Kann mir jemand einen Crashkurs Osteopathie geben?

Hallo :)

Ich habe heute eine Überweisung zum Osteopathen für meine Tochter bekommen. Sie legt den Kopf häufig nur auf ihrer Lieblingsseite ab, hat dadurch eine unsymmetrische Schädelabflachung und knickt im Liegen leicht mit der Hüfte ein. Das Schadensbild sehe ich und wurde bereits im Vorfeld mit der Hebamme besprochen. Nun schaue ich nach Osteopathen.

Kann mir jemand kurz erklären, was ein Osteopath überhaupt macht? Aus dem Wikipedia-Artikel werde ich nicht schlau und von den jeweiligen Homepages der Osteopathen nehme ich mit, dass Verspannungen u.ä. durch Handauflegen erspürt werden. Was kommt nach der Erspürung? Hier fehlen mir wichtige Infos, damit ich nicht mit falschen Erwartungen hingehe: Werden uns bestimmte Übungen an die Hand gegeben wie bei der Physio? Oder wird das Kind eher eingerenkt wie bei einem Knochenbrecher? Oder werden die Verspannungen, gestörten Flüsse, was auch immer ;-), weg massiert? Oder bleibt es beim Handauflegen und dann ist auf magische Art alles gut? Gibt es Alternativen zur Osteopathie? Ehrlich gesagt bin ich über einige Homepages geschockt. So esoterisch hatte ich mir das nicht vorgestellt, wie es dort anklingt, ansonsten hätte ich heute direkt beim Kinderarzt gefragt.

Dankeschön. :-)

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Ich kann dir nur sagen wie es bei mir war. Der kleine war auch leicht schief und hatte eine Lieblingsseite. Bzw hat es immer noch. Beim Osteopathen hat er seinen Kopf in der Hand gehalten und was er genau gemacht hat kann ich dir nicht Mal sagen. Aber es war wirklich mehr wie Handauflegen. Gebracht hat es bisschen was. Aber sind danach trotzdem jetzt wöchentlich bei der Physio. Bei ner Freundin hingegen hat der Besuch beim Osteopathen ausgereicht und die Lieblingsseite war weg. Übungen hat der Osteopath mir nicht gezeigt. Nur gesagt welche Bewegungen gut oder schlecht für ihn sind.

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Deine Antwort lässt mich auch denken, dass eine doppelte Ausbildung, also mit Physiotherapie für mich doch sinnvoller ist. Ich habe echt Bammel, dass ich das nicht ernst nehmen kann, dabei war ich bis ich gestern eine Praxis gesucht habe, echt positiv eingestellt. :-)

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Hi, ich war inzwischen auch zweimal bei der Osteoapthin (das ist wohl die Standardanzahl bei Neugeborenen wenn es keine größeren Baustellen gibt). Wir waren dort, weil unsere Tochter nicht auf dem Rücken schlafen will und geschaut werden sollte ob eine Wirbelblockade oder ähnliches der Grund sein könnte. Ähnlich wie du sind mein Mann und ich bisher eher skeptisch gewesen was Osteopathie angeht und ob es überhaupt was helfen kann. Ich habe im Vorfeld folgendes Video gesehen und da erhält man tatsächlich einen guten Eindruck davon, was überhaupt gemacht wird:

https://youtu.be/zSiIIyJ1Qw4

Während des Besuchs wurden mir von der Osteopathin Handgriffe gezeigt, die ich zuhuase täglichen üben kann um die Körperhaltung zu stärken. Außerdem hat die Osteopathin betont dass sie bei Säuglingen eben gerade NICHT einrenkt weil man damit mehr kaputt machen als helfen kann sondern dass sie durch ihre Handgriffe den Körper animiert eine Fehhaltung oder ähnliches selber zu korrigieren. Wichtig war mir persönlich, dass ixh zu einer Person gehe, die auch vom Deutschen Verband der Osteopathen als Kinder-Osteopath anerkannt ist

Lg

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Ja, wenn die im Berufsverband sind, wird das von den Krankenkassen meist bezahlt. Such dir eine die auf Babys spezialisiert ist

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Danke für den Link und den Hinweis mit dem Verband! :-) Die Doku schaue ich gerade.

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Osteopathie ist super. Ich bin total nicht esoterisch. Osteopathie ist halt eine ganzheitliche Betrachtung des Körpers und wir er als ganzes funktioniert und nicht nur ein einzelnes Körperteil.

Bei uns war es so, dass die Osteopathin uns auch ein paar Sachen zum Handling mit unserer Tochter gezeigt hat, mit denen wir ihre individuellen körperlichen Besonderheiten unterstützen konnten. Das hat auch super geholfen.

