Unser Baby wäre am Valentinstag gestorben...wenn Ärzte versagen. Brauche mal Euren Rat, viell. auch

Hallo liebe Urbianer,

es fällt mir schwer das zu schreiben, denn noch immer bin ich emotional sehr angeschlagen, doch ich habe eine solche Wut in mir, und Angst, dass das alles noch einmal passieren könnte.

Ich beginne mal ganz von vorn:
Am Dienstag, den 7. 2. hat sich mein Mäuschen, wie ich vermute, als wir bei unserem Kinderarzt zum Impfen waren, mit Rotaviren angesteckt (was ich natürlich erst später im KH mitgeteilt bekam). Am Donnerstag, den 9. 2. kam es schon zur frühen Morgenstunde zum Ausbruch. Also zuerst Erbrechen, dann sehr wässriger, übelriechender gelber Durchfall. Donnerstag Vormittag sind wir dann auch gleich zum Kinderarzt, weil Linus gar nichts mehr drin behalten hat und ich mir natürlich große Sorgen machte. Der KiA verschrieb uns Lacteol (sinnlos, wie sich später herausstellte) und meinte, wir würden das mit Heilnahrung und Diät recht bald wieder hinbekommen. Als dann am Donnerstag Abend noch Fieber hinzukam, und sich dieses nicht mit Paracetamol senken lies, sind wir Donnerstag Nacht in die Notaufnahme, wurden gleich ins KH eingewiesen. Der Kleine bekam einen Tropf und Reisschleim.

Zu unserem und der Ärzte Erstaunen hatte sich unser Mäuschen sehr schnell erholt, schon am Samstag, den 11. 2. bekam er am Morgen den Tropf wieder ab und hatte breiigen, dunklen Stuhl. Er trank und aß sehr gut. Als er von nun an die nächsten 24 Stunden keinen Stuhl mehr hatte, ging ich davon aus, es sei ausgestanden. Man entließ uns dann am Sonntag, den 12. 2.

Soweit so gut. Zu Hause angekommen schien alles einen positiven Verlauf zu nehmen. Sonntag Abend, dann die erste Enttäuschung. Dass Linus keinen Stuhl hatte, lag an einem Verstopfer. Danach kam es wieder dünn. Da man uns jedoch entlassen hatte, ging ich davon aus, es sei noch mal eine Art „Nachzügler“ und dass es nun stetig besser werden müsse. Montag morgen dann die nächste Enttäuschung, wieder Erbrechen. Noch immer guter Hoffnung, dass es mit der verordneten Heilnahrung, und Reisflocken wieder besser wird, haben wir Linus gehegt und gepflegt. Montag Abend dann wieder Fieber. Das sich wieder nicht senken lies. Da wir mittlerweile wussten, dass es sich um Rotaviren handelt sind wir wieder in die Notaufnahme. Es war schon nach Mitternacht. Uns war himmelangst.

Diesmal fuhren wir jedoch in ein anderes KH (nennen wir es mal KH „B“), da ich wusste, dass das andere KH (nennen wir es KH „A“), in dem wir vom 9. bis 12.2 stationär aufgenommen waren, total überfüllt war. Ich hoffte uns, vor allem aber Linus, einen Gefallen zu tun, da man in dem überfüllten KH nur seeehr wenig Zeit für die einzelnen Patienten hatte.
Da ich in KH „B“ entbunden hatte, und es dort eine Kinderintensivstation, sowie gute Kinderärzte gab, war ich der Meinung, dort wäre mein Linus gut aufgehoben.
Der KiA (nennen wir ihn „X“) untersuchte Linus kurz und SCHICKTE UNS HEIM. Wir sprachen alles Symptome an, eingefallenen Fontanelle, trockener Mund, sehr flacher Bauch, Augenrollen, wenig Lidschlag, eingefallene Augen mit tiefen Ringen, blasse, bläuliche Haut, Desinteresse fast Apathie... ihr hättet ihn sehen sollen. Wir hatten solche Angst. Wir sagten, dass Linus mind. alle 10 Minuten Durchfall hat – nur Wasser. Der KiA winkte jedoch bei all unseren Fragen ab. Fontanelle wäre ok und die Augen würden bei Linus sowieso tief sitzen. Der Bauch sei flach, da er ja nix mehr drin hätte (logisch, dass wir da nicht selbst drauf gekommen sind). Alles in allem würde das Kind auf ihn einen sehr lebendigen Eindruck machen, die Augen wären klar und normal, und wir sollen ihm zu Hause mit Reisschleim füttern, dann ginge das. Wir müssten das halt zu Hause ausstehen.

