Beziehungskrise mit Schwiegermutter

Hallo
Man sagt ein Baby stellt eine Beziehung auf die Probe. Das war bei uns als Paar bisher nicht der Fall, dafür aber mit meiner Schwiegermutter.
Meine Schwiegerfamilie wohnt sehr weit weg. Seit dem Beginn unserer Beziehung, haben wir uns mindestens 1-2 Mal im Jahr in Person gesehen. Jetzt haben wir ein Baby (9 Monate) und meine Schwiegermutter ist das erste Mal länger alleine bei uns, also auch im normalen Alltag. Ihr Enkelkind hat sie bisher 2 Mal getroffen, zuletzt an Weihnachten. Ich habe kaum Familie. Bisher war unser Verhältnis immer ok und wir waren auch immer bemüht, sie an unserem Leben und jetzt dem vom Baby teilhaben zu lassen.
Als sie ankam, hat sie uns daheim gleich eine Standpauke gehalten. Wollte sie uns schon früher alles sagen, aber die letzten 2 Male waren wir nie so allein #gruebel
Die Namenswahl, dass wir einen Hund adoptiert haben,dass wir zu gluckig sind, dass wir nicht zu ihnen ins Land ziehen waren da Thema. Gerade letzteres war für sie schon immer schwer. Sie ist frustriert und hätte uns gerne näher bei sich,ok das verstehen wir.
Also eine Nacht drüber schlafen... und es kracht wieder. Sie wollte mit dem Baby in den Zoo. Alleine.
Die Kleine fremdelt gerade sehr und hat sich noch überhaupt nicht an sie gewöhnt. Mal abgesehen davon, dass sie keine abgepumpte Milch mitnehmen und geben würde, denn mit 9 Monaten wird sie essen wenn sie wirklich Hunger hat... Sie trinkt aber noch hauptsächlich Milch und isst nur kleine Mengen.
Dass sie erst Mal Zeit braucht, sieht sie nicht ein. Sie ist schließlich die Oma. Klein anfangen, dann mal alleine mit ihr raus in den Ort usw. ... Für sowas ist keine Zeit und sie ist - ich betone - die Oma, die genug Erfahrung mit Kindern hat.
Tja, jetzt ist sie sauer auf uns. Sauer dass ihr Kind "kein Vertrauen" in sie hat, sauer auf mich, wegen allem... Bis Mittwoch besucht sie jetzt spontan eine Freundin, die in ein Ort 3h entfernt ausgewandert ist.
Wir sind uns als Paar sehr einig. Wir möchten selbstverständlich dass sie die nächsten Wochen, ab Mittwoch um genau zu sein noch 3,5, ein Verhältnis aufbauen. Aber so wie sie das am liebsten hätte, also Baby auf den Arm und vor Abreise zurück geben, klappt das mit unserem Kind einfach nicht.
Ich komme mir schon echt mies vor und möchte nicht dass unser Verhältnis wegen sowas zerbricht. Wie Glucken kommen wir uns eigentlich auch nicht vor.
Wie ist da bei euch?Insbesondere bei ähnlicher Ausgangslage. Stellen wir uns doof an, sollten wir mehr machen?

Liebe Grüße

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Hallo,

Ich kann dir wahrscheinlich nicht viel weiterhelfen, aber ich finde das sehr komisch. Sie hat die kleine erst so wenig gesehen. Da kennt wahrscheinlich schon die Kassiererin beim Supermarkt deine Tochter schon besser... und die geht mit ihr auch nicht in den Zoo 😅 nur weil sie ihre Oma ist hat das nix zu heißen... vor allem wenn ein Kind fremdelt sollte man auf dessen Bedürfnisse achten und vor allem sind an solchen Verhalten NICHT die Eltern schuld.

Im Nachhinein noch am Namen meckern!? Finde ich eine Frechheit. Da wäre es schön wenn man den Mut hätte zu sagen: „du hattest mit deinem Namen ja auch nicht sonderlich Glück, wa?“ aber man will ja nichts provozieren 😅 bei uns meinten auch alle: „ ne Milo klingt wie ein polnischer Gastarbeiter“ bla bla bla. Fand ich damals schon doof (er heißt nicht so) aber wenn das Kind schon so heißt, finde ich das echt nicht angebracht.

Dass ihr nicht zu ihr zieht? Wieso? Weil ihr Sohn sich kein eigenes Leben aufbauen darf? War sie als Mutter nicht gluckig genug und will sich die Zeit nachholen? Kann ich nicht verstehen. Dass man sich nach jemandem sehnt und ihn um sich haben will, okay. Aber zu jemandem extra ziehen, würde ich nicht dran denken 🤔

Zu Gluckig? Denkt das nicht die Hälfte aller Omas? Ich höre so oft von solchen Omas ( ab 50) : „dann tanzt einem das Kind später auf der Nase rum“ „wird nie selbstständig“ „fremdelt nur weil ihr sie immer hochnehmt“ „muss sich mal ans schreien gewöhnen“. Die ehemalige Generation hat eben ihr Wissen auf dem Stand von 1980. und da gab es eben noch GANZ andere Standarts. Aber sie müssen einfach akzeptieren, dass wir unsere eigenen haben. Und wenn sie in unserem Leben sein wollen, müssen sie sich dem anpassen. Kinder und vor allem Babys können fast nicht verwöhnt werden mit Zuneigung und Umsorgung.

