Erzieherinnen wechseln kurz nach Eingewöhnung. Frage an Erzieherinnen

Hallo,

nochmal eine Frage zur Eingewöhnung.

Mein Sohn ist seit einigen Wochen in der Krippe. Er ist 12 Monate, in einer Gruppe mit 10 Kindern und zwei Erzieherinnen.

Heute habe ich erfahren, dass beide (!) Erzieherinnen in einigen Monaten dort aufhören. Wie es dann weiter geht, konnte man mir noch nicht sagen.

Die Eingewöhnung verläuft bisher ganz gut, ich bin bisher immer noch dabei gewesen und die Zeit, in der ich ihn begleite, wird immer kürzer. Aber bis die Erzieherinnen gehen, wird er sicher gut eingewöhnt sein.

Meine Frage ist, ob er dann nicht, wenn zwei komplett neue Erzieherinnen in seiner Gruppe sind, wieder komplett neu eingewöhnt werden müsste? Die Erzieherinnen heute meinten, ich müsse mir keine Sorgen machen, weil er bis dahin die Abläufe usw. gut kennt. Aber richtig beruhigt hat mich das nicht, denn in der Eingewöhnung geht es ja doch vor allem darum, dass er eine Bindung zu denen aufbaut, von ihnen dann auch getröstet werden kann usw...

Was meinen die Erzieherinnen? Bringt ihm die bisherige Eingewöhnung dann etwas und kann er sich dann auch an die neuen Erzieherinnen gewöhnen, oder habe ich damit zu rechnen, dass dann ggf. alles wieder von vorne anfängt, er sich zb nicht von den neuen Erzieherinnen trösten lässt und ich als Mama wieder vor Ort sein muss usw.?

Die Einrichtung mag ja für sich diesen Wechsel in Kauf nehmen, aber wenn ich gewusst hätte, dass so eine große Veränderung auf meinen Sohn zukommt, hätte und müsste ich ja mit dem Beginn meiner Arbeit nochmal ganz anders planen und die "neue" Eingewöhnung nochmal abwarten. Von dem "Trauma", welches dieser abrupte Wechsel auslösen mag, mal ganz zu schweigen.

Was meint ihr?

LG

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Hi,

Ich bin keine Erzieherin, aber wir hatten auch so einen Wechsel.

Dein Kind ist bis dahin an die Abläufe dort gewöhnt und kennt die anderen Kinder.

Da der Erzieherwechsel erst in ein paar Monaten statt findet werden die neuen Erzieher wahrscheinlich früher anfangen, so dass es einen sanften Übergang gibt.
So war es zumindest so bei uns in der Kita.

Letztlich nimmt die Kita den Wechsel ja nicht in Kauf, sondern muss halt damit Leben wenn das Personal weiterzieht. Für uns Eltern und für die Kinder ist es natürlich doof aber letztlich etwas womit wir leben müssen.
Da ist es ja sogar der Idealfall wenn man früh weiß, dass ein Erzieher aufhört.
Mein Sohn hatte immer wieder Phasen in denen er nicht gerne in die Kita gegangen ist, auch damit muss man einfach rechnen.
So richtig planbar ist das Leben halt mit Kindern nicht.

Lg fatty

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Ich bin Erzieherin und derzeit mit meinem Sohn in Elternzeit. Im November, wenn er 12 Monate ist wird es für mich auch spannend, da macht er seine Eingewöhnung.

Aus meiner Erfahrung meine ich auch, es ist gut und ein Idealfall, dass der Wechsel bei Euch bekannt ist und gut vorbereitet werden kann. Das hat man natürlich nicht immer. Ich selbst bin von einem Tag auf den anderen für meine Gruppe und meine Bezugskinder weg gewesen als ich in der Schwangerschaft plötzlich ins BV musste. Traurig für mich und für die Eltern. Die Kinder haben das viel lockerer genommen. Und wenn ich sie heute und auch recht zeitnah besucht hab, war immer offensichtlich wie schnell sie sich an eine neue Kollegin gewöhnen, ganz selbstverständlich. Für die meisten Kinder ist man schnell abgeschrieben. Das kränkt eine Kollegin vielleicht auch mal, aber die Kleinen gewöhnen sich ganz schnell an die neue Situation. Vorausgesetzt, dass Kind hat zuvor eine ganz stabile Beziehung aufgebaut. Das sieht in Deinem Fall aber nach einer super Eingewöhnung aus, wo Du Dich mit Deinem Kind sehr wohl fühlst. Da brauchst Du Dir keine Sorgen machen.

Dass bei Euch natürlich 2 Leute weg sind ist bedauerlich. Aber auch das hab ich Gruppen schon super wegstecken sehen. Die Abläufe, die Umgebung und die Kinder geben zusätzlich Sicherheit. Im Normalfall ist so ein neues Team gut vorbereitet und wird für möglichst viel Kontinuität sorgen, was die Arbeit in der Gruppe betrifft, nicht gleich Rituale ändern usw. Alle Beteiligten sind da eigentlich immer sehr sensibel für. Auch die Leitung des Hauses.

