Hochkonjunktur der Hennen

Rund ums (Oster)-Ei

Ostern ohne Eier, einfach undenkbar. Expertin Marianne Rudischer gibt Küchentipps und verrät, was bei der Zubereitung der Eiweiß-Lieferanten zu beachten ist.

Autor: Marianne Rudischer

Hochkonjunktur der Legehennen

Eier Gras Gaensebluemchen panther Rolf Georg Brenner
Foto: © panthermedia, Rof Georg Brenner

Eier hoch im Kurs

In diesen Tagen haben Hühner Hochkonjunktur. Bald ist Ostern und das heißt Eierzeit. Auf der Beliebtheitsskala von Jungen und Alten, Großen und Kleinen stehen Eier ganz weit oben. Aber auch ausgeblasen, gefärbt, bunt bemalt und verziert, schmücken sie so manchen Osterstrauß. Die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten werden allerdings erst in der Küche richtig deutlich. Hart oder weich gekocht, gebacken, gebraten, pochiert, eingelegt, zu Schaum geschlagen, im Kuchen, als Suppeneinlage - Eier finden in jeder Form ihre Liebhaber. Auch zum Lockern, Binden, Klären, Treiben, Verfeinern und Verzieren von Speisen werden sie hoch geschätzt.

Küchentipps rund ums Ei

Sieben Gramm Eiweiß liefert uns ein Ei. Ob es frisch ist, können wir einfach durch den Frischetest feststellen: Ein rohes Ei vorsichtig in ein Glas kaltes Wasser gleiten lassen. Ist es frisch, sinkt es zu Boden und bleibt dort liegen. Ist das Ei etwa eine Woche alt, richtet es sich auf, die Spitze zeigt nach unten.

Eier die zwei bis drei Wochen alt sind, schwimmen an der Wasseroberfläche.

  • Im Kühlschrank bleiben Eier drei bis vier Wochen haltbar. Werden sie bei Zimmertemperatur aufbewahrt, müssen sie innerhalb einer Woche verbraucht werden.
  • Drei bis sechs Tage alte Eier schmecken am besten.
  • Eier nicht neben stark riechenden Lebensmitteln aufbewahren. Die Eierschalen sind porös und nehmen alle intensiven Gerüche auf.
  • Eierpackungen müssen laut Gesetz unter anderem mit folgenden Angaben gekennzeichnet sein:
    1. dem Mindesthaltbarkeitsdatum
    2. dem Hinweis "bei Kühlschranktemperatur aufbewahren - nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums durcherhitzen".

Bei Eiern, die lose abgegeben werden, zum Beispiel auf dem Markt, müssen diese Angaben neben der Ware auf einem Schild oder Begleitzettel deutlich sichtbar aufgeführt werden. Mit diesen Vorschriften soll das Infektionsrisiko für Salmonellenerkrankungen minimiert werden.

Gute Ehepartner: Ei und Kartoffel

Die Kombination von Ei und Kartoffel wird von Ernährungsexperten hoch gelobt. Diese beiden Lebensmittel ergänzen sich mit ihrem Eiweiß so gut, daß sie eine Fleischmahlzeit ersetzen können. Viele bekannte Gerichte enthalten bereits diese Mischung, beispielsweise das Bauernfrühstück oder die Kartoffelpuffer.

Was sind Eiprodukte?

Eiprodukte sind Erzeugnisse, insbesondere aus Hühner-, Puten-, Gänse- oder Enteneiern, zum Beispiel flüssiges, tiefgefrorenes oder Trockeneigelb und Eiweiß, Eipulver (Trockenvollei).

Vorsicht Fett!

Eier enthalten viel Eiweiß, Vitamine, vor allem Vitamin A und E, sowie Mineralstoffe wie Eisen und – reichlich Fett! Ein einziges Eigelb schleppt stolze 6 g Fett (das entspricht etwa einem gehäuften Teelöffel) und 314 mg des Fettbegleitstoffes Cholesterin mit sich herum. Deshalb empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) maximal drei Eier pro Woche. In dieser Summe ist das versteckte Eigelb in vielen Back- und Teigwaren bereits mitgerechnet. Also nicht täglich ein Ei essen, sondern lieber weniger, dafür aber frische Eier.

Was tun, wenn man gerne Eier isst, aber auf seinen Cholesterinspiegel achten muss?

Wer auf Eigelb verzichten will oder muss, kann auf sogenannte Dotterfrei-Produkte zurückgreifen. Hierbei handelt es sich um Pulver, die aus Hühnertrockeneiweiß, Öl, Magermilchpulver, Wasser, Verdickungsmittel, Vitaminen und Emulgatoren bestehen. Das Pulver wird mit Wasser verrührt, muss kurz quellen und kann dann wie Hühnerei verwendet werden. Es eignet sich zu allen Gerichten, die mit Eiern hergestellt werden, zum Beispiel für Rührei, Bauernfrühstück, Aufläufe, Mayonnaisen, zum Panieren, Kuchenbacken und ähnliches. Dotterfrei-Produkte sind in Apotheken erhältlich.