Wochenbettdepression? Was ist los?

Hi ihr Lieben!
Ich brauche eine objektive Meinung oder vielleicht eine Einschätzung.

Meine kleine Tochter ist 3 Monate alt, ich bin glücklich wenn sie mich anstrahlt und vermisse sie wenn mein Partner sie einige Minuten hat.

Was mich sehr stark belastet ist, dass ich sehr traurig bin und viel Angst um sie habe, sie ist gesund und schielt nur etwas. Ich habe ständig das Gefühl sie nicht beschützen zu können. Mein Partner sieht das mit Corona etwas locker und die Verwandten wollen sie halten und anfassen was ich momentan nicht mag.

Ich bin nicht immer stark genug zu sagen, dass ich das nicht will und mein Partner sieht es ja eher locker und ihn stört das nicht mit den anderen. Das macht mich zudem fertig weil ich eine Gefahr der Ansteckung sehe oder auch mit anderen Dingen.

Ich habe schon an Trennung gedacht weil auch die Verwandtschaft seiner Seite schwer Verständnis zeigt. Ich will einfach meine Ruhe mit der kleinen und die Zeit genießen. Ich merke auch, dass ich momentan keine Gefühle für ihn habe einfach nix. Es würde mich nicht stören wenn wir getrennte Wege gehen und wir sind gerade mal 2 Jahre zusammen.

Leider hatte ich kein schönes/ angenehmes Wochenbett und meine Hebamme war leider sehr kalt.

Ist das alles normal oder geh ich schon Richtung wochenbettdepression. Vielleicht gibts hier Mamis die das auch schon so erfahren haben?

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Hey, herzlichen Glückwunsch :)

Mit ging es genauso. Beim ersten Kind hat mich das alles sehr gestresst mit den Besuchen .
Bei Nummer zwei und drei, hab ich mich durchgesetzt, und auf besuche die ersten Wochen komplett verzichtet.
Als Nummer drei im lockdown geboren wurde, haben wir niemanden getroffen .
Tatsächlich ist er jetzt 15 Monate alt, und die Omas und Opas haben ihn erst 3 x gesehen mit Abstand.
Mein Mann steht da allerdings hinter mir.
Jetzt wo alle geimpft sind, fangen wir langsam wieder an, andere zu treffen.

Mach das was du brauchst und gut für euch ist .

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Hey,
Also ich hatte und habe das auch. Ich mag nicht, wenn die kleine reihum gegeben wird. Gerade auch bezüglich Corona. Zusätzlich mag ich auch nicht ständig Besuch haben. Mein Mann wollte ständig die Verwandten anfangs einladen und irgendwann hab ich gesagt. Nein. Mir ging es damit einfach nicht gut.

Ich denke aber dass es schon relativ normal ist, dass man erstmal das Baby beschützen möchte und da solltest du mit deinem Partner ehrlich drüber reden. Meiner ist da auch locker aber er versteht, dass ich das nicht bin. Naja er muss es verstehen, sonst wäre ich eskaliert. Habe sowas aber auch in Ruhe mit ihm besprochen.

Bezüglich der wochenbett Depression. Sprich mit deinem Hausarzt oder so damit der das einschätzen kann. Das kann alles noch von den Hormonen kommen aber eine ärztliche Meinung ist da besser. Bei mir steht diese Diagnose auch im Raum. Kann dir aber nicht sagen wo da unterschieden wird. Vlt brauchst du auch einfach Zeit für dich und euer kleines Wunder.
Wichtig ist sprich es beim Arzt an. Damit euch geholfen wird.

Ich hab von meiner Hebamme das Buch hochsensible Mama sein empfohlen bekommen. Bin da auch bei es zu lesen und mir hilft es etwas mich zu verstehen, da ich hochsensible bin.

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Danke für deine Antwort, das hilft mir sehr. Ich bin momentan einfach etwas verzweifelt. Ich habe auch schon öfters überlegt ob ich hochsensibel bin denn ich nehme alles sehr stark an.
Es ist einfach seltsam. Ich fühle mich so ferngesteuert dass ich Dinge tun muss obwohl ich es nicht will und muss. Ich versuche selbst rauszufinden was es sein kann aber werde auch demnächst mit einem Arzt sprechen. Es ist einfach so merkwürdig weil man eigentlich so glücklich sein muss mit dem Baby aber in meinem Kopf ist die reinste Maschinerie am laufen.

Ich habe sehr viel mit meinen Partner gesprochen, er macht alles so wie ich es brauche aber seine Meinung ist anders. Das geht nur nicht in meinen Kopf, denn diverse Dinge können der kleinen Schaden, das sehen aber andere sehr locker. Es ist ja nicht das ich das letzte Wort haben will aber ich bin die mama und finde es so richtig. Ich würde mich auch nicht als Helikopter mama bezeichnen davon bin ich noch weit weg.

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Da muss ich jetzt einhacken.
Man MUSS nicht glücklich sein.
Bei mir ist es auch das erste Kind und selbst während ich hier schreibe ist es anstrengend.

