Spenderkind als Single?

Hallo zusammen,

ich bin Mitte 30, single, kinderlos. Mit Männern hatte ich bislang nicht viel Glück - vier Beziehungen, seitdem ich 20 bin, die längste dauerte 1,5 Jahre. Dazwischen war ich die meiste Zeit ohne Partner (und nicht unglücklich damit, ich komme gut allein zurecht und hab ein enges Netz aus Familie und Freunden).

Ich möchte Kinder haben, das wurde mir in den letzten Jahren immer bewusster. Nur wie, ohne Partner?

Ich bin über die Möglichkeit einer künstlichen Befruchtung gestolpert. Nicht hier in Deutschland, hier geht das ja nicht für alleinstehende Frauen, sondern in Dänemark. Alternativ per "privatem" Samenspender (ein Freund, dem ich davon erzählt habe, hat von sich aus angeboten, leiblicher Vater zu werden).

Das ist ein großer Schritt. Kennt ihr jemanden, der ihn gegangen ist? Und wie es demjenigen heute geht?

Ich scheue davor zurück, weil ich nicht weiß, ob das dem Kind gegenüber fair ist. Selber bin ich mit beiden Eltern aufgewachsen, und beide waren gleichermaßen wichtig für mich. Gerade zu meinem Vater hatte ich ein ganz tolles, enges Verhältnis. Eigentlich würde ich mir für mein Kind das auch wünschen.

Auf der anderen Seite weiß ich, dass es viele Alleinerziehende mit glücklichen Kindern gibt. Die schaffen das ja auch. Aber vielleicht macht es ja doch einen Unterschied, ob der Vater zumindest alle 14 Tage "verfügbar" ist? Meine Kollegin, die AE ist, meinte, ihr Sohn hat immer den Kontakt zu fremden Vätern gesucht, weil ihm doch etwas fehlte..

Und geldtechnisch ist das ja auch eine Nummer. Ich verdiene extrem durchschnittlich, etwa 3500 brutto, macht ca. 2000 netto. Wenn ich aber mal arbeitslos werden sollte - ich hab schon gelesen, dass Spenderkindern kein UHV zusteht. Irgendwie hab ich Angst davor, die Kosten für ein Kind alleine nicht stemmen zu können. Und die Entscheidung für ein Spenderkind wäre gleichzeitig die Entscheidung gegen Geschwister. Ein Kind lässt sich mit dem Einkommen vielleicht noch händeln, für zwei sehe ich schwarz. Oder kommt mir das nur so vor?

Jetzt hab ich auch nicht mehr ewig Zeit, mir das zu überlegen..

Was denkt und meint ihr zu dem Thema? Eure Erfahrungen und Denkanstöße würden mich sehr freuen.

Viele Grüße!

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Wie gut ist denn der Freund? So gut, dass ihr engen Kontakt haben könntet, er das Kind auch betreut und offiziell Vater ist?
Das wäre das Beste.

Ich verdiene ähnlich wie du, kann aber nur Vollzeit arbeiten weil Sohnemann zu 50% vom Vater betreut wird. Ob man da nun vorher zusammen war oder nicht ist ja irrelevant.

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Er ist schon ein guter Freund, aber Kinder kommen in seiner Lebensplanung bisher nicht vor. Es wäre wirklich nur ein Gefallen um meinetwillen. Inzwischen wohnen wir auch einige hundert km voneinander entfernt. Als Betreuender wäre er damit sowieso nicht verfügbar.

Ja, Vollzeit arbeiten müsste/ wollte ich auch weiterhin.

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Ich habe mit ähnlichem Gehalt 1,5 Jahre getrennt mit unseren beiden kindern vom meinem Mann gelebt. Ich habe von ihm keinen unterhalt haben wollen, es ging. Große Sprünge waren nicht dabei, aber uns hat es auch an nichts gefehlt.

