Verlangt der Lehrer nicht etwas zuviel? 1. Klasse

Guten Morgen.

Ich wußte keine andere Überschrift ...

Meine Tochter ist im Juli 6 Jahre alt geworden. Da sie ein Muß-Kind war, wurde sie im August eingeschult. Wir hätten sie gern noch 1 Jahr im Kindergarten gesehen, da es ihr ein wenig an Selbstbewußtsein mangelt und sie noch sehr zurückhaltend ist. Dieses Jahr hätte sie sicherlich zusätzlich sehr gestärkt, aber naja ... Die schulärztliche Untersuchung verlief sehr gut (mit Anmerkung, dass sie sehr schüchtern ist und sehr leise spricht) und mittlerweile hat sie sich auch gut in den Schulalltag eingelebt. Am Donnerstag hatten wir nun unser 1. Elterngespräch und der Lehrer bestätigte, dass meine Tochter sehr gut mitkommt. Sie hat ein sehr gutes Sozialverhalten und taut langsam auf, meldet sich sogar freiwillig zum lesen usw. :-)

Eines kritisierte er jedoch ein wenig: die Schrift. Da wäre noch "Luft nach oben". Er zeigte mir ein Arbeitsblatt von ihr, wo sie ein Wort geschrieben hatte. Dabei war das N nicht so geschrieben wie er es vorgeschrieben hatte, sondern sie hatte es breiter geschrieben. Man konnte aber klar erkennen um welchen Buchstaben es sich handelt. Das gleiche beim kleinen A. Okay, das sah wirklich etwas komisch aus ... Aber ich finde, dafür dass sie erst seit 3 Monaten in der Schule ist und vorher wirklich keinerlei Interesse an Buchstaben und Zahlen hatte, macht sie es gut. Ich sagte ihm dann, dass ich die Buchstaben nun nicht wirklich schlimm fand - immerhin konnte man sie erkennen. Er meinte daraufhin, dass er demnächst damit beginnen wird, die "Fehler" rot zu markieren.

Ich habe das garnicht so recht verstanden in dem Moment. Als ich später so darüber nachdachte, kam ich ins grübeln. Ist das nicht eher kontraproduktiv oder frustrierend für die Kinder, die Fehler gleich rot anzustreichen? Es geht dabei nicht um einen Buchstaben, den man überhaupt nicht lesen kann ... Wie gesagt, er zeigte mir das N und das a und beides war gut zu lesen.

Im Nachhinein ärgere ich mich nun darüber, dass ich nicht gleich reagiert habe. Jetzt denke ich, dass wir erstmal abwarten was und wieviel er markieren wird. Evtl. werde ich dann nochmal das Gespräch mit ihm suchen?!

Was meint ihr dazu?

Liebe Grüße, Ina

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Hallo Ida,

meine Antwort auf Deine Frage bezieht sich eigentlich generell auf die ganzen Lehrerthemen hier.

Ich gehe da irgendwie ganz anders ran.
Jeder Lehrer, jede Lehrerin ist ein eigener Mensch.
Jeder hat seine eigenen Methoden und Erfahrungen.

Meine Aufgabe als Mutter sehe ich darin, meine Kinder durch
die Schulzeit zu begleiten und zu schauen wie sie klarkommen
und wie ich sie gegebenenfalls unterstützen kann.

Dabei stelle ich die Methode des Lehrers / der Lehrerin und die teilweise von oben aufgezwungenen Konzepte grundsätzlich erst einmal nicht in Frage.
Jeder muss durch sein Schulleben durch und es hilft nichts, anderen Methoden nachzutrauern.

Natürlich stehe ich innerlich manchmal fragend davor und würde es anders machen, aber ich bin keine Lehrerin.

Meine Erfahrung ist: Meine Tochter passt sich dem jeweiligen Konzept wunderbar an. Zuerst war sie auf einer Schule wo es alles mehr spielerisch zuging. Nach einem Umzug ist sie nun auf einer Schule wo richtiger Zug herrscht.
Aber egal wo sie war, ich habe es nicht in Frage gestellt und gestaunt wie flexibel sie ist!

Lesen, schreiben und rechnen hat sie so oder so gelernt.

