Nicht intervenieren vs. keine Interaktion | wie schafft ihr ein gesundes Mittelmaß?

Hallöchen!

Mein Sohn ist fast 9 Monate alt uns ziemlich mobil (freies Stehen, entlanghangeln, krabbeln, Bärengang) dafür ziemlich wortkarg 😅, aber das schiebe ich auf seine schnelle motorisch Entwicklung.

Jetzt zu meiner Frage:
Wenn ich bei ihm sitze, kann er sich wunderbar alleine beschäftigen. Er spielt mit dem Spielwürfel oder seiner Spielekiste usw. Dabei will ich natürlich nicht reinreden, da ihn das immer sofort ablenkt und er mit dem Spielen aufhört. Ich hab allerdings Angst, dass ich nicht genug mit ihm spreche. Daher passe ich immer kleine Spiellücken ab und lese mit ihm ein Buch (findet er super). Klar, wenn ich Haushaltsaufgaben erledige, dann erkläre ich immer was ich tue oder auch beim Essen. Aber alles in allem habe ich das Gefühl, dass unser Tag sehr schweigsam ist. Ich bin auch bis abends immer alleine mit ihm. Familie und Freunde sehen wir aktuell maximal 1 Mal im Monat. Gesprächen kann er also nicht vielen nebenbei folgen.

Wie macht ihr das? Ich weiß, wie wichtig das Sprechen in den ersten Jahren für den Wortschatz ist und nicht mehr kompensiert werden kann...

Oder mache ich mir zu viele Gedanken? Ich komme aus einem Kommunikationsberuf. Vielleicht tue ich mir deshalb mit dem Wenigsprechen schwerer?

1

Du machst Dir zu viele Gedanken 😘ich habe mit meiner Tochter auch kaum gesprochen.. Sie kam mit 2 in den Kiga und hat dann jeden Tag 5 neue Wörter gelernt, mit 3 sprach sie bereits wie ein Wasserfall! Lesen ist gut und wichtig, erzählen und erklären auch, aber mehr braucht es wirklich nicht 😉

4

Oh je. Hier war geplant, dass er mit 3 in den Kindergarten kommt. Wenn ich noch so lange warten muss.. hui. 😂

2

"wortkarg"?😄
Ich hoffe, das ist normal, meiner ist 10 Monate und hält hier auch keine Vorträge...😝

Aber ich verstehe dich, hatte neulich ähnliche Gedanken.
Ich lasse ihn spielen und freue mich, wenn er so lange wie möglich im flow ist.
Denn ich habe den Eindruck, dass er dann, wenn ich mich zum Beispiel mit seinem Vater unterhalte, auch sehr interessiert zuhört - sieht dann bisschen so aus als würde er Tennis gucken.
Zumindest diskutieren lernt er😬

Und hin und wieder lesen wir bisschen in einem Buch.

3

Haha. Ja, ich wollte nicht gleich "stumm" schreiben. Er macht angestrengte Geräusche oder quietscht. Selten wenn er mies gelaunt ist vielleicht mal ein erahntes Mamamama aber Silbendopplungen oder dieses "Babyerzählen" gab's / gibt es hier nicht.

Ja, wenn ich mich dann mit abends mit seinem Papa unterhalte hört er auch immer zu. Aber gerade weil er abends so "begeistert" zuhört, hab ich tagsüber so ein schlechtes Gewissen, dass er nicht mehr davon hat... 🤷

5

Dein Text hätte von mir sein können. Meine Tochter ist gerade 9 Monate alt geworden und macht zwar auch immer mal irgendwelche Geräusche wie im Zoo (die letzten Tage klang sie wie ein kleines quiekendes Äffchen😅), aber diese typischen Silbenketten kann sie noch nicht und ist generell auch eher ruhig. Dafür ist die Motorik schon top und das fing schon sehr früh an. Man kann halt nicht alles haben denke ich 😊 ich spreche trotzdem tagsüber oft mit ihr und erkläre viel, aber wenn sie in ihrer Spieleecke zu tun hat, dann lasse ich sie auch einfach mal in Ruhe machen. Wir haben oft Kinderlieder im Hintergrund an und ich singe viel mit, das hört sie ja auch und es ist nicht ganz so still bei uns 🤣

