Streit vor kleinen Kindern.

Hallo,

Dies ist das erste Mal das ich in einem Forum etwas schreibe, aber da ich mit niemandem darüber reden kann, muss ich Heute hier mein Herz ausschütten. Mein Mann und ich sind seit 8 Jahren zusammen. Wir haben ein Kleinkind und ein Baby. Eigentlich waren wir glücklich miteinander, wir konnten immer über alles reden und haben viel zusammen gelacht. Jedoch war es auch schon immer so das es sehr eskaliert ist wenn wir Streit hatten, da wir Beide leider keine gesunde Konfliktlösung gelernt haben. Als ich mit unserem ersten Kind schwanger wurde, war es am Anfang schwierig, danach hat mein Mann sich aber viel um mich gekümmert und auch nach der Geburt unseres Kindes lief es gut zwischen uns. Es gab auch Mal Momente wo es zu Streit kam, welchen er vor unserer Tochter ausführte, was ich da schon nicht schön fand und er selbst bereute es auch immer gleich. Als ich dann aber mit unserem zweiten Kind schwanger war, fing er auf einmal an sich total zu verändern. Wir verstanden uns nicht mehr gut und er wurde ständig wegen allem sauer. Das Kind ist aber ein absolutes Wunschkind und war auch geplant, falls sich das jetzt jemand fragt. Auch nach der Geburt war er ganz anders als beim ersten Kind, sehr gereizt und ungeduldig, was es mir wirklich nicht einfach gemacht hat. Seitdem ist es ein ständiges auf und ab zwischen uns. Seit einem Monat hat es den Höhepunkt erreicht, er wird ohne triftigen Grund gleich beleidigend und laut, zieht unsere Kinder, die wohlgemerkt Beide noch nicht einmal richtig sprechen können mit darein, lässt sie oft auch links liegen und stellt komplett auf Stur und will sich nichtmehr um sie kümmern um mir eins auszuwischen. Heute ist etwas vorgefallen was ich selbst noch gar nicht wirklich glauben kann. Wir haben diskutiert weil er sehr unfair unserer Tochter gegenüber war, daraufhin hat er mich aufs äußerste vor den Beiden beleidigt und mich das erste Mal sogar weggeschubst, wobei ich meinen Arm verletzt habe. Er hat sich dann geweigert mir zu helfen als die Beiden müde wurden, unser Sohn hat total geweint während ich den Beiden eine Flasche zubereitet habe und er hat ihn einfach nicht beachtet. Unsere Tochter ist die ganze Zeit durch die Gegend gerannt und hat laut geschimpft. Es war einfach alles ein riesen Drama und ich habe gesehen wie sehr unsere Kinder gelitten haben. Ich muss sagen das wir normalerweise sehr viel Quatsch machen und Spaß haben, unsere Kinder bedürfnisorientiert erziehen. Wir sind Beide gegen jegliche Gewalt gegenüber Kindern, also dieser Vorfall ist nicht die Regel bei uns. Trotzdem ist es über die Zeit meiner Meinung nach zu oft vorgekommen das vor allem unsere Tochter in ihrem jungen Alter viel zu viel mitbekommen hat, was ja nunmal auch eine Art von Gewalt ist sie einem solchen Stress auszusetzen. Nun sitze ich hier und weine und überlege wie es weitergehen soll. Ich habe so tierische Angst das unsere Kinder Schaden davon tragen und sich nicht mehr sicher zu Hause fühlen, das sie Ängste entwickeln. Ich muss dazu sagen das ich selbst sehr viel Gewalt erfahren habe bis in meine späte Jugend und an einer posttraumatischen Belastungsstörung leide. Ich weiß selbst das es von allen Dingen am schlimmsten für mich war wenn meine Mama vor mir Gewalt erfahren hat, diese Hilflosigkeit verfolgt mich bis Heute und ich wollte nicht das meine Kinder sich jemals so fühlen müssen, wie ich mich gefühlt habe. Ich weiß das so etwas nie wieder vorkommen darf und denke auch das dieser Vorfall Heute zu einer Trennung führen wird, weil es einfach inakzeptabel war. Trotzdem bin ich jetzt auch am überlegen ob ich noch irgendwelche anderen Maßnahmen ergreifen muss um zu verhindern das unsere Kinder Folgeschäden davon tragen werden. Es tut mir einfach alles so unglaublich leid für die Beiden und ich wünschte ich könnte die Zeit zurückdrehen und irgendwas ändern, aber mein Mann ist leider auch total uneinsichtig, weswegen sich bis jetzt ja auch nichts geändert hat.. Ich habe mir einfach für meine Kinder eine unbeschwerte Kindheit gewünscht und trotzdem habe ich nicht geschafft so etwas zu verhindern. Ich weiß auch nicht was ich mir von diesem Post erhoffe, aber ich musste das alles mal loswerden. Danke falls jemand bis hier gelesen hat und tut mir leid falls es ein bisschen wirr geschrieben ist, ich stehe noch total neben mir.

