Keine Lust auf Gesellschaft

Eigentlich gehört das Thema nicht so ganz in Partnerschaft aber ich würde gern anonym schreiben und fragen wem es vielleicht genau so geht wie mir...
Je älter ich werde umso mehr vergeht mir die Lust auf Gesellschaft mit anderen Menschen. Ich habe ein paar schlechte Erfahrungen gemacht und sicher auch sehr viel Vertrauen verloren aber es ist auch so ich mache einfach auch gern Dinge für mich alleine. Daraus tanke ich Kraft wobei ich die Gesellschaft mit anderen Menschen oft als sehr anstrengend empfinde. In Freundschaften geht es immer nur darum über die Probleme zu reden die man so hat. Mir gibt das nichts. Ich habe drei vier langjährige gute Freundinnen die mich weitgehend so akzeptieren wie ich bin und fühl mich trotzdem oft unter Druck wenn es um Treffen und sowas geht. Im letzten Jahr hatte ich einen Unfall und seitdem ist es noch "schlimmer" mit mir geworden. Es ging mir lange Zeit sehr schlecht und ich habe mich sehr zurückgezogen gehabt bis ich mich wieder so weit gefasst habe. Wenn sich eine meiner Freundinnen mit mir treffen will, das geht übrigens immer von ihnen nie von mir aus, merke ich schon oft das ich eigentlich nur zusage um nicht wieder abzusagen. Würde schon gern die wenigen Kontakte aufrechthalten und dann auch wieder nicht. Es ist schwer zu beschreiben.
Nun war ich letzten Samstag auf einer Feier mit meinem Freund. Es war auch das erste Mal seit dem Unfall das ich mich wieder in eine größere Gesellschaft gewagt habe. Irgendwann war ich völlig überfordert und musste mich für eine Weile rausziehen. Das hat natürlich sofort Fragen aufgeworfen. Ich verstehe das ja auch, aber das führt dazu das ich mich noch mehr unter Druck gesetzt fühle und noch mehr Gesellschaft vermeide. Ich würde mir eine Welt wünschen in der Menschen wie ich mehr akzeptiert würden. Aber so muss ich mit dieser zurecht kommen und manchmal habe ich schon so Gedanken das ich am besten irgendwo in einer einsamen Waldhütte aufgehoben wäre wo ich meine Ruhe habe.
Ich bin übrigens w und 43 Jahre alt, selbstständig und habe viel Menschenkontakt in meinem Beruf, es kann sein das ich auch davon etwas übersättigt bin und dann nur noch im Privaten Ruhe haben will. Aber da es nach meinem Unfall so schlimm wurde vermute ich den Auslöser eher dort

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Hallo,
ich bin genauso, also introvertiert. Small talk, Feiern, Menschenmengen - das alles raubt uns Energie und empfinden wir als sehr anstrengend. Neue Energie tanken wir dann in Ruhe, ganz alleine oder ggf. mit Partner zuhause.
Extrovertierte Menschen erleben das andesrum. Sie tanken Energie durch den Austausch mit anderen und sind gerne unterwegs oder mit Menschen zusammen.

Ich habe auch mit viel Kundschaft zu tun + Kollegen und bin dann abends immer froh, nicht mehr reden zu müssen, sondern einfach für mich zu sein.
Auf große Feste gehe ich selten bis gar nicht, habe nur zwei, drei gute Freunde und hasse überfüllte Räume, wo jeder durcheinanderplappert oder von mir erwartet, mich aktiv am Geschehen zu beteiligen.

Die meisten Menschen sind wohl eher extrovertiert, weshalb Introvertierte oft als Sonderlinge gelten oder etwas kritischer beäugt werden.
Ich tue meist nur noch das, was mir gut tut, raffe mich jedoch immer mal wieder auf, um mein Schneckenhaus zu verlassen, damit ich nicht am Ende ganz alleine dastehe.
Der Alltag klappt übrigens prima. Arbeiten, Einkaufen, Familie - alles kein Problem. Ich brauche nur mehr Ruhephasen und Zeit für mich als die anderen.
Meine Familie weiß das und kann mittlerweile auch gut damit umgehen.

Such mal nach introvertiert - extrovertiert. Du wirst dich in ersterem wiederfinden. Gibt auch Bücher dazu.

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Hallo

Ich habe mal gegooglet, und mich sehr gewundert.
Ich habe wirklich schon gedacht, ich wäre etwas komisch--- aber ich habe gelesen, dass kein introvertierter Mensch das zu 100 % ist.
Ich bin z.B. ein Mensch, der eine ganze Tischrunde zum Lachen bringen kann, bis die mit Tränen bald unterm Tisch liegen.

