Meine Oma

Hallo zusammen.

Meine Oma ist am 20.4.2011 von uns gegangen...
und sie fehlt mir so sehr. #heul#heul

Eigentlich kann ich es immer noch nicht so glauben... ich realisier das irgendwie alles noch gar nicht. Ist das normal?

Sie war stolze 92 Jahre alt und eine wunderbare Frau #herzlich#liebdrueck

Sie hat 8 Kinder geboren, davon sind leider 3 Kinder im 2. Weltkrieg gestorben. Alle im Baby und Kleinkind Alter.
Sie hat immer gearbeitet und nie gejammert... sie war tapfer, hat sehr schlimme Dinge erlebt, Dinge, die man sich heut zu Tage gar nicht mehr vorstellen kann.

Ich habe sie immer bewundert. Sie war ja meine einzige Oma... die Mama meiner Mama...#schmoll

(Die Eltern von meinem Papa sind schon sehr früh gestorben, ich durfte sie nie kennen lernen)

Ich war beim Sterben meiner Oma dabei.
Das heißt fast.
Und genau damit komme ich irgendwie nicht klar.

Ihr ging es immer gut... also wie es halt einem 92 Jährigen Menschen geht. Sie konnte zwar kaum mehr laufen, aber vom Kopf her war sie super fit. Man konnte mit ihr über alles reden.
Am 18.4 ging es ihr nicht gut. Sie rief meine Mama an und ich war durch Zufall auch bei ihr. Sie hatte schon blaue Lippen und hat immer wieder gesagt, sie spürt das schon lange, dass etwas kommt. Aber sie wollte es uns nie erzählen, weil sie schon immer schnell sterben wollte und in kein Heim usw. wollte.
Wir haben sie in den Arm genommen und gesagt, dass alles gut wird. Dann haben wir einen Arzt gerufen. Der kam auch und meinte, dass sie sehr viel Wasser in den Beinen hat und wenn es mit den Tabletten nicht besser wird, sie heute noch in`s Krankenhaus muss.
Es wurde nicht besser, also riefen wir nochmal an. Er meinte, er schaut, dass er in seinem Krankenhaus wo er auch arbeitet ein Bett bekommt, und meinte er ruft uns zurück.

In der Zwischenzeit haben wir alle angerufen, da wir irgendwie ein komisches Gefühl hatten.
Also kam meine Schwester mit ihrem Mann, mein Papa, meine Mama und mein Partner, ich und unsere kleine Tochter.
Meine Oma hat sich immer wahnsinnig gefreut, wenn ich Lea mit zum Besuch brachte. #herzlich Sie hat ständig und immer nur von unserer kleinen Tochter gesprochen. Sie liebte sie sehr.

Mein Onkel (also der Sohn meiner Oma) lag zu der Zeit noch im Krankenhaus, weil er operiert wurde. (Hatte Krebs und war frisch operiert)

Der Arzt wollte sie in ein anderes Krankenhaus bringen lassen, also nicht in das, in dem mein Onkel lag.

Wir haben schon die ganze Zeit rum geredet, ob es nicht besser sei, sie in das selbe Krankenhaus bringen zu lassen, denn mein Onkel wäre damit nie klar gekommen, nicht bei seiner Mama gewesen zu sein, wenn sie stirbt.

Also haben wir selber in dem Krankenhaus angerufen und so kam sie in das gleiche, in dem ihr Sohn auch lag. Gott sei dank.

Meine Mama ist mit ins Krankenhaus gefahren und bei ihr geblieben, bis sie einschlief. Und dann schlief sie auch... sie wurde nie mehr wach bevor sie starb.#schmoll
Das war gegen 23 Uhr.

Sie fuhr heim und rief meine Schwester und mich an. Wir dachten zu dem Zeitpunkt einfach, sie sei müde, weil sie die vorige Nacht nicht geschlafen hat.
Aber dem war nicht so.

Am nächsten Tag musste ich warten, bis mein Partner von der Arbeit kam, denn ich wollte unbedingt zu meiner Oma in`s Krankenhaus. Aber ich konnte ja nicht meine Kleine mit schleppen (Sie war da 14 Monate alt), vorallem wusste ich gar nicht, was mich erwartet.

Um 14 Uhr kam ein Anruf von meiner Mama, ein Arzt aus dem Krankenhaus rief an und meinte, meine Oma liegt nun im Sterben.:-(
Ich also rief meinen Mann an und fragte, ob er früher von der Arbeit heim kann, damit er unsere Tochter nehmen kann, denn ich konnte nicht daheim rum sitzen, während sie im Sterben lag.
(Ich bin bei ihr halb aufgewachsen... sie war für mich fast so wie meine Mama)

Er kam dann und ich holte meine Schwester von der Arbeit ab und fuhr mit ihr rein.
Meine Tanten, mein Dad und alle kamen auch.

