Hätte ich mir kein Kind anschaffen sollen?

Hallo zusammen.

Ich möchte jetzt gern auch mal ein Meinungsbild bezüglich eines zwischenmenschlichen Themas erfragen. Es würde mich einfach interessieren, was ihr darüber denkt und ob mein Anliegen ein so utopisches ist in den Augen anderer.
Ich sehe das natürlich nicht so und habe natürlich auch eine ganz klare Meinung zu meinem reißerischen Titel 🤗

Und zwar habe ich auf eine Anzeige geantwortet, in der eine Studentin Kinderbetreuung anbietet. Ich habe ihr geschrieben, dass wir nächsten Jahr, wenn Baby 12M alt ist, einen Kita Platz haben, ich aber einen Plan B suche, für den Fall, dass er mal nicht in die Kita darf wegen Krankheit. Wir haben keinerlei Familie in der Nähe, Freunde gehen alle selbst arbeiten und weder ich noch mein Mann können und wollen ständig auf der Arbeit fehlen und die Kollegen sozusagen "büßen" lassen.
Natürlich geht es mir dabei um Tage, an denen der Sohn zB eine leichte Erkältung hat, es ihm ganz gut dabei geht, er aber trotzdem nicht in die Kita darf.
Besonders in Corona Zeiten denke ich mir, dass die Kinder beim kleinsten Husten nicht kommen dürfen.

Weiß ich natürlich alles nicht zu 100%. Und es kann ja auch sein, dass man mit seinen Kindkrank-Tagen übers Jahr auch locker auskommt und das Kind ein bomben Immunsystem hat und eh nie krank ist, sowas kann ich jetzt alles noch gar nicht beurteilen. Wie dem auch sei..
Natürlich werde ich diese Kranktage nehmen, die mir gesetzlich zustehen und würde mein Kind nicht mit 40 Grad Fieber oder schlimmer fremdbetreuen lassen, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt.

Jedenfalls bekam ich eine Antwort, die ich in der Form nie erwartet hätte. Zunächst schrieb sie, sie finde es "sehr unverantwortlich" und würde nicht auf kranke Kinder aufpassen, denn sie könne sich dann selbst ja auch anstecken. Darauf antwortete ich ihr, denn ich wollte meine Anfrage bzw mein Gesuch erklären und legitimieren. (also zB dass ansonsten ja meistens in so einem Fall Oma und Opa aufpassen, die sagen dann ja auch nicht iiiih bleib weg, vielleicht werd ich angesteckt. Letzteres hab ich natürlich nicht geschrieben, ist jetzt nur zur Erklärung).
Es stellte sich dann schlussendlich heraus, dass sie vielmehr sagen wollte (und hat sie dann auch gemacht), dass ich die Unverantwortliche bin, wie ich überhaupt auf die Idee käme "einer fremden Person ein krankes Kind aufdrängen" zu wollen und dass man sich, wenn man als Mutter sein krankes Kind nicht selbst betreuen kann, sich dann halt "kein Kind anschaffen" dürfe.

Nunja. Das war es so grob. Ist es völlig irre von mir, dass ich gern so einen "Plan B" als Absicherung hätte? Kann ich mir das Weitersuchen sparen, weil mir alle einen Vogel zeigen und mich für die letzte Rabenmutter halten werden?
Ich denke mir, es ist ja auch nicht meine Schuld und generell halt total blöd, dass in Deutschland oftmals ohne Großelten die Kinderbetreuung ein großes Problem ist und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oftmals ziemlich schwer ist.
Und wie wollt ihr das so machen/macht es, wenn Kind krank ist?

Vielen Dank für eure Meinungen.

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Ich hätte auch nicht zugesagt. Ein leichter Schnupfen beim Kind, kann bei mir eine Woche Fieber sein. Beispiel: mein Kind hatte sehr leicht Durchfall. Mein Mann ging ne Woche über dem Schlüssel.
Wenn das die Großeltern machen, ok, aber für 10 Euro die Stunde sicher nicht.
An deiner Stelle würde ich ein Babysitter suchen, die ab und zu kommt, zB einmal im der Woche für 2 Stunden, mit dem Kind dann spielen geht, du kannst dann einkaufen und wenn dann die Beziehung zum Kind so ist, und die beiden sich gut kennen, und dann ein leichter Schnupfen kommt, dann kann man auch fragen, ob sie das Kind nehmen könnte.
Aber so „es kann sein, dass wir dich in einem Jahr mal für ein krankes Kind brauchen, wahrscheinlich nur Schnupfen…“ so geht es nicht. Sorry. Meine Meinung.

