Nur noch Stress

Hallo liebes Forum,
vielleicht hat jemand Tipps für mich.

Im Moment fühle ich mich nur gestresst und bin kurz davor durchzudrehen.
Wir haben zwei Kinder 3 Jahre und 3 Monate, an sich sind beide echt lieb und pflegeleicht. Der Große ist im Bereich Sprache etwas hinten dran und muss deshalb gefördert werden.
Eigentlich hatte ich den Alltag bis vor drei Wochen ganz gut im Griff, aber dann ging das Drama los. Wir begannen unser Haus umzubauen. Jeden Tag sind hier Handwerker, es ist laut, jeden Abend muss geputzt werden mein Mann macht dann nach der Arbeit auch noch einiges selber. Dazu kam, dass erst der Große krank war, Bindehautentzündung und Magen- Darm, dann der kleine. Inzwischen hat es mich umgehauen, Sonntag den halben Tag auf Toilette verbracht, dazu Fieber etc. Ich fühl mich so fertig und komm nicht dazu auszuruhen.

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Da prasselt aber auch wirklich einiges auf dich ein - vermutlich würde da irgendwann jeder kurz aus den Latschen kippen.

Mich erinnert das an uns vor 2/3 Jahren - Zwillinge noch kein Jahr alt, mega anstrengend und klammernd, ich in Elternzeit und Mann auf der Arbeit, dazu die Kernsanierung unseres Hauses. Tagtäglich nur Dreck, Lärm, fremde Leute überall, ständige Nachfragen bei mir wegen den Tätigkeiten, Kinder wollten oder konnten nicht schlafen, ich war nur genervt. Mäh.

Ich habe dann begonnen, die Nerv-Quellen Stück für Stück zu entlarven und zu eliminieren.
- Dreck? Habe ich liegenlassen. War am nächsten Tag ja eh wieder da, warum also wegmachen? Freitags wurde kurz gewischt und gesaugt, fertig. Ansonsten habe ich überall große Tücher auf dem Boden verteilt, um die Schuhe abzuputzen.
- Lärm? War es sehr laut, bin ich mit den Kindern geflüchtet. In den Wald zum Spazieren, zu meinen Eltern, zum Einkaufen. Hauptsache weg. Extremen Lärm, etwa wenn lange gebohrt oder gehämmert wurde, ließ ich mir von den Handwerkern ankündigen. Oft waren die Handwerker auch kooperativ und haben z.B. in der Mittagszeit, wenn die Zwillinge geschlafen haben, etwas leisere Arbeiten gemacht.
- Nachfragen der Handwerker? Die Handynummer meines Mannes stand auf Zetteln in jedem Raum. Ich war nicht zuständig dafür, wo nun welches Rohr hinkommt und ob der Schlitz für die Leitung nun so oder so rum laufen soll.

Ansonsten ist es wichtig, Möglichkeiten zur Ruhe zu haben. Habt ihr Kita oder Großeltern zur Verfügung? Freunde und Nachbarn, die nachmittags mal reinhüpfen oder z.B. einen kleinen Einkauf erledigen können? Lass dir von allen möglichen Seiten helfen.

Und: Es ist nur temporär. Bauen und Sanieren ist kein Spaß, da hängt jedem irgendwann die Zunge raus. Aber diese eklige Phase, wo wirklich direkt am Bau gewerkelt wird, geht schnell vorbei. Durchatmen, Fünfe gerade sein lassen, sich auf das Wesentliche konzentrieren und auch die allerkleinsten Fluchten ausnutzen.

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Naja wenn du krank bist, brauchst du ne Pause! Dein Mann sollte Urlaub nehmen/Überstunden frei oder ihr bittet Familie/Freunde um Hilfe und du ruhst dich aus. Wenn du krank und erschöpft bist, kannst du keine Leistung mehr abrufen, das ist normal und menschlich!

Dann macht dein Mann eben nicht mehr jeden Abend was. Ja, dann zieht es sich, aber irgendwo muss man eben mit den Ressourcen haushalten. Klappst du ganz zusammen und musst ins KH, dann zieht es sich noch mehr und gedient ist damit keinem.

Fühl dich gedrückt und gute Besserung und achtet auf eure Grenzen! 😊

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Ich verstehe dich, wir haben seit mehr als 2 1/2 Jahren (!) Baustelle am/im Haus. Es ist mega ätzend und wir hatten endlose Verzögerungen und Katastrophen und sind deswegen immer noch nicht fertig. Da hilft nur eine gehörige Portion Gelassenheit und das Mantra „es geht vorbei“. Spaß macht es aber definitiv nicht.