Aber das muss so von alleine kommen, ich kann auch sehr ruhig sein , oder mit und über Andere lachen.
Ich kann ohne Probleme fremde Menschen ansprechen.
Aber ich mag es nicht, wenn mir Jemand, den ich nicht gut kenne zu nahe kommt.
Freundschaften reifen bei mir über Jahre.
Und ich mag es auch nicht, wenn mich Leute ohne vorher anzurufen, überfallen. Das werden mit Sicherheit keine Freunde.
Ich mag keine großen Feiern und in meinem Alter müssen Zusammentreffen auch keinen ganzen Tag mehr dauern.
Ein nettes Frühstück z.B. reicht mir völlig.
Für uns ist das perfekt so, weil mein Mann sehr krank ist und wir sowieso nicht mehr so mithalten können.

Eva

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Hallo!

Sei beruhigt, mir geht es ähnlich. Deinen Text hätte ich auch fast genauso schreiben können.

In meinem Beruf lerne ich fast täglich neue Menschen kennen. Die ich auch nicht schrecklich unsympathisch finde. Aber eine Freundschaft zu pflegen, fällt mir relativ schwer.

Manchmal überlege ich auch ob etwas mit mir nicht stimmt,weil ich nicht jedes Wochenende mit meinem (überschaubaren) Freundeskreis verbringe. Bin ich aber unter -vor allem zu vielen - Menschen, macht sich bei mir auch Stress breit.
Ich genieße die Gespräche bei der Arbeit. Auch mal andere Meinungen/Erfahrungen /Sichtweisen zu hören. Aber am liebsten bin ich dann abends zu Hause bei meinem Mann (der übrigens ähnlich tickt)und genieße die Ruhe mit unserem Hund.
Probleme habe ich schon immer mit mir selbst ausgemacht. Die einzigen bei denen ich mal Dampf ablasse, sind mein Mann und meine Familie.
Vielleicht wird man mit so einer Einstellung ab und zu schräg angeschaut, aber mein Gott.. Das Leben formt uns, und wir beide haben aus unseren Erfahrungen die Konsequenzen gezogen. So lange es dir damit gut geht, spricht auch nichts dagegen. :)

Liebe Grüße!

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Ich habe ebenfalls lieber meine Ruhe.
Allerdings bin ich junge Mutter von 2 Kindern und in eine fremde Stadt gezogen, schon vor den Kindern. Hier habe ich leider einige unschöne Erfahrungen machen müssen und festgestellt dqs dieser Menschenschlag nicht mit mir harmoniert.
Freundlich unverbindlich, allerdings mit jedem Wissen über jemand anderen hausieren gehen und zum eigenen Vorteil in die Pfanne hauen. Mit sowas kann ich nicht umgehen.
Jemand der heute mit mir redet und morgen an mir vorbei geht als hätte man sich noch nie gesehen.

Seit ungefähr 5 Jahren bin ich mehr oder weniger isoliert.

Die Kinder habe ich um mich und meinen Partner.

Da war es.

Diese ganzen Mutti Kurse fand ich abstoßend. Spielplatz ist was für meine Kinder aber nicht für mich. Ich geh zwar hin, die Kinder spielen, ich sitze jedoch immer mit einem Buch auf der Bank und halte mich vom Getratsche anderer Mütter fern.

Kindergarten habe ich mir die besten Zeiten ausgemacht zum bringen (wenn wenig andere Kinder gebracht werden, holen immer kurz vor knapp, damit ich nicht noch zugetextet werde.

Zu Kiga Festen sind wir immer "im Urlaub"

Zu Elternabenden geht mein Mann.

Die Kinder sind kontaktfreudig und zufrieden.

Feste und Feierlichkeiten haben sich erledigt. Da geht mein Mann alleine, ich bleibe bei den Kindern.

Mich reizt das alles überhaupt nicht.

Ich habe alte Freunde, von früher. Da telefoniere ich öfter, tausche mich aus. Reicht mir.

Mein Mann findet es nicht gut das ich keine Sozialkontakte habe, dennoch Ist das nichts was mir fehlt oder ich mir wünsche.

Die Menschen sind mir suspekt, da ich zuviel erlebt habe, fasse ich kein Vertrauen. Da gerät man zu schnell an falsche Leute.
Ich möchte weder unangekündigt Besuch, noch spontane Treffen. Es ist nervig wenn dauernd jemand anruft und was will. Mir ist das lästig. Immer abwimmeln oder nicht ans Telefon gehen. Dann kommt schon aufs Handy ne Nachricht "wo bist du denn?"

