Vater-Kind-Bindung

Hallo ihr,

ich habe meine Frage schon im Väter-Forum an die Papas gestellt, möchte sie aber hier nochmal an euch richten:

Wann hattet ihr das Gefühl, dass euer Mann/Freund/Lebensgefährte eine gute Bindung zum Kind aufgebaut hat?

In unserem Leben waren eigentlich keine Kinder "vorgesehen". Als ich ungeplant schwanger wurde, haben wir uns aber beide für das Baby entschieden (er deutlich schneller als ich, da er bereits einen Sohn hat, wusste er im Gegensatz zu mir, was es bedeutet ein Kind zu haben).
Unsere Tochter ist jetzt 5 Monate alt und ich genieße das Mama-Sein sehr. Mein Freund ist häufig und sehr leicht genervt und gestresst von der Kleinen und meckert sie dann an. Es fällt ihm sehr schwer, seine Bedürfnisse zeitweise für sie zurück zu stellen.

Irgendwie macht mich das einfach traurig und ich hoffe, dass es sich ändert, wenn er meinen 9-Monats-Vorspung noch mehr aufgeholt hat.

Darum würden mich eure Erfahrungen interessieren.

VG
ZimtBlau

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Als sie ihn das erste Mal bewusst angelächelt hat, als er von der Arbeit kam, war es um ihn geschehen. Ich glaube das war in der 8. Woche. #verliebt

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Die Bindung war von der ersten Sekunde an da.

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Was sagt den der Vater dazu?

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Nicht so richtig was, halt z.B. dass sie ihn damit nervt, wenn sie es nicht schafft richtig zu trinken. Wenn ich dann sage, dass sie es ja nicht macht, um ihn zu ärgern sondern weil sie übermüdet ist, dann kommt von ihm nichts mehr.

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Er scheint einfach nicht so gute Nerven zu haben, oder keine Lust.

Egal was hier für Antworten kommen, die werden dir nicht helfen. Daran muss er arbeiten.

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Es kommt darauf an was du als gute Vater-Kind-Bindung betrachtest.
Meinem Mann habe ich noch im Krankenhaus gezeigt wie man ihn wickelt. Als wir dann entlassen wurden, hat mein Mann ihn abends direkt in den Schlaf geschunkelt und ich hab 'vorgeschlafen' und morgens musste mein Mann dann aufstehen und ihn weiterschunkeln, damit ich schlaf nachhole.
Mein Mann macht dabei oft nicht viel mit ihm, der Kleine liegt in seiner Wippe und brabbelt vor sich hin, während mein Mann am PC programmiert, spielt oder nur was guckt. Wenn der Kleine dann keinen Bock mehr hat nimmt mein Mann ihn hoch und beschäftigt sich mit ihm.
Der Kleine quietscht inzwischen so richtig Gehörschädigend. Noch nie hat mein Mann sich daran gestört. Er freut sich.

Letztens waren meine Eltern da, und der Kleine hatte keine gute Laune, bis meine Mutter fragte wo der 'Papa' ist, und plötzlich strahlte der Kleine auf (Papa hat gearbeitet).

Ist es das was du meinst? Ich würde schon sagen, dass sie eine gute Bindung haben. Aber andererseits fliegen Tiere und Babys/Kinder auf meinen Mann. Schon immer. In der SS hatte mein Mann aber keine Bindung zum Kleinen. Ihm war nur wichtig, dass es mir gut ging.

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Ja das meinte ich. Eben eine positive Grundeinstellung. Wenn unsere Tochter gut drauf ist bzw. ruhig ist, macht er auch gerne was mit ihr. Sobald sie weint oder laut ist, ist er gestresst und genervt und redet entsprechend mit ihr.

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Ich glaube nicht, dass das etwas mit der Vater-Kind-Bindung zu tun hat, sondern mit der Grundeinstellung der Person. Mein jüngerer Bruder ist 12 Jahre jünger als ich. Ich hab immer mit ihm gequietscht und mein Vater war total genervt und hat gemeckert. Meinte immer er bekäme von uns Kopfschmerzen. Ich bin nun 37 und ich quietsche mit meinem 5 Monate alten Baby auch und mein Mann auch und ich finde es super statt zu meckern.

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Ich denke schon in der Schwangerschaft. Mein Mann hat immer mit meinem Bauch geredet und erzählt was er so am Tag gemacht hat.

Aber von der Sekunde der Geburt an haben wir uns alles Rund um unserer Tochter geteilt. Mein Mann ist oft in der Nacht mit ihr spazieren gegangen, wenn sie unruhig war. Sein Bindung zu unserer Tochter ist genau so stark wie meine Bindung.

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Er scheint nicht mit sich im Reinen zu sein sonst würde er kein 5 monate altes Baby anmeckern.
Wahrscheinlich hat er sich auch den Babyalltag weniger anstrengend vorgestellt und ist jetzt in der Realität angekommen.
Hat er einen besonders stressigen Job? Hat er einen Ausgleich zu eurem Alltag, Sport, Wellness oder mal Freunde treffen etc? Könnte er mal Zeit investieren in Persönlichkeitsentwicklung?