Je nach dem wie eng das Verhältnis zu dem Freund ist, könnte er als guter Patenonkel und somit als "Männer Kontakt" einspringen.

Heute gibt es viele Kinder die aus verschiedenen gründen ohne Vater (auch ohne dir 14 Tage Regelung) aufwachsen. Und es heißt ja nicht, dass du für immer alleine bleibst.

Du musst abwägen wie groß dein Wunsch ist... Meine Tante (führt eine ehe) hat mit Ende 30/Anfang 40 ein Kind haben wollen. Kiwu Klinik inkl und dennoch hat es nicht geklappt. Sie hat auch Jahre später, bei jeder ss im freundes-&Familienkreis damit zu kämpfen.

Zum Thema spenderkind, weiß ich nur über Ecken, dass im Bekanntenkreis zwei lesbische Paare 3 Kinder haben, die per spritzenmethode entstanden sind. Eisprung bestimmt, Samen im Becher aufgefangen, mit spritze aufgezogen und selbst "eingeführt".
Wie oft sie das versuchen mussten bis es geklappt hat, weiß ich allerdings nicht

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hallo,

ich hätte früher gesagt, dass gegen eine Spende nichts spricht... kürzlich habe ich auf der Mediathek einen Beitrag gesehen, wo eine Ki_Wu Praxis auf die Herausgabe des Namens des Spenders verklagt wurde, weil die inzwischen Erwachsenen, auf der Suche nach ihrem leiblichen Vater waren.
Was das psychisch macht, dass man nicht mal erzählen oder ahnen kann, wer der Vater ist... ich meine, solche Geschichten gibt es auch ohne Spende, dass die Mutter nichts über den Erzeuger erzählt... oder dass der Erzeuger verteufelt wird und schlecht gemacht wird...

es ist echt eine schwierige Entscheidung...

mir war es wichtig, nur mit einem Mann, den ich liebe... aber das kann man nicht zaubern... und in den oft doch noch stark patriachaischen Gesellschaftsstrukturen frage ich mich aber auch, ob das nicht anders geht... ;-)

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Ja, ich glaube auch, dass es für Kinder wichtig ist, ihre Wurzeln zu kennen.

Bei den dänischen Samenbanken kann man sich für eine "offene" Spende entscheiden, also für einen Spender, der einwilligt, dass das Kind ihn kennenlernen darf, wenn es 18 ist.
Das ist besser als nichts.. aber wiegt das die 18 Jahre auf, in denen das Kind nicht wusste, wer er ist?

Am liebsten wäre mir auch ein Mann, der mich liebt und den ich liebe, bevor wir zusammen eine Familie gründen ;-) aber den kann ich mir halt schlecht backen. Die richtige Beziehung einzugehen, dafür hab ich ja noch den Rest des Lebens, aber für Kinder tickt die Uhr halt.
Und ja, irgendwie gibt es wenig Alternativmodelle abseits von Vater-Mutter-Kind bzw. komplett alleinerziehend..

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Kinder akzeptieren meistens die Situation, in der sie sich befinden. Meine Freundin ist lesbisch und von daher finde ich es normal, sich Spendersamen zu besorgen oder in Holland künstlich befruchten zu lassen. Wichtig für Kinder scheint eher nicht zu sein, eine Mutter und einen Vater zu haben, sondern mehrere Bezugspersonen, die sich auf unterschiedliche Arten um das Kind kümmern. Das können aber auch andere Menschen sein, wie Großeltern. Wenn nur eine Mutter bzw. nur ein Vater für das Kind existieren, dann ist das anscheinend zu einseitig und offenbar versuchen die Kinder das dann eher auszugleichen.

Meine Lösung wäre also für eine alleinstehende Frau eher die Spendersache, bei der sich ein Vater gleichberechtigt mit um das Kind kümmert. Man gewinnt ja so auch eine Bezugsperson für das Kind dazu.

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Die weitere Bezugsperson finde ich eigentlich ganz wichtig. Auch, wenn einem selber mal was passiert.