Als ob die das was anginge!

Leider darf man so lästigen Menschen nie zurück schreiben das sie nerven und man keinen Bock hat. Und das sie kein Feingefühl besitzen, selber zu kapieren das man mit 3 Absagen deutlich zeigt, das man keine Lust hat.

Was ich brauche ist meine Familie. Und das war es.

Alles andere will ich nicht. Das bringt Verpflichtungen mit sich die ich nicht haben möchte!

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"Was ich brauche ist meine Familie. Und das war es."

Und was machst Du, wenn Deine Kinder aus dem Haus sind und Dein Mann evtl. vor Dir stirbt?
Genauso geht es mir und ich brauchte wirklich extrem lange, um das umzusetzen.
Ich brauche auch keine Horden von Freundinnen oder plappernden Nachbarinnen, um mich wohl zu fühlen.
Was ich aber brauche, sind MENSCHEN, heute eine kleine Unterhalt mit dem, morgen vielleicht ein langes Telefonat einem anderen und ab und zu auch ein kleines Treffen mit ein paar netten Leuten.
Alles andere stelle ich mir gruselig vor. Vereinsamt vor der Glotze, oder von mir aus mit einem Buch.
Und glaub mir, die Zeit kommt schneller, als Du heute glaubst - hätte ich auch nie gedacht.
Meine Arbeitskollegen fehlen mir heute noch, nach drei Jahren, wir waren ein tolles Team.

Und ja, ich wurde auch schon oft im Leben enttäuscht, sogar massiv und innerhalb der eigenen engsten Familie - so sehr, wie ich es nie im Leben erwartet hätte. Aber ich würde trotzdem nie sagen, ich will von Menschen nichts mehr wissen. So eine Verbitterung ist nicht gut - und zwar für die eigene Gesundheit.
Bitte versteh das Posting nicht falsch - ich meine es lieb - nicht belehrend.
LG Moni

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Dein Posting kommt aber sehr belehrend rüber. Dir scheint nicht in den SINN kommen zu wollen, dass es Menschen gibt, die sich nicht mit anderen Menschen auseinandersetzen möchten und lieber für sich alleine sind und sich sehr, sehr gut alleine beschäftigen können. Eher sind es Personen wie du, die meinen, darin etwas Ungesundes wie Verbitterung entdecken zu wollen. Das ist frech. Und belehrend!

Zu mir, liebe TE, ich reihe mich ebenfalls ein in den kleinen Club der Introvertierten, die dir geantwortet haben. Ich kann nicht sagen, dass das über die Jahre schlimmer wurde, sondern eher, dass ich über die Jahre an Selbstbewusstsein gewonnen habe, dazu zu stehen. Wenn man mich nicht behelligt, geht es mir übrigens bestens. Ich würde mich an deiner Stelle, wie dir bereits geraten wurde, auch mal mit dem Thema auseinandersetzen und dich einlesen. Mir hat das regelrecht die Augen geöffnet und ich konnte endlich mal aufhören damit, mich schlecht zu fühlen, nur, weil ich in dieser schrillen, lauten Welt, in der jeder 500 Freunde haben sollen muss, lieber für mich alleine bin.

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Ich kann das ganz gut nachempfinden, was Du beschreibst. Ich gehe schon ab und zu unter Leute, aber wenn das zu viele sind und vor allem viele Unbekannte, fühle ich mich einfach unwohl. Früher habe ich geglaubt, ich müsse etwas an mir ändern, aber inzwischen ziehe ich mich eben zurück oder sage vorher ab. Im Beruf habe ich viel mit Menschen zu tun, was mir auch Freude macht, aber ich muss mit meinen Ende 40 zum Beispiel nicht jede Pause mit Kolleginnen verbringen, die über Dinge reden, die mich überhaupt nicht interessieren.

Bei meinem Mann ist das noch extremer - der hat beruflich wirklich sehr viel mit Menschen zu tun, kann aber Gesellschaften auch etwa im Rahmen von größeren Familientreffen wirklich nicht ertragen. Früher hat er sich dann da hingequält und musste sich dann natürlich anhören, ob er denn schlechte Laune habe - inzwischen geht er offensiver damit um und sagt einfach, dass er sich eben unter vielen Menschen nicht wohl fühlt.

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Mir geht es teilweise ähnlich. Eigentlich mag ich Gesellschaft, aber je älter ich werde, desto dümmer und langweiliger finde ich die meisten Menschen. Ich finde kaum noch Menschen, wo ich sage, das sind Freunde oder Seelenverwandte. Die aller meisten Leute, die ich kenne, finde ich einfach nur nervig und dumm. Und je älter ich werde desto schlimmer wird das.