Wir haben dann darauf bestanden Linus zu wiegen (das wollte der KiA „X“ erst nicht recht, wieso weiß ich nicht). Dabei stellte sich heraus, dass Linus in den vergangenen 48 Stunden 800 – 900g abgenommen hat. Ich sagte dem KiA, dass dies doch einen Flüssigkeitsverlust von 10 – 11% bedeutet und fragte, ob das nicht gefährlich sei (hab mal gehört, dass 5 % wohl das höchste sein dürfte). Seine Antwort: „Kinder, die Durchfall haben, nehmen nun mal ab“. Als wären wir blöde. Wir sagten ihm natürlich dass man im KH „A“ bereits Rotaviren nachgewiesen hatte. Er meinte alles wäre in Ordnung, es gäbe keine Indikation für eine stationäre Aufnahme, und schon gar nicht für einen Tropf. Sein Therapievorschlag: Reisschleimdiät und alle 2 Tage beim KiA wiegen lassen.

Wir hatten zwar ein komisches Gefühl, waren für den Moment aber erst einmal beruhigt – man muss seinem Arzt doch vertrauen, oder? Wir sind wieder gefahren. Als es zu Hause jedoch so weiterging, sind wir noch in der selben Nacht ins KH „A“ gefahren, in dem wir schon vor ein paar Tagen gelegen haben, weil wir uns nicht vorstellen konnten, dass das normal sei. Im KH „A“ haben die Ärzte die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen und Linus sofort an den Tropf gehängt. Die Blutwerte waren sehr schlecht, der Zustand unserer Maus äußerst kritisch. Wir kamen in „letzter Sekunde“. Hätten wir auf KiA „X“ von KH „B“ gehört, hätte Linus den Valentinstag wohl nicht überlebt.

Ich bin so wütend. Wieso hat man uns am 12. entlassen, ohne den Hinweis, dass Kinder mit Rotavirern mindestens 6, meist 8, manchmal sogar 14 Tage Durchfall haben? Dann wäre ich doch nicht nach Hause gegangen. Doch noch schlimmer: wieso schickt ein Arzt ein so krankes Kind nach Hause? Eins, dass schon ein Laie als schwerkrank erkennt, eins dass Fieber hat. Eins dass seit Tagen wässrigen Durchfall hat. Dieser Arzt hat ja nicht nur ein, sonder alle Anzeichen ignoriert. Und das waren doch mehr als genug. Ich weiss, dass Ärzte nicht unfehlbar sind, aber wir haben ihn doch gezielt auf alles hingewiesen. Wie kann er uns da eiskalt nach Hause schicken? Er hatte für alles eine Ausrede, sogar für 10% Gewichtsverlust. Er hat doch das Leben unseres Kindes riskiert. Wir sind doch nicht dahin gefahren um zu fragen, ob denn was wäre mit unserem Linus, sondern wir sind hingefahren mit der konkreten Bitte um stationäre Aufnahme, und Verabreichung eines Tropfes. Zwischen beiden Notaufnahmen in der Dienstag Nacht, lagen 90 bis 120 Minuten und die Berichte beider Ärzte könnten nicht gegenteiliger sein.

Ich verstehe das alles nicht. Unser Baby wäre gestorben. Ich glaub, ich hab das noch nicht wirklich realisiert. Doch ich möchte, dass sich KiA „X“ dafür verantwortet. Was meint ihr dazu? Ich bin noch ziemlich fertig im Moment, auch wenns meinem Mäuschen wieder gut geht, ich mach mir selbst so große Vorwürfe. Ich hätte von Anfang an nicht auf die Ärzte hören dürfen und auf die stationäre Behandlung bestehen sollen. Wieso hab ich mich auf deren Meinung verlassen??? Ich hoffe, ich kann das irgendwie verarbeiten.

Danke fürs Zuhören und sorry, dass es so lang geworden ist.

LG, Sylvi

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Hallo Sylvie!

Gut, dass Ihr nicht auf dem Arzt gehört habt!!! Sowas zu erleben, muss der reinste Horror sein. Mir wird ganz anders, wenn ich Deinen Text lese#liebdrueck.
Helfen kann ich Euch leider nicht.
Ich hoffe, dass es Eurem KLeinen (und Euch!) bald wieder gut geht!!!

Liebe Grüße-Silvia

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ein glück das der kleine das überstanden hat!

wahnsinn!!! ich würde den arzt anzeigen.

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Hallo,

mein Gott was war das für ein Arzt in Kh-B. Ich würde den bei der Ärztekammer melden, damit er sich dafür Verantworten muss. Die Adressen der entsprechenden Ärztekammer kannst du über Google erfahren. Lass dir sämtlich Berichte geben(kopiere alles) und wie gesagt ab zur Ärztekammer.