Und wie es so oft im Leben ist, man kann nicht`s vorher sagen. Es verging Stunde um Stunde.
Sie kämpfte wie eine Löwin gegen den Tod an.#herzlich:-(

Nach 7 Stunden (Ich saß die ganze Zeit bei meiner Oma, hielt ihre Hand und streichelte sie...:-( ) meinte meine Mama, dass ich doch heim fahren soll, ich sei doch schon ganz fertig, sie ruft mich dann an, wenn es soweit ist. Denn meine Kleine vermisse mich sicher schon und ich muss ja am nächsten Tag auch wieder Fit für die Kleine sein. Ich wollte erst nicht, aber als meine Schwester meinte, sie fährt mit heim, dachte ich mir, ok, 1-2 Stunden schlafen, dann fahr ich wieder rein. Einfach Kraft tanken. Ich wollte dabei sein, wenn sie stirbt, einfach den letzten Weg begleiten, für sie da sein... für meine Oma.
Um 23 Uhr fuhren wir dann schließlich heim, meine Mama, meine Tante und mein Onkel blieben bei ihr, ließen sie nicht allein.

Ich bind ann erst mal zu meiner Kleinen ans Bett, sie schlief ja schon. Habe sie gestreichelt und geweint.
Bin dann ins Bett, habe mit meinem Mann ewig geredet... er hat mich in Arm genommen und ich konnte einfach nicht schlafen. Um 1 Uhr bin ich dann doch eingeschlafen und um 2.30 Uhr ging das Telefon, meine Mama war dran und meinte, meine Oma sei gerade verstorben.#heul
Ich war ihr nicht böse, dass sie mich nicht vorher anrief. Ich mein da starb ihre MAMA... ich war ihr keinenfalls böse. In dem Moment wollte ich einfach nur hin.
Ich rief meine Schwester an und die beste Freundin von meiner Mama, und wir fuhren ins Krankenhaus. Mein Mann blieb bei unserer Tochter.

Wir haben dann erfahren, dass es ganz schnell ging... sie hatten keine Zeit mehr an zu rufen, da man nichts gemerkt hat.

Ich war noch eine halbe Stunde am Bett von meiner Oma, habe sie gestreichelt und ihr noch ein Bussi auf die Hand gegeben.

Und jetzt komm ich zu den zwei Sachen, die mich einfach nicht los lassen... ich mach mir irgendwie Vorwürfe.

Ich habe mich nicht mehr getraut, sie im Gesicht an zu fassen, weil sie schon so kalt war... und ich war nicht beim Sterben dabei... nur vorher... und nachher...

versteht ihr wie ich meine?

Meine Schwester hat ihr ein Bussi auf die Stirn gegeben und fing noch heftiger an zu weinen, meinte, sie sei nun schon ganz kalt ... und da konnte ich nicht mehr. Ich habe mich nicht mehr getraut sie im Gesicht an zu fassen... wollte sie warm in Erinnerung behalten... war das falsch?

Ach man... so doofe Gedanken ich weiß... aber mich lässt es irgendwie nicht los.

Ich vermisse sie so sehr, es tut verdammt weh, meine Mama weinen zu sehen...

Ich habe noch nie einen so nahe stehenden Menschen verloren... wann wird die Trauer endlich weniger?
Und die Wut? Ich habe oft so ne Wut... weiß aber nicht auf wen. ich bin dann einfach nur so wütend, dass ich nicht mehr mit ihr reden kann, vermisse sie so sehr und bin wütend, dass ich sie nicht besuchen kann... :-(

Es ist ganz schön lang geworden... aber ich musste es mir mal von der Seele schreiben.

Traurige Grüße....

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Erst einmal mein herzliches Beileid. Deine Oma hat Dich sicher sehr geliebt, sie war wie Deine Mama zu Dir - und weißt Du, da ist es vollkommen egal, wann und wie Du sie noch anfassen konntest oder nicht.
Sie hat ein wunderbares Alter erreicht, lass ihr den Frieden. Geh an ihr Grab, rede mit ihr, Du wirst sehen, es hilft. Du kannst ihr auch einen Brief schreiben und bei ihr eingraben - er ist dann nur für sie.
Vergiß sie nicht und denk ab und an mal liebevoll an sie, erzähl Lea von ihr - mit Bildern - so wird Deine Oma nicht vergessen.
Diese letzten paar Minuten waren nicht mehr soooo gravierend, viel wichtiger sind die sicher unzähligen Erinnerungen, die ihr gemeinsam habt.
Genieß es, sie gehabt zu haben. Nicht jeder hat eine liebe Omi. Sie würde es nicht wollen, dass Du so traurig bist, da bin ich ganz sicher.
Liebe Grüße von Moni

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Besser hätte ich es auch nicht sagen können.