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Ihr erzieht nicht bedürfnisorientiert, wenn ihr so vor den Kindern streitet und sogar körperliche Attacken folgen. Trennung. Zwei kaputte Seelen ergeben keine ganze gesunde.

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Puh, ja körperlich sollte es wirklich nicht werden. Kam das schon öfter vor?

Mal ab von der körperlichen Aktion heute. Grundsätzlich schließe ich eine unbeschwerte Kindheit und das Erleben von Streitereien im Alltag nicht aus. Streit gehört zum Leben dazu, auch die Versöhnung.

Aber trotzdem muß man ganz genau hinschauen, wie man streitet, damit es eben für Kinder keine Belastung wird....soviel Selbstbeherrschung muß auf beiden Seiten vorhanden sein. Endlosdiskussionen, körperliche Gewalt, wüste Beschimpfungen, all das muß von Kindern ferngehalten werden.

Ihr seid seit 8 jahren in einer Beziehung, habt euch bewußt dazu entschlossen eine Familie zu gründen und ihr habt schon vor der Familiengründung unterirdisch und eskalierend gestritten. Ihr hattet kein Interesse daran im Vorfeld daran intensiv (mit Unterstützung) zu arbeiten....nicht mal deine Vorbelastung konnte dazu beitragen, sich dem zu stellen. Also war der Weg für euch vorprogrammiert, denn Kinder bringen nun mal automatisch eine höhere Belastung/Herausforderung an eine Beziehung mit sich.

Jetzt ist die nächste Eskalationsstufe erreicht worden, das war absehbar. Und ihr habt jetzt exakt zwei Möglichkeiten: Entweder ihr stellt euch beide(!) umgehend und bewußt dem Problem (inkl.professioneller Unterstützung) oder ihr trennt euch sofort. Das war heute der letzte Schuß vor den Bug, das muß jetzt aufhören!

Es tut mir leid, das ich nicht mehr Mitgefühl für dich habe. Sicherlich hast du eine Menge aus deiner Kindheit aufzuarbeiten...aber auch du hast beide Augen vor den mehr als deutlichen Anzeichen im Vorfeld, verschlossen. Jetzt erwarte ich von dir einfach ganz klare Konsequenzen, wenn dein Mann da nicht einsichtig ist....dann ist das so, daran wirst du nichts ändern können.

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Ich stimme dir in allem zu, bis auf den Punkt, dass „Streit“ dazugehört. Eltern sollten in der Lage sein, ihre Meinungsverschiedenheiten ohne „Streit“ zu bereinigen. Den eigenen Standpunkt vertreten, den anderen anhören, ruhig und sachlich Kompromisse finden. So können auch die Kinder lernen, wie man die eigenen Interessen vertritt, ohne laut, grob und/oder beleidigend zu werden oder anderweitig übers Ziel hinauszuschiessen. Und, da gebe ich dir völig recht, das muss sitzen, BEVOR Kinder da sind. Im Falle der TE war das Debakel vorprogrammiert und das tut mir enorm leid für die Kinder.

Bearbeitet von armes kind123
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Manchmal muss es aber auch raus. So ein Streit kann auch einfach alles reinigen, weil mal alles rausgekommen ist.

Ein Streit bedeutet ja nicht zwingend rumbrüllen und beleidigen und einander körperlich anzugehen, sondern dass man unterschiedlicher Meinung ist und diese auch vertritt und manchmal ist es eben nicht möglich immer einen Kompromiss zu finden mit dem beide zufrieden sind, oder nicht so leicht und dann kann es eben auch mal eine hitziger Diskussion geben. Manchmal muss man dann auch einfach eine Nacht drüber schlafen und am nächsten Morgen frisch anfangen.