Ich hoffe, deinem Linus geht es jetzt besser.

Alles Liebe
Igraine+Michael(*16.7.2005)

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Hallo,

seid erstmal#liebdrueck#liebdrueck#liebdrueck.Das ist ja wirklich schrecklich gewesen.Zum Glück ist es gut ausgegangen!Natürlich muß dieser Arzt zur Rechenschaft gezogen werden!Damit er so was nie wieder tun kann.Dafür gibt es keine Entschuldigung!

Alles Gute für Euch!

Susi mit Sophie fast 5 J. + Marie 12 Wochen

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Meine Güte Sylvi, sei erstmal gedrückt und ich kann dir gar nicht sagen, wie traurig, wütend und einfach fertig ich mich gerade fühle! Dein Erlebnis mit eurem Schatz geht mir sehr nahe, klar, ich habe ja auch ein kleines Kind!

Mach dir keine Vorwürfe, ich hatte auch auf den Arzt gehört, manchmal ist man sich selber so unsicher was man machen soll, auf der einen Seite möchte man nicht überreagieren, auf der anderen Seite aber auch nichts falsch machen!

Ich an deiner Stelle würde mir fachlichen Rat holen und einen Anwalt einschalten! Euer Kind hätte sterben können, da bekomm ich einen dicken Kloß im Hals und Tränen in die Augen....
Das wertvollste und liebste was man hat.....
Dafür muss der Arzt zur Rechenschaft gezogen werden!

Eine dicke Umarmung und ganz herzliche Grüße
Birte mit Jonas

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Huhu Sylvi,

puh, da macht ihr ja gerade eine Menge durch! Wir hatten auch die Rotaviren und wir wurden auch nach Besserung (weichen Stuhl hatten wir noch) aus dem KKH entlassen.

Ein Kind mit Durchfall MUSS nicht im KKH liegen. Auch hätte man Euch sagen müssen (das wurde uns direkt mitgeteilt, als Rotaviren nachgewiesen wurden), dass die Krankheit schubweise verläuft - ein Rückfall nach ein paar Tagen kann immer passieren, muss aber nicht.

Fakt ist, der Arzt hat sich in seiner Entscheidung Euch nach Hause zu schicken, nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Aus diesem Grund würde ich Dir raten, die KKH Berichte anzufordern und damit zu einem Anwalt zu gehen.

ABER - und das nimm mir bitte nicht übel - DU kennst Dein Kind am besten, sagst selber, dass Dein Kind vollkommen apathisch gewesen ist - wieso habt ihr Euch nach Hause schicken lassen?? Wenn ich in einer solchen Situation gewesen wäre, hätte ich dem anständig den Marsch geblasen und im Ernstfall auch einen anderen Arzt verlangt.

VLG
Alex & Lina-Marie (*28.02.2005)

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hallo-

zum glück ists gut ausgegangen#schwitz

laßt euch #liebdrueck!

...hm...alle berichte einfordern+anzeigen!
.....allerdings sind anwaltskosten nicht ohne#gruebel..........................................................aber ich würds glaub ich dennoch tun!

ich sag immer ..."nicht nur einem `GOTT IN WEIß` vertrauen".....und sehe mich hiermit wiedermal bestätigt......leider.......:-(....sch*** arzt.....:-[

alles,alles #klee gute wünschen tina+jakob 6.6.05.:-)

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Hallo

lasst euch erstmal ganz lieb #liebdrueck .Das ist ja der wahre Horror.Gar nicht auszudenken,was gewesen wäre wenn ihr nicht auf Nummer sicher gegangen wärd.
Aber Gott sei Dank ist alles gut ausgegangen.

Aber vielleicht kann euch diese Seite weiter helfen.Weil Pfusch is Pfusch und darf nicht tot geschwiegen werden.

http://www.geburtsschaden.de/index1.html

Alles Liebe Diana

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Mensch Ihr Armen! Die blöden Ärzte, ich halte von keinem Arzt was!
Da muss ich schiss bekommen, unser kleiner hat seit Samstag Durchfall, aber kein Brechen, und trinken tut er auch normal! Lt Kinderklínik am Samstag ist es aber kein Virus, sondern hat wohl was mit zahnen zu tun! Denn alle seine Blutwerte waren o.k.!
Woran erkennt man denn die Rotaviren?
Ich wünsche Euch alles alles Gute für die zukunft, dass sowas NIE WIEDER passiert!
Ich würde den Arzt anzeigen, AUF JEDEN FALL!

lg
Kitti