Silopo / Mamialltag

Guten Morgen,

ich merke, dass ich seit einiger Zeit wirklich ausgelaugt bin. Ich habe tagsüber kaum noch richtige Freude oder wirkliche Glücksmomente. Außer mein Kind lächelt und freut sich. Meine Hände und Gelenke tun weh ( vermutlich Stillrheuma und definitiv das CTS und beidseitige Sehnenscheidenentzündung die einfach nicht weggeht ). Das belastet mich natürlich enorm, da ich den "Kleinen" ( mittlerweile Kleidergröße 74 und 8,3kg) kaum noch getragen kriege und besonders morgens Probleme mit meinen Gelenken habe. Aber auch so bin ich einfach fertig. Ich fühle mich verdammt einsam, obwohl ich es eigentlich nicht bin. Ich habe Austausch mit anderen Mamis, babyschwimmen etc. Aber mein Partner kommt jeden Tag 19 Uhr von der Arbeit und auch Freunde oder Verwandte kann ich erst nachmittags besuchen, so dass mein Alltag im großen und ganzen ziemlich einsam aussieht. Ich spaziere viel und erledige Besorgungen mit dem Kleinen. Brei koche ich auch immer frisch so dass das auch Zeit in Anspruch nimmt. Auch sortiere ich Dinge Zuhause oder Stelle Möbel um, mache den Haushalt etc. Aber trotzdem ist das irgendwie mittlerweile alles " einsam ". Wenn mein Mann dann am Wochenende Zuhause ist traut er sich nicht wirklich zu, den Kleinen in schwierigen Situationen zu nehmen. Weint er mal, ist mein Mann oft schnell hilflos und bittet darum dass ich ihn nehme, er weis nicht weiter. Auch mit Klamotten anziehen und den Mops fertig machen.... Für vieles, braucht er erstmal einen Anstoß a la " mach mal bitte dies, mach das ". Von selber, kommt er da nicht drauf. So dass es jetzt so ist, dass ich seit 5 Monaten nicht länger als 10 Minuten alleine war. Ich liebe unseren Söhne ÜBER alles. Aber ich brauche gerade so dringend mal Zeit für mich. Und das länger als eine Dusche lang.

Tagsüber fehlen mir Gespräche, so dass ich meinen Mann nach der Arbeit oft sofort in Beschlag nehme und überrumpel... :(

Wie zur Hölle wuppen alleinerziehende den Alltag? Meinen größten Respekt an euch ♥️

Weiß gar nicht was ich mir erhoffe, vielleicht ein paar aufmunternde Worte und die Tatsache dass man nicht alleine ist und es bei anderen auch so aussieht!?

LG ☘️

1

Hallo, der Text könnte von mir stammen... Meine ist 4 Monate und mir geht es exakt genauso. Auch die Situation mit dem Mann. Dazu kommt noch, dass meine aktuell in fremder Umgebung super viel weint, daher traue ich mich schon gar nicht mehr zu Freunden zu fahren. Wir fahren nur einkaufen und ab und zu kommt mal eine Freundin uns besuchen... so ziehen die Tage dahin und ich bin einfach nur platt. Würdest viel dafür geben, nochmal richtig zu schlafen oder mal Zeit nur für mich zu haben. Aber das klappt nicht. Meine Maus schläft aktuell tagsüber super schlecht und ist tagsüber oft mies drauf und lässt sich nicht ablegen. Ich renne gefühlt nur mit Baby auf dem Arm durch die Bude und versuche halbwegs den Haushalt zu schmeißen und zu kochen etc. Morgen nehme ich mir inzwischen 10 Minuten um mich wenigstens etwas fertig zu machen uns zu schminken. So fühle ich mich schon etwas besser. Ich würde sie um kein Geld der Welt hergeben, aber ich vermisse manchmal die Zeit vor ihr, wo alles so vermeintlich einfach war. Aber! Es wird auch wieder besser werden. So wie uns jetzt ging es vielen Muttis. Wir schaffen das :)

2

So ähnlich ging es mir vor drei Jahren auch als unser Sohn noch ein Baby war. Der Unterschied war, dass ich keine Familie und auch keine Freunde in der Nähe hatte, weil wir frisch weggezogen waren. Babykurse waren nicht so mein Ding. Ich war sehr einsam. Ab und zu hatte ich Kontakt zu Mamas aus dem Vorbereitungskurs. Ansonsten war ich spazieren oder einkaufen. Das Problem ist auch, dass sie Babyphase recht langweilig ist 😁
Diesmal ist es anders, weil ich Mütter kenne, die auch daheim sind. Durch den Großen ist es weniger langweilig und ich komme nochmal mehr unter Leute. Es gibt zb die App Momunity. Darüber kann man Mütter kennenlernen. Ansonsten wäre vielleicht ein Buggyfitkurs oder Kanga was für dich. Du tust was für dich, aber brauchst keinen Babysitter, kommst unter Leute.
Dein Mann muss da vielleicht ins kalte Wasser geworfen werden. Falls du stillst, vorher stillen oder abpumpen und dann einfach mal für eine Stunde oder zwei weg. Wenn er muss, lernt er es schon. Anziehen soll er sich zeigen lassen und gut. Er muss ja nicht alles so wie du machen, er schafft das schon. Ggf kann er das Baby in die Trage nehmen oder in den Kinderwagen, je nach Vorliebe und rausgehen. Das Baby schläft und du hast Zeit für dich.

