Kindeswohlgefährdung melden? Ja oder Nein?

Hallo,

Ich bin hin und hergerissen und weiß nicht, was die beste Entscheidung wäre.

Folgende Situation:
- Baby 6 Monate
- Lebt aktuell bei den Großeltern, da sich beide Elternteile aufgrund psychischer Probleme und Überforderung nicht kümmern können. (Sorgerecht wurde entzogen)
- Die Oma des Kleinen kümmert sich sehr fürsorglich um den Kleinen. Kann sich aber gegenüber ihrem Mann nicht behaupten.
- Der Opa des Kleinen trinkt täglich, raucht Gras (aus medizinischen Gründen) und hat eine sehr bestimmende, distanzlose Art. Man merkt aber trotzdem, dass er den Kleinen auch liebt.

Aktuell scheint es dem Kleinen gut zu gehen. Ich habe aber trotzdem Sorge, wegen dem Alkohol- und Graskonsum.

Würdet ihr das beim Jugendamt melden. Die Gefahr wäre halt, dass er dann in eine Pflegefamilie kommt. Ich weiß nicht, ob ich damit die Situation nicht noch verschlimmern würde.

Danke für eure Meinungen

Würdet ihr es dem Jugendamt melden?

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Was heißt denn trinkt täglich?
Täglich ein Bier oder direkt eine Flasche Wodka?
Ist er dann auch betrunken und wird körperlich auffällig und riskiert somit Unfälle oder wird gewalttätig oä?

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Ich würde zunächst das Gespräch mit den Personen suchen, bevor ich stumpf beim Jugendamt Anrufe.

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Hallo,
selbst wenn Du Dich an das Jugendamt wendest, wird das Baby doch nicht direkt in Obhut genommen und in eine Pflegefamilie gebracht. Hierfür muss eine akute Kindeswohlgefährdung vorliegen. Der erste Ansatz ist immer, den Kindern in den Familien zu helfen. Unterstützung und Beratung zu geben.
Es geht nicht um die Befindlichkeiten der Familie. Es geht um das Wohl des Kindes welches ein Recht hat, behütet, geliebt, versorgt und frei von Gewalt aufwachsen zu können.

Als Bereitschaftsmama kann ich aus eigener Erfahrung berichten, dass hier zumindest kein Kind/Baby sofort aus den Familien genommen wird. Leider dauert es in den meisten Fällen viel zu lange und die Kinder müssen viel erleiden.

Das geht uns nichts an, so schlimm ist das nicht, wir mischen uns nicht ein... Das sind meist die Reaktionen der Nachbarn, Freunde... Nicht immer, aber sehr oft. Daher finde ich es toll, dass Du hinschaust und Dir Gedanken machst. In der Familie gibt es ja große Probleme, sonst wäre das Baby nicht bei den Großeltern.

Ich würde tatsächlich mit dem Jugendamt über meinen Eindruck berichten.

Liebe Grüße
Delenn

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Hier wird gerne so getan, als wäre denn Jugendamt etwas zu melden nur dann ethisch vertretbar, wenn die Bude schon brennt. Tatsächlich stürmen die aber nicht mit dem sek zusammen die Wohnung und entreißen die Kinder.
Sie haben die Familie danach aber auf dem Schirm und sind vielleicht etwas wachsamer und aufmerksamer, was doch gut ist. Sonst heißt es später keiner hat was gemerkt, wenn es wirklich zu Problemen führen sollte.
Wenn jemand täglich trinkt, finde ich das nicht wild solange es ein paar Bier sind. Ist halt ungesund, muss derjenige selbst wissen. Aber die Familie scheint ja Probleme zu haben.
Ruf an, wenn es dich beruhigt und schildere deine Sorgen. Wenn es übertrieben ist, dann passiert halt nichts.
Selbst mit den Leuten zu sprechen ist ja immer eine nette Idee, aber im Ernst, da muss schon eine sehr enge und gute Beziehung vorhanden sein damit das Früchte tragen kann.

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*als wäre DEM Jugendamt etwas zu melden

Soll da natürlich stehen.

Das mit dem Gras rauchen ist übrigens ein Medikament und ohne Rausch. Das solltest du bei deinen Überlegungen ausklammern.
Bleibt nur noch die Frage ob drei Bier oder ne Flasche Korn täglich.

6

Hallo,

Da den Eltern dass Sorgerecht entzogen wurde, werden die Großeltern wohl schon unter Beobachtung des Jugendamt stehen. Denn selbst, wenn die Großeltern das Sorgerecht haben, müssen sie mit den Jugendamt zusammen arbeiten.

Wenn du dich damit besser fühlst, dann melde es. Aber was du beschreibst scheint keine Kindeswohlgefährdung zu sein.

LG Morgaine

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Hallo!
Ich möchte gar nicht zu viel Senf dazu geben, aber vielleicht kannst du dich ja als ersten Schritt mal an eine Familienberatung wenden. Da gibt es ja sicher auch jemanden mit dem du mal reden und die Situation schildern kannst. Ansonsten, wie es einige schon geschrieben haben, würde ich mal beim Jugendamt anrufen, da gibt es ja auch erstmal „Beratung“ etc. Das Kind wird ja auch nicht gleich weggenommen. Aber ich persönlich fände es wichtig, das so eine Situation nicht ignoriert wird..#gruebel