6

Ich singe auch immer, wenn mir nicht einfällt, was ich ihm erzählen könnte. 😂

Bei den Kinderliedern im Hintergrund mach ich mir dann schon wieder Gedanken, was ich von so einer "Dauerberieselung" halte. Aber ich glaube einfach ich hinterfrag alles zu sehr. 🤭

7

Während dem spielen brauchst du nicht unbedingt zu sprechen. Die Phase des Alleinespielens war bei uns übrigens ganz plötzlich vorbei. Dann musste man immer mitspielen und da kann man ja dann super reden. Ebenso beim wickeln und anziehen, baden, füttern usw. Es gibt doch so viele Möglichkeiten mit dem Kind zu reden.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass er wirklich stundenlang ohne Pause spielt. Vielleicht kommt dir das auch nur so vor 😉

Singen ist auch super, wobei das Radio (ebenso wie fernsehen) nicht/kaum relevant ist für die Sprachentwicklung. Es geht um die Interaktion beim sprechen, nicht nur einfach zuhören. Die kleinen beobachten dabei ja auch den Mund des Gegenübers und schauen welche Bewegungen der macht. So lernen sie dann eben sprechen.

9

Ja, daher lasse ich auch keine Kinderlieder nebenher laufen. Wenn ich ihm vorsingen, sind das meistens Bewegungslieder bei denen ich mit ihm in teragiere

11

Dann machst du ja was du kannst 🤗

Genieße es wenn er sich selber beschäftigt. Wie gesagt, das kann so schnell vorbei sein.

8

Beim Spiel unterbreche ich nicht. Aber es ergeben sich so viele andere Möglichkeiten: beim Wickeln, An/Ausziehen, Fertig-machen-zum-Spaziergang, Essen,... Ich glaube Du fokussierst gerade nur auf das ruhige Spiel. Achte einfach mal auf die Dinge, wenn Ihr nicht spielt und dann merkst Du, dass es doch gar nicht so wenig ist, wie Du meinst 😉

10

Du machst dir zuviele Gedanken. Ich habe exakt die gleiche Situation. Wir haben morgens eine Singrunde und singen zwei bis drei Kinderlieder, nachmittags lese ich ihm ungefähr 10 Minuten vor.

Ich denke, das reicht. Er untersucht immer alles wenn er sich selbst beschäftigt ganz gründlich. Da nimmt er sicherlich auch einiges mit.

12

Genieße die Ruhe, solange du noch kannst🤣

Meiner führt endlose Monologe, teils schimpft er richtig mit seinem Spielzeug😆 und der Große sabbelt eh von morgens bis abends 🙉

Du machst dir zu viele Gedanken, aber wenn es dir ein besseres Gefühl gibt, dann mach doch das Radio, Hörbücher oder Kinderlieder an😁

13

solange er mit etwas beschäftigt ist, würde ich in der nähe bleiben, aber nicht "eingreifen". er schaut ja sicherlich zwischendurch zu dir, dann würde ich sprachlich begleiten - also erzählen, was er da macht, etwas zeigen, etwas anbieten oder so. und generell im alltag so viel wie möglich verbal begleiten - beim wickeln jedes körperteil benennen, erzählen was man gerade macht, was gleich passiert, sachen zeigen, erklären, vorführen usw.
je natürlicher das im alltag eingebunden ist, desto besser. so sprechübungen sind da viel weniger effektiv.

14

Hallo, ich habe mit meinen Kindern auch immer gesprochen, klar kommt man sich vor wie in einem Monolog, aber die Kleinen lernen daraus. Schöne Grüße