Im Herzen hast du Sie ein Leben lang! Vielleicht hat Sie auch gewartet bist Du nach Hause gegangen bist, Sterbende spüren so etwas. Sie wollte Dir diesen direkten Schmerz vielleicht ersparen. Ich hoffe Du verstehst was ich meine, denn mir laufen gerade die Tränen über die Augen, da ich auch einen sehr geliebten Menschen verloren habe, ich wollte auch nur kurz nach Hause und da ist es passiert.... konnte hinterher Sie auch nicht mehr anfassen...

LG und alles Gute auch für Deine Mama, Melli-4

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:-(#liebdrueck

ich wünsche dir viel kraft
eine #kerzefür deine liebe oma

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So schwer es auch ist: Sei glücklich, dass eure Oma so ruhig gestorben ist und so ein stolzes Alter erleben durfte. Mein Opa und meine Oma sind innerhalb eines Jahres ganz erbärmlich gestorben. Die Einzelheiten will ich gar nicht aufführen. Mein Opa starb unter schrecklichen Bedingungen nach wochenlangem Intensivstationaufenthalt. Er war zeitweise total entstellt. Meine Oma verstarb nach monatelanger Krankheit und zahlreichen Operationen ohne zwei Monate lang je wieder das Bewusstsein erlangt zu haben. So blöd es jetzt auch klingt. Ihr könnt darüber wirklich glücklich sein. Auch wenn es im Moment schwer ist.

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Das ist mir auch klar, dass es ein schöner Weg war, zu sterben.
Aber das ist hier nicht das Thema. Es ging mir darum, dass ich sie vermisse und ich nicht daimt klar kommen, bei dem einen Moment nicht dabei gewesen zu sein.
Es gibt immer schlimmeres als bei einem selber, trotzdem empfinde ich es im Moment als schlimm.

Das mit deiner Oma und deinem Opa tut mir sehr leid. (Mein Opa starb auch qualvoll nach Monaten... )

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Wir waren leider bei beiden auch nicht dabei. Beide starben allein im Krankenhaus. Bei meinem Opa waren wir noch mittags. Ich bis 12 Uhr und meine Mutter und meine Oma bis ca. 14.30 Uhr. Da er schon seit mehreren Tagen im Sterben lag, meine Oma selbst alt und krank war und ich ein kleines Baby hatte, konnten wir leider nicht rund um die Uhr bei ihm sein. Er starb dann kurz nach 15.00 Uhr. Meine Oma lag 2 Monate im Krankenhaus. Auf der Intensivstation durfte ich sie wegen meiner Schwangerschaft nicht besuchen und als sie dann auf eine normale Station verlegt wurde, wiederum nicht wegen Ansteckungsgefahr. Ich habe sie dann eine Woche vor ihrem Tod nochmal gesehen. Meine Mutter ebenfalls. Man rief uns dann nachts an, dass die Nachtschwester sie tot gefunden habe. Und das, wo sie 2 Tage später entlassen werden sollte (als Schwerstpflegefall).

Wir haben sie aber beide schön anziehen lassen und den Sarg in der Leichenhalle bis zur Beerdigung offen gelassen. So konnten wir sie mehrere Tage lang noch ansehen. Viele Leute finden das ja makaber. Aber ich war mehrmals da und habe mir meine Oma und meinen Opa angesehen. Für mich sahen sie aus als wäre nur noch eine Art äußere Hülle da. So als wären sie selbst schon längst weg geflogen.

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Hallo,

fühl Dich erst mal gedrückt. Und es ist zwar leichter gesagt als getan, aber versuche, Dich nicht selber zu zermürben.

Es ist schlimm, einen geliebten Menschen zu verlieren, besonders, wenn er einem so nahe stand. Aber Deine Oma hatte ein gesegnetes Alter und es ging ja glücklicherweise recht schnell. Schade ist es, dass Du nicht dabei warst (denn scheinbar hattest Du das Bedürfnis), aber vielleicht wollte Deine Oma das auch genau so.

