Fremdeln

Hallo Mamis & papis
Meine Tochter 4 ½ Monate, hat vor 2 Wochen angefangen zu fremdeln. Also z.B wenn Oma Opa kommen und da reicht schon ein Blick sie fängt an zu weinen und lässt sich schwer zu beruhigen, wenn ich dann mit ihr alleine ins Zimmer gehe dann hört sie auf. Bei Papa will sie auch nicht bleiben. Also es darf sie auch keine tragen, da fängt sie an zu weinen. Meine Frage ist jetzt wie verhalte ich mich jetzt? Hab gegoogelt :man sollte sie keinesfalls zwingen ,wenn sie schon beim 1ten mal weint dann soll man es lassen. Und am besten ruhig angehen und Zeit muss vergehen bzw bis fremdel Phase vorbei ist.
Danke schon mal für die Antworten ❤

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Bei unserer fing es damals mit einem halben Jahr und hörte kurz vorm 3. Geburtstag auf.
Genauso plötzlich, wie es anfing, war es dann auch vorbei. Eine richtige Rampensau ist sie aber nie geworden.
So, es bedeutet aber nicht, das sie in der Zeit zu niemandem Kontakt hatte. Du hast es ja schon bemerkt, schon ein Blick kann zu viel sein. Jeder der das beherzigt hat und ihr Zeit zum Warmwerden gegönnt hat, der war ihr Freund. Jeder der das nicht konnte, der wurde gnadenlos in Grund und Boden gebrüllt....der war auch später irgendwie bei ihr untendurch, inklusive der Oma. Bei meinem Mann hat sie aber nie gefremdelt, obwohl der da schon selten zu Hause war.
Mein Mann und ich haben ihr halt den Schutz gegeben, den sie brauchte. Jedem, dem das nicht gepasst hat, der hatte halt Pech und wurde auch von uns stark in die Grenzen gewiesen. Zumal auch wir etwas von Treffen haben wollten. Du wirst in nächster Zeit echt erstaunt sein, wer für solche Kinder das totale Feingefühl hat. Und du wirst dich bei manchen Menschen fragen, wie eigentlich so nette Menschen nur so gefühlsamputiert und ignorant sein können. Ja, unser Kind war glücklich, wenn es ignoriert wurde, das beschreibt es am Besten.
Haben in der Zeit viel Geld gespart, Babyschwimmen, Krabbelgruppen...keine Chance.

Auch die Eingewöhnung im Kindergarten war ein Horrortrip, inkl. Unterbechung und Neustart nachdem das Fremdeln vorbei war. Auch da, bis zum Schluß: ihre liebsten Erzieher waren die, die sie einfach in Ruhe ließen.
Schulstart war dann easy und völlig problemlos. Sie ist sehr beliebt, hat sehr enge Freunde und viele Kontakte auch außerhalb der Klasse. Sie steht auf einer Bühne und spricht sicher und deutlich vor der versammelten Elternschaft, das ging auch schon im Kindergarten.
Sie bindet sich nicht an erwachsenen Bezugspersonen außer uns Eltern, weder Erzieher noch Lehrer spielen eine große Rolle in ihrem Leben. Das ganze Schulchaos in der Pandemie hat sie locker weggesteckt, ist ihr egal wer da vorne am Lehrerpult steht, hauptsache da steht jemand. Mündliche Mitarbeit ist super, sie hat kein Problem damit, wenn sie eine falsche Antwort gibt, kommt generell gut mit Kritik zurecht.

Ich schreibe das alles nur, weil diese Phase länger dauern kann (nicht muß) udn ich weiß, das man irgendwann anfängt sich mächtig Gedanken um das Kind zu machen. Außenstehende werden euch das Leben schwerer machen , als es ist. Und gerade die, von denen ihr es am wenigsten erwartet, würdet ihr am Liebsten phasenweise auf den Mond schießen. Egal was kommt, schaut ausschließlich auf euer Kind. Kommen Erwachsene mit der Situation nicht klar, dann ist das schlichtweg deren Problem, macht es nicht zu eurem. Ich werde nie vergessen, wie pikiert die Oma war, als die Zwergin in der Stadt einem Obdachlosen freudig entgegen lief (ich kenne ihn schon viele Jahre), das kannte Oma vom Kind nicht. Ich habe nur die Schultern gezuckt und gesagt, das sie selber schuld ist.
Wir haben das Kind nie vom Geschehen ferngehalten, sie war immer dabei.

