Fernsehen: Kinder brauchen klare Regeln
Kinder unter drei Jahren sollten überhaupt nicht fernsehen oder Computer spielen. Mit diesen und weiteren Empfehlungen zur Mediennutzung geht die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung nun an die Öffentlichkeit.

Kinder unter drei Jahren sollten überhaupt nicht fernsehen oder Computer spielen, Vorschulkinder zwischen drei und fünf Jahren höchstens eine halbe Stunde täglich eines von beidem. Das empfiehlt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in ihren jetzt veröffentlichten Vorschlägen zum Fernseh- und Computerkonsum von Kindern. Hintergrund der Empfehlungen sind die steigenden Zahlen von Kindern mit Übergewicht, Konzentrations-, Hyperaktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörungen.
Weitere Tipps der BzgA:
- Bei Grundschulkindern sind bis zu einer Stunde Fernseh- bzw. Computerzeit pro Tag akzeptabel.
- Kinder sollen nur einmal am Tag eine bestimmte Sendung schauen. Danach wird der Fernseher abgeschaltet.
- Morgens vor dem Kindergarten oder vor der Schule, während der Mahlzeiten und unmittelbar vor dem Schlafengehen bleiben Fernseher bzw. Computer ausgeschaltet.
- Dauert eine Sendung länger als die vereinbarte Zeit, sollte sie in altersgerechte „Portionen“ mit Hilfe eines DVD- oder Videorecorders aufgeteilt werden.
- Kinder sollen auf gar keinen Fall alleine vor dem Fernseher sitzen und Eltern sollen darauf achten, dass auch nur die abgesprochene Sendung geschaut wird.
- Fernsehgeräte gehören nicht ins Kinderzimmer.
- Kinder unter zehn Jahren sollen nicht ohne Begleitung eines Erwachsenen im Internet surfen.
Expertenvideo mit Jan-Uwe Rogge: Wie kriege ich mein Kind weg vom Fernseher?
Angesichts der rund um die Uhr-Angebote im Fernsehen oder am Computer und der Faszination, die für Kinder von diesen Medien ausgehen, fällt es Eltern häufig schwer, diese Regeln bei ihren Kindern durchzusetzen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung möchte dennoch Eltern darin ermutigen, sich an den Empfehlungen zu orientieren, auch wenn sie nur schrittweise in die tägliche Erziehung übernommen werden können. Denn übermäßiger Fernseh- und Computerkonsum hat einen negativen Einfluss auf das Verhalten der Kinder. Es ist wissenschaftlich belegt, dass zu früher und häufiger Fernseh- und Computerkonsum negativen Einfluss auch auf die geistigen Fähigkeiten und damit auf die Schulleistungen hat.
Die BzgA weist außerdem darauf hin, dass neben regelmäßigen, gemeinsamen Mahlzeiten und geregelten Schlafenszeiten tägliche körperliche Aktivität unbedingt zur gesunden Entwicklung eines Kindes gehören.
Zum Nachlesen stehen die Regeln in der Broschüre „Tut Kindern gut! Ernährung, Bewegung, Entspannung“. Kostenlos zu bestellen bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, per Mail: order@bzga.de