Vor 15 Jahren ist mein Opa gestorben. Er war wie ein zweiter Papa, wir wohnten immer in einem Haus. Es fiel mir sehr schwer, habe ihn sterben sehen, ich denke heute immer noch an ihn. Ich finde es unendlich schade, dass meine Kinder ihn nicht kennenlernen durften. Ich habe manchmal sogar noch seinen Geruch in der Nase oder sehe genau seine Hände vor mir. Die Trauer vergeht aber man wird immer in Wehmut an den Verstorbenen denken. Nur man ist dabei nicht mehr so traurig.

Im Moment liegt meine Oma im Sterben (seine Frau). Genauso ein inniges Verhältnis. Es tut mir so weh, sie so zu sehen. Sie liegt in ihrer Wohnung im Haus meiner Eltern in einem Pflegebett und hat mit mir schon mehrfach darüber gesprochen, dass sie sterben muss. Sie ist 84 Jahre, hat Zucker und ein Loch im Herzen, sowie Demenz (obwohl sie in den letzten 2 Wochen erstaunlich klar im Kopf ist). Sie ist bereit zu gehen und wir sind - größtenteils - bereit, sie gehen zu lassen. Und doch tut der Gedanke so weh. Mein ganzen Leben lang hat sie mich begleitet, ein Leben ohne sie kann ich mir einfach nicht vorstellen.

Nun kommt auch noch dazu, dass wir ab Sonntag drei Wochen in Urlaub fahren. Nur an die Nordsee, wir wären dann in 4 Stunden zu Hause, und doch fällt es mir schwer. Bei uns werden aber auch beide Bäder saniert, meine SchwieMu macht eine Kur und muss mit uns hoch fahren, unsere Freunde haben zeitgleich eine Wohnung dort, mein Mann muss einfach mal raus (hat Depressionen) und die Kids freuen sich einfach total drauf, weil wir das dritte Mail in die gleiche Wohnung fahren.

Und doch habe ich Angst, dass was passiert, wenn wir weg sind. Zur Beerdigung kommen - alles kein Problem. Aber ich wäre dann beim Sterben nicht dabei.

Im Moment bin ich jeden Tag mehrfach da, möchte einfach noch viel Zeit mit ihr verbringen. Und so makaber es klingt: ich wünschte, es würde schnell gehen. Aber dem lieben Gott kann man da ja nicht in die Karten gucken.

So, jetzt habe ich jede Menge über mich geschrieben. Ich hoffe, Die geht es aber besser damit, dass Du nicht alleine bist. Das Leben (vor allen Dingen mit Kindern) muss weitergehen. Man muss einfach versuchen, die Trauer in seinen Alltag zu integrieren und zu versuchen, den Menschen für sich lebendig zu halten.
Liebe Grüße
Mauretania

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Erstmal mein herzliches Beileid für dich und deine Familie.

Wie du dich jetzt fühlst kann ich allzu gut nach empfinden. Mein Papa ist heute vor zehn Tagen nach einer Bypass-Op an multiplen Organversagen
gestorben.

Wir wurden Sonntag früh vom Klinikum angerufen, das wir sofort kommen sollten, weil es sehr schlecht um meinen Papa stand. Mein Mann und ich haben sofort unsere Kinder zu Verwandten gebracht, haben danach meine Mutti abgeholt und sind ins Klinikum geeilt.

Dort angekommen, sprach eine Ärztin mit uns und danach dürften wir zu meinem Papa. Ich hab mit ihm gesprochen, ihn gestreichelt und furchtbar viel geweint. Er hang an so vielen Maschinen und ich hoffe, dass er uns gespürt hat...

Nach ca. 2 Std. sind wir erstmal wieder zu unseren Kindern gefahren. Dann am nachmittag, ging es wieder ins Krankenhaus, ich war ganz hibbelig und an der Anmeldung zur its haben mir richtig die knie geschlaggert.

Wir mußten warten, ich hatte so ein komisches Gefühl, dann kam die Ärztin und meinte zu mir, war das jetzt Gedankenübertragung... ich fragte wieso: und sie meinte das mein Papa genau in dem Moment als wir uns angemeldet haben verstorben ist. Ich konnte es nicht fassen und stand völlig neben mir.

Wir mußten wieder warten, dann dürften wir zu ihm... ich hab ihn gestreichelt und ihm gesagt wie lieb ich ihn habe und das ich gut auf seine drei Enkel aufpassen werde.