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Hi,

ach das klingt ja wirklich scheiße!

Ich würde nicht ausschließen, dass deine Kinder eine tolle Kindheit haben können. Kommt ja auch ein bisschen drauf an, was die schon alles verstehen. Und selbst wenn sie es verstehen ist es ja nun nicht für immer kaputt und hoffnungslos. 😅

Ich würde mich ebenfalls trennen. Körperlich zu werden ist ja der letzte Schritt bevor es dann oft erst richtig hässlich wird. Also da würde ich mich sofort trennen und nichtmehr umstimmen lassen.

Und dann würde ich aber auch schauen, ob du nicht eventuell eine Therapie machen kannst. Du hattest eine schwere Kindheit und kannst nicht streiten. Streiten gehört zum Leben dazu. Du wirst es mit deinen Kindern müssen und auch mit deinem nächsten Partner und dann solltest du es können. Vorallem für deine Kinder.

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Ich glaube das kam in meinem Text tatsächlich falsch rüber, ich kann ruhig und sachlich über Dinge sprechen. Mit der Familie/Freunden bin ich sehr ruhig und kann Probleme ganz einfach aus der Welt schaffen indem ich sie im ruhigen Moment mit der Person kläre, ich werde nicht laut oder sonst irgendwas. ich habe mich mein ganzes Leben um die Probleme in meiner Familie gekümmert und bin immer ruhig geblieben. Ich kann aber nicht streiten wenn jemand laut und körperlich wird, aber auch da bin ich in letzter Zeit nie darauf eingegangen wenn mein Mann damit angefangen hat, sondern habe meine Kinder genommen und bin rausgegangen um sie dem nicht auszusetzen. Die eskalierenden Situationen waren bevor wir Kinder hatten und wir haben Beide sehr stark an uns gearbeitet, weil wir genau das Beide nicht wollten. Es ist erst wieder vorgekommen als ich zum zweiten Mal schwanger war und auch das war bis vor kurzem vielleicht einmal in 6 Monaten das er ausfällig wurde, weswegen ich selbst von der Situation Gestern schockiert war.

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Du sagst, während der zweiten Schwangerschaft wurde es schlimm? Konntest du reflektieren, ob die Hormone dich verändert haben? Das soll hier gar nichts entschuldigen, aber der Grund für diese plötzliche Änderung ist mir schleierhaft und sollte bei der Identifizierung des Problelms eine Rolle spielen.

Ansonsten sehe ich da zwei Möglichkeiten:

1. Trennung
2. Trotz der körperlichen Attacken, einen gemeinsamen Versuch mit professioneller Hilfe starten, denn du schreibst: "...das es sehr eskaliert ist wenn wir Streit hatten, da wir Beide leider keine gesunde Konfliktlösung gelernt haben."

Das ist schwierig von außen zu bewerten, was da das richtige ist, aber wenn ihr beide diese Konfliktlösung nicht gelernt habt, bleibt falls Punkt 2 keine Option ist oder nicht funktioniert, nur Punkt 1.

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Es wird höchste Zeit eure Streitkultur in Angriff zu nehmen.
Es darf sich einfach nicht mehr so hoch schaukeln. Mein Mann und ich konnten das früher auch gut. Wobei ich die Implusivere war. Ich wollte immer alles sofort geklärt haben, während er sich erstmal zurück zog. Das hat mich noch mehr aufgeregt.
In mir brodelt es heute noch, aber ich ziehe mich dann ebenfalls zurück. Dann haben wir vielleicht mal einige Stunden Bild ohne Ton bis Ruhe eingekehrt ist und dann können wir auch ganz normal drüber reden.

Eine Trennung kam für uns nie in Frage, denn die die meiste Zeit war die Beziehung harmonisch. Es waren nur dieser eine Punkt, den wir in Ordnung bringen mussten.

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Danke für deinen Kommentar. Ja, das ist auch der Grund wieso ich immer noch versucht habe an diesem Problem mit ihm zu arbeiten, weil wir ansonsten eine sehr harmonische Ehe führen und er ein sehr toller Vater ist, der sich wirklich liebevoll um seine Kinder kümmert.