In die Schule gehe ich, wenn ich der Meinung bin, mein Kind hat ein ernstes Problem und kommt nicht klar.
Bis dahin lasse ich es einfach so laufen wie es kommt.

Erstaunlicherweise war bisher nie ein Gespräch mit irgendeinem Lehrer notwendig.

Warum kann man es denn nicht einfach mal auf sich zukommen lassen?
Ich musste mich in meinem Leben oft auf andere Menschen und deren Methoden einstellen und finde es prima wenn mein Kind genau das in seinem Leben auch lernt, ohne das Mama oder Papa alle Hürden schon vorher aus dem Weg räumen!

Alles Liebe
Sunny

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Gehört nicht wirklich als Antwort zur gestellten Frage - Entschuldigung. Aber ich muss das unbedingt mal sagen.

Es sollte mehr Eltern wie Dich / euch geben!!! Deine Einstellung ist sehr gut!!! Endlich mal eine Mutter, die nicht wegen jeder Kleinigkeit in die Schule rennt und die Kinder so überzogen in Schutz nimmt und auf die bösen, bösen Lehrer schimpft. #augen #pro

Danke! #blume #liebdrueck

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Hallo!

Du hast eine sehr gesunde Einstellung und hilfst deinem Kind auf diese Weise am allermeisten!

Wir Lehrer wären froh, wenn mehr Eltern so wären wie du - denn (auch wenn es viele nicht zu glauben scheinen....) auch wir wollen nur das Beste für die Kinder!

LG Lena

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Hallo

weißt du mein Sohn ist seit Sep. in der schule, die ersten 2-3 Wochen war viel rot in seinem heft, die schule ist bekannt dafür das sie sehr straff arbeiten, mein Sohn hat aber leider eine Visuelle Wahrnehmungstörung, dadurch tut er sich sehr schwer, aber anstatt die lehrerin zu kritisieren , habe ich mich mit ihr zusammen gesetzt und nach lösungen gesucht.

Sie ist aber auch wirklich eine sehr nette, auch wenn ich manchmal finde das es zu viele Hausis gibt, mein Sohn muss da durch, aber dadurch das ich im ständigen kontakt mit der lehrerin stehe, gut mitkommt.

Und die Kinder sollen ja auch sehen was sie falsch machen, weil aus fehlern lernt man.


LG Cosma deren Sohn schon oft den rotstift gesehn hat

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hallo

du wirst den ablauf der schule und die art der lehrer nicht ändern können.
du kannst nur versuchen dinge zu akzeptieren und das genauso deinem kind zu vermitteln.
ich selber finde es ganz schlimm fehler rot anzustreichen.
in der 5.ten klasse, okay, aber sicher nicht in der ersten.
da sind die kinder ja noch motiviert und wollen lernen und ob man das grade fördert wenn man auf rot angekreiste fehler guckt als erstklässler, bezweifel ich.
vielleicht kannst du das ansprechen, also deine bedenken dazu und vielleicht findet ihr lösungen, aber ich denke mal, das er das einfach grundsätzlich in dieser klasse so macht und man nichts daran ändern wird.

l.g.

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Hallo,

meine Tochter ist auch dieses Jahr zur Schule gekommen. Klar wird immer mal was rot angestrichen oder die Lehrerin radiert es wieder weg (Kinder schreiben mit Bleistift) und es muss als Hausaufgabe neu geschrieben werden. Ich find es gut so. Wie sollen sie es denn sonst lernen. Inzwischen kommt meine Tochter auch an und sagt, dass sie Probleme bei Buchstabe ... oder Zahl ... hat und sie nochmal üben möchte. Sie müssen doch ihre Fehler auch gezeigt bekommen auch wenn es nur ein etwas schlecht geschriebener Buchstabe ist. So haben die Kinder die Chance es zu verbessern. Wenn es dann irgendwann im Halbjahr im Zeugnis steht, dass das Schriftbild deiner Tochter noch zu Wünschen übrig lässt, würdest du dich auch beschweren. Unsere Kinder sind Schulkinder und keine Kindergartenkinder mehr. Dann legt ihr mal zu Hause eine Übungsstunde ein, wo ihr diese Buchstaben schreiben übt. Hilft viel mehr als sich über Lehrer zu beschweren. Klar ist deine Tochter noch sehr jung, aber sie muss somit auch den Stand der anderen Kinder erreichen und wenn sie da außerhalb der Schule noch mehr Übung braucht, dann gib sie ihr.