3

Hi,

das Stelle ich mir auch langweilig vor. Ich habe hier einen großen 2;9 j. Und ein Baby 8 Monate.
Wir sind einen Vormittag beim Kinderturnen und einen Vormittag in einer Krabbelgruppe.
An den anderen sind wir zu Hause. Das ist dann so in Ordnung.

Mein Mann kommt allerdings wesentlich früher nach Hause -16.00 Uhr. Und ab dann nimmt er die Kinder auch häufig. Egal wie anstrengend und fordernd die sind. 🤷🏼‍♀️ Ich sorge natürlich dafür dass unsere Tochter frisch gestillt und somit satt ist, aber wenn sie dann weint oder unruhig ist oder viel meckert muss er da eben seinen Weg finden.

Wenn ich alleine mit den Kindern bin und nichtmehr weiß was ich noch machen soll, dann muss ich mir auch was einfallen lassen. Ist ja sonst keiner da. Genau das sage ich auch häufig zu meinen Mann. Und dann klappt das schon.

Sonst habe ich mich damals als wir nur den großen hatten, viel mit anderen Mamas getroffen. Morgens zum Frühstück und sind dann bis mittags beieinander gewesen.
Dort war ich auch 2x die Woche in einem Babykurs und sonst eben das was so anstand.
Also ich würde sagen, dass du definitiv mehr unter Leute musst und dein Mann mehr alleine können muss. Es ist übrigens immer einfach die Verantwortung abzugeben und das ist das was dein Mann macht. 🤷🏼‍♀️

4

Hallo 🙋🏼‍♀️
Du bist definitiv nicht alleine damit. Es ging mir auch ne ganze Zeit lang so. Mein Mann war und ist immer 3-4 Tage die Woche komplett weg aus beruflichen Gründen. Da kann einem richtig die Decke auf den Kopf fallen. Das ständige Spazieren gehen reicht halt irgendwann auch nicht mehr…
Ich hab immer versucht meine Tage im Voraus zu planen, hab mich am Wochenende hingesetzt und „Dates“
ausgemacht mit anderen Mamis. Ich bin zu Kursen gegangen (Sport mit Baby, Pekip, Fenkid, Krabbelgruppen, Babymassage etc…), hab mir für jeden Tag im Voraus ein Ziel gesetzt und zur Not wars eben einkaufen 😃🤷‍♀️
Es ist teilweise hart, aber es wird auf jeden Fall besser! Ich fands eine enorme Erleichterung als mein kleiner Krabbeln konnte, jetzt mit 14 Monaten kann er laufen und man kann so viel mehr mit den Kleinen machen ☺️
Achja, und das mit den Männern ist halt oft so, dass sie eben nicht ganz so leicht in die Rolle reinkommen… ich muss meinen Mann auch um vieles bitten, mir aktiv Auszeiten einfordern. Er kommt von selbst nicht drauf aber er macht alles ohne Meckern und auch gern wenn es mich entlastet 😊
Ich war letzte Woche mit ner Freundin Abends im Kino, mein Mann musste den Kleinen übernehmen inkl. Abendessen, Baden und ins Bett bringen. Hat super geklappt und ich hab wieder mal sowas wie Freiheit gefühlt 😂👍🏻
Jetzt ist Baby Nr. 2 unterwegs und da MUSS der Papa mitmachen, anders gehts nicht 🤷‍♀️😃
Es wird besser!! Halte durch!
Alles Gute 🍀
Anne

5

Nur max 10 Minuten für dich? Das würde ich nicht mitmachen. Da halten auch Stillkinder, die keine Flasche nehmen länger durch. Am Anfang ist hier der Papa einfach eine Runde mit dem Kinderwagen gegangen, da ist sie dann frisch gewickelt und gestillt reingekommen und hat meistens einfach geschlafen. Und ich hatte 1-2 Stunden für mich. Wenn es ein Problem gab, ist er nach Hause gekommen. 6 Wochen nach der Geburt war er das erste Mal ganz alleine und ich nicht in Reichweite. Da gab's etwas abgepumpte Milch und ich war nach 3 Stunden wieder da. Aber Ausreden warum er keine Windeln wechseln muss, hat er auch viele und jetzt in seinem Monat Elternzeit habe ich es auch meist machen müssen, nur wenn er alleine mit ihr ist macht er es. Dabei klappt das inzwischen so gut, dass sie hinterher auch ihre Hüftschiene wieder an hat. Aber ich werde mich ab Mittwoch auch umsehen, wenn ich nicht Mal eben das Baby beim Papa parken kann und eine Runde zum Strand kann. Dann ist auch keine Oma mehr da, die Mal eben das Baby nimmt.
Ein Baby ist nicht nur die Verantwortung der Mama. Fordere dir deine Zeit ein und nimm dir deine Auszeit nicht zu Hause, wo der Papa mit dem Baby ist, das geht nicht gut. Entweder gehen Papa und Baby raus oder du. Es hilft auch, wenn du nicht sofort da bist. Also wenn der Papa im Wohnzimmer mit dem Baby ist und du gehst entspannt in die Wanne, Dauert es bestimmt nur 5 Minuten bis dein Bad vorbei ist. Gehst du für ein Stündchen ins Schwimmbad, wo das Handy im Schrank bleibt, kannst du wirklich abschalten und zu Hause wird schon nichts großes passieren.