Meine Mutter und ihr Partner leben beide hier im Ort und würden sich sicherlich gerne kümmern - sie sind aber auch schon Mitte 60 und genießen ihren Ruhestand, die beiden würde ich also nicht "fest" einplanen.

In dem Sinn wäre ein Co-Parenting-Modell vielleicht die klügere Wahl?
Puh. Das klingt nach einer Herausforderung, ich bin ja schon mit einer 08/15-Beziehung überfordert. #schwitz

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Ein Pflegekind wäre sinnvoller.Du schenkst jemandem ein Leben und bist dann für alles alleine verantwortlich.Und das was du schreibst klingt sehr einseitig,als ob du dir nicht genug Gedanken aus der Kindperspektive gemacht håttest.Und was wenn das Kind krank ist bzw.behindert?Vielleicht passt es dir wenn du Vollzeit arbeitest aber mit dem Kind geht es vielleicht nicht.An deiner Stelle würde ich das Geld für die künstliche Befruchtung in einen geilen Urlaub investieren und mir einen Hund anschaffen.

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Versuchst du gerade, mich zu trollen?

Inwiefern mache ich mir zu wenig Gedanken aus Kindersicht? Was sollte ich noch bedenken? Kannst du konkret was benennen?

Vollzeit müsste ich arbeiten, um das Kind und mich zu ernähren, wie du wahrscheinlich gelesen hast. Wenn das nicht ginge, weil das Kind behindert oder krank ist - ja, dann würde ich mich damit arrangieren und für uns beide das Beste aus der Situation machen. Was sonst?

Ein Pflegekind möchte ich nicht (ganz davon ab, dass ich als Vollzeit berufstätiger Single auch nicht Nr. 1 auf der Wunschliste des Jugendamtes wäre). Wenn ich einen Hund wollte, würde ich nach Hundeerfahrungen fragen. Will ich aber nicht. Und ich finde es auch reichlich daneben, mir dazu zu raten. Als seien Kinder und Hunde austauschbar.

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Den Kinderwunsch in allen Ehren, ich halte es allerdings für extrem egoistisch.

Wenn du eh den ganzen Tag arbeiten willst bzw musst und keinen Vater zum Sitten hast, wozu dann ein Kind?

Es sind zwei verschiedene Paar Schuh, ob jemand ein Kind bekam und wenigstens die Hoffnung bestand, dass da ein Papa ist oder ob eine Frau mangels Partner wissentlich in Kauf nimmt, dass das Kind keinen Vater haben wird und dann so knapp finanziell ist, dass Mama den lieben langen Tag arbeiten ist.

Ich selbst bin ohne Vater aufgewachsen. zumindest ab meinem 9. Lebensjahr bestand kein Kontakt mehr. Es geht. Klar, irgendwie immer. Ich habe aber sehr gelitten. Vor allem emotional. Aber auch finanziell. Obwohl es Unterhalt gab und meine Mutter mit zwei abgeschlossenen Ausbildungen ganz gut verdiente, war es extrem knapp. Die Stadt ist teuer... Ich mache es ihr nicht zum Vorwurf. Immerhin dachte sie, mein Vater sei der Richtige. Sie waren verheiratet und bekamen 2 Kinder. Wenn ich mir vorstelle, ich sei wissentlich aus dem Egoismus meiner Mutter gezeugt worden und wäre in der Situation gewesen (Mutter arbeitet viel und Geld ist immer knapp usw) wäre ich echt sauer. Kann ja jeder anders empfinden. Aber ich wäre echt wütend.

Die lesbischen Freundinnen der anderen waren in Partnerschaften und somit nicht alleine. Eine ganz andere Geschichte...

Am Ende gibt es leider keinen Elternführerschein. Wenn du schon kein Pflegekind bekämst - wieso willst du es einem anderen antun?

Einen schönen Abend

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Leider kann ich Dir weder mit Erfahrungswerten dienen, noch wirklich Tipps geben.

