Ist mein Baby schwerhörig?
Häufig leiden Kinder unter Hörstörungen, die nicht frühzeitig erkannt worden sind. Eine Behandlung sollte jedoch möglichst früh ansetzen, um zum Erfolg zu führen.

Wer glaubt, nur alte Menschen litten unter Schwerhörigkeit, täuscht sich. Schon sehr kleine Kinder können an Hörstörungen leiden, die oft nicht rechtzeitig erkannt werden. Die Folge: Das Kind hat Nachteile in seiner Entwicklung, die sich manchmal ein Leben lang bemerkbar machen. Eine Untersuchung an der Universitätsklinik in Köln hat ergeben, dass bei Kindern mit Hörstörungen die Hörbahn (hier werden akustische Reize ins Gehirn geleitet) verspätet reift, weil sie nicht durch akustische Reize trainiert wird. Und das bedeutet, dass diese Kinder zum Beispiel erst spät sprechen lernen und den Vorsprung ihrer Altersgenossen kaum noch einholen können. Es drohen also Nachteile bis weit über das Schulalter hinaus, wenn Hörstörungen nicht entsprechend früh behandelt und gefördert werden.
Dabei ist es wichtig, so das Kölner Ärzteteam, dass die Behandlung möglichst früh ansetzt. Die Ärzte konnten nachweisen, dass die Hörbahn nur eine gewisse Zeit lang reift, dann erreicht sie ihren bleibenden Zustand. Diese Reifungsphase, in der Eingriffe noch gut möglich sind, darf also nicht verpasst werden. Je nach Art der Hörstörung kommen hier Operationen, kleine Hörgeräte oder Innenohr-Protesen in Frage.
Wie kommt es zu einer Schädigung?
Wie aber kommt es zu einer frühkindlichen Hörstörung? Dreiviertel der Hörschäden sind nicht angeboren, sondern erworben. Schuld ist meist eine Mittelohrentzündung oder eine der typischen Kinderkrankheiten wie Scharlach, Masern, Mumps oder Röteln. Gegen die drei letztgenannten Krankheiten kann heute beizeiten geimpft werden. Wenn ein Kind die entsprechenden Infektionen durchgemacht hat, sollte das Gehör anschließend immer gut überprüft werden.