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*hing* über die Schüssel

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Also quasi erstmal auf gut Freund machen und dann auf Solidarität spekulieren? Ist das nicht irgendwie dreist? Da spiel ich lieber von Anfang an mit offenen Karten..

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Also wirklich... 🙄 ich habe so eine Absicherung. Binnen 24 Stunden verfügbar. Ich finde es vorausschauend und eine gute Idee. Mein kleiner war das erste kita Jahr dauer krank.

Ihre art zu kommunizieren das sie in solchen Fällen nicht arbeiten möchte ist 🤐 sagen wir so... unprofessionell.

Lass dich nicht abschrecken und such weiter. 🤗 viel Glück 🍀

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Dass du einen Plan B haben möchtest verstehe ich, finde ich gerade auch dem Arbeitgeber gegenüber sehr fair.
Aber es wird schwierig sein eine Betreuung genau dafür zu finden, auch ohne schwere Symptome kann das Kind ansteckend sein, da schreit leider keiner "her mit dem Kind und den Viren". Wäre auch unfair anderen dort allenfalls betreuten Kindern und deren Familien.

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Dass es schwierig wird, weil man jemanden braucht, der an solchen Tagen nur für mein Kind da ist, das weiß ich. Dass das keine Person sein kann, die quasi schon als Tagesmutter jeden Tag eine Gruppe von Kindern betreut, ist kar. Und vielleicht finde ich auch niemanden, der in einer Situation ist, dass er so etwas anbietet. Das kann gut sein. Aber ich hätte eben nie gedacht, dass "dann werd ich mich ja anstecken" eins der Hindernisse ist.

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Hallo,
Erstmal muss ich dir sagen, wird dein Thread mit Sicherheit noch heiß her gehen. Das sei gewiss... 🙈😁
Aber zu meiner Meinung:
Du bist keine Rabenmutter, das vorweg! Aber deine Gedanken finde ich ein bisschen zu "arbeitslastig"! Ich würde mir mehr Gedanken um mein (krankes) Kind machen anstatt um eventuelle Arbeitskollegen, die durch durch meine Abwesenheit mehr Arbeitsaufwand haben. Shit happens... so ist das nunmal und deswegen hat dich keiner anzugreifen. Wohl eher deswegen, das du dein Kind fremdbetreuen lassen möchtest mit der vollen Gewißheit andere Personen ebenfalls anzustecken. Jaaa definitiv gibt es genügend Großeltern, die auf das kranke Enkelkind aufpassen, aber auch das finde ich in gewisser Art und Weise verwerflich denn gerade den Älteren könnte eine harmlose Erkältung zum Verhängnis werden ab einem bestimmten Alter. Es gibt ja nicht nur junge Großeltern!!!
DU hast die Verantwortung für DEIN Kind und ja, dann muss man sich mehrfach überlegen, bevor man sich vermehrt, ob einem Karriere vielleicht wichtiger ist, was absolut nichts schlimmes ist!! Aber eigentlich, so ist es jedenfalls bei mir, müsste es einem am Herzen liegen sein Kind selbst zu versorgen, zu hegen und zu pflegen wenn es krank ist denn gerade dann braucht es gewisse Dinge am ehesten, dazu zählen Geborgenheit, Schutz und eine Menge Liebe, die die Eltern am meisten geben können. Das Fremde auf deine Anfrage erbost reagieren ist meiner Meinung nach total normal. Ich hätte auch keine Lust immer der Notgroschen für kranke Kinder zu sein und am besten, so wie das Mädel, mitten im Studium selbst flach zu liegen. Trotzdem wünsche ich dir alles Gute und du wirst schon das Richtige für euch machen!!

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Hi du,

Ich kann beide Seiten verstehen. Ich finde es absolut verständlich, dass ihr einen Plan B neben der Kita haben wollt und euch da auf die Suche macht.

Ich kann genauso gut verstehen dass eine Studentin, die sich mit Kinderbetreuung was dazu verdient, keine Kinder betreuen möchte die krank sind. Tatsächlich wegen der Ansteckungsgefahr (soll die dann nach jedem Mal babysitten selber für 4 Tage ausfallen?). Und auch generell: die meisten Kinder sind halt doch sehr anhänglich wenn sie krank sind. Die Art und Weise wie sie das ausgedrückt hat, war natürlich nix. Aber ich denke mit der passt es von der Sympathie her eh nicht mehr.

