Baby weint nur wenn man es hinlegt

Hallo,
wir haben ein kleines "Problemchen".
Wir haben einen 3 Monate alten Sohn, der sich wirklich überhaupt nicht gerne hinlegen lässt, nicht aus körperlichen Gründen sondern weil er es einfach nicht will.
Er möchte am besten den ganzen Tag auf den Arm getragen werden.
Wenn man ihn dann mal hinlegt wird sofort geweint, sogar geschrien wie am Spieß, selbst mit Schnuller etc wird nur gemeckert bis man ihn wieder rum trägt
Aber das geht ja leider nicht den ganzen Tag.
Selbst wenn man versucht ihn zu beschäftigen in einer Schaukel für Babys oder mit Mobile ...hilft alles einfach nix.
Ich hab gelesen man kann babys nicht verwöhnen aber ich habe dad gefühl, das ist schon passiert....
Kennt das jemand von euch auch, war eurer Kind auch so und was habt ihr deswegen gemacht?
Wäre für Lösungsvorschläge sehr dankbar....

MfG

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Hi. Oh man, wenn ich das lese, bin ich direkt wieder in diese Zeit zurück katapultiert.

Zuerst: Nicola Schmidt würde jetzt sagen, du hast ein evolutionäres Erfolgsmodell. Soll heißen: Völlig normal. Für die Kinder unserer Vorfahren wäre es lebensgefährlich gewesen, wenn man sie irgendwo hingelegt hätte. Leider wissen die Babys heutzutage nicht, dass sie nicht mehr in einer Höhle umgeben mit Säbelzahntigern leben, sondern in einem gemütlichen Heim, in dem höchstens ein Stubentiger residiert.
Auf gut deutsch: Du hast dein Baby nicht (!!!!!) verwöhnt. Dein Baby weiß es nicht besser.

Wir hatten auch so ein evolutionären Erfolgsmodell zuhause. Die ersten drei Monate war unser Sohn nur auf uns. Das Tragetuch Gold wert, der Kinderwagen unbenutzt. Nachts schlief er auf uns. Ich kann mich noch erinnern, als ich im Rückbildungskurs saß (damals noch live, heute kaum vorstellbar) und alle ihre Babys vor sich liegen hatten, um Sport zu machen. Was machte ich? Saß im Sportoutfit auf meiner Matte, mit Kind im Arm, weil Kind sich nicht ablegen ließ. Den Kurs hätte ich mir schenken können.

Ich gebe dir den Tipp, den mir meine Hebamme damals gab:

Du hast zwei Möglichkeiten. Entweder, du akzeptierst es, das es gerade so ist, wie es ist.
Oder du setzt deinen Willen durch und kämpfst gegen dein eigenes Baby, was gerade auf diese Welt ist und Schutz sucht.

Ich habe mich für die erste Möglichkeit entschieden und was soll ich sagen: Irgendwann ließ er sich ablegen. Wann das war, kann ich dir nicht sagen. Jetzt ist er 16 Monate und das glücklichste und selbstbewussteste Kind, dass ich kenne. Er hat nie gefremdelt, die Eingewöhnung war innerhalb weniger Tage vollzogen, er hat eine Urvertrauen zu Mama und Papa. Ganz ehrlich, dafür habe ich ihn liebend gerne die ersten Monate nur im Tuch gehabt.

Es wird besser und es geht vorbei! Es ist anstrengend, aber es lohnt sich, wenn du deinem Kind das gibst, was es braucht.

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So ein kleines Baby kannst Du nicht verwöhnen! Er braucht Dich halt.
Was Du mal probieren könntest, dann Du Dich mit ihm hinlegt und ihm im Arm hast und dann ganz langsam den Arm wegnehmen (Also du liegst aufm Rücken, er aufm Rücken in Deinem Arm). Das immer mal wieder machen, vielleicht klappt es und er erkennt, Mama ist da, auch wenn ich nicht direkt auf dem Arm bin.