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Wow aber freut mich zu hören das alles gut ging. Aufjedenfall eure Erfahrungen lässt mich beruhigen
Vielen dank

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Unsere macht das auch seit sie 4 Monate alt ist.Besser wurde es bisher noch nicht (8M).Am besten ist es dem Kind Geborgenheit und Nähe zu geben.Auf keinen Fall das Kind der Oma geben nach dem Motto „Schau,alles ist gut“.Bei uns lässt Besuch sie erstmal in Ruhe,damit sie sich das alles anschauen kann.Nach einer gewissen Zeit darf man sie ansprechen und mit ihr spielen.Nur kuscheln mag sie nach wie vor nicht mit den Großeltern,das ist vielleicht schwer für sie,aber da muss man durch.

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Ja das hatte ich auch schon ,die Oma gegeben um zu gucken ob sie damit klar kommt. Aber nix da. Ach ja da wäre noch was , die Großeltern wollen mit ihr immer spazieren, glaube das sollten wir auch jetzt erst mal weg lassen, oder? Beim letzten Mal kam sie mit total verheulten, rotes Gesicht zurück ! Aber muss zu geben die Oma Opa verstehen es nicht so ganz dass die kleine jetzt schon fremdeln.

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Das ist auch ziemlich früh, normalerweise tritt das erst so um die 2
Jahre auf. Ich tippe eher drauf dass das Kleine nicht an Besuch gewöhnt ist. Das legt sich wieder. Gruß

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Hallo

Bei meiner Tochter fing die Fremdelphase mit 5 Monaten an und hat 10 Monate lang gedauert. Das einzige was man machen kann ist, sie nicht ständig in andere Hände geben zu wollen, obwohl das Kind es nicht möchte.

Irgendwann legt sich das schon wieder.

Liebe Grüße

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Hallo.

Stimmt, das was du gegoogelt hast. Hast dir die richtige Antwort selber schon gegeben.
Ist nur eine Phase und geht vorbei. ;-)

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Hallo,

du hast das richtig gelesen: Ein fremdelndes Kind braucht Sicherheit, Zeit und Ruhe. Auf keinen Fall sollte man das Kind einfach mal weggeben, damit es sich gewöhnt, denn diese Angst ist für dein Baby real und keine Laune. Dein Baby ist wirklich relativ früh dran, aber im Rahmen. Mein Großer hat auch mit 4 oder 5 Monaten schon gefremdelt.

Was bei uns geholfen hat:

Menschen, die mein Sohn als Fremde empfand, mussten sich ganz langsam annähern. Manchmal war ein großer Abstand notwendig. Der konnte aber im Verlauf des Besuchs ganz langsam verringert werden. Am besten war es, wenn der Besuch unser Baby erst mal nicht weiter beachtet hat, denn manchmal war schon die Begrüßung so schlimm für ihn, dass gar nichts mehr ging.

Während er bei meinem Mann oder mir auf dem Arm war, hat sich die Person dann mit uns unterhalten. Wir haben mit der Zeit ganz gut gespürt, wann es für unserern Sohn ok war, näher zu gehen. Wenn er bereit war, hat er sich für kleine Spielzeuge interessiert, die der andere ihm gezeigt hat. Etwas später durfte er angesprochen werden und mit ganz viel Glück dann sogar genommen werden, solange ich oder mein Mann noch daneben saßen.

Wer diese Geduld immer und immer wieder aufgebracht hat, der konnte sich zukünftig immer schneller nähern und unseren Sohn dann auch wieder sofort begrüßen. Manche Menschen wollten das aber leider nicht glauben und wurden monatelang mit Geschrei "bestraft". Unser Sohn hat teilweise schon angefangen zu weinen, wenn er sie nur gesehen hat, das war auch für uns alles andere als leicht.

Bitte die Großeltern um Verständnis und probiert gemeinsam aus, wie viel Abstand und Zeit euer Baby braucht. Je sanfter man die Sache angeht, desto schneller fasst das Baby Vertrauen.

LG

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Vielen Dank das werde ich versuchen!
Ja eben grade waren die Großeltern da ,der Opa wurde dann angeschrien weil sie nicht getragen werden wollte von ihm . Bei Oma war sie ruhig wegen der Abstand.
Alles braucht seine Zeit

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Hi,
wenn der Papa bei euch wohnt, und ihr nicht getrennt seit, müsste der Zwerg da durch. Und wenn ich absichtlich Situationen schaffen müsste, damit sie alleine sind. Du gehst ne Runde spazieren, joggen, in den Keller Waschmaschine einräumen, einkaufen, kochst alleine in der Küche, dein Mann badet den Zweg etc.

Und bei den Großeltern würde ich die Treffen erhöhen, wenn ihr die Zeit habt, und sie nicht "nervig oder kompliziert" sind.

Ich kenne "Fremdeln" nicht von meinen Jungs, da sie meine Eltern täglich gesehen haben, die Schwiegerleute wöchentlich 3 Stunden aufgepasst haben, erst Rückbildung, danach so.

Meine Jungs waren Menschen gewöhnt, sie haben aus dem Maxi Cosi mit jedem geschäkert, den sie im Aldi getroffen haben. Sie haben sich von jedem "Fremden", Verwandtschaft die man nur bei größeren Geburtstagen sieht, auf den Arm nehmen lassen.