Persönlich würde ich das nicht so regeln. Ggf. wäre es ja möglich, einen Babysitter für ein paar Schließtage (Brückentage zB) einzuplanen? Also solche, wo man zwar Urlaub nehmen könnte, an denen sich aber Kollegen mit und ohne Kinder sich auch freuen, die Brückentage nutzen zu können. Kann einer von euch bei Bedarf auch von zu Hause aus arbeiten? Wäre es eine Möglichkeit, mit Babysitter von zu Hause aus zu arbeiten, wenn euer Kind krank ist? So dass einer von euch da ist, aber die Betreuung nicht übernehmen muss?

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Hallo meine Liebe,
Sicherlich werde auch ich gleich noch von anderen „Über“muttis gesteinigt, ähnlich wie du.
Aber ich kann deine Überlegungen völlig nachvollziehen. Mein Sohn ging auch mit 14 Monaten in die Krippe. Das erste 3/4 Jahr war wirklich ein Balanceakt für mich. Ich wurde schon in der Arbeit angerufen, dass ich ihn abholen soll, nur weil er wirklich nur ganz leichten Schnupfen hatte. Ich musste mich Herbst/ Winter also alle 2 Wochen für gut 4 Tag in der Arbeit entschuldigen, um die kleine Schnupfennase auszukurieren.

Bei Fieber, Husten, nem roten Hals, Ausschlägen oder wirklichem Schnupfen hab ich ihn sowieso NIE in die Kita gebracht, sondern blieb selbstverständlich zuhause.

Gegeben hat sich das „Krank“-Problem übrigens erst mit einem Kita-Wechsel.

Also ja, ich kann das völlig nachvollziehen. Wenn ich so eine Kita habe, die Kinder bei Kleinigkeiten abholen lässt und keine Alternativkita habe, dann braucht man definitiv nen Plan B.

Mein Glück war, dass ich einen sehr verständnisvollen AG habe...

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Vorab möchte ich zwischen den 3 Themen trennen, die ich in dieser Situation relevant finde.

1) Dein Hauptanliegen: Ist es in Ordnung, dass Eltern arbeiten gehen, wenn das Kleinkind wegen Krankheit nicht in die Kita kann?

Hier würde ich mit einem klaren Ja antworten und in Corona-Zeiten erst Recht. Mein Sohn ist häufig leicht erkältet. Zu Kita-Zeiten ca. alle 6 Wochen. Momentan darf er ja mit leichtem Schnupfen wenigstens hingehen, aber letzten Winter war das nicht so. Bis auf mal eine schlechtere Nacht, stören ihn diese Erkältungen überhaupt nicht und er ist völlig fit und braucht uns Eltern nicht mehr als sonst auch. Bisher hatte er einmal im Jahr eine heftigere Erkrankung (einmal Hand-Mund-Fuß, einmal Mittelohrentzündung), da hat er uns 1 oder 2 Tage dringend gebraucht, das merkt man dann ja auch. Momentan müssen auch Kinder, die in der Kita einmal zu dünnen Stuhlgang hatten, zwei Tage zu Hause bleiben, obwohl sie vielleicht nur etwas nicht vertragen haben. Natürlich wäre dann ein Babysitter praktisch!

2) Selbst wenn du keine "gute Mutter" wärst - die Reaktion der Babysitterin ist unangemessen und unverschämt. Sie kennt euch nicht und hat das nicht zu beurteilen.

3) Bringt es was, weiterzusuchen?
Ganz ehrlich, ich bin selbst sehr infektanfällig und wenn mich jemand bitten würde, immer im Krankheitsfall einzuspringen, wäre ich raus. Es gibt aber genug Menschen, die ein besseres Immunsystem haben oder durch Jahre langes arbeiten mit Kleinkindern schon abgehärtet sind und kein so großes Problem damit haben. Trotzdem halte ich es für schwierig, wenn das Babysitten wirklich nur für diese Krankheitsfälle gedacht ist (falls ich das richtig verstanden habe?). Denn das setzt schon ein hohes Ausmaß an Flexibilität voraus, da die Termine immer spontan wären. Abgesehen davon ist es für das Kind ja wichtig, dass regelmäßiger Kontakt besteht - vielleicht habt ihr das aber zusätzlich eingeplant? Ich würde bei der Suche erstmal nicht die Krankheitssituation alleine in den Vordergrund stellen, sondern grundsätzlich abklären, ob die Person zeitlich flexibel genug wäre und dann in einem (Telefon)Gespräch in Ruhe abklären, ob auch ein Einspringen wenn die Kita-Betreuung weg fällt in Frage kommt.

