Doku - Ignoriert nicht euer Mutter(Vater-)herz SILOPO

Ich habe vor kurzem eine Doku im TV gesehen.
Zuerst einen Elefanten Baby, der es nicht geschafft hat sich Blätter vom Ast abzureißen. Es hieß, macht ja nichts. Er hat noch drei Jahre Zeit. So lange wird ein Elefant gestillt.
Dann kamen Affen. Ein Kleines versuchte sich aus Zweigen ein Bett zu bauen. Irgendwann hat er aufgegeben und hat sich zu Papa gekuschelt. Da hieß es, er hat acht Jahre Zeit zu üben. So lange darf er bei Mama und/ oder Papa schlafen.

Ich hatte gemischte Gefühle als ich daran dachte wie oft Eltern mit anhören müssen von wegen "was? 1 Jahr alt und du Stillstand noch?!" Oder wie sie ihre Kinder verziehen, weil sie mit drei Jahren noch im Familienbett schlafen".

Mit diesem Post möchte ich Eltern Mut machen auf ihr Herz zu hören und nicht auf Elternratgeber oder andere Personen.

Ich selbst habe das erst begriffen als meine Tochter schon ein Jahr alt war. Sie schläft immer noch nicht alleine ein? Rat vom Kinderarzt: "Kind ins Bettchen legen und Ohrstöpsel rein"...

Meine Große ist mittlerweile 8 und der Mittlere 6 Jahre alt. Ich habe ihnen meine Nähe gegeben. Vor einigen Monaten haben sie entschieden, dass sie jetzt groß sind und komplett alleine einschlafen wollen. Also keine Angst, dass man die Kinder nicht "aus dem Bett raus bekommt". Mit 18 liegen sie nicht mehr drin.
Der Kleine ist erst 20 Monate alt. Er darf noch mit mir kuscheln.

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Manche Tiere verstoßen oder Fressen ihr Junges, wenn sie überfordert sind. Das gibt es auch. Warum ich das erwähne, auch die anderen Eltern machen nichts falsch. Wenn eine Familie raus findet, dass das Baby im eigenen Bett besser schläft ist es genau so okay, wie das Familienbett. Jede Familie, jedes Baby ist anders. Alle müssen glücklich mit der Situation sein. wir gehen zB den Mittelweg und unser Baby schläft im Beistellbett.

Vor allem unter Müttern der gleichen Generation beobachtet man einen regelrechten Wettbewerb, wer seine eigenen Bedürfnisse noch besser für das Baby zurückstellen kann. Ich finde das fatal, man sollte sich als Mütter gegenseitig unterstützen. Egal ob Familienbett, getrennte Betten und was es alles dazwischen gibt. Egal ob Gestillt, Zugefüttert oder Flasche, alle Eltern wollen das beste für ihr Kind und jeder sucht den Weg, der am besten zu der eigenen Familie passt.

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Danke für diesen tollen Post!
Genau dieses Thema beschäftigt mich gerade sehr!
Mein Sohn wird diese Woche 8 Monate und fordert derzeit sehr viel Nähe ein - vor allem Nachts! Und er möchte auch wieder mehr gestillt werden in der Nacht.

Von meinem Umfeld kommen genau diese Kommentare die du beschreibst und man zweifelt als Mama immer daran ob man einen Fehler macht.

Aber ganz ehrlich? Wenn er die Nähe braucht dann soll er sie bekommen. Und auch wenn ich ihn "verwöhne", was soll's er ist mein Baby und das Wichtigste ist das es ihm gut geht und seine Bedürfnisse gestillt werden!
Und was andere denken ist dich völlig egal!

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Mach dir keine Gedanken.

