Taschengeld?

Hallo,

mein Sohn, 8 Jahre alt, bekommt 1 Euro pro Woche Taschengeld. Meistens spart er es einige Wochen, um sich dann irgendein Spielzeug (meist etwas von Lego) zu kaufen. Normalerweise sage ich nicht viel dazu, aber heute hat er sich für 20 Euro den (meiner Meinung nach) totalen Blödsinn gekauft. Ich weiß, dass sein Interesse daran schneller verfliegen wird, als es gedauert hat, diese 20 Euro zu sparen.
Was tut Ihr in so einem Fall? Intervenieren? Ihn trotzdem das Geld ausgeben lassen? Eigentlich muss er ja den Umgang mit Geld lernen, und eigentlich lernt er es nur aus eigener Erfahrung, aber bei so Schrott für 20 Euro tut's mir schon ein bisschen weh...
Was sagt Ihr dazu?

Gruß,
Danielle

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Ihn das Geld ausgeben lassen. Es ist sein Taschengeld und was er damit anstellt, bleibt ihrem Sohn überlassen. Sonst verfehlen Sie das Konzept von Taschengeld. Die Aufgabe davon ist nun einmal, dass Kinder langsam den Umgang mit Geld erlernt. Und es sind unter anderem eben auch solche Erfahrungen (schlechte Kaufentscheidungen), die ihm dabei helfen werden.

Ich kann nach vollziehen, dass ihnen das schon ein bisschen leid tut. Aber ich denke, ihr Sohn wird da schon drüber hinwegkommen. Ansonsten können Sie ihm ja dabei helfen.

Wenn sie mir den kleinen Hinweis erlauben: Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend empfiehlt auf ihrer Internetpräsens für einen 8-9-Jähriges Kind 2,00-2,50 Euro/ Woche Taschengeld. (http://www.bmfsfj.de/wegweiser/stichwortverzeichnis,did=38294.html). 1 Euro / Woche finde ich wirklich extrem wenig, um das gewünschte Ziel von Taschengeld zu erreichen :-p

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Hallihallöle...

warum sollte sie sich an irgendwelche Richtlinien halten, wenn sowohl der Sohn als auch sie zufrieden ist?

Ich finde, solange man merkt, dass das Kind nicht mehr Geld braucht, sollte man nicht aufstocken, "nur" weil es das Bundesministerium für Famile, Senioren, Frauen und Jugend empfiehlt.

Ansonsten und @TE: Kinder sollten das Geld dafür ausgeben, auf was sie gespart haben- egal für wie sinnlos es die Eltern halten.

Grüssle Silke

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Eventuell liegt es daran, dass solche Richtwerte nicht erwürfelt werden, sondern das Resultat ganz vieler ganz spannender Überlegungen sind …

Der einzige Grund, warum wir Kindern Taschengeld geben, ist der, damit unsere Sprösslinge lernen, mit Geld zu wirtschaften. Gebe ich meinem Sohn meine Kreditkarte (und ja, dank iTunes ist der ganz scharf darauf :-p), werden Sie mir sicherlich zustimmen, dass er so nicht lernen kann, mit Geld umzugehen. Denn wenn ein Kind zu viel Taschengeld bekommt, kann es sich alles kaufen, was es möchte und braucht auf Geld keine Rücksicht nehmen.

Um Ihre Frage zu beantworten (warum ihm mehr geben, solange er nicht flemmend in der Küche steht, da er gerade erfahren hat, dass der kleine, sechsjährige Bruder seines besten Freundes 50 Cent mehr Taschengeld in der Woche bekommt und das möglicherweise schon seine Gefühle verletzt hat) muss man gucken, wie Kinder lernen können, mit Geld zu wirtschaften. Volkswirtschaftswissenschaftlich ausgedrückt konsumieren wir Güter zur Bedürfnisbefriedigung. Geld ist also da, um Bedürfnisse zu befriedigen. Ein Kind muss dementsprechend Bedürfnisse haben, um den Umgang mit Geld erlernen zu können; denn ohne diesem subjektivem Mangelempfinden (Bedürfnis) könnte ein Kind mit Geld nichts anfangen; da der einzige nutzen von Geld ist, Bedürfnisse zu befriedigen. Wirtschaften heißt somit, mit den gegeben Mitteln die bestmögliche Bedürfnisbefriedigung zu erreichen.