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Ich kann dich zu 75 % verstehen (25 % = Wenn Kind krank, solltest du es als Elternteil betreuen, Home Office, unbezahlter Urlaub,..). Aber ich empfinde deine Anfrage auch als dreist, denn es ist durchaus verantwortungslos ein krankes Kind abzugeben. Ich stand schon einmal auf der Klassenfahrt, mehrere hundert Kilometer von daheim entfernt und die Eltern haben sich geweigert ihren fiebernden Teenager abzuholen. Tja. Scheiß Situation. Will ich nicht mehr. Mir war klar, dass er nur stark erkältet ist, aber auch da wäre es eine Katastrophe gewesen hätte ich mich angesteckt oder hätte sich einer der anderen Schüler angesteckt. Mal davon abgesehen was passiert wäre, wäre meine laienhafte Einschätzung falsch gewesen (ärztlich abgeklärt haben wir es selbstverständlich, aber hier war es nicht klar, was genau die Krankheitsursache war). Den Eltern wurde in diesem Fall mit Jugendamt gedroht. Ich kann jeden verstehen der sagt, dass er es nicht möchte. Als Oma/Opa besteht ein ganz anderes Beziehungs- und auch Vertrauensverhältnis. Ich würde mein krankes Kind nicht einer fremden Person anvertrauen, sondern eher jemanden, bei dem ich einschätzen könnte, dass er nicht nur vernünftig reagiert (wobei ich finde, dass sie es tut, wenn sie deine Anfrage ablehnt!), sondern auch meine Interessen kennt und in meinem Willen handelt.

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Okay, ich kann deine Meinung da nachvollziehen, aber du vergleichst Äpfel mit Birnen. Wie ich bereits geschrieben habe, geht es mir nicht um ein ernsthaft krankes Kind mit Fieber oder dergleichen.
Natürlich hole ich mein Kind ab, wenn es krank ist. Und wenn ein Lehrer ein Kind von einer Klassefahrt abholen lassen will, dann können die Eltern natürlich nicht einfach sagen "püh nä, sehen Sie doch zu, wie Sie klar kommen".
Aber wie andere schon geschrieben haben, wenn ihm nur die Nase läuft oder wenn es beispielsweise um den 3. 4. oder 5. Tag geht, den das Kind noch zu Hause bleiben muss, obwohl es schon wieder herumspringt, dann ist das doch etwas anderes.

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Würde ich nicht sagen, denn wer sagt, dass ihr da von der Definition auf einer Wellenlänge seid? Mir wäre das zu heikel. Auf das Kind von Bekannten, Freunden, Familie: Sehr gerne. Aber nicht bei einem Kind, was ich quasi nicht kenne und das eben 1-2 Jahre im Voraus abgemacht. :-)

Du kannst ja weiter suchen und wenn du jemanden findest, dann guckt ihr, ob es dann auch noch passt und ob es möglich ist (Mein Kind geht in die Kita und die kann ich nicht einfach so jemandem in die Hand drücken, den sie nur alle paar Wochen sieht.) Aber wenn es jemand ablehnt, wird derjenige dafür Gründe haben, die es zu respektieren gilt. Man kann ihr jetzt Unsachlichkeit vorwerfen und, dass sie in dem Punkt unprofessionell wäre. Man kann es aber auch so sehen, dass sie lediglich ihren Standpunkt deutlich gemacht hat und deine Anfrage unverschämt findet. Beides ist euer jeweiliges Recht. :-)

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Oh, oh. Das ist wieder so ein Beitrag... Wird dir leider noch um die Ohren fliegen.
Den Aufschrei aller Übermütter die es unverantwortlich, egoistisch finden das du überhaupt an die Arbeit denkst während du ein krankes Kleinkind zu Hause hast.....
Ich persönlich bin der Meinung : du machst das gut. Du machst dir schon im Vorhinein Gedanken was ist wenn deine / eure Kindkrankentage nicht ausreichen und wie man das Ganze gut lösen könnte.
Du bist KEINE Rabenmutter. Sondern übernimmst von vorn herein Verantwortung. Ist doch lobend anzusprechen das du dir Gedanken machst bevor das Kind "in den Brunnen gefallen ist".
Die besagte Babysitterin hat mit Sicherheit keine eigenen Kinder in Verbindung des Problems mit der Arbeit - sonst hätte sie sicherlich emphatischer reagiert.