Realschulabschluss + Abgeschlossene Ausbildung... was hat man für Möglichkeiten?

Hallo ihr Lieben,

folgende Situation:

mit 18 wurde ich ungeplant schwanger, war gerade in der Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten. Ich habe nach der Geburt die Ausbildung sofort weiter gemacht und arbeite momentan (jetzt gerade nicht da ich seit 3 Monaten in Elternzeit bin) in einer Kanzlei.

Ich habe aber immer mehr gemerkt das mich dieser Job nicht ausfüllt. Es ist einfach nicht das was ich machen möchte. Nur da ich dort auch sehr gut verdiene und wir wussten das wir in den nächsten Jahren Nachwuchs geplant haben hat mich das immer davon abgehalten etwas neues anzufangen. (Also eine weitere Ausbildung wäre für mich keine Option)

Ich habe meine Ausbildung mit 1 bestanden. Könnte man damit an einer FH studieren? Oder muss man da vorher das Abi nachmachen? Und geht das mit der abgeschlossenen Ausbildung? Oder kommt da nochmal das alte Zeugnis der Realschule zum tragen?

Es müsste auch nichts sein wobei ich Geld verdiene, da mein Mann (Beamter, Lehrer) sehr gut verdient und wir damit gut leben können.

Klar, wäre es auch schön wenn ich die nächsten Jahre nur für unsere Kinder da bin, aber ich bin doch noch jung und vielleicht gibt es etwas was man "Nebenbei" machen kann. Klar bin ich mir bewusst dass sowas viel arbeit ist. Aber da ich mit Baby die Ausbildung gemacht habe bin ich mir durchaus bewusst was es bedeutet hart zu arbeiten...

Eine Weiterbildung in diesem Beruf (bspw. Rechtsfachwirtin) kommt für mich nicht in Frage.

Vielleicht habt ihr ein paar Infos für mich.

Danke schonmal und Liebe Grüße Steffi

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In einigen Bundesländern gibt es wohl eine Art duales Studium, das nur mit Realschulabschluss, Berufsausbildung und Berufserfahrung möglich ist. Aber so weit ich weiß geht das dann auch nur in einem, der Ausbildung angelehnten Beruf. Also in deinem Fall wenn überhaupt im Rechtsbereich. Und das bieten wie gesagt auch nicht alle Bundesländer an.
In der Regel wirst du mindestens die Fachhochschulreife brauchen. Aber die könntest du ja z.B. über Fernschule "nebenbei" machen, wie du das so schön nennst.

Andere Alternative wären vielleicht noch Kurse bei diesen ganzen Bildungsträgern ils, sgd usw. Frage mich aber bitte nicht, wie anerkannt die sind. Ich denke mal diese Studiengänge, bei denen du dann einen staatlichen Abschluss erwirbst werden kein Problem sein. Aber die ganzen anderen Kurse, die man da belegen kann, bei denen weiß ich halt nicht, wie da die Akzeptanz bei den Arbeitgebern ist. Zudem diese Kurse wohl auch nicht ganz billig sind.

Als Rechtsanwaltsfachangestellte musst du aber ja nicht unbedingt Rechtsfachwirtin machen. Du kannst damit glaube ich auch ganz normal den Betriebswirt machen und dich so in der Wirtschaft allgemein bewerben.

Kommt für dich vielleicht ein Abstecher ins Steuerrecht in Frage? Dann wäre ja so etwas wie Steuerfachangestellte o.ä. (Buchhalterin) vielleicht noch interessant.

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Soweit ich das erinnere, hättest Du während der Ausbildung den schulischen Teil für den FH-Abschluss zusätzlich machen müssen in der Berufsschule. Denn dann hättest Du jetzt einen FH-Abschluss. Ohne diesen wirst Du eher nicht für eine FH zugelassen, es kann aber sein, dass ausgewählte FHs einige Studiengänge haben, für die ein Realschulabschluss + Ausbildung ausreichen.

Tipp: Einfach mal zur Studienberatung einer FH gehen und Deine Möglichkeiten ausloten.

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Wie wärs mit einer Fachlehrerausbildung für die entsprechende Berufsschule? Mach ich ab September.

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Hallo,

du hast zwei möglichkeiten:

Sammele Berufserfahrung und mit Qualifiziertem Realschulabschluß + Lehre + Berufserfahrung ( bundeslandabhängig) kann man studieren.

Mache die einbjährige FOS T12, dann hast du die Fachhochschulreife unbd kannst an einer FH studieren.

Gruß
Nordlaänder

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http://www.studentenpilot.de/studium/studiumohneabi/

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Hallo Steffi,

wie schon erwähnt wurde: der schnellste Weg zur Fachhoschschulreife ist die 1-jährige Fachoberschule. Hab ich auch mit Kind gemacht, war auch gut umsetzbar da der Unterricht max. bis 15Uhr ging.

--> danach kannst du dich an allen FH´s bewerben.

Ich kenne allerdings jemanden der auch ohne Abitur eine Zulassung bekommen hat. Und zwar durch eine Zugangsprüfung. Diese war von den Anforderungen gleichwertig mit den Abschlussprüfungen der FOS und bestand aus 4 Teilen: Deutsch, Englisch, Mathe und die letzte ist dann fachspezifisch (in dem Fall Gesundheitsmanagement). Das schwierige daran war Mathe, sie hat viel Zeit und Geld in private Nachhilfe investiert -- aber sie hat sich ein ganzes Jahr gespart.
--> also einfach mal bei den FH´s anfragen :)

Viel Erfolg

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Hört sich für mich sehr verworren an. Entweder du willst im Bürobereich bleiben. Dann musst du entweder in einer Kanzlei bleiben oder versuchen, woanders unterzukommen. Wobei das inzwischen äußerst schwierig geworden ist, zu Behören, Gerichten etc. zu gelangen mit der Ausbildung.

Wenn du in einen ganz anderen Bereich willst, musst du wohl zwangsläufig eine neue Ausbildung machen oder einen Quereinstieg versuchen, was aber mit den Vorkenntnissen einer Rechtsanwaltsfachangestellten auch nicht einfach ist. Man hat halt "nur" die Bürokenntnisse.

Wenn du auf das Geld nicht angewiesen bist (wobei ich es schade finde, wenn mal als junger Mensch keine Berufserfahrung sammelt, vor allem, wenn man so gute Noten hatte), kannst du ja ehrenamtlich arbeiten. Das wird immer gesucht. Grüne Damen im Krankenhaus, Hilfe in Altenheimen, in Kirchengemeinden etc.

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Kommt vielleicht ein Abendstudium fuer dich infrage? Dazu braucht man oft nur MR, eine abgeschlossene Berufsausbildung und Berufserfahrung. Kostet allerdings eine gute Stange Geld und ist fuer AN vorgesehen. In wieweit die Elternzeit mit eingerechnet werden kann, weiss ich nicht. Per Abendstudium kannst du in 9 Semestern 'nebenbei' zum Bachelor kommen - oder aber nach 4 Semester als Oekonomin aufhoeren.