Ich ertrage dann teilweise das dumme Geschwätz nicht. Vom Charakter her ganz zu schweigen. Ich finde es daher sehr schwierig, Leute zu finden, mit denen ich mich wirklich gut verstehe. Wo es nicht nur um oberflächliches blabla geht.

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Hallo

Ich bin so ein halb/ halb typ. Ich arbeite fast vollzeit und wir haben fünf Kinder. Ich brauche gerne einen tag in völliger ruhe. Ich habe drei Freundinnen und das reicht mir. Von dem Rest habe ich mich gelöst. Wir hatten letztes jahr ein schlimmes jahr und da habe ich gemerkt auf wenn ich mich verlassen kann.

Ab und an treffen wir uns zum Frühstück oder wir gehen walken / laufen/wandern.
Oder wir kochen zusammen. Aber massenveranstaltungen können wir alle nicht ab.

Ich war letzte Woche mit meiner großen Tochter in einer größeren Stadt shoppen. Boh alles so laut und hektisch. In jedem laden so laute Musik das man meinte man wäre in der Diskothek.

Aber gegen eine Hütte im Wald hätte ich auch nix gegen einzuwenden.

Lg

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Ich finde, es liegt auch daran, das Menschen immer oberflächlicher und egoistischer werden. Viele brauchen stets eine Laufsteggesellschaft um sich zu präsentieren und fehlende Aufmerksamkeit zu erlangen, aber mit oberflächlichen und sinnfreien Gesprächen.Ab einem gewissen Alter denkt man rationaler und reduziert die Freundschaften auf diejenigen, mit denen man sich wohlfühlt, Spaß hat und sich gegenseitig schätzt und auch mal zur Seite steht. Da braucht man keine Menschen um sich herum , die sich stets Klüger reden, als was sie sind und aus Oberflächlichkeit und fehlende, eigene Persönsönlichkeitsentwicklung, immer den neusten Mitläufertrend als "ihr Statussymbol " hinterherrennen.Beim Nachwuchs z.B. fängt es an deutlich zu werden..wie sich Mensachen alles hochreden und nur ihre Meinungen zählen und das Richtige ist ...was sie bereits schon besser alles können , wie klug sie schon sind und welche Förderungskurse sie schon alles besuchen. Da fängt man meist das Aussortieren an.

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Hallöchen,

ich finde diesen Beitrag gerade super und äußerst interessant.
Ich selber kann gar nicht so genau sagen ob ich eher in- oder extrovertiert bin. Ich denke, ich bin beides aber es kommt auf die Situation an.
Anders als bei einigen hier, sind mir soziale Kontakte schon sehr wichtig, ohne würde ich eingehen.
Ich kenne relativ viele Leute (dadurch, dass ich schon in einigen Städten gelebt habe), habe aber auch nur eine kleine begrenzte Anzahl von wirklich guten Freunden, die ich schon ewig kenne und die mir sehr wichtig sind und für die ich auch alles machen würde und umgedreht auch. Und diese Menschen reichen mir. Bin ich mit diesen Menschen zusammen, fühle ich mich wohl, kann so sein wie ich bin, sie akzeptieren mich (bin auch nicht die Einfachste) wie ich bin, kann aus mir raus kommen und man könnte denken, ich bin der aufgeschlossenste und kontaktfreudigste Mensch, den es gibt.

Anders verhält es sich aber, was den Rest von Menschen in meinem Umkreis und auch im Allgemeinen betrifft.

In großen Runden fühle ich mich immer unwohl, ich mag keine Feiern, auf die ich muss (Hochzeiten zb. von Leuten, mit denen ich nicht eng bin (Kollegen, Bekannte). Bei solchen Geschichten kommt bei mir nie Freude auf, dass sind für mich Verpflichtungen, dich wahrnehmen muss obwohl ich nicht möchte.