Ich denke es wäre gut, wenn ihr mit ihr redet. Ihr solltet ihr dabei aber nicht das Gefühl geben dass sie etwas falsch macht. Sondern das Ihr Vorschläge habt, wie es toll kaufen könnte. Ihr könnt Ihr sagen, dass ihr die kleine am besten kennt und euch Gedanken gemacht habt. Sie könnte im Alltag viel mit ihr sein und irgendwann wird sie sich ihr bestimmt zuwenden. Wenn die kleine sie lieb gewonnen hat können die beiden ja mal gemeinsam spazieren gehen. Jedoch möchtet ihr nichts überstürzen, denn ihr findet es genau so richtig und wenn sie das nicht in Ordnung findet, ... dann würde ich trotzdem dabei bleiben. Am Ende hätte man nur ein schlechtes Gewissen und immerhin seid ihr als Dreiergespann viel wichtiger. Ihr müsst mich euch in Reinen sein. Ich weiß, so ein Gespräch ist nicht leicht, aber ich würde versuchen mit ihr locker aber deutlich zu sprechen und euere Meinung klar zu machen. Nur darauf achten es positiv zu formulieren und nicht „ du machst das falsch“.

Ich hoffe sehr das ich ein paar Denkanstöße liefern konnte und wünsche euch viel Erfolg und bin mir sicher das klappt schon 🌹


Lg Jasmin + Valentin (25.05.2018)

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Ohje, dass ist ja mal eine sehr freundliche Dame.
Bleibt stark, lasst euch bloß nicht unterkriegen oder gebt nach. Es ist eure Familie, euer Leben, euer Kind und Hund!
Das Kind fremdelt? Will verständlicherweise nicht mit einer fremden Frau mit? Tja, dann hat die Oma eben Pech gehabt.

Schlagt ihr halt vor, dass ihr alle zusammen in den Zoo gehen könnt, vllt wäre das etwas.
Es ist verständlich, sich für sein Kind einzusetzen, wenn es seine Bedürfnisse und Gefühle noch nicht selbst vertreten kann.
Ihr macht das schon!

Meine fremdelt auch und will eher nicht zu den Schwiegereltern ( selbst wenn ich dabei bin), gut dann müssen sie eben zu uns kommen, in ihr Reich, wo sie sich sicherer fühlt. Alleine würden sie die Kleine sicher nicht bekommen.
Lg

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Sehr intelligent von ihr, zu einer Freundin zu fahren, wenn dein Kind sie eh schon nicht kennt. Und sich dann beschweren wieder, wieso der Zwerg sie immer noch nicht akzeptiert. Woher soll dein Baby sich an die Dame gewöhnen, wenn sie schon wieder abwesend ist?

lg lene

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Hallo!
Ich kann dich voll verstehen!
Eine richtige „Oma“ wird man halt erst mit der Zeit. Man muss eine Verbindung zum Kind aufbauen und diese auch pflegen. Von 0 auf 100 geht das nicht! Das sollte eigentlich auch deiner Schwiegermutter klar sein.
Und dann habt ihr noch ihren restlichen Frust abbekommen, ihr Armen!
Ist es vielleicht so, dass sie recht viel Zeit hat und evtl. oft alleine ist? Dann spinnt man Gedanken hin und her, so lange, bis aller Frust einen Sinn ergibt und die anderen schuld sind. Und dann explodiert es, weil ihr ja so ungerecht seid. Und sie will doch nur alles aufholen, weil ihr so weit weg wohnt und sie nicht einbezieht? Könnte das sein? So würde das wahrscheinlich bei meiner Oma aussehen ;-)
Warum sie zu ner Freundin fährt, verstehe ich auch nicht. Kontraproduktiv!
Aber im Ernst! Ihr macht das gut und es ist auch völlig normal, dass sie nicht mit der Kleinen alleine in den Zoo fahren darf! Auch das mit dem Essen bzw. „Nicht essen“ ist normal!
Mein Vorschlag: redet mit ihr noch einmal:
Fragt sie nach ihren realistischen Vorstellungen (kleine Schritte). Soll sie halt mal mit ihr spazieren gehen oder auf den Spielplatz in der Nähe! Vielleicht klappt das und sie merkt auch, dass es nicht immer so einfach ist mit einem kleinen Kind.
Wichtig ist aber, dass ihr nur das zulasst, womit ihr euch wohlfühlt! Alles andere merkt eure kleine sofort.
Bei uns sind unsere Kinder immer gern bei Oma und Opa, aber auch deswegen, weil sie sie fast täglich sehen und die Großeltern großes Interesse an ihnen haben, da haben wir echt Glück!

Ich wünsche euch, dass ihr die Situation zufriedenstellend lösen könnt!
Lg mixn mit ihren 2 Lieblingen