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Heilkraft der Natur

Hingefallen? Jetzt hilft Arnika

Auch ein Laie kann sich und anderen bei kleineren Unfällen mit homöopathischen Mitteln helfen. Wenn Kinder hinfallen, ist zum Beispiel Arnika ein nützlicher Bestandteil einer Notfallapotheke.

Autor: Gabriele Adolphi-Haas

Schnelle Hilfe bei Verletzungen

Kleinkind Fahrradhelm blutige Nase panther Tobias Eble
Foto: © panthermedia, Tobias Eble

Familie S. bricht zur sonntäglichen Fahrradtour auf. Schon kurz nach dem Start rutscht der jüngste Sohn beim Bremsmanöver unglücklich aus und stürzt auf Hände und Knie. Leider hat er bei dem Sturz auch seine Schwester mit vom Rad gerissen, die mit der Schulter heftig gegen einen Laternenpfahl geprallt ist. Das Geschrei ist groß, doch die Mutter bleibt trotz heftig blutender Schürfwunden und einem beginnenden blauen Fleck gelassen. Sie tröstet ihre Kinder ohne übertriebenes Mitleid und ohne den Schmerz zu bagatellisieren.

Aus ihrer kleinen Notfallapotheke verabreicht sie beiden Kindern drei Kügelchen "Arnika montana" C6 in viertelstündigem Abstand und versorgt die Wunden mit verdünnter "Calendula-Tinktur" (Ringelblumenlösung) Nach kurzer Unterbrechung kann die Familie die Radtour ohne Gejammer fortsetzten. Leider ist auch die Mutter vom Pech verfolgt: Bei einer Rast im Wald stolpert sie über eine Wurzel und knickt mit dem Fuß um. Erst verharmlost sie den stechenden Schmerz und will nur in Ruhe gelassen werden, sie scheint vor Schreck unter Schock zu stehen. Auch ihr hilft Arnika weiter; der Knöchel schwillt nicht weiter an und ist nach kurzer Zeit wieder belastbar.

Wie Arnica, auch Fallkraut genannt, wirkt

Arnica montana, auch Fallkraut, Wundkraut oder Wohlverleih genannt ist eine circa 50 cm hohe Pflanze mit gelb-orange farbigen, zerzaust wirkenden Blüten, die oberhalb von 1000 m Höhe auf Bergwiesen wächst. Arnika-Tinktur wurde von alters her in der Volksmedizin eingesetzt zur äußerlichen Behandlung von Prellungen, Zerrungen und Blutergüssen und ist auch heute noch ein unersetzliches Mittel der Naturheilkunde. Arnika-Tinktur darf nur auf intakte Haut aufgetragen werden, da die Gefahr einer Wundrose besteht. Die Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend, heilungsfördernd und gefäßerweiternd.

Homöopathische Wirkungsweisen

Von den Arzneimittelprüfungen an Gesunden weiß man, was für Wirkungen das homöopathische Mittel hervorrufen kann. Menschen, die Arnika zu Prüfzwecken genommen hatten, fühlten sich wie zerschlagen, wund, lahm, nervös und empfanden alles, worauf sie lagen als zu hart. Der ganze Körper erschien überempfindlich, und sie wollten nicht berührt werden. Außerdem verleugneten sie anfangs einen Schmerz und wollten alleine gelassen werden.
Einem Menschen, der sich nach einer Verletzung genauso fühlt, bringt das homöopathische Arzneimittel Arnika Linderung, wenn nicht sogar Heilung.

Indikationen für den Einsatz von Arnika

  • Wichtigstes Mittel bei allen Verletzungen: Riss-, Platz- und Schürfwunden, bei Wundschmerz und zur Blutstillung
  • Wichtigstes Mittel bei Schock durch Verletzung: der Patient ist nervös, der Körper überempfindlich, er fürchtet Annäherung und Berührung und sagt, dass alles nicht so schlimm sei (s.o.)
  • Bei Quetschungen, Prellungen, die mit Blutergüssen verbunden sind
  • Bei Verstauchungen, Zerrungen und Verrenkungen, bei der jede Bewegung heftige Schmerzen bereitet mit Angst vor Annäherung und Berührung, das Glied wird rot und blau und schwillt an
  • Bei Sturz auf den Kopf mit Verdacht auf Gehirnerschütterung
  • Bei allen Beschwerden, die auf eine alte Verletzung zurückgehen.