Ich arbeite z. b. in einer großen Firma, habe dort meine "Homies", mit denen ich mich gut verstehe und mit denen ich gerne rede, auch mal privat. Der Rest interessiert mich nicht sonderlich. Ich habe z.b. keine Lust auf Weihnachtsfeiern, Betriebsausflüge oder Ähnliches. Ich kann auch nicht zu einer Traube von Kollegen dazu stoßen wenn diese gerade in der Runde einen Schnack halten. Einfach weil ich keine Lust darauf habe, interessiert zu tun und Freundlichkeit zu heucheln wenn da welche dabei stehen, die ich einfach völlig blöde oder unsympathisch finde. Also gehe ich vorbei in mein Büro. Ich denke, es gibt einige Kollegen, die mich bestimmt arrogant, komisch oder unhöflich finden. Aber ich kann nicht aus meiner Haut, ich möchte einfach nicht.
Auch in der Kita (meine Tochter ist 5) bin ich nicht der Typ, der mit diesen Helikopter-Müttern einen Plausch halten will. Es gibt 2, 3 Mamas, mit denen ich gut kann und mit denen ich auch mal nach der Kita Kaffee trinke. Gott sei Dank hat meine Tochter nur Freunde, mit deren Mamas ich mich gut verstehe. ;-) Der Rest von Müttern interessiert mich nicht und ich habe null Interesse, mit denen ins Gespräch zu kommen. Auf Kita Festen habe ich nie Bock, gehe aber meiner Tochter zu Liebe hin, da ich finde, sie soll nicht darunter leiden, dass ich keine Lust habe. Trotzdem bin ich dann froh wenn das Fest zu Ende ist und wir gehen können. Bei Elternabenden bin ich froh wenn mein Mann geht. Ich glaube, ich strahle das auch aus obwohl ich wirklich immer versuche, höflich zu sein. Aber wahrscheinlich wirke ich trotzdem desinteressiert und deswegen versuchen die auch nicht großartig mit mir in Kontakt zu kommen, worüber ich froh bin.
Auch gibt es immer einen Mütter-Stamm-Tisch, die gehen dann essen und labern sich gegenseitig dicht. Ich war einmal da. Als der Tag X kam, war es für mich als hätte ich einen schlimmen Arzttermin, zu dem ich muss obwohl ich nicht will und es hat mich große Überwindung gekostet. Für mich war das die Hölle. Mir fällt es schwer, mich dann in Gespräche zu integrieren und auch hier wieder Interesse heucheln zu müssen oder selber etwas erzählen zu müssen. Ich mag viel lieber mit meiner besten Freundin zusammen sitzen und tiefgründige Gespräche zu führen. Da fühle ich mich wohl. Als mich eine Mutter (der Sohn ist der beste Freund meiner Tochter) mal fragte ob ich auch wieder zum Stamm-Tisch komme, habe ich ehrlich gesagt, dass ich keine Lust habe und versucht, zu erklären, dass das nicht so meins ist. Dieses Unverständnis in ihrem Gesicht hättet ihr mal sehen sollen, die konnte das gar nicht verstehen. ;-)
Meine beste Freundin war übrigens diejenige, die bei einem Kita- Fest genauso da saß, wie ich. :-) Wir sind sofort ins Gespräch gekommen. Es war Liebe auf den ersten Blick sozusagen. :-)

Ich finde mich manchmal selber komisch und auch anstrengend aber durch diesen Thread hier merke ich, dass ich gar nicht so komisch bin bzw. es Menschen gibt, denen ich ähnlich oder gleich geht wie mir. Früher habe ich selber auch oft darüber nachgedacht, warum ich wohl so bin wie ich bin, fand das teilweise selber blöd. Mich hat es verletzt wenn Menschen mich doof fanden oder ich durch jemand erfahren habe, was andere hinter meinen Rücken über mich gesagt haben. Es war wie ein Teufelskreis, ich wollte von schon auch "normal" sein aber trotzdem konnte ich nicht aus meiner Haut und mich verstellen.
Jetzt bin ich 36 und kann sagen, dass ich heute voll und ganz zu mir und meiner Persönlichkeit stehe.
Ich danke euch für eure Beiträge.

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Ich bin auch ein Mensch dieser Sorte. Bin zwar noch jung, Mitte 30, aber zu viele soziale Kontakte sind nicht meine Welt. Ich meide die Nachbarschaft, weil mir dieses ewige Geläster auf den Keks geht. Auf Spielplätze gehe ich mit den Kindern, aber Ansprechen braucht mich niemand.

Ich habe 2 gute Freundinnen und eine handvoll lockere Freundschaften. Das reicht mir völlig aus.

Ich bin mit meinem Leben sehr zufrieden. Mir fehlt nichts. Für mich habe ich das passende Lebensmodell gefunden. Mein Mann tickt zum Glück genauso, daher ergänzen wir uns super.
Ich hab mich schon immer in größeren Gruppen unwohl gefühlt. Aber als Teenie musste man ja alles mitnehmen. Das sehe ich heute anders. Ich lebe nur einmal und möchte für mich das Beste daraus machen.