Baby schreit viel - Zufüttern? (etwas länger)

Guten Morgen zusammen,

da ich zum ersten Mal Mama geworden bin, bräuchte ich euren Rat! :-)

Unsere Kleine ist 17 Tage alt und schreit leider Abends sehr viel! Oft kommt es in so Wellen, die ca.30-60 Sekunden anhalten. Da strampelt sie mit Armen und Beinen und macht "Wutfäuste". Oft hält sie sich an einem Finger von uns fest und saugt ganz energisch am Schnuller. Wenn die Welle vorüber ist, ist die Kleine ganz erschöpft. Oft steigert sie sich da aber so rein, dass sie am Ende des Abends überdreht ist und nicht in den Schlaf findet.

Mit Hilfe der Hebamme haben wir schon viel versucht: Federwiege (ging nur teilweise), Trage (half auch nur ab und zu), Lefax/Bauchmassage/Körnerkisssn (Bauchschmerzen?), dunkles Schlafzimmer/Körperkontakt/keine Reize (hilft am Besten)....Leider bringt nichts richtig Erfolg.

Meine Nachbarin und Freundin, die mal auf der Neugeborenen-Station gearbeitet hat, sagte gestern zu dem Geschreie "Das klingt wirklich nicht gut, sie hat irgendwas...Und definitiv, wenn das jeden Abend so geht."

Mein Mann sagt immer, dass Babys Abends viel verarbeiten und das Gehirn dafür eben mehr Anstrengungen benötigt. Wie ein Feuerwerk, was los geht. Ich habe es bisher auch so hingenommen, aber seit gestern frage ich mich irgendwie auch, ob das normal ist. Und dass man vllt doch nach der Ursache suchen sollte.

Wir dachten erst an Bauchschmerzen, weil sie oft beim Verdauen drückt und angestrengt ist. Aber: Dann würde sie den gleichen Terror ja auch tagsüber machen.
Vllt hat sie Schmerzen durch die Saugglockengeburt. Da werde ich mal beim Osteopathen anrufen. Aber auch hier müsste sie dann den ganzen Tag vermehrt schreien.

So, gestern Abend hatte ich sie nach einem dreistündigen Schläfchen voll gestillt und gewickelt und dann ging es wieder richtig ab Meine Freundin sagte dann "Teste doch mal ob sie noch Hunger hat. Vllt ist sie Abends zu müde, um sich an der Brust satt zu trinken".
Das Geschreie wurde besser, sie beruhigte sich und dann ging es wieder los. Da merkte ich aber schon, dass sie Hunger hatte. Wir haben ihr dann das erste Mal 40ml Pre-Milch aus der Flasche gegeben und danach war sie so ruhig (zu ruhig?). Sie ist schließlich nach 15 Minuten alleine in ihrem Beistellbett eingeschlafen. Schlauer wäre es sicherlich gewesen, ihr die Flasche während der Wellen zu geben. Einfach, um zu schauen, ob genau da Besserung eintritt.

Hatte sie tatsächlich immer Hunger? Ist das Saugen Abends zu anstrengend?
Oder übertüncht/betäubt die kohlenhydratreiche Flaschenmilch einfach nur die anderen Probleme???

Was meint ihr? Danke!!!

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Babies schreien, um zu verarbeiten, das ist richtig. Wenn du nicht zufüttern, sondern voll stillen willst, würde ich in der unruhigen Zeit einfach stillen, stillen und noch mehr stillen, statt die Flasche zu geben. Google mal nach clustern.

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Hallo,

Vorweg, ich kann nicht beurteilen ob dein Baby Hunger hat.
Trotzdem wollte ich dir meine Erfahrungen weiter geben, vielleicht hilft dir das weiter.
Mein Baby ist zwar eher schnell zu beruhigen, aber er hat auch Mal eine Phase wo er abends unruhig und gestrampelt hat. An meiner Brust hat er viel gesaugt aber kam nicht zur Ruhe.
Dann habe ich auch gedacht, vielleicht wird er nicht satt. Gegen aller guten Ratschläge habe ich ihn dann abends ein Notfall Fläschen gemacht (diese fertigen kleinen Milchflaschen hatte ich eigentlich da, falls ich Mal unterwegs bin). Er hat die Milch verschlungen und ist danach eingeschlafen. Am nächsten Morgen hatte ich bralle Brüste aber ein sattes Kind 🙈
Ich habe am nächsten Abend nochmal gemacht und hatte mich schon innerlich drauf eingestellt, dass es jetzt jeden Abend so ist. Aber nachdem ich einen großen Vorrat an Milch gekauft hatte, hat er es nicht mehr gebraucht...

Eine Bekannte meinte zu mir, dass die meisten Frauen abends am wenigsten Milch haben und sich das aber mit der Zeit einpendelt. Laut ihr soll man nicht zufüttern, weil sich sonst die Brust nicht einpendelt. Aber ich wollte mein Kind nicht 'leiden' lassen.

Lange Rede kurzer Sinn. An deiner Stelle würde ich schauen, ob er abends noch ein bisschen Milch braucht und sie ihm geben.

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Also ich könnte mir schon vorstellen das es Hunger ist. Ich kenne es auch das die Mäuschen an der Brust einschlafen aber noch nicht genug getrunken haben um lange zu schlafen.
Es könnte auch sein dass die Kleine clustern möchte. (Google mal clusterfeeding)
Ich würde einfach mal versuchen sie ein bisschen wach zu halten, damit sie weiter an der Brust trinkt. Also Füßchen kitzeln, Bäuerchen machen lassen, Brust wechseln. Vielleicht hilft das, ich drück dir die Daumen.