Es kommt aber auch echt total drauf an an wen du gerätst. Eine Freundin war mir Baby auch bei einem und der hat auch bloß hand aufgelegt. Unsere hat sich echt mega viel Zeit genommen und sich unsere Maus lange angeguckt, wie sie sich bewegt u.s.w. und hat natürlich auch Dinge erfühlt dann. Da geht's hauptsächlich um Blockaden.

Osteopathie ist eine wissenschaftliche Art der Heilpraktik. Das hat nichts mit Hokuspokus und Hand auflegen wie bei diesem Reiki (oder wie das heißt) zu tun

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Mir wurde von meinem Kinderarzt, den ich eigentlich sehr schätze, eine Dame empfohlen, auf deren Homepage folgendes steht:

"Wenn ein Baby zu mir in die Praxis kommt, versuche ich ihm Respekt, Sicherheit und Vertrauen entgegen zu bringen. Ich versuche einen Raum zu schaffen, der dem Baby Wahlmöglichkeiten lässt [...] Ich spreche mit dem Baby direkt und bitte es um Erlaubnis, wenn ich beginne, es zu berühren. Dabei warte ich die Antwort ab. Ich gehe den ganzen Körper durch, beginne meist an den Füßen und erkläre dem Baby, was ich tue. [...] Auch dafür gibt es Techniken, das Baby wieder in einen Zustand zu bringen, wo es sich weder ständig in Angst oder Panik noch im totalen Rückzug (Dissoziation) befindet."

Das hat mich schon etwas aus der Bahn geworfen - mein erster Gedanke war, dass sie gar nichts macht, wenn das Baby ihr die Erlaubnis nicht gibt und ein fehlender Erfolg auch darauf zurück geführt wird. :D Meine Hebamme hat mir genau von dieser Osteopathin dringend abgeraten und ich suche nun nach einer anderen Praxis.

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Du hast es eigentlich schon sehr gut erkannt. Ostheopatie ist ähnlich umstritten wie Homöopathie. Die einen schwören drauf, die anderen können kiloweise Globuli schlucken und merken nichts. Wissenschaftlich gesehen ist wohl beides vor allem durch den Placeboeffekt zu erklären, also durch den Glauben an die Wirksamkeit.

Jetzt kommt aber ein mittelgroßes aber: ich war auch mehr als skeptisch. Aber die Verzweiflung mit meiner kleinen hat es mich probieren lassen. Bei uns hat es auch tatsächlich geholfen.
Allerdings hatte unsere Osteopathin eine Ausbildung und jahrelange Erfahrung als Physiotherapeutin. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob es wirklich die eigentliche Osteopathie war, die geholfen hat, oder das anatomische Wissen der Physiotherapie, was in den 15 min, die man da normalerweise über die Krankenkasse hat, aber garnicht angewandt werden kann oder beides zusammen 🤷🏻‍♀️
Was sie uns erklärt hat macht auf jeden Fall Sinn, wäre aber mit purem Handauflegen nicht zu behandeln und sie hat auch eher massiert bzw. gelockert. Zumindest sahen die Fingerbewegungen danach aus.

Ich weiß nicht, ob das wirklich eine Grundvoraussetzung für die Ausbildung zum Osteopath ist. Ich würde aber darauf achten, dass der Osteopath auch Physiotherapeut ist und natürlich darauf, dass er/sie Erfahrung mit Babys hat.
Vielleicht kann der Kinderarzt oder die Hebamme jemanden empfehlen.

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Seit der Geburt finde ich Homöopathie gar nicht mehr so schlimm. Wenn es schlimm genug ist, glaube ich inzwischen an alles. ;-)

Mein Kinderarzt hat mir eine Osteopathin empfohlen, bei der folgendes zu lesen ist:
Mir wurde von meinem Kinderarzt, den ich eigentlich sehr schätze, eine Dame empfohlen, auf deren Homepage folgendes steht:

"Wenn ein Baby zu mir in die Praxis kommt, versuche ich ihm Respekt, Sicherheit und Vertrauen entgegen zu bringen. Ich versuche einen Raum zu schaffen, der dem Baby Wahlmöglichkeiten lässt [...] Ich spreche mit dem Baby direkt und bitte es um Erlaubnis, wenn ich beginne, es zu berühren. Dabei warte ich die Antwort ab. Ich gehe den ganzen Körper durch, beginne meist an den Füßen und erkläre dem Baby, was ich tue. [...] Auch dafür gibt es Techniken, das Baby wieder in einen Zustand zu bringen, wo es sich weder ständig in Angst oder Panik noch im totalen Rückzug (Dissoziation) befindet."

