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Ha, witzig!!!

Ich hab erst vor kurzem mit ner Freundin drüber gesprochen!! #freu

Ich denke, es ist wie überall--> "Der Schuster hast die schlechtesten Schuhe" sagt man bei uns;-)
Oder beispielsweise mein Freund... ist Kfz-Mechaniker. Ich bin immer davon ausgegangen, dass sein Auto top in Schuss sein müsste, immerhin kann der einfach alles schnell selbst machen! Tut er aber nicht, und warum?? Ja, weil er sich auf der Arbeit den ganzen Tag mit den Karren anderer Leute rumärgert und abends oder am WE einfach keine Lust mehr hat auf Schrauberei!

So ist es doch mit den Teppichratten auch! Ich bin auch Erzieherin, und wenn ich den ganzen Tag verschiedenste Kinder pädagogisch beglückt habe, genieße ich es auch einfach bei meinem eigenen Kind mal "nur" Mama zu sein, nicht alles pädagogisch begründen zu müssen und mal einfach zu tun was mein Gefühl mir sagt!

Die Leute haben aber auch manchmal komische Vorstellungen#kratz Ich habe bis vor ein paar Tagen meinen fast sieben Monate alten Sohn in den Schlaf getragen, weil es anders nicht ging! Ständig "musste" ich michirgendwo rechtfertigen,warum ich für dieses "Problem" keine andere Lösung auf Lager hätte?! Ich hätte immerhin fünf Jahre Ausbildung genossen und müsste mir doch anders zu helfen wissen#bla

Mal abgesehen davon, dass man einfach einsehen muss das ALLE Kinder unterschiedlich sind, man nie weiß was man bekommt und man nur begrenzt in der Lage ist "Dinge" zu ändern, würde ich es eher merkwürdig finden wenn irgendwelche Kinder perfekt wären!!

Und, denk dran: Kinder müssen immer da abgeholt werden wo sie stehen!! Egal welche;-)

VlG Nadine

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Hallo,

aber natürlich muss eine Erieherin ein perfektes Kind haben, was denkst du denn???

Ich bin Lehrerin und natürlich habe ich auch zwei perfekte Kinder, keine Frage ;-)

Ironie beseite:
Eins meiner Kinder ist ebenfalls nicht einfach und hat mich schon oft an meine Grenzen gebracht. Er war schon als Baby in dieser Hinsicht schwierig.

Ich seh das inzwischen in beruflicher Hinsicht als positive Erfahrung. Ich kann jetzt viel besser Eltern verstehen, die Probleme mit ihren Kindern haben. Früher dachte ich immer, das ist alles reine Erziehungssache. Inzwischen weiß ich, dass es eben Kinder gibt, die einen mehr herausfordern als andere. Mein jüngster Sohn ist definitiv einfacher zu "erziehen" als mein ältester.

Mach dir keinen Kopf, ich bin wirklich fest davon überzeugt, dass es Kinder gibt, die Eltern extrem fordern, und andere, die leicht zu handhaben sind. Ein Bekannter von mir hat mal gesagt: "Kinder suchen sich ihre Eltern aus, und wenn man ein "schwieriges" Kind hat, dann deshalb, weil man selber die Kraft hat, dieses Kind großzuziehen." Eine schöne Vorstellung, finde ich. Hilft mir manchmal weiter, wenn mein Sohn mich mal wieder an meine Grenzen bringt.

lg
K.

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Ich sag dazu nur, dass Erzieherinnen und Lehrerinnen nur selten "perfekte" Kinder haben. Seltsamer Weise ist es sehr häufig der Fall, dass gerade diese Kinder sehr weit weg von Perfektion sind.

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Hehe, mir haben letztens auch Bekannte erzählt (beide Pägagogen, 2 Kinder) das Pädagogen die schlechtesten Eltern sind #rofl

Ne im ernst, Ihr seit Menschen und egal ob Lehrer, Erzieher oder im sozialen Dienst .... der Karakter des kindes hat ja nichts mit dem Beruf der Eltern zu tun.

Hör nicht drauf und ärger Dich ruhig weiter!

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Pfarrers Kinder, Müllers Vieh gedeihen selten oder nie

:-)

gib das mal als antwort, wenn so ein angriff kommt. es kann sich dann jeder selber überlegen, was es bedeutet.