Es tut so schrecklich weh, dass ich nicht bei ihm war, als er mich gebraucht hat, aber leider kann ich die zeit nicht zurück drehen. Aber ich glaube unsere Lieben da oben, wissen ganz genau wie schrecklich wir sie vermissen und wie doll wir sie geliebt haben, das tröstet mich ein wenig.

Ich wünsch dir und auch mir und unseren Familien ganz viel Kraft!!!

Liebe Grüße Christin

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#kerze

Hallo babygirl,

Ich komme gerade aus dem kh, meine geliebt Oma, sie mag nicht mehr.
Dein Bericht ähnelt so ziemlich dem, was mir gerade widerfährt.

Meine Oma ist 80 Jahre, sie leidet seit ca. 7 Jahren an Alzheimer. Sie hat vor 15 Jahren eine neue Herzklappe bekommen, die Ärzte gaben ihr damals 13- 14Jahre damit zu leben.
Meine Oma war auch für mich wie eine 2. Mama, ich habe auch mein halbes Leben bei ihr verbracht, ich liebe sie so sehr.

Heute ist mein Opa zur Krankenkasse gefahren, meine Mama war bei meiner Oma, weil sie nicht mehr ohne Begleitung sein darf, sie sitzt im Rollstuhl weil ihre Beine nicht mehr wollen, leider weiß sie das nie, da sie es durch ihr Alzheimer immer vergisst. Deshalb will sie dann immer aufstehen und die Gefahr ist zu groß das sie in einem unbeobachtetem Moment fällt. Nun ja aufjedenfall war meine Mama bei ihr, meine Oma war schon den ganzen Tag sehr schläfrig ( sie hat sich noch nie beschwert wenn es ihr nicht gut ging, selbst bei ihren 2 Schlaganfällen hat sie nie was gesagt) als meine Mama am kochen war, war meine Oma plötzlich nicht mehr ansprechbar. Meine Mama hat ihr mehrmals leicht auf die Wangen geschlagen und nach ihr gefragt, aber es kam keine richtige Reaktion. Meine Mama hat dann sofort den Arzt gerufen, der war innerhalb 10 Minuten da ( die Praxis ist gleich um die Ecke) der stellte fest das sie sehr viel Wasser angesammelt hat. Auch er hat sie nicht ins Bewusstsein zurück bekommen und sofort den Kw gerufen. Im Kh war sie wieder leicht ansprechbar. Dort stellte man fest das sie Wasser in der Lunge hat und sehr viel in den Gliedern. Sie hat Medikamente bekommen, allerdings konnten die Ärzte ihr nur einen Bruchteil an der Medizin geben die sie brauch, weil das Herz die volle Dosus nicht vertragen würde.
Die Ärzte machen uns nicht viel Hoffnung, sie haben uns nach Lebenserhaltende Maßnahmen gefragt, aber die bekommt sie nicht, weil sie schon seit sechs Monaten in klaren Momenten sagt, das wenn der liebe Herr Gott sie will, dann darf er sie haben. Sie sagt, sie habe lang genug gelebt und jetzt möchte sie in den Himmel, sie möchte mit einer Krankheit, bei der sie ihre Kinder nicht wieder erkennt, nicht weiter leben.

Meine Mama hat heute Abend ihre Geschwister und mich ins Kh gerufen. Wir haben alle bei ihr am Bett gesessen und ihre Hand gehalten und sie gestreichelt. Wenn sie mal zu sich kam hat sie zu jedem einzelnen gesagt: Pass gut auf dich auf, schau das du gesund bleibst. Schütze dich und deine Familie und schätze die Zeit, sie geht viel zu schnell vorbei. Lebe glücklich und passt auf euch auf.
Ich hätte mich so gerne zu ihr ins Bett gelegt und wie früher mit ihr gesungen. Ich hatte so ein starkes Bedürfniss danach, sie hat mir immer vorgesungen wenn es mir nicht gut ging und ich wollte das auch tun. Dann hat sie uns alle heim geschickt. Sie hat jeden in den Arm genommen( sie hat uns plötzlich alle erkannt) jeden geküsst und jedem nochmal gesagt das er/sie auf sich aufpassen soll. Dann hat sie jedem gesagt das sie ihn/sie liebt und jedem einen Kuss gegeben.
Als ich dran war habe ich ihr gesagt das ich sie sehr liebe und das sie die beste war die ich je haben konnte, ich habe ihr küsse gegeben und bin gegangen. Oh man... ich wäre so gerne bei ihr geblieben. Am liebsten würde ich wieder hin fahren, aber ich kann nicht da ich eine 9 Monate alte Tochter habe.
Ich will zu meiner Oma, ICH LIEBE SIE SOOO SEHR.