Es ist halt mit Baby auch nicht immer einfach. Da die kleinen ja noch nicht sagen können was Sache ist muss man sich da irgendwie durch wurschteln.
Mach dir kein Stress.
Ach ja bei mir wurde auch festgestellt, dass die Blutwerte nicht gut sind bezüglich Schilddrüse, dass kann auch einiges durcheinander bringen.

Mein Mann und ich haben den Deal, dass wir grundsätzlich am gleichen Strang ziehen, aus diskutieren tun wir das nur unter uns, so dass es keiner aus der Familie mitbekommt. Und wenn mein Mann die kleine hat darf er sie so beruhigen und beschäftigen wie er es für richtig hält, was selten nach meiner Meinung ist 😉

Ich hab da immens Probleme mit aber es ist seine Tochter und die sollen ja schließlich auch ne gute Beziehung bekommen. Ich nutze die Zeit dann gerne fürs lesen, nähen oder sonst was und hab extra laut Musik auf den Ohren. Damit ich nicht immer rüber renne 😳

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Hey, erstmal möchte ich ganz viel Verständnis für deine Situation und Gefühlslage zum Ausdruck bringen, das ist dein Baby und klar, du möchtest es vor allem Schlechten in dieser Welt schützen, gerade weil es noch so klein ist. Das ist völlig verständlich und es tut mir sehr leid, dass du und dein Partner da aufeinanderknallt. Mein Freund und ich hatten auch Auseinandersetzungen, weil er z.B. der Meinung war, man könne ein 1,5 Monate altes Baby schreien lassen, um es abzuhärten. Es tut mir sehr leid, dass dein Freund dir nicht vor seiner Familie den Rücken stärkt - ein Baby ist ja kein Allgemeingut, sondern DEIN Kind, dessen Hauptbezugsperson DU bist.
Gibt es vielleicht in deiner Schwiegerfamilie jemanden, dem du vertraust und der deine Lage verstehen und Vermittler spielen könnte? Du hast wahrscheinlich bereits versucht, mit deinem Freund zu reden, bist aber auf taube Ohren getroffen, oder? Bevor du mit der Trennung mit der Tür ins Haus fällst, würde ich es nochmal mit einem Gespräch versuchen, aber mit deutlichen Worten, dein Freund muss verstehen, dass ihr auf der gleichen Seite steht und er dich und sein Baby vor deiner Familie zu verteidigen hat. Ich weiß, das ist leichter geschrieben als getan, aber wenn du schon so verzweifelt bist und an Trennung denkst, dann muss es wohl endlich eine Veränderung geben
Dass gefühlsmäßig bei dir gerade Flaute ist kommt mir auch bekannt vor, ich kann dir aber aus Erfahrung sagen (unsere Maus ist jetzt 8 Monate alt), dass das eher stress- und belastungsbedingt war. Man schläft wenig, ist am Dauerstillen, die Maus ist vielleicht die ganze Zeit am Meckern und dann kommt noch die Schwiegerfamilie und grabscht nach dem Baby. Ist ja klar, dass die Grundstimmung mies und gereizt ist, dass da gar keine Zeit und kein Raum für Zärtlichkeiten ist. Uns hat es geholfen, unsere Maus aus unserem Zimmer auszuquartieren, das haben wir auch schon früh gemacht (mit 3 Monaten), weil beide Parteien - Eltern und Baby - den Schlaf der jeweils anderen negativ beeinflusst haben. Das hat endlich Leidenschaft in die Beziehung gebracht und die Liebe langsam wieder aufleben lassen - mein Rat ist also, falls dir doch noch etwas an der Beziehung liegt: Leidenschaft nach der Geburt ist erstmal Arbeit und leider kein Selbstläufer, das muss man erstmal wieder in Gang bringen.
Fühl dich ganz fest gedrückt!!! ♥️

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Vielen lieben Dank für deine Worte, das tut sehr gut.

Ich habe bereits jemanden kontaktiert der mich genauso versteht und es auch in der Familie kommuniziert hat. Aber es sind einfach Personen die immer recht haben bzw. es denken und mich für sehr überspannt halten. Die wollen auch einfach immer die kleine sehen und haben und das geht einfach nicht. Ich brauche einige Kraft für mich wenn ich schon Zeit habe.

Mein Freund ist sehr rational und hat beruflich so viel durch das ihn glaube nix mehr juckt

Ich bringe es noch nicht ganz übers Herz sie ins andere Zimmer zu bringen :-) schon wegen dem stillen etc

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Hey, ich Regel das so mit der großen Familie, dass wenn alle aufeinander treffen, dass ich immer eine Person auserkore, der das Baby halten kann. Dann ist das viel individueller und persönlicher in das Baby wird nicht so rumgereicht.

Sonst kann ich nur den Tipp geben, nur weil jemand etwas anders macht, es nicht gleich falsch ist. Bzw. Wie wäre es wenn ihr es einfach gemeinsam macht? Dann lernt man zusammen und kann sich besser abstimmen.

Mein Mann macht auch Sachen anders als ich. Aber wer sagt, dass ich es richtig mache? Beim ersten Baby weiß man ja auch viel nicht.