Die Bedürfnisse des 8-Jährigen Paul sind mit 2 Euro in der Woche Taschengeld optimal gedeckt. Denn es gibt Menschen, die sich ziemlich lange den Kopf darüber zerbrochen haben, wie Paul mit seinen 8 Jahren den optimalen Umgang mit Geld erlernen kann. Dazu muss man Marktpreise ebenso berücksichtigen wie potenzielle Bedürfnisse eines 8-Jährigen. Ein 8-Jähriger sollte nämlich seine täglichen Bedürfnisse befriedigen können (z.b. 15 Cent am Tag für einen großen Lutscher) aber auch größere Anschaffungen wollen, für die es sich lohnt, zu sparen. Diese dürfen nicht zu teuer sein, denn, Paul würde nicht 10 Jahre lang sparen, um ein einziges Bedürfnis zu befriedigen. Ein Bedürfnis in Pauls Altersgruppe könnte aber ein lustiges Taschenbuch für 5 Euro sein. Da Paul in der Woche sein halbes Taschengeld für Lutscher ausgibt, muss er genau fünf Wochen sparen, um sich das lustige Taschenbuch kaufen zu können. Und jetzt kann Paul anfangen, zu wirtschaften. Wirtschaften heißt nicht, auf das erste Bedürfnis (der tägliche Lutscher) zu verzichten. Wirtschaften könnte aber heißen, nur den kleinen Lutscher für 10 Cent am Tag zu kaufen - so kommt Paul unweigerlich eher an sein lustiges Taschenbuch. Vielleicht bei dem großen Lutscher bleiben, aber ihn nur noch alle zwei Tage kaufen? Oder ihn auch nur noch Werktags zu kaufen, da er am Wochenende immer bei Oma und Opa ist und dort sowieso einen Lutscher bekommt. So lernt Paul den Umgang mit Geld. Er macht sich nämlich Gedanken darüber, wie er mit seinen gegebenen Mitteln alle Bedürfnisse optimal befriedigen kann.

Ein 8-Jähriger, der hingegen nur einen Euro Taschengeld bekommt, kann dies nicht lernen. Denn selbst die Bedürfnisbefriedigung mit dem kleinen Lutscher verzerrt sein Taschengeld dermaßen, dass der Rest nicht reicht, um in realistischer Zeit das lustige Taschenbuch für 5 Euro kaufen zu können. Er hat somit keine Möglichkeit, das wirtschaften mit Geld zu lernen. Er kann lediglich sein Lutscher-Bedürfnis komplett einstellen. Das hat aber nichts mit wirtschaften zu tun, da dieses Kind keine Entscheidung mehr über Geld treffen muss sondern einfach nur wartet, bis fünf Wochen vergangen sind. Das Geld spielt also keine Rolle mehr, Sie bräuchten diesem Kind folglich kein Taschengeld zu geben, sondern könnten ihm auch einfach alle 5 Wochen ein lustiges Taschenbuch kaufen.

Lernen, mit Geld umzugehen, heißt nämlich nicht, das Taschengeld einfach in ein Sparschwein zu stecken und zu warten, bis 5 Wochen vergangen sind. Denn wirtschaften heißt auch nicht, genau das Haus zu kaufen, dessen Hypotheken das komplette Gehalt verschlingen um dann nach 10 Tagen verhungert zu sein, sondern, genau das Haus zu kaufen, dass mit den gegebenen Mitteln alle Bedürfnisse, die in einer Familie existieren, langfristig befriedigt werden können. Die Aufgabe von Taschengeld ist, Kinder langsam daran heranzuführen. Das funktioniert aber nicht, wenn ein Kind nicht die benötigte Menge an Taschengeld besitzt, um altersgerechte Konsumentscheidungen selbstständig treffen zu können.

