Sicheres Surfen in sozialen Netzwerken

Mit persönlichen Daten und Reizen geizen

Immer mehr Menschen nutzen die Angebote sozialer Netzwerke im Internet. Doch viele User gehen allzu sorglos mit ihren privaten Informationen um, warnt die Verbraucherzentrale NRW. Hier gibt es deshalb Tipps, wie man sich vor Datenmißbrauch schützen kann.

Paar schwanger Laptop

Neue und alte Freunde finden, berufliche Kontakte knüpfen oder einfach nur Spaß haben – vor allem junge Menschen verbringen viel Zeit in virtuellen Netzwerken wie SchülerVZ, StudiVZ, Myspace, Facebook oder Xing. Doch die User bewegen sich in der virtuellen Welt nicht in einem geschützten Raum. „Wer beim Netzgeplauder oder beim Einstellen von Filmen und Fotos allzu freizügig persönliche Daten preisgibt, muss mit unkalkulierbaren Folgen rechnen", warnt die Verbraucherzentrale NRW arglose Surfer, Chatter und Co. Denn oft wird mit intimen Details oder identifizierbaren Personenangaben Schindluder getrieben: Datenklau ist für Diebe ein Kinderspiel. So werden die gesammelten Angaben häufig dazu benutzt, User mit passgenauer Werbung zu bombardieren. Oder „Schlimme Finger“ an der Tastatur nutzen Kreditkartendaten, um illegal Konten zu plündern oder Geschäfte abzuwickeln. Aber auch Personalabteilungen googeln sich gern ein eigenes Bild ihrer Bewerber. Missliche Informationen und peinliche Abbildungen haben schon so manchem Anwärter die Chance auf einen Job gekostet. Wer sich im Internet im Netzwerk vermeintlicher Freunde tummelt, sollte zum persönlichen Schutz folgende Hinweise beachten:

  • Zutritt und Wesen der Netzwerke: Um Mitglied eines sozialen Netzwerks zu werden, müssen sich User zunächst beim jeweiligen Dienst mit ihrem Namen, E-Mail-Adresse, selbstgewähltem Spitznamen und einem Passwort registrieren lassen. Nach Freischaltung des Zugangs kann sich das neue Mitglied dann in der Regel auf einer eigenen Seite des gewählten virtuellen Freundeskreises mit persönlichen Angaben und Vorlieben vorstellen. Häufig lassen sich die Angaben zur Person mit Musik, Bildern oder Videos unterstreichen. Dieses persönliche Profil ist dann allen zugänglich, die sich in die Nutzerliste des jeweiligen sozialen Netzwerkes eintragen und auf die Mitteilungen reagieren. Auf diese Weise entsteht ein teilweise unüberschaubares Geflecht von Mitgliedern, die sich untereinander Nachrichten schicken und sich gegenseitig verlinken.
  • Persönlicher Schonraum kaum gewahrt: Die Kommunikation in solchen Gruppen entlockt Nutzern eine Menge an persönlichen Mitteilungen und Fakten. Informationen, die bislang im Zwiegespräch übers Telefon, Brief oder E-Mail ausgetauscht wurden, können nun von anderen Nutzern eingesehen und auch unwissentlich bzw. gegen den eigenen Willen benutzt werden. Wer Übles im Sinn hat, späht persönliche Vorlieben aus oder missbraucht Adressdaten zu eigenen Zwecken – zum Beispiel für Werbung.
  • Datenspuren verlaufen nicht im Sand: Einmal ins Netz gestellte Informationen lassen sich zwar löschen, völlig verschwinden tun sie jedoch nicht. Online-Nutzer können nicht sicher sein, dass ihre Daten nicht irgendwann kopiert wurden und in fremden Rechnern schlummern. Die persönliche Identität gerät hierbei leicht außer Kontrolle. Selbst wenn das eigene Profil in einem Netzwerk entfernt wurde, können Name oder Abbildungen auch in anderen Zusammenhängen im Internet auftauchen. Wer es darauf anlegt, einen anderen User zu finden, braucht dann nur den Spuren folgen, die andere ausgelegt haben.
  • Eigene Daten sorgsam hüten: Um Schabernack und Schindluder zu vermeiden, müssen Internetnutzer stärker für das Thema Datenschutz sensibilisiert werden. Nur wer die Gefahren kennt, geht vorsichtiger mit persönlichen Angaben um. Die erste Regel hierbei: Vertrauliche Informationen wie Adresse, Handy- und Kreditkartennummer haben auf veröffentlichten Webseiten nichts zu suchen. Nutzer sollten auch darauf achten, dass nichts von ihnen oder über sie ins Netz gestellt wird, was ihnen persönlich oder beruflich schaden könnte. Die individuelle Privatsphäre lässt sich in den Profileinstellungen eines Dienstes durch einen Klick auf den „Privacy-Button" schützen. Auf diese Weise haben User es selbst in der Hand, welche Informationen freigeschaltet werden und wer persönliche Seiten einsehen darf. Ist dies nicht möglich, sollte man besser das Netzwerk wechseln.
  • Hilfe bei Datenklau, Missbrauch und Co.: Die im Internet kursierende persönliche Identität sollte regelmäßig mit Hilfe einer Suchmaschine überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden. Fälle oder den Verdacht von Datenklau, Missbrauch und Co. können Betroffene den zuständigen Aufsichtsbehörden melden. Zuständig in Nordrhein-Westfalen ist der Landesbeauftragte für den Datenschutz unter www.ldi.nrw.de.

Weitere Hinweise zum Umgang mit dem Eigenleben privater Daten im Internet enthält das Faltblatt „Spaß im Netz – aber sicher“ – kostenlos erhältlich in den Beratungsstellen der Verbraucherzentrale NRW oder unter www.checked4you.de, dem Online-Jugendmagazin der Verbraucherzentrale NRW.