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Woran scheitert eine Veränderung des Streitens?
Wenn ihr beide dasselbe wollt, sollte es zu schaffen sein.
Oder will er nicht?

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Oh weh, ich verstehe, dass du durcheinander bist und auch ratlos.

Du merkst es selbst - ihr habt die Grenze des „gesunden“ überschritten.

Grundsätzlich finde ich es nicht schlimm, auch mal vor den Kindern zu streiten - denn Streit gehört dazu und davon lernen die Kinder.

Das ist aber der Knackpunkt: bei euch lernen sie nur, wie man NICHT streiten sollte und werden irgendwann selbst diese schlechte Streitkultur leben.

Zudem zeichnet sich ab, dass bei euch schon länger Gewalt gelebt wird und davor solltest du deine Kinder und natürlich vor allem auch dich selbst schützen!

Wenn die Kinder schlafen oder ihr vielleicht mal einen Babysitter habt, solltest du ruhig mit deinem Mann sprechen. Sag ihm, dass es SO nicht weiter geht und sich dringend was ändern muss. Eine Paartherapie wäre das mindeste, was ich erwarte, bestenfalls kümmert er sich therapeutisch um seine Aggressionen. Grade, wenn er jahrelang nicht so war, muss ja irgendwas bei ihm los sein, dass er sich so geändert hat.

Bis aber die Änderung sichtbar wird, würde ich wohl erstmal auf räumliche Distanz gehen. Also definitiv raus aus der „Gefahrenzone“. Ob nun du erstmal gehst oder dein Partner, das könntet ihr gemeinsam entscheiden oder auch du alleine.

Wichtig ist nur, dass du jetzt handelst und nicht weiter dich selbst „bemitleidest“, aber sonst nichts tust!

Ich schicke dir viel Kraft und Mut und alles Gute!

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Danke für deinen Kommentar, auf die meisten Punkte habe ich weiter oben schon geantwortet. Er wird wahrscheinlich erstmal woanders schlafen bis die Lage sich beruhigt hat und wir in Ruhe reden konnten.

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Körperliche Gewalt geht gar nicht. Therapie oder Trennung. Wenn du es einmal hin nimmst ohne Konsequenzen öffnest du Tür und Tor für schlimmeres Verhalten. Beiden muss ganz klar sein, dass das ein unverzeihlicher Ausraster war, der behandelt werden muss. Sonst geht's eben nicht.

Weißt du wie es deinem Mann geht? Ist er überfordert mit Arbeit und 2 Kindern? Ist seine Beladtungsgrenze erreicht? Für mich hört es sich so an, als wäre er kurz vor einem Burnout, ist aber nicht fähig sich seine Überlastung einzugestehen oder anständig mit dir darüber zu reden. Das muss er aber, so geht es ja nicht weiter.

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Ich denke das es ihm in letzter Zeit nicht gut geht, worüber ich auch schon öfter mit ihm geredet habe. Leider hat er sehr starke Probleme damit über seine Sorgen zu sprechen und macht meistens komplett dicht. Er ist schon seit längerem immer sehr betrübt und ist ständig müde, kann Nachts dann aber nicht richtig schlafen. Also ich denke schon das da noch was anderes hinter steckt, leider weiß ich aber nicht genau was es ist. Ich muss dazu sagen das mein Mann ziemlich weit von seiner Familie weggezogen ist für mich, womit er manchmal auch nicht gut klarkommt.

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Das könnte auch auf eine Depression hinweisen, die äußert sich insbesondere bei Männern auch in aggressiven Verhalten. Du sagst ja, bis vor kurzem war es nicht so. Vielleicht kann er seine Gefühle schwer in Worte fassen, weil er es nie gelernt hat. Vielleicht würde er es als Versagen empfinden, sich einzugestehen, dass es ihm gerade nicht gut geht. Sollte es so sein, dann müsste aber so ein Ausbruch wie du schilderst jetzt tatsächlich dazu führen, dass er sich seinen Problemen stellt. Er hat definitiv eine Grenze überschritten und muss das auch einsehen. Auch eine Depression wäre keine Entschuldigung für so ein Verhalten.
Kannst du euren Hausarzt mal mit ins Boot holen?
Dein Mann ist entweder krank oder ein absichtlich gewalttätiger Partner. Das würde ich ihm auch so mal sagen, wenn sich eine ruhige Gelegenheit bietet. Ist er krank, MUSS er sich um Heilung kümmern und nicht dich und die Kinder damit belasten. Ist er einfach ein A****, dann nichts wie weg da.