Ich würde es "trainieren" und mich nicht einschließen.

Gruß

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Es es wirklich schön für dich, wenn deine Jungs nicht gefremdelt haben.
Aber man kann sicher nicht pauschal behaupten, dass man es „trainieren“ kann.
Mein 1. Sohn hat zwei Jahre extremst gefremdelt und ich war wirklich viel mit ihm unterwegs. Es ist einfach Charaktersache und es hört dann auf, wenn das Kind soweit ist.

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Ich kenne nur 2 Kinder die, für mich, extrem gefremdelt haben, da durfte aber auch keiner ran. Und es war immer das 1. Kind, beim 2. Kind war die Mutter nicht mehr so besessen, alles alleine zu machen, und gab das Kind auch mal ab.

Die eine wollte auch das Kind, erst zur Oma zum schlafen geben, als es sprechen, laufen und alleine aufs Klo konnte. Weil meine schon früh bei meinen Eltern geschlafen haben.

Das 1. hat nie auswärts geschlafen. Ist Monatelang im Kindergarten eingewöhnt worden, und war nie in einer Ferienbetreuung. Das 2. von ihr wurde mehr "liegengelassen", da sonst die 1. die Bude auseinandergenommen. Und wurde auch früh mal bei die Oma gegeben, wegen der "Quality Time" für die Große.

Aber 2 Jahre ging das bei dem extrem Fremdlern auch nicht.

Manches ist charaktersache, vieles anerzogen.

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Von meinem Sohn kannte ich so ein Verhalten nicht, aber meine Tochter hat in dem Alter auch angefangen.

Du bist ihre Hauptbezugsperson und deine Tochter macht in dieser Zeit verdammt viele Entwicklungen durch. Das fremden wird von mal zu mal weniger.

Bei meinen Onkel und Tanten, sogar bei meinem Vater, hat sie erst geweint wenn sie auch nur angedeutet haben sie auf den Arm nehmen zu wollen.

Gebt dem Baby Zeit und das Verhalten wird sich auch noch mal ändern.

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Danke
Ja das werde ich machen. So viele Antworten hätte ich gar nicht damit gerechnet. 😅🥺
Hab jetzt auch viel gelesen dass je aufdringlicher man ist desto mehr zieht sie sich zurück.

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Man darf nicht vergessen das ein Baby alles zum ersten Mal erlebt und Erfahrungen sammeln muss. Umso gelassener und zwangloser man alles angeht um so mehr positive Erfahrungen sammelt das Kind.

Außerdem würde man sich auch nicht von einem Fremden umarmen oder tragen lassen nur weil jemand den man kennt diesen Menschen kennt. Entweder man versteht sich auf Anhieb oder man brauch etwas um miteinander warm zu werden.

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Huhu

Das Thema haben wir auch gerade. Meine Tochter ist 13 Wochen alt und zur Zeit sehr anhänglich bei mir. Mit Papa geht's zwar, aber wehe er versucht sie ins Bett zu bringen oder hat sie länger auf dem Arm wie sie es für nötig hält: dann kriegt es der ganze Ort zu hören.
Auch die Oma wird angebrüllt, da wird auch schon das Gesicht verzogen wenn sie sie sieht. Man muss jetzt aber auch dazu sagen, dass mein Schwieger-Tiger sehr aufdringlich der Kleinen gegenüber ist. Vielleicht liegt es auch am Tonfall... keine Ahnung. Aber jetzt wirds Besuche erst mal nur geben, wenn ich die Kleine auf dem Arm habe und Sie auch da bleibt. Mal schauen ob das gerade mit dem Schub zusammen hängt oder erstmal so bleibt.

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Hallo,

Du hast ja schon mehrfach den Rat bekommen, die Angst des Kindes ernst zu nehmen und es zu schützen. Was ich noch gerne hinzufügen würde: bei langsamen Annäherungsversuchen zeige ich mich immer begeistert von der Person. Das Baby ist auf meinem Arm, die Person nähert sich bis das erste Stirnrunzeln vom Baby kommt und ich sage dann bspw begeistert und langgezogen "Hiiiii 😍". Das ist bei uns oft das Zünglein an der Waage und sorgt für das erste Lächeln. Hat bisher bei beiden Kindern gut geklappt.

Falls du Verwandte hast, die etwas begriffsstutzig sind (bei uns der Klassiker: noch näher mit dem Gesicht an das brüllende Baby ran und laut sagen." aber ich bin es doch nur!"), dann ist die Trage/das Tuch ganz geschickt. Da ist der Zugriff auf das Baby von außen erschwert und du kannst einfacher Abstand herstellen wenn du merkst, dass es gerade ungut ist.

LG :)