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Was passiert, wenn du einfach stillst in dieser unruhigen Phase?

Wenn du stillen möchtest solltest du die Flasche komplett weg lassen!

Mit 17 Tagen ist das Verhalten abends normal und dein Baby clustert entweder oder verarbeitet den Tag oder brauch einfach seinen sicheren Hafen. Oder halt alles zusammen.

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Hallo,
ich schließe mich den anderen grundsätzlich an ☺️

Mein Sohn hing die erste Zeit abends auch nur an der Brust, sonst hätte er geschrieen.

Ich war am Anfang auch mega verunsichert, sie Kommentare von außen tuen ja dann ihr Übriges... „der kann doch gar keinen Hunger haben“ „du bist nicht sein Schnuller“ oder mein Lieblingssatz „gewöhn ihm das besser nicht an, dann bekommst du ihn nicht mehr von der Brust“ blablabla 🙄

Zuerst habe ich mich verunsichern lassen und wir haben versucht in anders zu beruhigen. Hat nicht geklappt, an der Brust war er aber glücklich- also habe ich ihn einfach abends nur an der Brust gelassen 🤷🏼‍♀️

Ob er mehr Hunger hat, für die Nacht mehr trinken wollte, weniger Milch kam, er clustern und mehr bestellen wollte oder sich einfach nur beruhigen wollte war mir am Ende egal - es hat funktioniert und das was alles was für mich gezählt hat!

Also saß ich erst abends mit Baby immer auf der Couch und bin dann mit ihm schlafen gegangen ☺️
Ich hab ihn auch zum beruhigen gestillt obwohl da viel Gegenwind kam. Das war das einzige was zuverlässig funktioniert hat!

Heute klappt das mit dem stillen zum beruhigen übrigens nicht mehr, er hat sich also nicht dran gewöhnt! Das hat sich ganz von alleine gegeben ☺️

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Ob du zufüttern möchtest oder nicht, liegt natürlich bei dir.
Ich habe in dem Alter abends Dauergestillt. Mein Mann hat mich zu dem Zeitpunkt nur oben ohne gesehen. Unser Baby hat abends nie geweint (geht auch schlecht mit einer Brustwarze Im Mund 😅).
Ich denke, je mehr man künstlich von außen zuführt, desto weniger Milch produziert die Brust. Dein Baby bestellt ja durch ständiges Anlegen die zusätzliche Milch.

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Es ist ja ganz normal, dass Babys in der 2. Lebenswoche wacher werden und mehr wahrnehmen. Auf der Säuglingsstation sind Babys ja meist kleiner, da erlebt man das noch nicht so 😉
Durch das verstärkte Wahrnehmen haben Babys aber auch abends mehr zu verarbeiten und „erzählen“ von ihrem Tag, da bin ich ganz bei deinem Mann.
Zu Clustern hast du ja schon einiges gehört, das kann natürlich auch dazu kommen.
Wenn dein Baby an der Brust ruhig ist, würde ich es dauerstillen lassen. Zufüttern würde ich bei ausreichend nassen Windeln / normaler Gewichtszunahme auf keinen Fall. In den natürlichen Angebot-Nachfrage-Prozess des Stillens einzugreifen kann leider rasch zu Stillproblemen führen. Besprich das doch auch nochmal mit deiner Hebamme.

Ich würde mir 1-2 Beruhigungsmethoden aussuchen, mit denen ich auch langfristig gut leben kann, zum Beispiel stillen und Baby im reizarmen Raum auf dem Arm halten, und dabei bleiben. Nicht dieses ewige Hin und Her. Und Babys dürfen auch mal schreien (-> erzählen)! Die haben ein anstrengendes Leben mit all dem Neuen, was sie so lernen. Wichtig ist, dass sie dabei nicht alleine sind. Es ist auch die Aufgabe von Eltern, die unangenehmen Gefühle der eigenen Kinder mal auszuhalten. Ohrstöpsel können dabei helfen 😉

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Eine solche Geburt ist wohl oft begleitet mit Blockaden der Babys,lese ich immer wieder 🤷🏻‍♀️🤔 Osteopath schadet sicher nicht.

Ansonsten hätte ich auf Bauchweh getippt, scheint ja aber ausgeschlossen.

Ich stimme vielen hier zu. Stillen, stillen und stillen. Und es ist tatsächlich oft so, dass Frauen zum Abend hin weniger Milch haben. Die Babys müssen sich arg anstrengen und da hat meine auch immer Fäuste gemacht.

Du machst sicher gar nichts falsch, wenn du ab und zu, gerade am Abend, mit einer kleinen Menge Pre zufütterst. Probier es aus. Lass dir nichts einreden von Saugverwirrung etc pp.... Das Baby wird die Brust nicht verweigern, wenn es 1 x eine Flasche bekommt. Achte nur auf den richtigen Sauger, sodass es das Baby nicht ganz so leicht hat,sondern schon auch noch was tun muss.

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Grundsätzlich bin ich bei deinem Mann. Die Kleinen verarbeiten abends den Tag. Unsere Maus hat auch sehr viel (und laut) geschrien. Manchmal war sie auch erstmal zu aufgebracht, um richtig an der Brust zu trinken. Dann musste sie sich erst etwas beruhigen und dann ging es.

Wenn du das Gefühl hast, dass Hunger eine Rolle spielt, vielleicht kannst du versuchen, die in der Zeit vor dem Schreien öfters anzulegen - sozusagen vorbeugend.