Meine Kleine schläft im Normalfall alleine, aktuell braucht sie nachts aber eine Zeitlang Nähe, da sie sonst ständig wach wird. Sie ist jetzt 16 Monate. Ich nehme sie dann mit zu uns ins Bett. Gegen 5 kann ich sie meist wieder ausquatieren.
Gestillt wird sie auch noch, auch wenn ich froh bin, wenn es rum ist, aber es ist so am einfachsten, sie nimmt keine Flasche oder Schnuller. Ist halt einfach so, tagsüber isst sie ganz normal, aber nachts stille ich noch 1-2 mal, wobei es mehr nuckeln ist beim 2. Mal😉

Den Großen haben wir, bis er 3 war, beim Einschlafen begleitet, weil er es brauchte. Dann ging es alleine, ganz ohne Tränen.
Daher machen wir es bei der Kleinen auch so, so haben wir es immerhin geschafft, dass sie liegend in ihrem Bett einschläft, ohne Stillen oder tragen müssen.

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Toller Text!

Das Schlimme daran ist ja, dass diese Kommentare teilweise schon direkt nach der Geburt kommen! Ich hatte einige Diskussionen, z.B. mit meiner Mutter, weil meine Kleine bei uns im Bett schläft, weil ich sie hochnehme, wenn sie weint, weil ich stille, wenn mein Kind das will (und nicht die Uhr), weil ich weder Wasser noch Tee gebe, weil ich nicht mit 3 Monaten mit Beikost anfangen will,... Und als ich mit der Trage ankam, da ging es erst richtig los!
Seit meine Mutter 10 Tage bei uns zu Besuch war (wohnt weiter weg), versteht sie endlich, dass das alles seine Richtigkeit hat und nicht alles, was in meiner Kindheit Gang und gäbe war, das Nonplusultra ist.

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Genau das selbe erlebe ich gerade mit meiner Mutter. Wie hast du das durchgestanden?
Bei uns gab es einen riesen Streit, weil ich sie bat keine Fotos von unserem Sohn rumzuschicken und es wird einfach alles in Frage gestellt, was ich mache...
Laut meiner Mutter gibt es kein "Clusterfeeding", das Kind muss sich die Lunge freibrüllen (nein! Muss er definitiv nicht), wieso wird er nicht tgl gebadet? Dem Jungen ist es zu kalt ( er hatte nen Overall an, Decke und Windschutz drüber bei ca 14 Grad) und er brauch Handschuhe! 🙄 Ich dreh fast durch. Aber kritisieren geht nicht, ich sei zu empfindlich, so ihre Meinung. Und vor der Geburt waren wir woe beste Freunde. 😢

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Ich wurde schon vor der Geburt unserer Tochter als bekloppt abgestempelt.. und das nur weil ich darum bat, die ersten 2 Wochen nur mit meinem Mann und meiner Tochter verbringen zu dürfen. Zum kennenlernen, Ohne Besuch. Alle durften am Tag der Geburt ins Krankenhaus kommen. Und danach wollte ich ein bisschen Ruhe. Fehlanzeige. Alle machten ein riesen Drama und ich hab mich mit vielen Familienmitgliedern gestritten, niemand hatte dafür Verständnis. Die üblichen Sachen muss ich mir natürlich auch noch nach 5 Monaten immer wieder anhören. Stillste immer noch, Gib das Kind doch endlich ab, nimm sie nicht immer hoch wenn sie weint, sie manipuliert euch, lass sie schreien. das schlimmste musste ich mir von meiner Schwiegeroma anhören, weil ich mein Baby vor ihren Augen in den Schlaf trug. Sie schlug sich aufs Bein und schimpfte: leg das Kind jetzt hin! Das kann ja nicht gut für Mutter und Kind sein sowas! Und ständig dieses: also WIR haben das früher immer so und so gemacht.. mir wurde sogar unterstellt ich würde mein Kind falsch tragen. Meine Schwiegermutter hat mich damit teilweise so verunsichert, dass ich meiner Kinderärztin gezeigt habe wie ich mein Baby trage. War natürlich völlig ok. Mit meinen Vater habe ich jetzt sogar keinen Kontakt mehr. Ich hätte nie gedacht dass nach der Geburt meiner Tochter alle so durchdrehen würden.

