Erschreckend, aber oft ohne Folgen

Was tun bei einem Fieberkrampf?

Wenn kleine Kinder hoch fiebern, kommt es manchmal plötzlich zu einem Fieberkrampf. Dies ist für Eltern auf jeden Fall erschreckend und sollte unbedingt ernst genommen werden. Wie man sich verhalten sollte und wann der Notarzt verständigt werden muss, lesen Sie hier.

Autor: Gabriele Möller
Fieberkrampf: Kind krank im Bett
Foto: © iStock, filadendron

Selten, aber erschreckend: Fieberkrampf

Er ist selten, kann aber sehr dramatisch aussehen: Ein Fieberkrampf. Betroffen sind in Europa zwischen zwei und fünf Prozent aller Kinder, meist im Alter von einem halben bis fünf Jahren. Das Kind wird bewusstlos, verdreht die Augen, Arme und Beine werden steif und können rhythmisch zucken. Ein solcher Krampfanfall (medizinisch als ‚unkompliziert’ eingestuft) kann einige Minuten dauern. Hinterher ist das Kind meist müde und hat keine Erinnerung an den Krampf.

Fieberkrämpfe treten meist bei hohem Fieber über 39 Grad oder in der Phase des schnellen Fieberanstiegs oder -abfalls auf. Da ein Fieberkrampf in der Regel rasch vorbei geht, sind Ruhe und Besonnenheit angesagt, was gerade beim ersten Auftreten für Eltern fast unmöglich scheint. Man sollte beim Kind bleiben und es auf die Seite legen, falls es sich erbricht. Wichtig ist es vor allem, das Kind während des Krampfes vor Verletzungen an spitzen Gegenständen zu schützen. Wenn der Krampf erstmalig aufgetreten ist, muss das Kind hinterher auf jeden Fall vom Kinderarzt untersucht werden. Nur wenn der Krampf länger (Richtwert ca. 15 Minuten) anhält, muss schon während des Anfalls ein Notarzt gerufen werden.

Zur Behandlung gibt es krampflösende Mittel. Bei Fieber senkenden Mitteln konnte bisher keine vorbeugende Wirkung festgestellt werden.

Eine Ursache für das Auftreten solcher Krämpfe hat man bisher nicht gefunden. Es wird vermutet, dass sie mit dem Entwicklungsstand des jungen Gehirns zu tun haben und dass es genetische und familiäre Zusammenhänge gibt. In den meisten Fällen bedeutet ein Fieberkrampf nichts Beunruhigendes. Erst bei öfter auftretenden komplizierten und langandauernden Anfällen ist eine genauere Diagnostik nötig, um Erkrankungen wie zum Beispiel Epilepsie oder Hirnhautentzündungen auszuschließen.

Was kann ich bei einem Fieberkrampf tun?

Was ist das „Dreitage-Fieber“?

Weil es oft von sehr hohem Fieber begleitet ist, kommen Fieberkrämpfe auch beim „Dreitage-Fieber“ vor. Diese ansteckende Viruserkrankung (Exanthema subitum) trifft besonders Kinder zwischen sechs und 24 Monaten. Typisch ist plötzlich auftretendes hohes Fieber bis 41 Grad, ohne weitere Krankheitszeichen. Manchmal ist allerdings der Stuhl etwas weicher oder der Rachen etwas gerötet. Nach drei bis vier Tagen fällt das Fieber dann schnell ab. Besonders am Bauch und am Rücken tritt ein (juckender) Ausschlag mit feinen roten Flecken auf, der sich nach einem Tag zurückbildet. Nach der Infektion ist ein Kind immun. Wenn ein Kind hohes Fieber hat, sollte man aber keine Eigendiagnose stellen, sondern immer zum Kinderarzt gehen.

Wie zeigt sich das Pfeiffersche Drüsenfieber?

Wie beim Dreitage-Fieber ist auch beim Pfeifferschen Drüsenfieber (Mononukleose) die hohe Körpertemperatur nur ein Begleitsymptom. Das Pfeiffersche Drüsenfieber wird durch einen Virus aus der Herpesgruppe (Epstein-Barr-Virus = EBV) ausgelöst und tritt meist erst ab einem Alter von vier Jahren auf. Die Krankheit hinterlässt eine lebenslange Immunität. Typisch sind schmerzhaft geschwollene Lymphknoten, Halsschmerzen mit einem grauen Belag an den Mandeln, Fieber, Müdigkeit, Bauchschmerzen und ein Hautausschlag. Die Erkrankung dauert zwischen zwei Wochen und einigen Monaten, wobei sie bei Kindern meist relativ kurz und unkompliziert verläuft.