Meine Hebamme hat mir von genau dieser Frau abgeraten. :-D

Habe gestern auch gesehen, dass viele Osteopathen ursprünglich Physiotherapeuten sind. Bei so jemandem habe ich tatsächlich ein besseres Gefühl. :-)

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Bei Homöopathie sehe ich es tatsächlich so, wenn es nicht so schlimm ist, dass ich richtige Medizin geben will, dann gebe ich einfach garnichts. Damit bin ich bisher immer sehr gut klargekommen und finde es auch eher verstörend, wenn auf dem Spielplatz etliche Mütter gleich ihr Globulitäschchen ziehen, wenn das Kind mal hingefallen ist 😂

Aber gut. Wir waren ja bei Osteopathie.
Zu so einer Osteopathin würde ich tatsächlich auch nicht gehen wollen. Evtl hat sie es nur auf der Homepage stehen um eben das spezielle Klientel anzusprechen. Aber wer weiß das schon.
Natürlich müssen die auf die Kinder eingehen, muss ein Arzt ja auch, aber um Erlaubnis fragen usw klingt einfach etwas drüber.

Hab gerade mal nachgeschaut. Bei unserer ist das eher wissenschaftlich erklärt auf der Homepage: wonach geschaut wird und woher das kommt und was sie machen können. Also vollkommen von dieser esoterischen Schiene weg und so kam sie mir auch vor. Das ist vielleicht dann tatsächlich der Unterschied zwischen den Physios und denen ohne medizinische Vorkenntnisse??? 🤔
Da das ja aber auch nicht gerade billig ist, würde ich schon zu jemandem gehen, bei dem ich möglichst wenig Zweifel im Vorfeld hätte.
Uns wurde zum Beispiel gesagt, dass man darauf achten soll, dass nicht zu viele Termine nötig sind. Meistens sollte es nach 1-2 besser sein. Wenn jemand von vornherein mehr ansetzt, dann sollte man skeptisch werden.

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Hey,

Ich war zwar nie beim Osteopathen, allerdings hat die Frau meines Arbeitskollegen die Weiterbildung zur Osteopathie und dann noch zusätzlich die Spezialisierung für Kinder. Sie war gelernte Physiotherapeutin. Von dem was sie gelernt hat, war nichts esoterische sondern knallharte Medizin, die "Weiterbildung" ging auch 3 Jahre für den Osteo und für die Spezialisierung auch noch mal ein Jahr.

Ich meine auch ein Heilpraktiker kann sich zu einem Osteo ausbilden lassen und der Kurs !! Kann!! Auch nur super kurz sein und nur die basics abdecken. Soetwas hatte sie mal erwähnt.

Ich würde dir empfehlen, dir genau anzuschauen welche Ausbildung die Osteos haben...

Lg

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Hallo, ich würde mir auf jeden Fall vom Kinderarzt einen Osteopathen nennen lassen, der auf Babys spezialisiert ist.

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Hallo,

Also als erstes ist es so, dass fast alle osteopathen eine vorherige Ausbildung zum Physiotherapeuten haben. Das ist so der logischste Weg.
Es gibt auch ein paar, die vorher etwas anderes gemacht haben, aber da bei der Ausbildung zum osteopath sehr viel des Vorwissens der Physiotherapie gefragt ist, sind andere vorherige Berufe meist schwierig. So jedenfalls die Aussage meine Freundin die Physiotherapeutin ist und osteopathie Klasse findet.

Wir waren mit unserer Tochter bei 2 verschiedenen. Beide auf Babys spezialisiert. Der erste hatte nichts gefunden, er hat mit den Händen den Körper sozusagen abgetastet. Wir haben das gemacht, da unsere Tochter sehr lange im Geburtskanal feststeckte.

Die 2. Osteopathib wurde mir empfohlen. Da gingen wir hin als sie sichtlich etwas hatte. Sie hat aufgehört sich zur Seite zu drehen und lag.nur noch wie ein Brett aufm Rücken. Wir waren 3 mal da und sehr begeistert. Jedes Mal hat sie danach etwas gemacht, was sie vorher nicht konnte wie zb Füße in den Mund nehmen. Es hat ihr also wirklich viel gebracht. Die Frau hat Verspannungen und Blockaden durch ganz leichtea massieren und drücken gelöst. Also nicht nur auflegen, sondern schon die Finger benutzt. Wir würden das immer wieder tun.

Übungen für zuhause hatten wir auch. Es waren aber eher kleine Tipps, keine Aufgaben.

VG

PS: vielleicht bist du ja in einer Krabbelgruppe oder so und kannst dort einfach mal nachfragen ob jemand einen empfehlen kann.