Verhütung: 10 Methoden, um garantiert schwanger zu werden
Zykluskalender, Ovulationstests und Temperaturmessen war gestern: Wir stellen euch die zehn absurdesten Verhütungsmethoden von gestern und heute vor, die garantiert nicht funktionieren.

In früheren Jahrhunderten tauchten Frauen Schwämme in Zitronensaft und führten sie anschließend in die Scheide ein. Man ging wohl davon aus, dass die Säure die Spermien abtötet. Angeblich hat schon Casanova seinen Gespielinnen diese Verhütungsmethode empfohlen – erfolglos. Casanova war Vater unzähliger Kinder.

Anfang des 15. Jahrhunderts wurden Lammdärme als Kondom benutzt. Vielleicht hat man sich dabei von der Wurstherstellung inspirieren lassen? Elastisches Darmgewebe passt sich zwar gut an Form und Länge des Penis an, doch es enthält kaum sichtbare Löcher und auch ein final verknoteter „Wurstzipfel“ hält nicht wirklich dicht.

Beim Stillen wird zwar das Hormon Prolaktin ausgeschüttet, das die Milchproduktion anregt und die Aktivität der Eierstöcke hemmt. Doch ein Empfängnisschutz ist dabei laut BZgA nur dann gegeben: „Die Frau muss voll stillen, das heißt mindestens sechsmal innerhalb von 24 Stunden, insgesamt mindestens 80 Minuten täglich.“

Das ist keine gute Idee. Denn schon vor einer Ejakulation können Spermien aus dem Penis in die Scheide gelangen. Beweis gefällig? Der Pearl-Index gibt an, wie viele Frauen von hundert in einem Jahr trotz entsprechender Verhütungsmethode schwanger geworden sind. Er verzeichnet bei der Methode Coitus Interruptus 38 ungewollte Schwangerschaften.

Zwar gibt es während der Wechseljahre viele Schwankungen im weiblichen Zyklus, doch auch mit über 45 können Frauen noch schwanger werden. Erst wenn eine Frau ein Jahr lang keine Periode mehr hatte, kann sie davon ausgehen, nicht mehr fruchtbar zu sein.

Ärzte der Antike empfahlen Frauen im 5. Jahrhundert, Krokodilkot in gegorenem Pflanzenschleim zu zerstoßen, und in Zäpfchenform gepresst in die Scheide einzuführen. Abgesehen vom Ekelfaktor bei der Herstellung wirkte diese Kombi keineswegs spermienabtötend. Außerdem waren die Zäpfchen ein bakterieller Großangriff für die Scheide.

Der griechische Arzt Soranus von Ephesus (etwa 100 n. Chr.) empfahl: „Nach der Ejakulation des Mannes soll die Frau sich zurückziehen, in die Hocke gehen und niesen. Außerdem sollte sie durch Auswischen der Scheide versuchen, den Samen aus dem Körper zu 'lösen'".

Falsch! Denn Spermien sind lange lebensfähig: „Sie können drei bis fünf Tage manchmal sogar bis zu acht Tage im Genitaltrakt der Frau überleben“, heißt es bei Pro Familia. Da nicht jeder Zyklus nach Lehrbuch abläuft, besser nicht darauf verlassen.

Bestimmte Antibiotika können den Schutz der Pille nicht nur während der Einnahme beeinträchtigen, sondern bis zur nächsten Periode. Darauf weist das Gesundheitsportal „Frauenärzte im Netz“ hin. Auch bestimmte Antiepileptika, Antimykotika oder Antimalariamittel können die Wirkung der Pille beeinflussen.

Unglaublich, aber wahr: In vielen Internetforen wird immer noch eine Scheidenspülung mit Cola nach dem Sex empfohlen. Natürlich wissen wir aber, dass Cola keineswegs Spermien abtötet. Dennoch hält sich dieses Gerücht hartnäckig. Außerdem kann Cola die natürliche Scheidenflora zerstören und Infektionen begünstigen.