Ist alles nicht böse gemeint, aber bitte nicht gleich auf die Lehrer schimpfen. Ich seh es nun aus zwei Seiten, als Mutter einer Erstklässlerin und als Tochter einer Grundschullehrerin.

Viele Grüße

Jenni

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Hallo Ina,

meine Tochter hat in den ersten 2 Schuljahren (gerade ist sie in der 3.ten Klasse) noch zusätzlich muttersprachlichen Unterricht besucht.

Während es in der deutschen Schule lockerer gehandhabt wurde, war der muttersprachliche Unterricht sehr straff und so gestaltet, dass von Anfang an Fehler rot markiert wurden und vor allem: Auf die Richtigkeit grossen Wert gelegt wurde (kein Schreiben nach Gehör).

Es hat ihr nicht geschadet. Im Gegenteil. Sie ist heute noch sehr penibel was ihre Rechtschreibung und das "schöne" Schreiben anbelangt.

Ein Fehler ist es nicht und die Kinder lernen von Anfang an gleich richtig. Sprich: Der Schnitt zum Ende der 2ten Klasse und nun zur 3ten fiel ihr nicht so schwer, wie z.T. den anderen Kindern.

Manch Mutter wäre froh gewesen, wenn schon in der ersten Klasse auf gewisse Dinge von Seiten der Lehrkraft mehr Wert gelegt worden wäre.

Seh es als Vorteil und solange dein Kind nicht massiv darunter leidet, würde ich mich zurückhalten.

Liebe Grüße
Barbarelle

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Was ich meine?


Das es gut wäre, wenn Du den Lehrer seine Arbeit machen lässt.

Ich persönlich habe es satt, unlesbares Gekritzel entziffern zu müssen. Das ist schlicht unmöglich, was da an Korrekturarbeit auf Lehrkräfte zukommt. Was aber viel schlimmer ist: die Kinder können ihr eigenes Gekritzel nicht mehr lesen und schreiben dann auch nicht mehr!

Wir sind (eigentlich) ein Kulturvolk. Teilhabe an der Gesellschaft ist nur möglich, wenn wir sinnverstehend Lesen und Schreiben können.

Ob man in "Rot" korrigieren muss, ist Ansichtssache. Wir korrigieren in grün, aber das ist eine Frage, die Lehrer mit Kollegen und nicht mit Eltern diskutieren sollten.


Gruß

Manavgat

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Hallo,
die Lehrerin unseres Sohnes hat von Anfang an gesagt daß wir auf ein ordentliches Schriftbild achten sollen und so habe ich es auch getan.
Ich habe ausradieren lassen was mir nicht ordentlich erschien und auch wenn s manchmal stressig war, heute hat mein Sohn eine ordentliche Schrift und die Hefte sehen angemessen aus.
Ich weiß daß sie auch schon mal etwas durchstreicht wenn nicht ordentlich geschrieben wird und die Kinder dann neu schreiben müssen.
Ich finde es nicht falsch gleich von Anfang an darauf zu achten denn wenn nicht jetzt wann dann?
Haben sie es einmal krakelig angefangen dann wird die Umstellung nachher schwierig.
Wie es nun bei Deinem Kind aussah kann ich nicht beurteilen.

LG z.

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Hallo!

Aber man muss seine Fehler doch sehen!

Rot finde ich allerdings selbst auch zu invasiv, ich nehme Blau oder Schwarz, je nach Farbe des Geschriebenen. Ich würde mir auch die Mühe machen, jeden Buchstaben neu drüber zu schreiben und solche "Vergehen" natürlich nicht mit benoten.

Wenn der Lehrer sie nur unterstreicht, finde ich es ok, er scheint ja sonst viel von deiner Tochter zu halten.

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Nimm die Ratschläge an und hilf Deiner Tochter, es zu verbessern!!!