mit einem Anwalt zusammen setzen, der sichmit diesen Dingen auskennt, er wird Dich beraten, was man machen kann. Dazu kannst Du einen Geburtsbericht anfordern, um zu sehen, was die unter der Geburt eigentlich geritten hat.

Aber zumindest würde ich einen Brief aufsetzen, in dem Du die Ereignisse zusammenfasst und eine Klärung und Stellungnahme einforderst. Ein detaillierteres Gedächtnisprotokoll würde ich beilegen. Diesen Brief würde ich an die Krankenhausleitung und in Kopie an jede Stelle, die auch nur entfernt damit zu tun hat, schicken.

Und um die Geburtserlebnisse zu verarbeiten, würde ich mir einen Therapeuten suchen, der sich mit Traumatherapie befasst, damit die Erlebnisse sich nicht weiter auf Dich, Deine Bindung zu Kind und Mann oder vielleicht auf Deine weitere Familienplanung auswirken können.

LIebe Grüße,
Kali