Ich möchte Dir aber sagen, dass ich es eine tolle Voraussetzung für Deine Entscheidung finde, dass Du so reflektiert und überlegt an die Sache herangehst. Du scheinst Dich ja wirklich intensiv über die verschiedenen Möglichkeiten informiert zu haben und versuchst, alle Folgen für Dich und Dein Kind zu bedenken.

Was ich aber dennoch sagen möchte:
Ein Kind liebt man normalerweise so sehr, dass Geld, persönliche Wünsche, etc. in den Hintergrund treten. Ganz bestimmt kannst Du mit einem Kind so leben, dass Du damit glücklich bist. Gegen ein Einzelkind spricht doch auch nichts, wenn das nun eben anders nicht möglich ist.
Kinder, die ohne Vater aufwachsen, können selbstverständlich auch glücklich sein! Familie ist, wo Liebe ist - das habe ich mal gelesen und finde, das sagt alles aus.

Ich wünsche Dir den Mut, Deinen eigenen Weg zu finden und zu gehen.

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Vielen Dank für deine aufmunternden Worte! Ja, den Weg versuche ich gerade zu finden.. ;-)

Wahrscheinlich mache ich mir wirklich zu viel Gedanken um die Finanzen. Ich kann nur schwer abschätzen, was ein Kind wirklich braucht, was es kostet.. da will ich mich nicht komplett vertun. #schwitz Und wahrscheinlich fühl ich mich auch verpflichtet, dem Kind zumindest finanziell alles Notwendige bieten zu können, wenn ich ihm schon keinen Vater bieten kann. Also - von übertriebenem Konsum halte ich nichts, aber von geplanter Armut halt auch nicht.

Geschwister finde ich schön, weil ich selber welche hab. Aber sicher sind Einzelkinder genauso glücklich. Man muss halt schauen, was für einen selber passt.
Das finde ich hoffentlich gerade heraus..

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Letztlich kann man ohnehin nicht sagen, wie teuer genau ein Kind ist. Es wird eben alles teuer: größere Wohnung, evtl. ein anderes Auto, Urlaube nur noch zu Ferienzeiten (= Hochsaison), etc. Von den direkten Kosten für Essen, Kleidung, Spielzeug, Sportverein, Musikinstrument, Schulsachen, Klassenreisen, etc. mal ganz abgesehen. Und natürlich sind die Bedürfnisse auch unterschiedlich.
Aber: soooo viele Menschen haben Kinder und Du verdienst Dein eigenes Geld, das bestimmt auch für zwei reicht. Das Leben mit Kind ist natürlich unvergleichlich anstrengender als ohne, aber für all diese wunderschönen Momente und das unvergleichliche Zusammengehörigkeitsgefühl würde ich es wohl in Deiner Situation wagen.

Und natürlich wäre es schön, ein Kind MIT Vater großzuziehen, aber wer verspricht Dir dies, wenn Du jetzt einen tollen Mann kennenlernst, ein Kind mit ihm bekommt und dann passiert wer weiß was? Tod des Partners, Unfall, Ende der Beziehung, Arbeitslosigkeit, was auch immer? Dann schaffst Du Dein Kind ja auch nicht wieder ab, oder?

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Und dein „Spenderfreund“ und du seid euch über die Konsequenzen wirklich sicher?

Das er damit Unterhaltspflichtig wird, er ein Umgangsrecht hat. Er also „vollwertiger Vater“ wird? Er theoretisch also auch das Sorgerecht einklagen kann?

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Nein, das wäre nicht das Ziel. Zumindest nicht nach dem ersten Gespräch.
Wenn es "samenspenderähnlich" abläuft, dann wird er nicht in der Geburtsurkunde eingetragen. Denke ich zumindest, da muss ich mich noch schlau machen. Ich würde keinen Unterhalt von ihm fordern, selbstverständlich auch keinen Unterhaltsvorschuss vom Staat, und hätte das alleinige Sorgerecht.
So wäre es bei einer regulären Samenspende ja auch.