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Hallo Schlechtesgewissen,


es tut mir Leid das sich die Situation heute bei euch so hoch geschaukelt hat.
Dadurch wird leider auch wieder ein Teil deiner Kindheit hochgekommen sein.

Diese Streits vor den Kindern sind nicht gut. Es muss aber nicht unbedingt zu bleibenden Schäden bei eueren Kindern kommen. Allerdings solltet es nicht mehr vorkommen. Mir bereitet das Verhalten von deinem Mann nach dem Streit Bauchschmerzen. Er ist dir körperlich gegenüber getreten und du hast dich in der Folge verletzt. Dein Mann zeigt aber nicht die geringste Reue und hat sich nicht entschuldigt. Das ist für mich sehr bedenklich. Für mich stellt sich die Frage ob er jetzt eine sehr hohe Hemmschwelle überschritten hat und bereit ist weiter Gewalt folgen zu lassen.

Das günstigste ist wenn ihr es schafft über die Situation sachlich zu reden damit es nicht wieder vorkommt.

Solltet ihr es nicht allein schaffen kann euch auch der Weg zu einer Beratungsstelle helfen.

Schütze dich und deine Kinder bitte vor weiter Gewalt. Sollte er nicht bereit sein etwas zu ändern, dann solltest Konsequenzen ziehen.

Versuche dir auch alles von der Seele zu reden, sowohl die aktuellen Ereignisse wie auch die Erlebnisse deiner Kindheit. Alles mit dir allein auszumachen kann deine Probleme verstärken.

Wenn du möchtest kannst du mich auch über VK anschreiben.


VG blaue-Rose

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Hallo du Liebe!

"was ja nunmal auch eine Art von Gewalt ist sie einem solchen Stress auszusetzen." Dein Mann hat dich körperlich angegriffen- das ist nicht "eine Art von Gewalt", sondern körperliche häusliche Gewalt.
Ihr seid über einen langen Zeitraum in eine Gewaltspirale gerutscht und nun ist die erste körperliche Attacke erfolgt. Betonung auf "erste", geh mal davon aus, dass es schlimmer wird und sich wiederholt. Irgendwann rennst du wie auf Eierschalen durch die Wohnung, weil du Angst hast ihn zu reizen. Denn sonst wirst du gestraft oder sogar körperlich attackiert. Denk an deine Mutter, was ihr angetan wurde und was sie euch antut.

Ja, sie war Opfer und hat es sich nicht ausgesucht. Aaaber sie ist auch Mutter gewesen und ist dann dazu verpflichtet, sich aus dieser Beziehung zu entfernen, weil es sooo schädlich für die Kinder ist. Guck, was es mit dir gemacht hat. PTBS habe ich gelesen. Und nun bist du selbst in einer Gewaltbeziehung und siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht, statt dich umgehend zu trennen und in ein Frauenhaus zu gehen. Genau dafür sind die Frauenhäuser da. Für Frauen in deiner situation. So kannst du deinen Kindern zeigen, wie man sich schützt.
Meine Freundin war auch noch Jahre mit so einem Kerl zusammen, die Kinder haben viel mitbekommen. Nun stellt sie fest, dass sich die Kinder auch eine Menge im Umgang mit ihr abgeguckt haben. Ein Kind greift sie nun an, wenn es seinen Willen nicht bekommt.

Daher würde ich dir wie ihr raten, ganz schnell den Riegel vorzuschieben. Körperliche Gewalt ist der Punkt, an dem ich ohne Diskussion und letzte Aussprache aussteigen würde.

Der weiße Ring ist nun Ansprechpartner 166006. Geh bitte auch zum Arzt und lass die Verletzung dokumentieren. Gibt es ein Krankenhaus in der Nähe, das eine spezielle Ambulanz die Gewaltopfer anbietet?

Liebe Grüße
Schoko

Bearbeitet von schokofrosch