6

Ich kann das auch gut nachvollziehen. Meiner wird zwar schon 1 Jahr in einer Woche, fühl micj aber oft einsam.
Mein Mann kommt gegen 17uhr heim aber dadurch dass der Knirps abends nicht allein schläft, geh ich mit ihm um 19uhr ins Bett und lieg wieder allein.
Auch tagsüber sind Treffen schwierig. Sind auch erst umgezogen, dann fanden kaum Kurse statt wegen Corona und mein Zwerg ist auch nicht der umgänglichste (kein KiWa, keine Trage, also außer mal schnell einkaufen keine Ausflüge). Hab zwar zu Hause auch viel Spaß mit ihm..aber es ist sehr eintönig und durch die schlechten Nächte bin ich auch oft müde und gar nicht motiviert für irgendeinen Kurs, weil ich einfach nur schlafen will und Energie tanken

9

Fühle deinen Text so sehr. Hier haargenau dasselbe, dazu noch dasselbe baby Alter. Du bist also nicht alleine müde und einsam. 😢😏

7

Hey, ich fühle mit dir, mir geht es auch so mit kind 2 ist es schlimmer denn je. Ich denke es ist ein riesiges gesellschaftsproblem. Die care-arbeit wird in unseren breiten nicht als arbeit anerkannt. Das macht vor allem mütter fertig. Dein Partner sollte sich unbedingt mit mental load verteilung auseinander setzen! Das ist unfair... Es gibt dazu fragebögen, die das veranschaulichen.
Hier ein bisschen hör und guck material für dich, dass ich hilfreich fand:

https://www.scarymommy.com/emma-you-shouldve-asked-mental-load

https://www.br.de/kultur/mental-load-102.html

https://www.ardaudiothek.de/episode/swr2-wissen/die-hausfrau-was-care-arbeit-mit-kapitalismus-zu-tun-hat/swr2/10780525/

https://www.arte.tv/de/videos/104414-000-A/die-erfindung-der-guten-mutter/

8

Hallo,
ich kann dich gut verstehen. Ging mir beim ersten Kind genau so. Die Freunde und Bekannte arbeiten ja alle tagsüber, der Mann ebenso. Das Baby ist da kein „Ersatz“.
Ich habe mich dann mit anderen Mamas angefreundet und wieder angefangen zu arbeiten. So richtig happy war ich aber nicht, denn war das Kind krank, konnte ich nicht arbeiten und musste wieder „mehr“ zurückstecken als mein Mann.
Und die Mama-Freundschaften waren auch wenig erfüllen, da sich die Gesprächsthemen hauptsächlich um babyprobleme oder Eheprobleme drehten (ist sicherlich nicht immer so)
Außerdem waren die Babies ja immer dabei. Also hab ich das einschlafen lassen, hab mich im Fitnessstudio angemeldet und das vehement 3 x die Woche OHNE Kind gemacht. Das war bei Papa. Der musste klarkommen, denn ich war ja nicht da (nur 1-2 Std jeweils). Und das tat mir gut.
Mittlerweile kam Baby Nr. 2 und durch das Schulkind haben wir so viel Struktur, dass mir im Alltag nichts „fehlt“. Ich geh nur noch 1 x die Woche zum Abendessen und quatschen für 2,5 Std. zu ner Freundin. Die kids sind bei Papa, der das mittlerweile großartig macht. Ich hab ihm aber auch direkt nach der Geburt viel mehr eingezogen als bei Kind Nr. 1.
Überleg, was dir Freude bringt, wie du dir einen Ausgleich schaffen kannst und dann mach das. Sag deinem Mann ganz klar, dass du dann und dann dies und jenes ausprobierst (außer Haus) und dann und dann zurück bist. Er kriegt das Kind schon geschaukelt.
Als mein Mann gemerkt hat, dass mir diese Auszeiten gut tun und er die Kinder besser gehändelt bekommt als befürchtet, waren alle zufriedener.
Ich drück dir die Daumen.
LG
Bibi

10

Persönliche Perspektive: das alles a) war meine Entscheidung und b) es ist nur temporär. Jeder Lebensabschnitt hat seine Vorzüge und wow, wie ich mich auf den Ruhestand freue. Am besten, du planst den nächsten Urlaub. Das hilf mir immer, schon vor dem Baby.