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Ich persönlich finde 1 Euro zu wenig...

würde auf 1,50 bzw. 2 Euro/Woche erhöhen (wenn möglich)

Ansonsten, ich weiss was du meinst. Ich rede mit meinen Kindern darüber und frage nach ob sie es WIRKLICH wollen/brauchen manchmal denken sie wirklich nochmal darüber nach und entscheiden sich dann um.

Aber wenn sie umbedingt wollen *schulterzuck*
ja mei...


Da macht mir mein Mann mehr Probleme - was er sieht u. gefällt muss er haben #schwitz
...wenn nicht ich währe#cool

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Hallo,

also meine Große (10) bekommt von uns wöchentlich 2€ und vom Opa ebenfalls......also insg. 4€.
Wenn ich sehe wofür sie so ihr Geld ausgibt, könnt ich manchmal heulen. Aber ich lass sie trotzdem...........!

Neulich waren wir mal unterwegs und da wollte sie sich auch für über 10€ einen absoluten Mist kaufen. Da sie ihr Geld nicht dabei hatte, fragte sie mich ob ich ihr das solange vorstrecken würde. Leider, leider hatte ich selber nicht mehr genug Geld dabei ;-) ;-)...somit konnte diese "Müll" Investition von mir vermieden werden #schein

LG

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hmmm, meiner ist 8 und bekommt 50 ct in der woche und hat sich noch nie beschwert ( er kauft davon immer süßkram - kaugummis für 5 ct, jeden schultag 2 stück)

ich wollte eigentlich erst nächstes schuljahr erhöhen ...

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also meine kinder bekommen monatlich taschengeld und sie sparen echt eifrig für größere sachen

... wenn sie sich mal mist holen wollen dann rede ich mit ihnen und sage dass ds zu teuer ist usw. meisten sind sie aber auch zu geizig ;-)

1 euro find ich abe r auch zu wenig

mein sohn 9 bekommt 12 euro
tochter 8 bekommt 10 euro
tochter 6 bekommt 8 euro.

ich denke in der heutige zeit wo schon ein mickymausbuch um die 4 euro kostet muss auch das taschengeld passen.

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Hallo,

ich finde grundsätzlich, dass die Kinder mit ihrem Taschengeld machen können, was sie wollen, dafür bekommen sie es ja. Ich nehme mir aber schon das Recht raus, ihn danach zu fragen, ob es ihm das WIRKLICh wert ist und zeige ihm dann durchaus auch, wieviel Geld dann aus seinem Spartopf weg ist, das hat schon ein paar Mal geholfen.

Ich würde ihn das Geld ausgeben lassen.

Lieben Gruß
Kirsten

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Oh das ist wirklich ein bissche, was kann man sich heutzutage denn schon von 1 Euro kaufen? Ein Kaugummi kostest inzwischen ja chon 70 cent......
Ich fände 4-5 Euro angemessen! Die 1 Euro kann man isch ja fat spare..... da muss er ja einen monat warten, bis er sich mal ne micky maus kaufen kann.. :-)

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Hallo,
vielen Dank für Eure Antworten.
Tatsächlich hatte ich mich noch nie mit anderen Eltern über die Höhe des Taschengeldes unterhalten. Da mein Sohn noch nie gejammert hat, dass es zu wenig sei, wurde es also nie erhöht. Wird dann jetzt vielleicht mal Zeit.
Ansonsten war die Aussage bei allen ja dann doch ähnlich: Kinder sollen von ihrem Geld das kaufen dürfen, was sie wollen.
Danke und lieben Gruß,
Danielle

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Hochachtung an deinen Sohn, dass er so eisern gespart hat!!

LG sabine