Mit seiner Beteiligung wäre es ein Co-Parenting-Modell. Grundsätzlich könnte ich mir das zwar vorstellen, aber er wohl nicht.

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Ich denke so ziemlich jedes Kind/jeder Mensch, der auf die Welt gesetzt wurde ist froh darüber, auch wenn die Familienverhältnisse nicht "perfekt" sind. Und wer weiß, welche positive Rolle dein Kind (falls es entsteht) auf dieser Welt spielen kann. Ich glaube auch, dass es für ein Kind einfacher ist einen "nicht existenten" Vater zu haben, als einen, der es verstoßen hat. Ich kenne Adoptivkinder, die ihre Wurzeln nicht kennen. Natürlich war das nicht leicht für sie, aber aus ihnen sind glückliche, wertvolle, Menschen geworden! Wenn dein Kinderwunsch so stark ist: geh ihm nach! Eine männliche Bezugsperson kann auch jemand anderes als der Vater des Kindes sein! Ich habe Freunde mit Kindern die beide Vollzeit arbeiten...alleinerziehend sein stell ich mir schwer vor, aber vielleicht hast du ja familiäre Unterstützung, oder über den Freundeskreis, kannst dich mit anderen Alleinerziehenden zusammen tun. Lieber alleinerziehend als unglücklich ob des unerfüllten Kinderwunsches!

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Auf familiäre Unterstützung könnte ich zählen, ja. Und gute Freunde habe ich auch.
Meine Familie ist in mehrerlei Hinsicht ein bisschen "ungewöhnlich", deshalb ist da generell mehr Verständnis für.. alternative Lebensformen, so würde ich es mal sagen.
Ich glaube halt, dass ich es eher bereuen würde, kein Kind zu haben, als dem Kind zu erklären, wie es entstanden ist.

Danke für deine mutmachenden Worte. Ich nehme sie und die anderen Beiträge aus dem Thread mit und lasse sie mir noch einmal durch den Kopf gehen.

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Hallo,

Ich war vor einigen Jahren an einem ähnlichen Punkt wie du. Seit Jahren Single, letzte Beziehung gradios gescheitert danach nur noch Nieten gezogen. Über 30, und ich wusste definitiv das ich ohne Kind(er) nicht leben will. Mein Einkommen war etwa so wie bei dir.

Ich hatte für mich entschieden das ich (sollte sich meine Situation bis 35 nicht geändert haben) eben alleine ein Kind bekomme. Ich habe mich umfassend über die Möglichkeiten informiert, und wäre ggf nach Holland oder Dänemark gegangen.

Ein guter Freund von mir hatte sich auch angeboten. Wir kennen uns seit vielen Jahren, waren früher sogar mal ein Paar und schätzen uns sehr. Unterhalt hätte er gezahlt (finanziell geht es ihm sehr gut), Vaterschaft auch anerkannt, aber praktische Unterstützung wäre wohl schwer gewesen (er arbeitet extrem viel, und lebt eher so in seiner eigenen Welt).

Es kam anders. Ich bin seit fast fünf Jahren mit meinem Mann zusammen, seit letzten Herbst auch verheiratet. Unser Sohn kam einen Monat nach meinem 35. Geburtstag auf die Welt, und wir erwarten im Oktober unser zweites Kind. Tja. So kann es gehen. Darauf hätte ich allerdings nicht gewettet.

Ich kann dir nur von mir berichten. Ja, ich hätte alleine ein Kind bekommen. Zur Not von einem Spender. Weil ich 100% weiss das ich mich mit Kinderlosigkeit nicht auf Dauer abgefunden hätte. Und nicht bis in alle Ewigkeit auf den „Richtigen“ gewartet hätte, der vielleicht nie kommt oder dann wenn ich keine Kinder mehr bekommen kann.