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Hallo
Ich bin ebenfalls Erzeiherin, arbeitete 15 JAhre lang mit Kindern zw. 4-15 Jahre und bin seit 3 Jahren NUR noch Mutter. Obwohl das auch nicht ganz stimmt. Denn "Mutter sein" fällt mir sehr schwer, denn irgendwie bin ich immer zu einem Teil "erzieherin". In jeder Aktivität, in jeder Konsequenz sehe ich ein Ziel #schwitz und das macht mich sooo müde.
Ich hab das grosse Glück dass ich recht brave Kinder hab, mein Grosser ist total lieb, mein Kleiner entwickelt sich jetzt prächtig (nachdem er 2 Jahre lang viel geweint und wenig geschlafen hat) und unser Pflegekind... das bringt mich manchmal zu Verzweiflung, aber lieb ist er trotzdem (die Verzweiflung kommt wohl eher von dem Teil "Fremdem" in ihm...#kratz)
Ich denke dass mein Problem als MUTTER ist, dass ich zu "pädagogisch" denke und im Privatleben ist man emfindlicher als auf Arbeit. Man kann hier nicht einfach nach Hause gehen.
NEIN, ich bin nicht perfekt, und auch meine KInder müssen das nicht sein, aber ich denke schon dass ich recht viel von ihnen erwarte und natürlich auch von mir selbst.
Ich denke SEHR viel, suche nach vielen Wegen,
aber zur Zeit muss ich sagen, dass ich müde bin, manchmal/oft überfordert und denke auf Arbeit war vieles einfacher.
Ich denke nicht dass wir nach perfekten Kindern suchen, aber ich denke schon dass wir - oder zumindest ICH- als Erzieherin immer weiter nach dem richtigen Weg suche, damit meine Kinder gut durchs Leben kommen.
Und ich geb niemals auf.
Ob das richtig ist???#schmoll ich weiss es nicht#kratz
Lg Sylvie

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Hallo Sylvie,

ja, so erleb ich das bei mir auch. Zum einen rede ich viel mehr mit anderen über meine Kinder und ihre vermeintlichen Defizite (weil ich mich eben selber auch gedanklich sehr damit beschäftige und immer nach "Lösungen" suche). Dadurch entsteht wahrscheinlich nach außen hin der Eindruck, meine Kinder seien besonders schwierig - obwohl sie das verglichen mit anderen wohl gar nicht sind, aber ich rede halt viel mehr darüber.

Und zum anderen will man gerade als Pädagoge natürlich alles 100% perfekt machen. Ich merke das im Vergleich mit meiner Schwester - ich denke stundenlang über manche Dinge oder Erziehungsfragen nach, und wenn ich ihr das dann erzähle, guckt sie mich oft ganz erstaunt an und sagt: "Ja, eigentlich hast du recht, aber ich hab darüber noch gar nicht groß nachgedacht."

Man lässt ja bei "Problemen" auch nicht locker, es schaltet sich dann automatisch ein "Pädagogen-Gen" ein welches sagt: "Jetzt erst recht". Und man gibt nicht auf, bis man einen Weg gefunden hat. Zur Zeit geht es mir mit meinem Sohn so - kaum hat die Klassenlehrerin beim Elterngespräch erwähnt, dass er mit seinen Arbeitsmaterialien nicht immer ordentlich umgeht, "beiße" ich mich daran fest - das, was alles gut geht, wird gedanklich abgehakt, denn das ist ja in Ordnung, da kümmer ich mich gedanklich nicht weiter drum. Aber für das mit der Ordnung hab ich mir jetzt ein System überlegt: Ich hab eine laminierte Karte angefertigt mit lauter Kontrollfragen (z.B. "Sind alle Stifte gespitzt? Liegt kein zusammengeknülltes Papier mehr im Schulranzen? etc.). Mein Sohn hakt das mit einem Folienstift nun jeden Abend ab und kontrolliert, ob alles für den nächsten Schultag ordentlich gerichtet ist. Ich kontrolliere es anschließend nach und wenn alles stimmt, bekommt er einen Klebepunkt. Bei zehn Klebepunkten gehen wir in einen Indoor-Spielplatz.

So - ich weiß genau, dass dieses System bei meinem Sohn wirkt, und ich bin mir sicher, dass ich seine Schlamperei so in den Griff bekomme (zumindest soweit das bei ihm als sowieso recht chaotischem Menschen machbar ist).

Weißt du, was meine Schwester gesagt hat, als ich ihr das erzählt habe? "Ach, das ist bei meinem Sohn genauso, sogar noch schlimmer. Der ist einfach so chaotisch." Damit war die Sache für sie erledigt. Ich musste mir auf die Zunge beißen um nicht zu sagen: "Und wieso machst du nicht auch so was wie ich mit dem Belohnungssystem?" Mein Neffe ist zwei Jahre älter als mein Sohn und meiner Meinung nach ist es höchste Zeit, um ihn in dieser Hinsicht zu erziehen, da er wirklich noch viiiiiiel chaotischer ist als mein Sohn und sich das schulisch noch viel negativer als bei uns auswirkt.