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Hi!
Kenn ich nur zu gut. Meine beiden waren genauso und auch alle anderen Kinder in meinem umfeld. Ist völlig normal!
Das einzige was man da machen kann, das Bedürfnis nach Nähe so gut es geht erfüllen und sich alle Hilfsmittel holen die gehen! Das tragetuch ist echt eine Rettung! Beim ersten Kind, ist das eh alles noch ganz einfach im Rückblick, weil man eh nicht viel anderes zu tun hat🙈! Wenn es dann mehr Kinder werden ist es dann schon anstrengender 🤣Ich hab unsere große dann immer eingängig besaßen müssen und im anderen Arm die kleine schlafend gehalten oder gestillt.
Sobald der papa da ist, am besten das baby mal dem papa übergeben und kurz ausspannen (bzw endlich duschen gehn🤣).
Es wird besser werden! Einfach durchhalten und genießen, weil die Zeit vergeht eh viel zu schnell!

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Hallo,

Ich kann mich den bisherigen Antworten nur anschließen. Ihr habt euer Kleines nicht verwöhnt - es braucht euch einfach ganz ganz arg und ganz ganz nah.
Ich habe mir Hilfe bei meiner Familie gesucht - Oma und Opa durften den Kleinen auch viel tragen. Und wir haben einen Stubenwagen. Wenn ich ihn ganz fest eingepackt habe, manchmal auch ein Wärmekissen auf den Bauch und ihn darin hin und her geschoben habe, war er auch manchmal zufrieden.

Jedenfalls ging es im Nachhinein betrachtet schneller vorbei als es sich in dem Moment anfühlte und plötzlich vermisst man das Schmusen, weil der kleine nur noch die Welt erkunden möchte.

Alles Gute euch!

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Ich kenne das von meinen beiden Kindern auch. Unsere Lösung: Federwiege mit Motor. Hat mir nach der Geburt meiner Tochter (Schreibaby) den Ar*** gerettet und ist nun bei meinem 8 Wochen alten Sohn auch täglich in Gebrauch. Er schläft mehrere Stunden am Stück darin.

Es gibt motorisierte Federwiegen zu kaufen (teuer), aber wir haben sie quasi selbstgebaut. Motor von Amazon und Gestell aus dem Baumarkt. Insgesamt 300 EUR gespart ✌🏻.

Lg, babyelf mit babygirl (22 Monate) und babyboy (8 Wochen)

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Wie die anderen schrieben: völlig normal. Viele Kids sind so.
Unser Sohn wollte auch permanent Nähe. Außer nachts, dafür bin ich ihm immer noch dankbar. (Uff)
Mir hat eine Trage jeden Tag den A... gerettet. Sonst hätte ich gar nichts mehr gemacht, glaube ich. Auch mein Rücken fand das gut. Besser Haltung.
Wenn (!) er sich in den ersten Monaten ablegen ließ, dann
a) im Stubenwagen, begrenzt durch ein Stillkissen
b) ab etwa 3 Monaten unterm Spielbogen direkt neben mir, dann durfte ich zumindest auf dem Boden sitzen und lesen oder so.

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Hallo,

Ich kann mich da meinen Vorrednerinnen nur anschließen: mit Verwöhnen hat das nichts zu tun.

Mein erstes Kind war genauso - an Ablegen war nicht zu denken. Kind 2 habe ich dementsprechend schon automatisch von vorne herein die ganze Zeit auf dem Arm oder im Tuch gehabt aber siehe da - wenn ich etwas "schneller" erledigen will und sie ablege, schaut sie sich um, strampelt und freut sich. Undenkbar bei Kind 1 aber gleiche Mutter, die weder ihre Handlungen, noch ihre Einstellung verändert hat also liegt es ziemlich sicher nicht an mir. Nicola Schmidt wurde ja schon zitiert im Thread - ich würde dir ihr Buch sehr ans Herz legen.

Und zur Ermutigung: Kind 1 ist ein sehr geselliger, offener, mutiger und selbstständiger Junge. Alle haben geunkt, dass er sich nie von mir lösen können wird wenn ich ihm immer nachgebe aber tatsächlich trennt er sich sogar leichter und entspannter als seine Kindi-Kameraden. Er geht gerne zu Freunden oder Oma und Opa, übernachtet sogar sehr gerne. Allerdings weiß er auch, dass wir ihn zu jeder Tages- oder Nachtzeit abholen würden, wenn etwas wäre und wir haben nie etwas forciert.

Liebe Grüße!