Ich kann dir allerdings auch sagen- die erste Zeit mit einem Baby ist hart wenn man gar keine Hilfe hat. Ich war sehr, sehr froh meinen Mann zu haben der mich unterstützen konnte und wollte. Allerdings kann man sich natürlich auch im Vorfeld anderweitig Hilfe organisieren (Wellcome Programm, Hebamme, Babysitter, Müttergruppen von Alleinerziehenden etc).

Und zum Thema „wie geht es dem Kind ohne Papa?“- tja, wie? Wieviele Kinder werden ohne Vater gross weil sich der Erzeuger aus dem Staub gemacht hat und nichts von seinen Kindern wissen will? Sie verleugnet, ignoriert und sich vor der Verantwortung drückt? Und diese Kinder werden auch gross. Wichtig ist eine konstante, liebevolle Bezugsperson. Meiner Meinung nach.

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Danke für deinen Bericht! Es ist echt erleichternd, zu lesen, dass ich nicht die Einzige mit diesen Gedanken bzw. diesem Problem bin.
Vor der ersten Zeit mit Baby habe ich auch Respekt. Die Situation geht ganz schön an die Substanz, wenn man hier so querliest. Ich würde mich auf jeden Fall informieren, welche Hilfen und Entlastung hier vor Ort angeboten werden, über Familie/Freunde hinaus.

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Hier, ähnliches Gehalt, ein Kind, null Unterstützung vom Kindsvater, tolle Mietwohnung, einmal im Jahr Urlaub möglich. Vom KV bin ich seit kurz nach der Geburt getrennt. Das Babyjahr war angenehm weil du dir deine Zeit selbst einteilen kannst, danach benötigt man gute Kinderbetreuung.

Hast du Familie vor Ort? Kinderbetreuung kann auch recht teuer werden, vor allem für Kinder U3. Ich hätte glücklicherweise einen AG, der die Kosten anteilig übernommen hat.

Erst mit der Schulbetreuung wäre ich ins Rudern gekommen wenn mein Papa nicht Frührentner wäre. Die Schulbetreuung ist nicht so gut abgedeckt wie die Kita- bzw. Kindergartenbetreuung. Ist natürlich unterschiedlich und hängt auch davon ab, ob du ländlich wohnst oder auf der Stadt. Es gibt aber noch mehrere Optionen - andere Eltern, Leihomas oder Tagesmutter die man bei fehlender Betreuung fragen bzw. organisieren kann.

Noch was: Ich arbeite seit Jahren, auch mit therapeutischer Hilfe, daran, irgendwann auch mal eine feste und längere Beziehung eingehen zu können. Das war/ist auch mein Problem. Bis jetzt habe ich mich nicht getraut, mein Kind wird dieses Jahr 8. Ich sehe das noch entspannt. Allerdings wird mein Kind auch irgendwann mal flüge.

Vielleicht hilft dir mein Erfahrungsbericht bei deiner Entscheidung. Du solltest auf jeden Fall selbständig und mutig sein, entscheidungsfreudig und auch realistisch. Manche Zeiten sind hart, aber das sind sie bei Paaren mit Kindern auch. Bereut habe ich mein Kind nicht. Im Gegenteil, es bereichert mein Leben in jeder Phase seines Lebens.

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Ja, ich hab Familie vor Ort. Freunde auch. Die Kinderbetreuung ist, typisch Westen, ausbaufähig, aber zumindest keine Vollkatastrophe.

Was meine Bindungsängste angeht.. tja, da sollte ich wirklich mal dran arbeiten. Ich weiß in etwa, woher es kommt, aber eben nicht, wie ich es abstelle. Zumindest sind meine sozialen Beziehungen sonst nicht beeinträchtigt.

Dein Bericht hilft mir auf jeden Fall! Es ist gut, dass du so realitätsnah davon berichtest, wo es hapern kann und warum es sich trotzdem lohnt. Danke!