Das meine ich damit: Wir Pädagogen "arbeiten" sofort an jedem noch so kleinen Problemchen, und machen uns deshalb einen Riesenkopf. Bekannte sagen mir immer, dass ich doch superzufrieden sein kann mit meinem Sohn, aber ich finde immer irgendwas was noch besser laufen könnte. Das ist vermutlich das eigentliche Problem daran, und obwohl wir es gut meinen, schießen wir wohl auch ab und an übers Ziel hinaus und nerven unsere Kinder damit ;-)

lg
K.

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Nein, müssen sie nicht, denn ich hab auch keins.
Aber was ist perfekt ? Unsere Tochter ist 9, in der 4. Klasse und hat gute Noten. Sozialverhalten geht, Gruppenarbeit nervt sie, weil da auch schwächere drin sind und sie dann langsam machen muß. Sie ist bockig und hört oft schlecht zu Hause. Schlimm war es wieder heute morgen, so daß ich echt schon an die Pubertät denke, weil sie auch schon 1,52 groß ist. Ich verzweifle, könnte heulen, weil ich mir das harmonischer vorgestellt habe. Immer Widersprüche, Diskussionen, Neins, Verweigerungen und "ich bin sauer auf Dich, Du schwätzt mich die ganze Zeit zu und mich nervt das."

Ich hab bei schwererziehbaren Jungs im Alter von 15-20 Jahren gearbeitet, habe in einer Wohngruppe von Kindern im Alter von 6-18 gearbeitet, aber nirgends war es so schwer, wie mit meiner Tochter. Die Kinder auf der Arbeit waren nicht ganz so schlau, vielleicht deshalb so einfach, ich weiß nicht. Einer war auch sehr bockig, aber ganz anders bockig, als meine Tochter. Auf der Arbeit war ich eine gute Erzieherin, die immer Jobs findet.

Sie antwortet auf Fragen, worauf es eigentlich nur eine richtige Antwort gibt, die sie auch kennt, extra mit der anderen. Denkt sich Ausreden und Begründungen aus, die ich bei anderen vielleicht lustig fände, aber hier zu Hause kann ich einfach nicht mehr.

Und ehrlich...ich trage mich mit dem Gedanken zur Erziehungsberatung zu gehen, weil ich mit meinem Latein am Ende bin und meine systemische Beraterausbildung bringt mich hier auch nicht weiter...

Ich sehe die Problematik auch und muß mir von Lehrern Sätze sagen lassen "Die Bockigkeit muß sie ablegen. Es ist ihre Aufgabe zu Hause, das und das zu machen." Hallooooo ?!? Denken die, wir tun hier nix ?

Mußte das auch mal loswerden, bin grad supergefrustet.

LEG
Peffi

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Hallo, bin neu hier und bin nach langer Suche auf dieses Forum gestoßen, denn ich hab mal wieder eine schlaflose Nacht, weil meine Tochter gestern Nachmittag wieder verrückt gespielt hat. Zur Erklärung: Ich arbeite in einem Dorf-Kindergarten. Meine Tochter (2 Jahre und 5 Monate) geht in die Krippe und ich arbeite im Hort. Habe meistens Spätdienst und wer Spätdienst hat, hat ab 15.30 Uhr bis Schluss den Rest des Schützenfests (also Krippe, Kindergarten und Hort). Mein Problem ist, sofern mich meine Tochter nicht sieht, ist sie das liebste und niedlichste Kind von der Welt und alle finden sie ja sooo süß aber wehe, wenn die Mama kommt! Ich darf mich nicht wegbewegen und hören tut sie schon gar nicht. Sie bringt voll Unruhe rein. Ich mach immer um 16.00 Uhr nochmal eine Obstpause und alle sitzen am Tisch ganz lieb-nur meine Tochter nicht. Sie steht immer wieder auf und läuft weg oder bockt oder schreit oder spuckt alles aus oder oder oder. Sie testet voll aus und das ist sooo anstrengend und ermüdend. Aber ich kann auch nicht nachgeben, weil sie das sonst immer wieder macht. Eine Zeit lang klappte das jetzt richtig gut aber mit einem Mal meinte sie, sie müsste mal wieder das ganze Programm abfahren. - Ich habe leider keine Möglichkeit, so wie andere, sie bei Mutti oder Oma abzugeben. - Was mich eher auch noch verwundert ist, das die Eltern mehr Verständnis aufbringen für meine Situation, als viele meiner Kolleginnen! (KopfKratz!)#gruebel