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Und ja bei Papa&Baby war sofort nach Geburt dieses unsichtbare Band. Er hat auch eine Engelsgeduld wenn sie schlecht drauf ist wo ich nicht mehr kann.

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Sehe ich auch so! Nein, sein Job ist nicht außergewöhnlich anstrengend. Er arbeitet ca. 30 Stunden. Da er dabei die ganze Zeit draußen ist, ist sein Ausgleich das Zocken und Netflixen so ca. 4-5 Stunden am Tag (sprich kein Mangel an Freizeit). Das mit dem Zeit in Persönlichkeitsentwicklung investieren fände ich toll, er sieht allerdings sein Verhalten als völlig unproblematisch und keinen Grund, etwa zu ändern.

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Hier von Anfang an, aber das löst EUER Problem nicht.
Schlaft ihr alle zusammen im Schlafzimmer? Wie gut kann dein Freund dabei schlafen?
Ich frage konkret, weil unsere 2. Tochter eine sehr schlechte Schläferin ist und ich daher weiß, wie schnell man genervt sein kann, wenn man dauermüde ist. Bei mir ist es der chronische Schlafmangel seit nunmehr 11 Monaten, der mich schneller an die Decke gehen lässt, als ich möchte.

Gönnt ihr euch beide regelmäßige Auszeiten?

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Hi du, nein wir schlafen getrennt auf dem Sofa bzw. abwechselnd im Schlafzimmer mit Baby im Beistellbett. Die Kleine schläft für ihr Alter völlig normal würde ich sagen, sprich nicht durch, wacht mehrmals auf und hat aktuell eine 3-5 Uhr Wachphase, ist aber "friedlich" dabei :)

Wir versuchen uns gegenseitig Freiräume zu geben. Er zockt ca. 4-5 Stunden am Tag. Ich gehe 1-2 mal pro Eohh
Woche trainieren und treffe gelegentlich Freunde.

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Tatsächlich hat er schneller aktiv eine Bindung aufgebaut als ich. Meine Maus kannte mich natürlich gut weil sie in meinem Bauch war und darum hatte ich gewissermassen einen Vorsprung. Ich war nach der schweren Geburt aber so fix und fertig, dass ich sie kaum alleine heben konnte. Wir hatten im Krankenhaus ein Familienzimmer und sie hat ihre erste Nacht auf dieser Welt bei ihm auf der Brust geschlafen. Da wars dann auch um beide geschehen :-)

Ich hab irgendwo gelesen, dass die Bindung vom Vater stärker wird, je mehr er sich mit dem Baby beschäftigt. Vielleicht gibst du sie ihm einfach häufiger?

Alles Gute!

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Danke dir, ja, vielleicht muss ich das tatsächlich noch öfter probieren. Wir arbeiten 30 Stunden (er) und 40 Stunden (ich), dh er hat schon ziemlich viel Zeit mit ihr alleine. In unserer Freizeit nimmt er sie, wenn ich ihn drum bitte, reißt sich aber nicht gerade drum. Bei mir ist es eher so, dass ich mich freue nach der Arbeit endlich Zeit mit meiner Kleinen verbringen zu können.

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Ich würde denken, dass eventuell das Problem in dem "bitten" liegt. Es muss ein für allemal geklärt sein, dass es euer Kind ist und er sich genauso um ihn kümmert. Er hilft nicht, er untrstützt nicht, er greift nicht DIR unter die Arme, sondern zieht seinen Sohn groß. Punkt. Ich könnte mir vorstellen (würde mir erhoffen), dass ab da sein Verantwortungsgefühl steigt und damit auch das für sein Wohlbefinden. Ab da würde hoffentlich die Bindung wachsen. Was anderes kommt mir leider auch nicht in den Sinn. Bei uns war das auf jeden Fall so (und ich spreche für mich), dass wenn das kleine unzufriedene weinende Wesen sich im Nu beruhigt und einen anstrahlt, nur weil man es aus dem Bettchen holt, macht das was mit einem. Viel Erfolg euch!

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Bei uns kam das meistens in seiner elternzeit. Das erste halbe Jahr, das ich jeweils mit den Babys zu Hause war, war ich viel stärker involviert. Als er dann zu Hause war, wurde er natürlich zur gleich kompetenten bezigsperson und ist es geblieben. Auch bei Krankheit und so, da ist es glaube ich wichtig, kindkranktage echt aufzuteilen.

Also warte ab, bis er mehr exklusive Zeit allein mit demkind hat

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Das hatte ich auch so erwartet/gedacht, aber da ich 40 Stunden arbeite, hat er jede Menge Exklusivzeit mit ihr:)

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Das ist ja wirklich interessant. Wie habt ihr die Elternzeit aufgeteilt oder gar keine erst genommen?

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