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Zum Thema "Babys zu sehr verwöhnen" hab ich mal diesen interessanten Artikel gefunden : https://www.khbrisch.de/files/artikel_dolomiten_26.04.2011.pdf

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Ich denke auch, dass alles seine Zeit hat und dass man Kinder bei dem fördern sollte, was gerade an der Zeit ist, anstatt mit Druck oder irgendwelchen Tricks zu versuchen, ihnen das beizubringen, was einem selbst oder dem Umfeld, das ungefragte Ratschläge gibt, gerade sinnvoll erscheint.

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Das Problem an dieser Gesellschaft ist das man von Babys/Kleinkinder erwarte perfekt zu sein..durchzuschlafen ..alleine essen ..früh zu laufen .zu funktionieren! Gleichzeitig aber entmündigt man die Kinder indem man einem 3 jährige alles Minimässig vorschneidet bzw wie ein Baby füttert oder 4/5 jährige immernoch im Kiwa rumschiebt 😓
Jap und leider sind auch die alten „Ratschläge“ noch in vielen Köpfen!
Meine Motte is 11 Wochen alt..laut der Verwandtschaft habe ich sie schön verwöhnt. 🤷‍♀️😅 aber wenn es darum geht dein Kind zu fördern und dich auch mit ihm zu beschäftigen ..Dann sind iPad/Handy und Haufen spielzeugkonsum inordnung ..das Leben ist doch zu stressig um sich noch mit Kindern zu beschäftigen ..siehe meine Nichte, mit 5 Jahren weit zurück..da is manch 3 jährige schlauer ..liegt aber nicht an ihr, sondern an ihren Elter.

Ich persönlich bin der Meinung jeder sollte für sich das richtige finden und nicht andere belästigen was gut is und was nicht! Ich könnte mit einem Familienbett nichts anfangen aber das muss ja nicht für jeden so sein..

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Das stimmt.

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Genau meine Meinung :) 👍

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Hallo.

Meiner (bald 11 monate) schläft zwar in seinem bett in unserem zimmer, aber einschlafen geht nur in der trage. Egal ob tagsüber oder abends. Nachts wird er immernoch wach und will gestillt werden. Auch wenn es manchmal nur ein nuckeln ist. Dann ist es halt so. Sie werden so schnell groß.
Meine 7 jährige kommt immernoch so gegen 3 oder 4 uhr morgens zu uns ins bett.

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Meiner wird noch in den Schlaf getragen (20 Monate alt). Es dauert 10-15 Minuten. Meinen Mittleren habe ich bis zum 2. Geburtstag oft noch in den Schlaf getragen. Anders hat es sonst 2-3 Stunden gedauert. Mir war das einfach zu blöd. Trotzdem ist er nicht verwöhnt und schläft mit 6 jetzt komplett alleine.
Ich habe 9 Nichten/ Neffen (zw. Baby bis 9 Jahren) und 3 eigene Kinder. Ich glaube, höchstens zwei davon schlafen wirklich komplett durch. Das ist halt so.
Ich und meine Geschwister waren nicht anders, obwohl bei uns die Hand erzogen hat, wenn verständlich ist was gemeint ist. Und wir alle drei haben Depressionen (einer mehr, einer weniger). Das sagt mir schon alles.

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Meine 1. Tochter, mittlerweile 15 jahre alt, hab ich fast bis zum 3. Geburtstag auf dem sofa auf meinem arm zum schlafen gebracht. Ich hatte Zeit für sie und sie brauchte es. Meine anderen beiden sind alleine eingeschlafen und die letzten beiden bringe ich zum schlafen.

Jedes kind ist anders. Die einen brauchen die nähe länger und die anderen weniger

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Ein schöner Beitrag, du hast vollkommen recht, man sollte immer auf sein Herz hören, bisher hat mich mein Gefühl da auch nicht im Stich gelassen.
Wenn mir jemand "so ein tollen Tipp gibt, sag ich Danke und gehe trotzdem nach mein Gefühl.
Wenn Kinder die Nähe wollen und brauchen sollen sie sie selbstverständlich auch bekommen.

LG Anne