Kinder vor Sonne schützen
Am Wasser ist es im Sommer am schönsten. Sonne, Sand und Wasser machen der ganzen Familie Spaß. Damit das so bleibt, sollten Eltern an den richtigen und ausreichenden Sonnenschutz denken.
Sonnenschutz für Kinder: Tipps für Auswahl und Anwendung

Creme dich und deine Kinder an sonnigen Tagen immer schon morgens und mindestens 30 Minuten, bevor du das Haus verlässt, ein, da sich der Sonnenschutz erst dann optimal entfaltet. Ziehe deinem Kind auch im Wasser ein T-Shirt an, damit es nicht verbrennt und denke an eine Kopfbedeckung. Denn wenn zu viele ultraviolette Strahlen auf ungeschützte Haut treffen, kann das gefährlich werden.
Die sehr dünne Kinderhaut ist ganz besonders empfindlich: Weil ihr hauteigenes Schutzsystem noch nicht voll entwickelt ist, ist das Risiko von langfristigen Hautschäden besonders hoch. Sonnenbrände vor der Pubertät sollten unbedingt vermieden werden!
Gehe daher mit den Kindern vor 11 Uhr und nach 16 Uhr an den Strand und in die Sonne. Um die Mittagszeit können die verbrennenden UVB-Strahlen 150-mal höher sein als am Morgen und am Abend. UVA Strahlen sind den ganzen Tag fast gleich stark vorhanden.
Schütze deine Kinder und natürlich auch dich selbst mit
- Sonnencreme
- Sonnengel
- Sonnenmilch oder
- Sonnenspray
die einen hohen Sonnenschutzfilter hat – für Erwachsene mit heller Haut sollte es Lichtschutzfaktor 30 sein, für Kinder Faktor 50 bzw. ein so genannter Sun-Blocker.
Stiftung Warentest: Empfehlenswerte Sonnenschutzmittel
Wertvolle Tipps können Eltern auch den Ergebnissen der letzten Sonnenschutzmittel-Tests für Erwachsene durch die Stiftung Warentest im Juni 2015 entnehmen und dem gesonderten Test für Kinder-Sonnenschutzmittel. Demnach ist für auftragbaren Sonnenschutz für beide Gruppen folgendes zu beachten: Eine gute Sonnencreme muss sich leicht verteilen lassen; Sprays aus der Aerosoldose sollten auch über Kopf gehalten noch sprühfähig sein, dürfen aber nicht lange im heißen Sand liegen. Die Tester raten dringend, die Sprays nicht direkt im Gesicht anzuwenden, da der Nebel sonst in die Atemwege gelangen kann. Deshalb besser das Mittel in die Hände sprühen und anschließend im Gesicht verteilen. Besonders kinderfreundlich ist für die Tester Sonnenmilch aus der Tube, weil Kinder sie weder einatmen noch aus Versehen in Augen oder Mund sprühen können.
Drei Sonnenmilch-Produkte waren es auch, die am besten abschnitten: Auf Platz 1 die Creme "Douglas Sun", auf Platz 2 "Cien Sun Classic" von Lidl und auf dem dritten Platz "Today Sun" von Penny bzw. Rewe. Unter den Pumpsprays schnitten "Nivea sun", "Nivea sun Protect & Refresh" und "Eucerin Sun Spray Transparent" jeweils mit "gut" ab. Bei den Sonnenschutz-Produkten für Kinder war "Nivea Sun Kids" mit der Note 1,9 knapper Testsieger. Neun weitere Produkte - darunter Billigmarken wie "Cien Sun" von Lidl und teure Marken wie La-Roche-Posay - erhielten ebenfalls eine "gute" Note.
Besonderer Schutz im Wasser nötig
Im Wasser ist es schön, daher braucht die lichtempfindliche Haut der Kleinsten einen speziellen Sonnenschutz, der wasserfest ist. Fast alle Hersteller von Sonnenschutzprodukten für Kinder bieten einen solchen an. 50 Prozent der UV-Strahlen erreichen die Haut noch im Wasser. Für den UV-Schutz spielt neben dem natürlichen Bräunungspigment Melanin auch die Urocaninsäure eine Rolle. Diese Substanz ist Teil des hauteigenen Schutzsystems, das beim Schwimmen stark angegriffen wird. Dadurch wird die Haut extrem lichtempfindlich. Bereits innerhalb von 20 Minuten wird eine bedeutende Menge wasserlöslicher Urocaninsäure aus der Haut ausgewaschen.
Salzwasser nach dem Baden abspülen
Dusche nach dem Baden das Salzwasser ab, denn die Kristalle, die beim Antrocknen des Salzes auf dem Körper zurückbleiben reizen die Haut und verstärken ihre Sonnenempfindlichkeit. Hülle dein Kind in ein großes Badehandtuch ein, so wird die Haut sanft getrocknet. Damit sich Nieren und Blase nicht verkühlen, kann es ratsam sein, einen trockenen Badeanzug oder eine trockene Badehose anzuziehen.
Sonnenschutz regelmäßig auffrischen
Nach jedem Baden muss der Sonnenschutz erneuert werden. Allerdings wird dadurch die Sonnenschutzwirkung nicht erhöht! Wie lange du und dein Kind gefahrlos in der Sonne bleiben können, wird durch den Hauttyp und den Lichtschutzfaktor ihrer Sonnencreme bestimmt. Bitte vermeide dennoch die direkte Sonneneinstrahlung. Lasse deine Kinder lieber im Schatten spielen.
Der Mensch erlebt 80 Prozent der gesamten UV-Strahlung in seinen Kindertagen. Und die Hautzellen vergessen keinen einzigen Sonnenbrand. Die Schäden summieren sich und zeigen sich mitunter erst 20 oder 30 Jahre später – als schwere Hautkrankheiten oder sogar Hautkrebs. Extratipp: Solltest du viele Pigmentstörungen und Muttermale haben, solltest du unbedingt einmal im Jahr beim Hautarzt einen Check-up machen lassen.
Tipps vom Kinderarzt: Reiseapotheke für den Urlaub mit Kindern
Zum Weiterlesen:
- Viele nützliche Informationen und Tipps zum Thema Sonnenschutz für Kinder gibt es auch bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter www.kindergesundheit-info.de.