Mach Dir keine großen Sorgen deswegen. Wenn Du Vertrauen in die neuen Kollegen hast, hat Dein Sohn das auch. Und genieße erstmal die Anfangszeit und dann schaust Du weiter wenn es konkret schwierig wird. Erstmal braucht die neue Situation und die neuen Leute brauchen eine Chance. Je offener Du bist, desto besser für Deinen Sohn. Aber Du klingst da sehr positiv. Ich hatte schon Eltern, die deswegen richtig Wind im Kindergarten machten und es allen Beteiligten nur schwerer machten. Das ist für keinen eine leichte Situation, und niemand wünscht es sich so oder geht da leichtfertig mit um. Aber manchmal spielt das Leben einfach anders. Ich wünsche Euch noch eine tolle Eingewöhnung!

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hi,
mein kleiner ist so ca. so alt wie deiner und hat alle paar monate andere aupair/nanny und das stoert ihn ueberhaupt nicht. Hauptsache er wird nett angelaechelt.

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Hi,

ich bin Erzieherin. Ja das kommt auf so manche Kriterien an.

- gehen die beiden gleichzeitig. Also gehen die alten am 31.10 und fangen die neuen am 01.11 an? Wenn das so ist, würde ich es mit einem frisch eingewöhnten Kind kritisch sehen. Klar hat das Kind Sicherheiten und Orientierung, wenn es die Abläufe kennt. Aber ich denke da an die bringphase. Da brauchen die meisten kleinen noch halt und Unterstützung von ihrer bezugserzieherin. Das könnte in der Anfangszeit problematisch werden. Auch das wickeln könnte dann schwierig werden.

Zu dem kennen die beiden neuen dann auch die alten Abläufe nicht, die den Kindern Sicherheiten geben.

Wenn es eine überlappende Zeit gibt ( was ich aus kostentechnischen Gründen des AG nicht denke), würde ich entspannt sein. Dann werden die neuen eingearbeitet und können sich an die Kinder ran Tasten.

Gibt es noch eine dritte Fachkraft in der Gruppe oder ein fsj lerin? Das könnte vieles auffangen. Für die Person dann eine anstrengende Zeit. Aber die Kinder haben einen sicheren Halt und die beiden neuen Kolleginnen lernen die bisherigen Abläufe kennen.

Ich an deiner Stelle, würde diese Punkte sehr kritisch hinterfragen! Und vielleicht ein oder zwei Wochen "krank" einplanen, wenn der Wechsel der Erzieherinnen wirklich so drastisch sein sollte.

Auch würde ich mich, wenn es dann soweit ist, nicht belatschern lassen, dass du gehen sollst, obwohl dein Sohn weint. Wenn es mit den neuen Erzieherinnen am Anfang schwierig wird, bleibst du erstmal wieder etwas da und Punkt. Aber es kann ja auch sein, dass er es ganz locker nimmt.

Liebe Grüße

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Ein Trauma wird er sicher nicht bekommen. Trotzdem könnte es schwierig werden, wenn tatsächlich beide gleichzeitig gehen und zwei neue Erzieherinnen anfangen. Das fände ich allerdings von der Leitung eine absolute Fehlplanung und für eine Krippengruppe unmöglich. Es wäre sicher besser wenn die jetzigen Erzieher zu unterschiedlichen Zeiten aufhören würden, so dass eine noch eine neue einarbeiten kann. Wäre für die Kinder sicher der sanfter Übergang. Oder es spring jmd aus einer anderen Gruppe vorübergehend ein. Die Erzieherin kennen die Kinder ja dann eigentlich auch wenigstens ein bisschen.

Ich drücke dir die Daumen, dass es gut läuft. Versuch dir nicht zu viele Gedanken zu machen. Dein Sohn wird spüren wenn du dir Sorgen machst.

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Ich bin zwar Lehrerin und keine Erzieherin, habe aber auch lange im Kindergarten gearbeitet.
Sicher ist es keine schöne Situation, dass die Erzieherinnen wechseln ABER meist haben nur die Eltern damit ein Problem, da ihnen dann die Bezugsperson fehlt. Die Kinder gewöhnen sich sehr schnell an andere Erzieher / Lehrer... Wichtig ist, dass sich das sonstige Umfeld und die Abläufe nicht so stark ändern - das wäre eher belastend für die Kleinen...

Im Kita- Alltag lernen die Kinder oft neue Erzieher u.ä. kennen - z.B. Praktikanten, FSJler, außerdem werden Erzieherinnen auch mal krank / haben Urlaub u.a.

Ich habe noch kein Kind erlebt, dass lange "trauert", wenn eine Erzieherin weg ist. Klar, wenn der Abschied direkt thematisiert wird und eine Abschiedsfeier stattfindet o.ä., dann bekommen die Kleinen das schon mit... Aber letztendlich gewöhnen sie sich schnell um.

Aus meiner Erfahrung sind es, wie gesagt, eher die Eltern, die damit ein Problem haben und dann vergleichen oder Veränderung ablehnen. Wichtig ist also, dass du ruhig bleibst und dein Kind ermutigst offen mit der Situation umzugehen: "Toll, das XY jetzt bei dir ist..."